Post: Wenn der Automat zur offiziellen Filiale wird

Die Deutsche Post beschreitet neue Wege in der Kundenbetreuung. Die Bundesnetzagentur hat eine Entscheidung getroffen und erstmals neun Poststationen in sechs Bundesländern als vollwertige Filialen anerkannt. Die automatisierten Stationen, die nun offiziell als Universaldienstfilialen gelten, bieten ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Kunden können an diesen Automaten Pakete aufgeben und abholen, Briefmarken erwerben und Briefe einwerfen. Eine besondere Innovation stellt die integrierte Videoberatung dar, die den persönlichen Kontakt zum Postmitarbeiter ermöglicht.

Die Standorte der neu anerkannten Poststationen verteilen sich über das Bundesgebiet. In Nordrhein-Westfalen befinden sich Automaten in Dortmund und Siegen, in Bayern in Hummeltal und Egling. Baden-Württemberg ist mit Standorten in Steinhausen an der Rottum und Ebersbach an der Fils vertreten. Weitere Automaten stehen in Aßlar (Hessen), Georgsmarienhütte (Niedersachsen) und Muldestausee (Sachsen-Anhalt), wie der Spiegel unter Bezug auf dpa-Informationen berichtet.

Diese Entwicklung sei eine Reaktion auf die anhaltenden Schwierigkeiten der Post, ihre Filialnetzpflicht zu erfüllen. Die gesetzliche Vorgabe verlangt eine Filiale in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern, wobei die Entfernung zu zusammenhängend bebauten Wohngebieten maximal zwei Kilometer betragen darf. Im Juli 2024 existierten noch 141 unbesetzte Pflichtstandorte.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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25 Kommentare

  1. Freddie Flintstone says:

    Vermutlich ist das eben die Zukunft. Briefe werden nur noch in Packstationen zugestellt. Was ich im übrigen begrüße, ebenso die Entscheidung der Post in Dänemark, Briefzustellungen ganz einzustellen.
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/post-daenemark-einstellung-briefzustellung-stellenstreichungen-100.html

    • Genau: Mach es doch selber lieber Kunde und wir steigern im Gegenzug als Dankeschön die Portokosten => Win-Win, oder etwa doch nicht?
      Schon irgendwie komisch, wie man diese Vorgehensweise gut finden kann.

      • Freddie Flintstone says:

        Ich benötige keine Post in Papierform. Mir schleierhaft, warum mir Firmen und Behörden den Quatsch immer noch schicken.

      • Es wäre schon ein Erfolg, wenn man das Steigen des Portos dadurch wenigstens ein wenig dämpfen oder abmildern könnte.

        Die Post muss schon jetzt selbst Aushilfen fast 20 € die Stunde zahlen, damit sich überhaupt noch jemand findet. Und die nächste kräftige Anhebung des Mindestlohn steht vor der Tür.

    • Sag das mal alle denen, die nicht mobil sind! Damit meine ich Menschen, die wirklich nicht in der Lage sind. Und davon ab, ich glaube selbst dann wird es schwierig. Einfach weil es imme noch zu wenig z.B. zu Fuß erreichbare Packstationen gibt.
      Vollkommen utopisch bei einer immer älter werdenden Gesellschaft!

    • Hallo Freddy,

      was machen alte und behinderte Menschen?

      Spielen in der modernen Welt keine Rolle mehr – ach so, danke.

      Würde mich wundern wenn diese Automatenstationen z. B. von Leuten , die nicht sehen können , bedienbar sind.

      Aber ja bejubeln wir den „Fortschritt“.

  2. Wo genau in Dortmund? Ich will das testen!

  3. Passt. Bin dafür, dass deutlich mehr Standorte mit Poststationen abgedeckt werden, besonders in der Pampa. Mehr braucht man nicht. Personalkosten sind teuer, frankieren kann man auch online.

  4. BigBlue007 says:

    Bei uns hier (kleiner Ort in Mittelhessen) gibt’s auch so ein Teil. Ich nutze es nicht (mehr), seit ich festgestellt habe (wurde durch die Hotline auch bestätigt), dass das Bonuspunktesystem der Packstationen hier nicht greift. Da ich in gleichweiter Entfernung auch eine Packstation habe, nutze ich im Fall der Fälle dann eher die.

    Und ja, Kleinvieh macht auch Mist… 😉

  5. Videoberatung…genau. Im Winter bei Eiseskälte und vielleicht noch Regen dazu. Statt in der Postfiliale in der Wärme…wow…

  6. Genau: Eine „Postfiliale“ in die es direkt reinregnet, weil man sich jeglichen Wetterschutz gespart hat. Aber dann braucht man die gekauften Briefmarken wenigstens nicht mehr anfeuchten.

    Ja, ich nutze Packstationen seit es sie gibt, um Pakete einzuliefern oder abzuholen. Dies jedoch als „Filiale“ zu bezeichnen ist blanker Hohn! Demnächst bezeichnet man einen Imbisstisch im Freien als „Restaurant“ und einen Geldautomaten in der Gebäudefassade als „Bankfiliale“.

    • der andere Markus says:

      Na ja – die Dinger heißen, wie im Foto zu sehen – PostStation. Ggf. muss/darf man Caschy ankreiden, das Wort „Filiale“ in der Überschrift nicht in Anführungsstriche gesetzt zu haben. Und wenn ich bedenke, dass die Fast-Food-Kette mit dem gelben M ihre Filialen als „Restaurant“ bezeichnet, dann bsit Du IMHO dort mit dem Begriff „Hohn“ besser aufgehoben 😉

      Zum Wetterschutz: Wann hat es das letzte mal so lange dauergeregnet und Du hast tatsächlich dringend eine Briefmarke gebraucht? Und ich muss zur Packstation sagen: Da habe ich oft genug im Regen Pakete eingeliefert und direkt an der Station das Versandlabel drucken lassen – da gab es keinerlei Probleme, weil der Aufkleberauswurf durch eine kleine Klappe gegen Regen gesichert war. Und für mich hatte ich eine Regenjacke mit Kapuze dabei – Hashtag Lifehack 😉

      LG Markus

      • Peter Lustig says:

        … das Ding heißt “Filiale”
        weil es die Bundesnetzagentur als solche Anerkannt hat. Um die gesetzliche Filialpflicht zu “erfüllen”…

      • DHL könnte auch noch vorschreiben, dass die Kunden vor der Benutzung der Poststation 50 Liegestützen machen sollen. Hashtag Sporthack 😉
        Sorry, aber DHL = Dienstleister / Wir = Kunden und nicht umgekehrt.
        Ich werde meine Besuche bei der Post“station“ garantiert nicht per Lifehack wettertauglich machen damit der Dienstleister Kosten spart, welche er aber an seine Kunden nicht weiterreicht.

  7. Besonders ehrlicher Gedanke: Ich merke, dass in meinem FeedReader, der Deutsche jede Veränderung gleich als großes Risiko ansieht. Mein Got, die Dinger wurde aufgewertet und lösen viele Probleme, Dennoch lesen sich Artikel als auch Kommentare sehr kritisch.

    • Hallo Paul,

      wenn du dich über „die Deutschn“ mokierst, guck Dir mal eine Alterspyramide an.

      Menschen die darauf angewiesen sind, Dienstleistungen ins Haus zu bekommen anstatt u. U. kilometerweit laufen und Lasten selber tragen zu sollen werden immer mehr.

      Dies Land ist mit persönlicher Dienstleistung nach dem Krieg großgeworden, es war alles kaputt und dennoch gab es Menschen die aufbauten – zuerst meist übrigens Frauen – und dann Bahn, ÖPNV und alles mit viel Personal, Postbedienstete brachten auch Bargeld z. B. Renten ins haus usw.

      Konnten wir uns alles leisten.

      Sind wir ärmer geworden ?

      ja, die Allgemeinheit vulgo Staat ja, es gilt ja die ideologie vom schlanken, gleich armen Staat. Aber Anteilseigner , Shareholder und finanzinvestoren haben sich die Taschen gefüllt , mit nichtstun , sie haben ihr Geld arbeiten lassen und nie etwas gebaut, keine Schaufel in der Hand gehalten , keinen Hintern im Altenheim gewischt und kein Paket zugestellt.

      Der Wohlstand dieser Schmarotzer soll weiter gemehrt werden auf Kosten der Lebensqualität der allgemeinen Bevölkerung? Do it yourself anstelle von Dienstleistung, Service, Versorgung?

      Nein Danke!

  8. der andere Markus says:

    In Gelsenkirchen gibt es wahrscheinlich noch nicht mal ’ne schnöde Packstation 😉

    Bak to topic: Ja, es ist natürlich erst mal ungewohnt. Wenn ich mal drüber nachdenke, wann ich das letzte mal tatsächlich eine Person brauchte, die mir wegen einer Postsache hilft dann war das, als die Packstation ausgebucht war und ich dann doch in einer Filiale abholen musste und das würde ich mal nicht zählen. In den 90/00ern mal Briefmarken, als ein Automat defekt war – inzwischen dank dieses Hashtag-Portos auch kein Thema mehr. Dan bleibt noch ein Telegramm so 1988 rum – gut, hat sich auch erledigt. Gut, dann nehme ich mal ältere Menschen: Bei meinen Großeltern habe ich immer die „Beratung“ gemacht – wir haben uns auch so gleich öfters gesehen. Und die Eltern sind trotz 70+ selber hinreichend digitalisiert.

    Jetzt das ABER: Nicht alle digital unversierten haben hilbsbereite Kinder/Enkel oder eine freundliche Nachbarschaft – für die brauchen wir weiter gute Lösungen, die nicht von irgendwelcher „Technik“ abhängen. Und auch die, die alle Möglichkeiten haben, wollen das vielleicht auch gar nicht – das gilt es ebenso zu respektieren. Ob das dann die im Artikel genannten 2 km sind, bleibt IMHO „verhandelbar“.

    LG Markus

  9. Prinzipiell eine brauchbare Lösung. Aber was mache ich, wenn die Station voll ist? Oder das Paket größer ist? Passiert nicht gerade selten auch bei Retouren. Oder ich körperlich eingeschränkt oder einfach alt bin? Dann doch lieber eine integrierte Filiale im Kiosk/Supermarkt.

  10. Will ich wissen, wo diese persönlichen, sicherlich auch qualifizierten Postmitarbeiter dann sitzen? Aber hey, ich kanns verstehen. Die einen wollen nicht mehr zahlen, die anderen können mit dem Hungerlohn nicht leben. Kann nicht funktionieren, muss selbst mit den Konsequenzen verfehlter Politik zurecht kommen. Ich glaube die meisten sind sich der aktuellen Lage gar nicht bewusst. Sorry für den Ausflug.
    Davon ab, unter den aktuellen Voraussetzungen zumindest hier in diesem Fall für viele Dinge das Beste, wenn man die aktuelle Situation in deutschen Postfilialen betrachtet.
    Befürchte nur, dass gerade ältere Menschen total überfordert sein werden, sich z.B. Briefmarken zu ziehen.
    Wie oft werde ich angesprochen, allein weil die älteren Herrschaften (nicht böse gemeint) nicht mit der Abholung von Paketen zurecht kommen. Das sind dann auch die, die ihre Pakete persönlich in der Filiale abgeben und im „besten Fall“ auch noch den Paketschein von der Mitarbeiterin ausfüllen lassen.
    Demnächst also auch Schlangen vor den Packstationen. Na dann, Prost Mahlzeit!

  11. Ich habe letzten vorletzten Montag zwei Pakete abgegeben. Eins ist am vierten Tag angekommen und das andere ist irgendwie verschwunden. Eine Woche später ein Nachforschungsantrag gestellt und seit 8 Tagen noch keine Reaktion seitens der Post. Ein Kumpel von mir arbeitete ehemals in einem Verteilzentrum und er hat noch gute Kontakte zu seinen Ex-Kollegen. Einer der für den internationalen Bereich tätig ist schrieb, dass das Team für die nationale Bearbeitung ausgelagert wurde nach Pakistan. Dieser Mitarbeiter schaut sich morgen die Sache mal an. Ich muss mich wohl noch etwas gedulden.

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