Online-Shopping: Millionen Einkäufe werden in Deutschland beim Check-Out abgebrochen
Wer kennt es nicht: Ein Artikel liegt im digitalen Einkaufswagen und ist bereit für die Bestellung. Aber letzten Endes schließt man den Vorgang doch nicht ab und es kommt zu keinem Kauf. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Eine Ursache kann ein komplizierter Check-out-Vorgang sein. An jenem Punkt will Mastercard dann Lösungen für Kunden wie Händler anbieten.
Relativ gewagt: Mastercard hat eine Studie unter 18.000 Verbrauchern aus Europa durchgeführt – 2.000 davon aus Deutschland. So rechnet man sich anhand der Befragung zusammen, dass ca. 56 Mio. Deutsche 2024 Online-Einkäufe an der Kasse abgebrochen hätten. Ist natürlich eigentlich Quatsch, da es sich hier nicht um eine wissenschaftliche Erhebung handelt und allerlei Störungen und Verzerrungen möglich sind. Trotzdem ist das vielleicht ganz interessant.
Denn: Vor allem das manuelle Eingeben persönlicher Daten beim Check-out nervt offenbar die Nutzer. Vier von fünf Befragten geben etwa ihre Kreditkartennummern per Hand ein. 90 % handhaben dies auch mit ihren Adressdaten so. Das ist 52 % der Befragten aber eigentlich zu umständlich. Nun gut, da gibt es aber ja eigentlich Autofill-Optionen in Browsern oder über Passwort-Manager.
Mastercard wirbt für „Click to Pay“
Mastercard will da jedenfalls Händler und Kunden zu seinem Service „Click to Pay“ bekehren. Nach einmaliger Verknüpfung einer oder mehrerer Mastercard-Karten mit dem Click-to-Pay-Konto genügt die Eingabe der dort hinterlegten E-Mail-Adresse und des anschließend auf das Handy gesendeten Verifizierungscodes, um zu bezahlen. Kunden können auch eine Lieferadresse bei Click to Pay hinterlegen, die ebenfalls beim jeweiligen Kauf übernommen werden kann.
Das soll auch sicherer sein, weil Click to Pay das Bezahlen beim sogenannten Guest-Check-out ebenfalls tokenisiert. Das bedeutet: Die Kartennummer wird nicht digital übermittelt, sondern nur ein individualisierter, anonymer Token. Jenes kommt eben auch denjenigen entgegen, die ihre Zahlungsdaten ungern bei Online-Shops direkt hinterlegen möchten, weil sie Leaks fürchten.
Mastercard gibt dabei an, dass aktuell bereits rund 30 Prozent der Online-Zahlungstransaktionen in Deutschland tokenisiert ablaufen. Ziel ist es, diesen Anteil bis zum Jahr 2030 auf 100 Prozent zu steigern. Dabei soll eben auch Click to Pay eine zentrale Rolle spielen.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Also, wegen der Eingabe der Daten, die nun mal benötigt werden, habe ich noch nie einen Einkauf abgebrochen. Bei mir ist es dann eher die Überlegung, ob man den Artikel wirklich braucht, mir der Versanddienstleister nicht passt oder auf einmal noch Kosten hinzukommen, die anfangs nicht ersichtlich waren.
Das ist bei mir auch der Hauptgrund, wenn im letzten Schritt Kosten dazu kommen die vorher nicht ersichtlich waren.
Eine unseriöse Masche von manchen Shops ist es auch im Preisvergleich mit einem guten Preis zu werben und dann im letzten Schritt kommen 20 Euro „Versand- und Bearbeitungskosten“ auf die Bestellung.
Der Grund ist nicht die nervige Eingabe der Daten, sondern dass man bei vielen Onlineshops nur einmalig bestellen mag weil gerade da der Preis günstiger ist, jedoch man dazu automatisch dann ein Online-Konto bekommt.
Es gibt zwar vereinzelt Seiten die eine Gastbestellung zulassen aber diese sind eher selten. Dieses dann löschen zu lassen ist selbstverständlich nicht so einfach und dies schreckt mich dann wirklich ab.
Passiert mir auch hin und wieder. Aber nur weil ich an der „Kasse“ merke, dass ich den Schrott gar nicht brauche.
Wenn ich beim Check-out meine Bestellung abbreche, liegt es meist daran, dass sich der Gutschein- oder Rabattcode erst dort eingeben lässt. Ist dieser abgelaufen oder erfüllt er bestimmte Bedingungen nicht, hat sich der Kauf für mich oft erledigt.
Ich behaupte, das passiert häufiger als aufgrund einer „komplizierten“ Zahlungsabwicklung.
Das schätze ich ebenfalls so ein.
Manchmal will man wissen, wie hoch die Versandkosten sind, die werden erst im Checkout angezeigt oder was das Produkt mit dem angegebenen Rabatt kosten soll. Ich glaube nicht das es nur daran liegt, das man die Daten eingeben soll.
Wenn ich Käufe abbreche dann liegt das meistens daran dass:
– ich zwingend ein Nutzerkonto erstellen muss – ich möchte einfach als Gast bestellen können
– manche Shops die Versandkosten erst beim Checkout anzeigen und ich diese dann zu hoch finde
Passiert mir bestimmt ein- bis zweimal im Monat, dass ich einen Kauf abbreche, weil ich ein Kundenkonto anlegen soll bevor mir die Versandkosten angezeigt werden. Auch wenn ein Shop zwingend die Angabe der Telefonnummer fordert, obwohl keine Speditionslieferung zu erwarten ist, breche ich eher ab als eine falsche Nummer einzugeben.
Ich mache das auch oft. Der Grund: Gutscheine kann man oft erst im Checkout angeben und wenn beworbene/geleakte Gutscheine nicht akzeptiert werden, breche ich dann den Einkauf ab, sofern ich woanders günstiger wegkomme.
Obwohl ich diese ganzen Kaufbeschleuniger kenne und schon ausprobiert habe, bin ich wieder überzeugter Daten-Eintipper geworden. Bei Amazon und ein paar anderen Shops hab ich zwar meine Zahlungsdaten hinterlegt, jedoch bewusst alle 1-click-purchase Optionen deaktiviert. Auch den Paypal Login mache ich recht umständlich via TOTP als zweiten Faktor. Klingt zwar blöd, aber das bisschen erzwungene Bedenkzeit hat mir schon viel Geld gespart. Fernabsatzgesetz hin oder her. Am Ende schickt man ja doch nicht jeden Impulskauf wieder zurück. Und dann steht sie halt rum, die tolle Bügelstation. 😀
Umständlicher ist das mit TOTP schon, aber Gold richtig, Ich hab das auch überall aktiviert wo es geht. Sicherheit geht da mMn. eindeutig vor Komfort.
Tokenisierung ist definitiv die Zukunft.
Ich muss aber ehrlicherweise auch sagen, dass ich noch nie einen Bezahlvorgang abgebrochen habe, weil er zu kompliziert war. Wenn ich was abgebrochen habe, dann entweder, weil ich die Sachen eh „erst Mal nur im Warenkorb speichern“ wollte oder die Gebührenstruktur extrem undurchsichtig war und am Ende noch Mal 12€ Versand dazugerechnet wurden.
Also das, was Apple Pay online bereits so anbietet. Muss zugeben, dass ich diese Option oft wähle um den Weg erst ein Konto erstellen zu müssen damit umgehe.
Ich wäge den Kauf auch nochmals im Warenkorb ein. Wenn eine Zahlungsart z.b. oder der Preis sich gerade erhöht hat dann wird der Artikel eben nicht gekauft!
Wie oft muss man einen „Kaufprozess“ durchlaufen, um den endgültigen Preis zu sehen. Selbst schuld.
Das ist dann aber nur auf Plattformen wie Aliexpress mit ihren gefühlt Trlliarden an Bling-Bling-Rabattcoupons. Auf „normalen“ Shopseiten habe ich das noch nie erlebt.
Und wegen nervigen pop-ups, Fragen ob man Benachrichtigungen im Browser aktivieren will, den Newsletter abonnieren will, und und und.
Je mehr Klicks ich machen muss desto wahrscheinlicher ist es, dass ich es einfach sein lasse und mit 1 Klick doch bei Amazon bestelle.
QR-Code für Echtzeit-Überweisung wäre schon mal ein Anfang. Hat halt keinen Käuferschutz.
Kauf abgebrochen, weil die Bezahlung zu kompliziert ist? Das mag bei Älteren der Fall sein. Z.B. wenn sie auf Rechnung klicken und dann die Klarna-AGB zu sehen bekommen.
Viele dürften den Warenkorb aber zum Preisvergleich nutzen, gerade wenn man mehr als einen Artikel kauft. Oder man überlegt sich eine größere Ausgabe eben nochmal.
„Das mag bei Älteren der Fall sein.“
Du meinst DIE Älteren, die den ganzen Internet-Kram erfunden haben?
Siiiiiiiiicher…….
Meine Ältern.
Die Argumentation verstehe ich überhaupt nicht. Es haben doch nicht ALLE die Technologieentwicklung begleitet, die während der 80er, 90er und 00er Jahre im relevanten Alter waren und heute noch leben? Es lässt sich doch nun mal nicht abstreiten, dass die Präsenz von digitalen Medien und vor allem dem Internet in der Gesellschaft früher deutlich geringer war, als heute und Menschen die damit aufgewachsen sind natürlich einen besseren Zugang dazu haben („Digital-natives“).
Das ist doch nun wirklich nicht beleidigend. Meine Eltern fordern solche Bestellvorgänge auch deutlich mehr, als es bei meiner Generation oder der mir nachfolgenden Generation der Fall ist.
Wir dürfen hier in den Kommentaren aber nicht vergessen, dass wir alle technisch deutlich affiner sind, sonst würden wir den Blog nicht lesen. Bei uns sind deshalb die Gründe für Kaufabbrüche vielleicht doch andere, als bei dem Großteil der Gesellschaft.
Da ich keine MasterCard besitze, geht mir das natürlich verloren. Aber wenn beim Check Out zusätzliche Gebühren anfallen, oder ich mir letztendlich die Frage stelle Brauch ich das wirklich, dann nützt mir eine solche Funktion absolut nichts.
Bei vielen Händlern zahle ich per PayPal, die Daten kennt mein Browser. Meine Kreditkarten-Daten gebe ich allerdings immer per Hand ein, ich fühle mich so sicherer.
Mag alles am Alter liegen, aber ich komme damit zurecht!
Ist das nicht das Gleiche was es von PayPal schon gibt?
Hallo. Also mich nervt immer besonders die Angabe der Telefonnummer. Ich den meistens Fällen völlig unnötig.
LG
Oder die Anrede.
Ich muss nicht Herr/Frau auswählen damit ein Paket bei mir ankommt.
Oder das Geburtsdatum, nicht rechtlich notwendig bei 99% aller Waren.
Die wollen halt alle immer auch Marktforschung damit verknüpfen und für Massenauswertung zB von Geschlechtervorlieben brauchen sie die Anrede, für Altersgruppen das Geburtsdatum usw. Verbrämt wird das als Registrierung für den Einkauf.
Für mich ist es gerade die Zwischenschaltung fremder Zahlungs“dienstleister“ (in meinem Verständnis eher zusätzliche Datensammelstellen}, die beim Zahlvorgang offenbar wird, und bei mir häufig zum Abbruch führt. Oft erkennt man erst sehr spät, dass praktisch alle Zahlungswege über z. B. PayPal oder Klarna führen. Nicht selten fehlen auch plötzlich vorher angebotene Zahlungswege, wenn es konkret wird.
Das hat auch was mit Inkasso etc. zu tun.
Inkasso wenn im Voraus bezahlt wird? Sicher…
Manche Shops machen eine Bonitätsprüfung vor Auswahl der Zahlart, um zu prüfen, welche Zahlarten sie dir überhaupt anbieten wollen.
Ich bestelle gerade bei Erstbestellungen oder Artikeln mit Lieferzeit gerne auf Rechnung. Und oftmals wird mit der Möglichkeit der Bezahlung auf Rechnung geworben, bei Auswahl der Zahlungsmethode ist davon aber plötzlich nichts mehr zu sehen. Ansonsten wie hier auch schon oft genannt wurde, wenn Gutscheine dann doch nicht funktionieren oder Gastbestellungen nicht möglich sind.