GNSS-Signale erstmals auf dem Mond empfangen

Foto von Sanni Sahil auf Unsplash

Die NASA und die italienische Weltraumagentur haben am 3. März 2024 einen bedeutenden Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte erreicht. Das Lunar GNSS Receiver Experiment (LuGRE) empfing als erste Technologiedemonstration erfolgreich Navigationssignale von der Erde auf der Mondoberfläche. Der Weg zu diesem Erfolg begann mit der Landung des Blue Ghost Mondlanders von Firefly Aerospace. An Bord befand sich LuGRE, eine von insgesamt zehn NASA-Nutzlasten zur Förderung der Mondforschung. Die Betreiber des LuGRE-Systems am Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt begannen unmittelbar nach der Landung mit den wissenschaftlichen Untersuchungen.

Die zentrale Frage war, ob eine mondbasierte Mission Signale von zwei GNSS-Konstellationen – GPS und Galileo – empfangen und für die Navigation auf der Mondoberfläche nutzen könnte. Am 3. März um 2 Uhr EST wurde diese Frage eindeutig beantwortet: LuGRE empfing und verfolgte erstmals Signale auf der Mondoberfläche – in einer Entfernung von etwa 362.000 Kilometern zur Erde. Schon ein bisschen geil, was Technik möglich macht. Trotz der Herausforderungen von Distanz und Geschwindigkeit erreichte der Empfänger eine Positionsgenauigkeit von innerhalb von 1,5 km und eine Geschwindigkeitsgenauigkeit von innerhalb von 2 m/s. Er konnte erfolgreich Signale von vier GPS-Satelliten (L1- und L5-Frequenzen) und einem Galileo-Satelliten (E1-E5-Bänder) während eines einstündigen Beobachtungsfensters empfangen. Nach der Landung,

Bereits auf dem Weg zum Mond stellte LuGRE neue Rekorde auf. Am 21. Januar übertraf das System mit einer Höhe von 337.800 Kilometern den bisherigen Höhenrekord für GNSS-Signalempfang, der von der Magnetospheric Multiscale Mission der NASA gehalten wurde. In der Mondumlaufbahn am 20. Februar wurde dieser Rekord auf 391.000 Kilometer ausgebaut.

Bisher verwendeten NASA-Ingenieure zur Verfolgung von Raumfahrzeugen eine Kombination aus Bordensoren und Signalen von erdgestützten Tracking-Stationen. Die erfolgreiche Demonstration von LuGRE zeigt, dass GNSS-Signale für die Navigation genutzt werden können. Dies reduziert die Abhängigkeit von menschlichen Operateuren, da diese Signale auch in Mondentfernung autonom von Raumfahrzeugen empfangen und verarbeitet werden können.

Das LuGRE-System wird nun für 14 Tage im Dauerbetrieb weitere Daten sammeln. Die Mission ist auch für die italienische Weltraumagentur von besonderer Bedeutung, da es sich um die erste italienische Hardware auf dem Mond handelt. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit zwischen der NASA, der italienischen Weltraumagentur und deren Industriepartner Qascom sowie dem Politecnico di Torino.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

2 Kommentare

  1. huch das war letzes Jahr 3. März 2024 Aber ihr berichtet n Jahr spater druber 😀

  2. Lieber spät als nie, danke für den interessanten Bericht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.