PDP Riffmaster: Gitarren-Controller für die PlayStation 5 im Test

PDP, mittlerweile ein Tochterunternehmen von Turtle Beach, hat mit dem Riffmaster einen Gitarren-Controller auf den Markt gebracht, der Fans von „Rock Band“ eine neue Option anbieten kann. Das Eingabegerät kann aber auch für „Fortnite Festival“ zum Einsatz kommen. Ich hatte die Gelegenheit, mir die PlayStation-Version des Riffmasters einmal genauer anzuschauen.

Dabei sei direkt erwähnt, dass PDP alles andere als ein Neuling ist, was Zubehör für Rhythmusspiele betrifft. So arbeitete man auch schon in der Vergangenheit mit Harmonix, den „Rock Band“-Entwicklern, für die Peripherie von „Rock Band 4“ zusammen. Und nehme ich jetzt den Riffmaster in die Hände, dann kommt es mir fast so vor, als wäre keinerlei Zeit vergangen. Das meine ich durchaus positiv, denn es handelt sich um einen Gitarren-Controller, der extrem an das damalige Zubehör des letzten „Rock Band“-Spiels erinnert.

Der Controller ist in zwei Varianten zu haben: einmal als Version für Xbox und PC und als PlayStation-Pendant. Ich habe mich für den Test des zuletzt genannten Modells entschieden, da ich noch eine umfangreiche Songsammlung im PlayStation Network hinterlegt habe – über 450 DLC-Tracks liegen mir vor. Primär liegt das daran, dass ich damals schon beim ersten „Rock Band“ eingestiegen bin und alle meine Songs stets zum nächsten Teil übertragen konnte. Da ist mit der Zeit eine knallige Sammlung mit Hits wie Weezers „Buddy Holly“, „Maps“ von den Yeah, Yeah, Yeahs oder gar Spongebob Schammkopf mit „Best Day Ever“ entstanden.

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Design und Verarbeitung des Riffmasters

Direkt ein Kritikpunkt: Der Riffmaster nutzt für die Strum-Leiste den gleichen „wabbeligen“ Button, wie auch ehemals die „Rock Band“-Controller. Ich habe da stets das Design der „Guitar Hero“-Controller bevorzugt. Schade, dass man sich also nicht daran orientiert hat, aber vielleicht sprechen da auch Patente im Hintergrund dagegen? Cool ist hingegen, dass der Gitarrenhals des Riffmasters sich abknicken lässt, was den Transport im Falle des Falles erleichtert. Am Controller ist sogar auch ein kleiner Steckplatz, indem ihr den USB-Dongle unterbringen könnt, der zur Nutzung des Controllers benötigt wird. Dieser setzt im Übrigen leider auf USB-A nicht auf USB-C.

Vielleicht ein Nachteil aus Sicht von Gitarren-Liebhabern: Der Riffmaster bildet, anders als frühere „Rock Band“-Gitarren kein echtes Modell wie die Fender Stratocaster nach. Es ist also eher eine generische Gitarre. Im Lieferumfang liegt auch ein Kunststoffgurt bei, der schnell am Instrument befestigt und leicht in der Größe verstellbar ist. Das Hochglanz-Plastik sammelt allerdings so schnell Fingerabdrücke an wie ich Karten für Magic: The Gathering. Im Ergebnis sieht der Riffmaster nach einer Session rasch schmierig aus.

Ob Vor- oder Nachteil entscheidet ihr: Bisherige Gitarren-Controller für Rhythmusspiele setzten auf austauschbare AA-Batterien. PDP verbaut beim Riffmaster jetzt einen festen Akku, der via USB-C wieder aufgeladen wird. Mit einer Ladung sollen ca. 30 Spielstunden möglich sein, was nach meinem Eindruck auch sehr gut hinkommt. Gut gefällt mir jedenfalls die Platzierung des D-Pads und der Buttons für z. B. Home und die Optionen – sie sitzen recht weit unten, sodass ihr auch bei heftigem Geschrammel nicht auf sie kommen solltet.

Neu ist im Übrigen, dass der Riffmaster an der Rückseite des Gitarrenhalses einen kleinen Analogstick anbietet. Den habe ich zwar bei den „Rock Band“-Controllern nie vermisst, kann aber bei der Navigation durch die Menüs hilfreich sein. Obendrein wartet die Gitarre mit einem Anschluss für Kopfhörer auf – nett, wenn ihr die Nachbarn nicht nerven wollt. Auch solltet ihr den kleinen Schalter beachten, der euch zwischen einem PS4- und PS5-Modus wechseln lässt. Dabei wiegt die Gitarre ca. 1 kg und funktionierte in meinem Fall direkt nach dem Anschluss des Dongles tadellos ohne jegliche Verbindungsprobleme – nice.

Der Praxistest

Der Riffmaster fühlt sich für mich persönlich beim Spielen sehr ähnlich an wie ein klassischer „Rock Band“-Controller. Die oberen, farbigen Buttons haben einen sehr angenehmen Anschlag und wer mit den bisherigen Gitarren vertraut ist, wird sich hier direkt zu Hause fühlen. Dabei scheinen die Federn verbessert worden zu sein, denn die Lautstärke ist beim Tastendruck geringer. Wie schon angedeutet, bin ich kein Fan der Strum-Bar, aber das war ich eben auch schon bei den „Rock Band“-Controllern leider nicht.

Was nicht funktioniert hat, war bei mir die automatische Kalibrierung in „Rock Band 4“. Für diese war damals in die Gitarren-Controller extra ein Mikrofon integriert. Das Ganze lief dann ähnlich ab wie bei einem AVR und durch ein Tonsignal konnten Audio- und Video-Latenz automatisch kalibriert werden. Ein Mikrofon und ein Lichtsensor fehlen dem Riffmaster allerdings. Hier ist also manuelle Abstimmung gefragt. Denn wenn Bild und Ton in der Latenz nicht perfekt abgestimmt sind, könnt ihr es vergessen, in „Rock Band 4“ einen Song auf Hard oder Expert zu absolvieren.

Nach ausgiebigem Experimentieren war ich dann aber wieder in der Lage, in „Rock Band 4“ bzw. „Rock Band Rivals“ z. B. einen meiner Lieblingssongs, „Maps“ von den Yeah, Yeah, Yeahs, auf Hard zu bewältigen und die schnellen Tonabfolgen zu treffen. Mich hat hier schnell das Gefühl beschlichen, einen dezent verbesserten „Rock Band 4“-Controller zu verwenden. Auf jeden Fall ist es eine feine Sache, hier erneut eine offizielle Peripherie-Option zu haben. Denn gebraucht kommt man, wenn man denn mal ein funktionierendes Exemplar erwischt, nur zu Wucherpreise an die alten Gitarren-Controller.

Zu beachten ist, dass der Riffmaster mit seinem Preis von 169,99 Euro natürlich ein Nischenprodukt ist. Der Controller ist für genau zwei Spiele gedacht – „Rock Band 4“ und „Fortnite Festival“. Die Xbox- und PC-Variante könnt ihr am Rechner allerdings relativ leicht auch für andere Rhythmusspiele flottmachen. Das geht mit der PlayStation-Version grundsätzlich auch, es funktioniert dann allerdings am PC das Tremolo leider nicht. Deswegen solltet ihr vor dem Kauf eben abwägen, an welcher Plattform ihr den Riffmaster hauptsächlich verwenden wollt.

Mein Fazit zum PDP Riffmaster

Der PDP Riffmaster ist ein absolut wertiger Gitarren-Controller, bei dem für mich lediglich eine Strum-Bar im Stil von „Guitar Hero“ das Nonplusultra markiert hätte. Gegenüber älteren Plastikgitarren aus dem „Rock Band“-Zeitalter gibt es jedoch zeitgemäße Verbesserungen wie die Aufladung via USB-C, eine Halterung für den USB-Dongle oder den integrierten Analogstick. Obendrein wurden die Buttons am Gitarrenhals verbessert. Die haben eine verbesserte Federung und klicken beim Spielen deutlich leiser.

Am Ende reden wir hier aber über ein Eingabegerät für Nerds, die entweder mit „Rock Band 4“ in Nostalgie schwelgen wollen oder „Fortnite Festival“ bis zum Abwinken zocken. 169,99 Euro sind kein Pappenstiel für einen Controller, der offiziell nur für zwei Spiele gedacht ist. Wer sich damit arrangieren kann, erhält hier jedenfalls einen Gitarren-Controller, der kaum nennenswerte Mankos aufweist und für reichlich Spielspaß sorgt.

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PDP Gaming RIFFMASTER Wireless Guitar Controller for Xbox Series X|S, Xbox One, & Windows 10/11 PC, Black
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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. André Westphal says:

    Steht ja im Test: Kann man für „Rock Band 4“ oder „Fortnite Festival“ nutzen – oder eben am PC für offene Imitate wie „Clone Hero“. Da empfiehlt sich dann aber eher die Xbox- / PC-Version des Riffmasters.

  2. Dass du bzgl des Dongles mangelndes USB monierst, kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen.
    Es ist leider noch immer so, dass USB-C bei weitem nicht der Standard ist, der er sein sollte. Außer bei wenigen Ausnahmen (Apple) gibt es immer USB-A. USB-C ist bei neueren Geräten zusätzlich verbaut, aber selten alleinige Anschlussmöglichkeit. Daher begrüße ich für so ein Nischenprodukt maximale Kompatibilität, auch für ältere Geräte.

    Zur Klarstellung: Ich würde es begrüßen, wenn wir nach über einem Jahrzehnt endlich vollständig den Umstieg auf den besseren USB-C Stecker hinbekommen würden. Aber in der Realität ist das nicht so.

    • André Westphal says:

      Der Dongle ist ja eh nur für die PS4 / PS5 gedacht und das wäre USB-C gerade im Hinblick auf die Pro schöner gewesen, denn die hat vorne nur USB-C, aber kein USB-A. So muss man den Dongle hinten ranstecken – was PDP ironischerweise selbst in der Anleitung nicht empfiehlt, sondern rät, ihn vorne an der Konsole anzustecken :-D.

      Insofern sehe ich das schon als angemessenen Kritikpunkt.

      • Ah okay, das mit der Pro wusste ich gar nicht. Wieder was gelernt. Danke!

        Es wäre wahrscheinlich auch nicht zu viel verlangt gewesen, vor allem in Hinblick auf den Preis, einen USB-C/A Adapter beizulegen oder direkt 2 Dongles in die Packung zu werfen.

        Ich würde mal felsenfest davon ausgehen, dass das die Marge nicht wesentlich geschmälert hätte. TurtleBeach ist halt auch ein echtes Luxusgut. Ich selbst hab den Turtle Beach Stealth Ultra als Controller. Bin vollends zufrieden, aber für den Preis hab ich das auch erwartet.

        • André Westphal says:

          Sonst stimme ich dir zu: Manche Leser laufen hier ja Sturm, sobald bei PC-Peripherie etwas mit USB-A auf den Markt kommt. Das finde ich dann auch immer unsinnig, denn die üblichen Windows-Rechner haben einfach viel mehr A- als C-Anschlüsse. Da ist das schon gerechtfertigt,

          Hier ist es eben wegen der Pro ungünstig. Sehe das auch ähnlich wie du, am besten man hätte einen Adapter dazu gepackt, dann wären alle glücklich gewesen. Na ja, zumindest funktioniert in meinem Fall auch alles tadellos, wenn ich den Dongle hinten anstecke.

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