SB-Kassen: KI schaut dem Kunden auf die Finger

Die Einzelhandelsbranche steht vor einer technologischen Transformation im Kampf gegen Ladendiebstahl. Der Trend zu Selbstbedienungskassen hat in Deutschland deutlich zugenommen – mehr als 6.000 Geschäfte nutzen bereits über 20.000 dieser Systeme, so ein Bericht der Tagesschau. Diese Entwicklung bringt jedoch neue Herausforderungen mit sich. Die Statistiken des Handelsforschungsinstituts EHI zeigen eine Tendenz: An SB-Kassen liegt die Diebstahlrate um 15 bis 30 Prozent höher als an konventionellen Kassen. Diese Zahlen haben den Handel wohl zum Handeln gezwungen (Wortwitz nicht beabsichtigt).

Die Lösung kommt in Form intelligenter Überwachungssysteme. Große Handelsketten wie Rewe, Ikea und Rossmann implementieren bereits KI-gestützte Technologien, während andere Unternehmen wie Kaufland, Lidl und Obi entsprechende Systeme evaluieren. Die eingesetzte Technologie arbeitet mit hochentwickelten Kamerasystemen, die das Kundenverhalten während des Scanvorgangs in Echtzeit analysieren. Bei verdächtigen Aktivitäten kann eine diskrete Benachrichtigung des Personals erfolgen, die Kasse aber auch den Kunden fragen, ob er vielleicht einen Fehler gemacht hat. Das System erkennt verschiedene Betrugsszenarien: nicht gescannte Artikel, Produktvertauschungen oder Gewichtsabweichungen.

Ein konkretes Beispiel ist der Austausch hochwertiger Waren gegen günstigere Alternativen – etwa wenn Champagner statt Sekt oder Wodka statt Wasser eingepackt wird. Die Software registriert auch Unstimmigkeiten zwischen gescanntem Gewicht und tatsächlicher Warenmenge. Die Technologie bietet zusätzliche Funktionen wie automatische Alterskontrolle mittels Gesichtserkennung und die Überprüfung der Übereinstimmung zwischen Warenkorb und digitalem Einkaufszettel.

Einer der Technologieanbieter, Diebold Nixdorf, betont den datenschutzkonformen Einsatz der Systeme. Die Anonymität der Kunden bleibe gewahrt, da es nicht um Überwachung, sondern um Prozessoptimierung geht. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der Automatisierung der Kontrollfunktionen – die manuelle Sichtung von Videoaufzeichnungen entfällt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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51 Kommentare

  1. Ganz erhlich: Wenn Supermärkte meinen den Job des Kassierers oder der Kassierein auf den Kunden abzuwälzen um Geld zu sparen, dann sollten sie dem Kunden auch vertrauen, dass er diesen Job richtig macht. Ansonsten spart euch den Schwachsinn mit SB-Kassen. Kauft man wenig ein, dann sind SB-Kassen eine Zeitersparins, aber sobald man mehr als eine handvoll Artikel hat, ist man auch nicht schneller und man muss alles selber machen.
    (Was mich persönlich auch extrem nervt: Wenn ich bei SB-Kassen auf „Bezahlen“ klicke, startet meist nicht der Bezahlvorgang, sondern ich muss noch drei mal irgendwo hin tappen, um zu verneinen, dass ich keine der Drölfzig Kundenkarten oder sonst was habe und wirklich jetzt bezahlen möchte)

    • Jep. Erstmal Payback wegklicken, dann auf Kartenzahlung (geht doch gar nicht anders da!) und dann auf Jetzt bezahlen bei uns… dreimal tippen, an unterschiedlichen Stellen.

      Schneller biste da aber trotzdem IMMER.

    • > „Wenn Supermärkte meinen den Job des Kassierers oder der Kassierein auf den Kunden abzuwälzen um Geld zu sparen“

      Der Hintergrund ist ein anderer. Finde heutzutage mal Kassierer, die den Job machen wollen. Da fängt es an. Supermärkte haben wie viele andere Unternehmen auch, Probleme Mitarbeiter zu finden. Höhere Gehälter würden in höheren Preisen für uns Kunden enden. Also ist die SB-Kasse eine Lösung.

      • Jaja die ewige Leier und von den hohen Gehälter und sonst wird alles teurer. Solange es noch möglich ist, die Aktionäre oder sonstige Leute, fürstlich zu entlohnen, wie zum Beispiel die manager usw. Sehe ich die Probleme woanders. Das es gehaltsunterschiede gibt, habe ich kein Problem mit. Es muss nur in einem fairen Verhältnis bleiben und eher an die Leistung geknüpft sein und nicht daran, wer am höchsten springt, wenn der Chef sagt „spring“. Vor Jahrzehnten gab es kaum die Digitalisierung und es war möglich. Dinge die früher normal waren, werden heute als unmöglich dargestellt. Überlege doch mal selbst, was du da schreibst.

        • Hallo Hugo, „Vor Jahrzehnten gab es kaum die Digitalisierung und es war möglich. Dinge die früher normal waren, werden heute als unmöglich dargestellt. “ siehe meine Antwort an Jetho,
          Aber wir selbst die jedes Angebot der digitalisierung unseres Alltagslebens als Fortschritt begrüßt haben und leichtfertig hinnahmen, daß Menschen ihre Arbeit verloren, indem diese Arbeit auf uns als Kunden, Bürger, nachfrager von Dienstleistungen verlagert wurde, sind mit verantwortlich.
          Scheinbare Erweiterung unserer Selbständigkeit durch das Aufbürden zusätzlicher Arbeit und der Verkomplizierung des Alltags vieler menschen durch immer komplexere kognitive Anforderungen an ihr Alltagshandeln haben wir uns als „Fortschritt“ verkaufen lassen.
          Hier ist Selbstkritik genau so angebracht wie eine gesunde Skepsis gegen all die Digital-Jünger die meinen wir als bürger müssen und sollen alles selber machen, selber können und am besten anstelle von Mitmenschen maschinen überlassen. Umfassende digitalisierung oder gar Vereinnahmung durch KI ist aus meiner Sicht keine erstrebenswerte für mein zukünftiges Alltagsleben .
          Jede Veränderung muß kritisch hinterfragt werden, Verzicht auf sog. Fortschritt kann in bestimmten einzelfällen ein Gewinn an echter lebensqualität für das Individuum sein.

      • Chapeau! Problem direkt erkannt!

    • Hallo jetho, das war doch von anfang an eine der Zielsetzungen hinter all der SB- und digitalisierungs-Strategien nicht nur des Handels:
      Arbeit die früher Fachleute oder angestellte machten wird auf die Endkunden abgewälzt.
      angefangen von SB-markt statt kaufladen mit Theke und personal das einem die Sachen aus den Regalen herausnimmt über all die „mach-es-selber“-methoden bei Banken, Verkehrsmitteln , Versorgern und und und.
      Der Schaffner in bus und Bahn oder der Beamte am Schalter der nicht nur die karten verkaufte sondern auch beriet und dafür sorgte daß man den richtigen Tarif hatte und nicht ungewollt „schwarz“ fuhr,
      das Personal in Post, Bank und und und das einem den Brief oder das Paket nicht nur wog sondern auch passend frankierte,
      – bei Bankgeschäften beriet statt einem auf Webseiten sog. „Trading“ anzubieten
      – der Selbstablesezwang bei Strom-, Gas- und Wasserzählern … ich könnte das stundenlang fortsetzen.
      Versprochen wurde uns – wie auch bei den SB-Kassen, nein ich habe das Thema nicht aus den Augen verloren – Zeit- und Geldersparnis.
      _Das war dumpfe Bauernfängeerei_! Und wirr – ich nehme mich da durchaus nicht aus – sind voll drauf reingefallen.
      Zeitersparnis – wo bitte ? Ich muß heute viel viel mehr Zeit und vor allem „gewußt wie “ beherrschen um all die dinge tun zu können die früher andere für mich erledigten .
      Ich muß in Teilzeit Bankbeamter , Zugschaffner, Postbediensteter , supermarktkassierer , Reisebürofachkraft und und und sein.
      ich soll vieles wissen um das ich mich früher nie kümmmern mußte , und das wird mir als Fortschritt verkauft ?
      angefangen mit BTX und der tollen Vision „man könne jetzt immer und überall seine bankgeschäfte erledigen“
      Wozu ssollte ich nachts mein Geld verwalten müssen ? Nachts schlafe ich !
      Von der mehrarbeit und dem notwendigen mehrwissen daß wir uns aneignen sollten hat keiner gesprochen.
      Ich möchte bedient werden . Und ich wwerde auch zukünftig an keine SB-kasse gehen.
      Dafür ist Personal da. Das ist im Preis der Ware mit drin.
      Wann müssen Kunden im SB-Laden die Sachen selber aus dem lager holen ? Na – wann wird uns das als nächster fortschritt verkauft – natürlich mit App, ganz modern digital , und die leute die nicht reflektieren wie es einst war, fallen wieder drauf rein und bejubeln das als Fortschritt ?
      Auf solchen fortschritt der mein Leben immer mehr verkomplihziert und mir Mehrarbeit aufzwingt kann ich gern verzichten.

      • „Wann müssen Kunden im SB-Laden die Sachen selber aus dem lager holen ?“
        Schon seit Jahren (IKEA).

      • Vielleicht hast du mit manchem recht, aber – das hier ist ein IT-Forum, nicht eines von „Rückständigen“.
        Und all diese Tätigkeiten wie z. B. Busschaffner sind eben für sich nicht gewinnbringend, auch dank des Mindestlohns (gegen den ich nicht bin).

        • Hallo Oli, auch in einem Tech-forum sollte Platz sein für einen kritischen Blick auf die Einführung von Technologien.
          Das hat nichts mit „rückständig“ zu tun.
          Und in einem Land das zum teil noch mit dem Wiederaufbau beschäftigt war, konnten all diese Berufe wie Busschaffner, Fahrkartenverkäufer oder Postbediensteter nicht nur die Person selbst, sondern sogar noch oft ihre Familie ernähren.
          Ich bin ende der 50er jahre geboren und kenne aus sehr früher Erinnerung sogar noch den Geldbriefträger, der meiner Uroma die Rente ins Haus brachte. Und der war sicher nicht prekär beschäftigt.
          Erzähl mir also nicht das könnte sich ein Gemeinwesen nicht leisten.

  2. Ich weiß nicht, ob es so ein ähnliches System ist, aber ein C&A in München hat auch eine Kasse, welche ziemlich Magic ist.

    Man legt einfach die Kleidung auf den Kassentresen und das System hat sofort die Waren erkannt und man kann zahlen. Der Mitarbeiter scannt da nichts mehr nach und nach ein.

    • Gibts beim Decathlon schon ewig.
      So ne Magic ist das nicht, da ist einfach in jedem Etikett zusätzlich ein RFID-Chip drinnen, der dann beim reinlegen in die Kiste automatisch erkannt wird.
      Auch wird beim bezahlen dann über diesen automatisch der Diebstahlschutz deaktiviert. Daher findet man an den Kleidungsstücken nicht diesen klassischen fetten Metallblock.

    • RFID chips in der Kleidung. Das ist dem Lebensmittelhandel zu teuer.

  3. Bei uns darf man mit dem Einkaufswagen nicht mehr an die SB Kassen, nur noch mir Korb. Begründung: Mit Einkaufwagen kann an der SB Kasse mehr geklaut werden.
    Ich nutze gerne den Einkaufswagen und die SB Kasse, finde das also voll doof.
    Ich befürworte den Vorstoß, den SB Vorgang besser zu überwachen.

  4. Tja, die Leute gucken halt auch privat, wo sie „Prozesse optimieren“ können. 🙂

  5. war klar, dass das kommt…und es ist auch wohl erforderlich, denn aktuell stehen bei den SB-Kassen Mitarbeitende herum und beobachten alles. Oder die SB-Kassen sind abgeschaltet, weil so viel geklaut wird.

    • Es gibt immer eine Kassenaufsicht (die kommt auch an normalen Kassen ins Spiel, wenn es z.B. um Storno geht). Die Kassenaufsicht übernimmt in der Regel auch die Betreuung der SB-Kassen, bei Fragen, Problemen oder einfach nur um zu bestätigen, dass jemand Bier kaufen darf. Naja und dann „beobachtet“ die eben, statt Löcher in die Luft zu gucken. Die eigentlichen Systeme zur Diebstahlvermeidung setzen aber auf eine Kontrollwaage (fehleranfällig) oder Stichproben (weniger effektiv).

      • Bei „unserem“ Aldi muss diese Kassenaufsicht die Person an der Kasse neben den SB-Stationen zusätzlich übernehmen. Dafür hat sie einen 2. Bildschirm. Entsprechend oft wird dadurch ihre eigentliche Kassier-Tätigkeit unterbrochen. Diese Person hat sicher keine Zeit, um auch noch die SB-Kunden zu beobachten.
        Viel mehr wird bei ihr die Schlange immer länger, aber es wird (fast immer) keine 2. Kasse aufgemacht, da ja SB-Kassen da sind.

    • Bei uns steht da nie einer. Aber macht doch Sinn, dass eine KI prüft ob du alles scannst oder die Objekte irgendwie unterscheidet und zählt.

  6. Ich staune da auch immer wieder was manche Kunden an den SB-Kassen versuchen zu klauen, von daher ein verständlicher Schritt des Handels.

  7. Das kann ja heiter werden. Gerade bei Backwaren und Gemüse kriegen das ja noch nichtmal die Mitarbeiter hin.

    • In HIT-Markt, in dem ich gelegentlich einkaufe, wird Obst und Gemüse mithilfe einer Kamera an der Waage erkannt, sodass ich nicht mehr auswählen muss, was ich auf die Waage lege.

  8. Top, wenn nicht es zuverlässig funktioniert und anders als Kontrollwagen nicht zu oft False Positive auslöst.

    Jetzt bitte noch eine Lösung für den Jugendschutz. Bei Zigarettenautomaten klappt das ja auch.

    • Artikel, die dem Jugenschutz unterliegen, können an der SB-Kasse gescannt werden, aber der Bezahlvorgang wird solange blockiert, bis jemand vom Personal diesen freigibt.
      Hab ich schon vor 5 Jahren so in Lettland so erlebt, gleiches Prinzip. Bei Blockade zur nächsten Kasse schauen, freundlich nicken, die Person dort prüft, ob man alt genug sein könnte und drückt dann den Freigabeknopf. Hat prima funktioniert.

      • An den SB-Kassen wo ich bis jetzt war, ging nach z.B Bier nichts weiter zu scannen, da musste die Aufsicht mit ihrem Kärtchen kommen und dann tippen.

  9. Das der Ladendiebstahl bei SB Kassen verlockend ist kann ich mir gut vorstellen. Die Individuellen Folgen bleiben jedoch offen, auch mir ist es schonmal passiert etwas nicht zu scannen. Bin dann ehrlicherweise nochmals zurück. Möchte grundsätzlich aber nicht auf den Goodwill der Mitarbeiter angewiesen sein und nutze seit dem SB wirklich nur bei max. drei Sachen. Technisch aber auf jeden Fall interessant wie das mit KI laufen soll. Kann mir nur vorstellen Realtime-Abgleich mit dem Warenbestand.

    • Gibt von REWE ja diese Versuchs-Supermarkt ohne Kassen, da wird du auf Schritt-und-Tritt von zig Kameras, der KI und etlichen Sensore überwacht.
      Man kann Sachen einfach aus dem Regal nehmen und einstecken, das System registriert das und beim rausgehen wird die Rechnung erstellt und abgebucht.

      Der früherer Real bei uns war so ein Test-Supermarkt, die haben mal mit RFID-tags an den Waren getesten, war aber wohl viel zu unzuverlässig, wenn man viele Sachen im Einkaufswagen hatte.

      • Einerseits beängstigend, andererseits wenn es zumindest in kleineren Orten für die Erhaltung der Nahversorgung beiträgt finde ich es gut.

        • Was ist daran beängstigend? Vor Jahrzehnten hatten die Menschen auch Angst vor Mikrowellen in ihren Küchen.

  10. SB Kassen sind in Ordnung wenn man nur wenige Artikel einkauft aber grundsätzlich warum soll ich als Kunde den Job einer Kassierin machen und bekomme nicht ein Prozent Rabatt? Dann kommt wird man noch per KI überwacht. Sorry aber da bin ich raus.

    • Die Menschen sehen nie die Einsparungen, also was man nicht hat oder hatte. In deinem Beispiel würden die Preise steigen (um überhaupt Personal zu finden) oder du müsstest bald noch länger an der Kasse warten (weil sich kein Personal findet).

  11. Es ist keine Überwachung, sondern eine „Prozessoptimierung“. Haha … interessante Auslegung

  12. Da meine Frau in einem Edeka Center arbeitet, der auch einige SB Kassen zur Verfügung stellt, kann ich den Schritt nur nachvollziehen, wobei es sinniger ist, dass jemand vom Personal die Aufsicht übernimmt. Fragt einfach mal einen Filialleiter, in dessen Laden SB Kassen stehen, wie hoch die Diebstahlqoute ist. Vergangene Woche war Inventur, die Summe der Abweichung fünfstellig. Mehrfach in der Woche muss die Polizei vorstellig werden. Ist nicht die Regel, klar…aber man darf das nicht unterschätzen und gerade die Größe eines Centers verlockt, weil du nicht auf jeden achten kannst.

  13. Unser Markt hat Kunden-Handscanner, die ich mittlerweile ganz gerne nutze. Auch beim großen Wocheneinkauf. Für mich fällt das lästige „alles auf’s Kassenband legen und wieder einpacken“ weg. Mal abgesehen von evtl. Wartezeiten an den Kassen, die ich bei den SB Kassen meist gar nicht habe.

    Kontrollen werden stichprobenartig vorgenommen. Das System sperrt dann, ein Mitarbeiter muss dann ~5 Artikel aus dem Einkaufswagen scannen, ob diese auch vom Kunden gescannt wurden. Fehlt einer, wird man gebeten ans Kassenband zu gehen. Man hat also quasi nicht wirklich mit Konsequenzen zu rechnen, falls man einen Artikel „vergessen“ hat zu scannen.

    • Wenn Du dreimal bei einer solchen Stichkontrolle auffällst gibt Dir jeder mir bekannte Supermarkt mit so einem System Hausverbot.

      • Tutnixzursache says:

        Und wie soll erkannt werden, dass das bei dir schon zum dritten Mal der Fall ist, wenn keine Personalien überprüft werden???

  14. Wenn bei uns im Baumarkt viel los ist, hat die aufsicht an den 4 SB-Kassen gewaltig Stress.
    Ich hab letzten Werkzeugboxen, einen Haufen Montagewinkel usw. gekauft, die hat alle Boxen auf Inhalt geprüft, die Winkel nachgezählt usw. – wenn das mal an 4 Kassen passiert, gewinne ich als Kunde nichts mehr.

    Bei IKEA letzte eine Aufsicht für 8 SB-Kassen, die hat vermuttlich nur noch geschaut, das man bezahlt hat wenn man rausgeht.

  15. In unserem Rewe nutze ich die SB Kassen gern.
    Die sind meistens frei, man hat keine andere Person die einem in den Nacken kriechen will hinter einem und es geht eigentlich immer schneller.
    Für meine üblichen kleinen Einkäufe sind die SB Kassen eine Erleichterung.

  16. Es geht um Prozessoptimierung, nicht um Überwachung? Selbstverständlich, auf diese Weise können Ladendiebe „optimal“ der Nachdeliktsbetreuung zugeführt werden.

  17. SB-Kassen haben den Vorteil, dass ich in Ruhe meinen Rucksack einräumen kann und mir nicht ein Kassierer wild auf die minimale Ablagefläche hinter der Kasse schmeißt, das Obst direkt zerdrückt. Abgesehen davon sind die Kassen meist frei, während der Supermarkt mit teils nur zwei Mitarbeitern (davon einer im Laden unterwegs) zu Stoßzeiten eh überfordert ist.

    Die Benutzung lässt allerdings zu wünschen übrig. Unleserliche Barcodes kann man nicht abtippen, Backwaren sind eine Katastrophe und wenn man aus Versehen einen Artikel doppelt gescannt hat darf man ohne Mitarbeiter nicht stornieren, obwohl man gleichzeitig mit Kameraüberwachung ständig im Verdacht steht einen Diebstahl ganz ohne Scannen zu begehen.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, wenn schon komplett die Arbeit auf den Kunden abgewälzt wird, der Supermarkt auch Bedienfehler in Kauf nehmen muss. Kommt ja selbst an einer echten Kasse vor, mit geschultem Personal. Nicht jede falsche Abrechnung ist also direkt ein Diebstahl. Gleichzeitig lädt die Selbstbedienbung natürlich Diebe ein.

  18. Für sinnvoller würde ich es halten, wenn die KI nicht die Kunden überwachen würde und selbst die Artikel ins Kassensystem eingeben würde, die der Kunde auf einer definierten Fläche ablegt. Von mir aus soll die KI dann noch in den Einkaufswagen oder den Einkaufskorb schauen, ob der Kunde tatsächlich alle Artikel platziert hat, die er aus dem Regal genommen hat.

    Wenn so eine KI ordentlich funktioniert, kann sie den ungeliebten Job an der Kasse ersetzen. Liebe Barzahlfans ihr braucht auch keine Angst zu haben, dass ihr nicht mehr die Münzen aus dem hinterletzten Eck eurer Geldbeutel rauskramen dürft. Es gibt für Barzahlung schon Automaten, die man füttern kann.

    Wer unbedingt ein Schwätzchen an der Kasse halten will. Ey, der Social Robot macht’s….

  19. – Kundenverhalten während des Scanvorgangs in Echtzeit analysieren
    – Automatisierung der Kontrollfunktionen – die manuelle Sichtung von Videoaufzeichnungen entfällt
    – Automatische Alterskontrolle mittels Gesichtserkennung

    Also ich frage mich wirklich wie das alles mit dem AI Act funktionieren soll, siehe z.B. ARTICLE 5(1)(D) AI ACT – INDIVIDUAL RISK ASSESSMENT AND PREDICTION OF CRIMINAL OFFENCES in den vor ein paar Tagen veröffentlichten Leitlinien der EU-Kommission.

  20. Bleibt ehrlicherweise die Frage, ob das für den Supermarkt am Ende günstiger ist, SB Kassen zu haben, wenn mehr geklaut wird. Dann doch lieber wieder mehr MA einstellen und ordentliche Kassen anbieten. Ich habe jedenfalls keine Lust, dass die Produkte teurer werden, weil der erhöhte Diebstall einberechnet wird bei der Preisfindung.

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