Microsoft Edge führt besseren Schutz gegen Scareware-Betrug ein

Die digitale Bedrohungslandschaft, wenn man sie so nennen will, entwickelt sich stetig weiter. Microsoft reagiert auf diese Entwicklung mit einer neuen Schutzfunktion für seinen Browser Edge. Der sogenannte Scareware-Blocker wurde auf der Ignite-Konferenz 2024 vorgestellt und steht nun als Vorschauversion zur Verfügung.

Die Statistiken zeigen eine, so Microsoft, beunruhigende Entwicklung: Edge blockiert heute fünfmal mehr Betrugsversuche als noch vor drei Jahren. Klar, kann auch heißen, dass der Schutz früher nicht so gut war. Das FBI berichtet von jährlichen Verlusten über einer Milliarde Dollar durch technische Supportbetrügereien. Besonders ältere Menschen werden häufig Opfer dieser Machenschaften.

Scareware-Angriffe folgen meist einem bestimmten Muster. Die Betrüger verwenden aggressive Webseiten, die Nutzer davon überzeugen sollen, ihr System sei mit Schadsoftware infiziert. Unter Druck werden die Opfer aufgefordert, eine gefälschte Support-Hotline anzurufen. Das Ziel ist der Zugriff auf den Computer des Opfers.

Der neue Scareware-Blocker nutzt ein maschinelles Lernmodell, das direkt auf dem Computer des Nutzers läuft. Es erkennt typische Merkmale von Betrugsseiten durch den Vergleich mit Tausenden bekannter Betrugsmuster. Die Analyse erfolgt lokal, ohne dass Daten in die Cloud übertragen werden.

Die Betrüger arbeiten mit verschiedenen technischen Tricks. Sie nutzen den Vollbildmodus, aggressive Audio-Wiedergabe und versuchen, die Tastatur- und Maussteuerung zu blockieren. Der Scareware-Blocker erkennt diese Muster und gibt dem Nutzer die Kontrolle zurück. Er beendet den Vollbildmodus, stoppt die Audio-Wiedergabe und warnt vor der verdächtigen Seite.

Nutzer können verdächtige Seiten an Microsoft melden und so zum Schutz anderer beitragen. Diese Meldungen helfen dem Microsoft Defender SmartScreen-Dienst, neue Betrugswellen schnell zu erkennen. Auch Fehlalarme können gemeldet werden, um die Zuverlässigkeit des Systems zu verbessern.

Die Vorschauversion des Scareware-Blockers ist für alle Edge-Nutzer auf Windows-PCs verfügbar. Die Aktivierung erfolgt in den Datenschutz- und Diensteinstellungen von Edge. Mal schauen, vielleicht lernt Microsoft auch irgendeinmal selbst, dass das Nachbasteln von Googles Suchmaschinenoptik in Bing absolut dumm ist – und dass das Nerven der Nutzer von Windows mit Werbung und Abwerbeversuchen auch Imageschaden anrichtet.

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2 Kommentare

  1. Ausgerechnet Microsofts Edge! Das erste auf einem neu installierten Windows ist es Firefox herunterzuladen. Da kommt schon die Warnung. WTF geht es Edge oder Windows an, was man herunterlädt oder zu installieren gedenkt? Gleiches bei diverser unsignierter FOSS, während Datenschleudern von „namhaften“ Inc.s selbstverständlich okay sind.

    Hat sich mal jemand die unzähligen, vielfältigen Edge-Einstellungen angesehen? Gruselig, was es da gibt, was – für ein Web-Anzeigeprogramm – einfach möglich und in der Vorgabe natürlich erlaubt ist: so Dinge wie Verändern von Dateien und vieles mehr. Manche Optionen muss man zweimal ausschalten, bei den Zahlungsmöglichkeiten irgendetwas.

    Keine Ahnung ob das bei allen Chrom(ium)browsern so ist, benutze nur Firefox.

  2. Besser wäre es mal seitens der User sich etwas mehr Online-Kompetenz anzueignen.

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