Angeschaut: Terramaster D4-320

Der Speicherlösungsanbieter TerraMaster präsentierte mit dem D4-320 letztes Jahr ein neues 4-Bay USB JBOD Festplattengehäuse. Kein NAS, sondern ein Gerät, das optisch an ein NAS erinnert, aber per USB-C an eure Rechner angeklemmt wird. Das konnte ich in den letzten Wochen nutzen.

Die technischen Spezifikationen des D4-320 sollen durch die Integration des USB 3.2 Gen2-Protokolls überzeugen, das Datentransferraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde ermöglicht. Dies entspricht einer Verdopplung der Geschwindigkeit im Vergleich zum Vorgängermodell. Bei der Installation von vier Festplatten erreicht das System im besten Fall Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 1.016 Megabyte pro Sekunde. Muss ich euch natürlich nicht erzählen, das ist Quatsch – nicht nur eure Anbindung auf beiden Seiten ist entscheidend, sondern auch die Größe und Masse der Daten als solche.

TerraMaster hat bei der Entwicklung des D4-320 Wert auf die Benutzerfreundlichkeit gelegt. Die Festplatten lassen sich ohne Werkzeug einbauen und austauschen. Ein Push-Lock-System gewährleistet dabei die sichere Verbindung der Komponenten und verhindert eine versehentliche Trennung während der Datenübertragung. Das machen ja mittlerweile viele Hersteller, eine schöne Sache.

Das Kühlsystem wurde ebenfalls optimiert. Ein temperaturgesteuerter Lüfter reguliert die Betriebstemperatur. Durch den Einsatz von Vibrationsdämpfern und schallabsorbierenden Elementen konnte die Geräuschentwicklung um 50 Prozent reduziert werden. Tatsächlich ist das spürbar, denn der große Lüfter ist leise, wenn er denn im Betrieb ist. Das ist angenehm, allerdings sollte man immer bedenken, dass beim Verbauen von mechanischen Festplatten Laufgeräusche auftreten, setzt man auf SSDs, dann ist das ja anders gelagert.

Das Gehäuse nimmt bis zu vier Festplatten auf. Bei einer maximalen Kapazität von 22 Terabyte pro Festplatte ergibt sich ein Gesamtspeichervolumen von 88 Terabyte. Das System unterstützt, wie erwähnt, sowohl SATA-Festplatten als auch SSDs, wodurch sich verschiedene Speicherkonfigurationen realisieren lassen. Das Gehäuse selbst ist unspektakulär. Ihr habt einiges an Kunststoff und eine Abdeckung aus Metall. „Das Übliche“ in diesem Bereich, würde ich mal sagen.

Die Verbindung erfolgt über USB-Typ-C. Das Gerät ist kompatibel mit Computern, Servern und Set-Top-Boxen. Die Installation erfolgt nach dem Plug-and-Play-Prinzip, ohne zusätzliche Treiber. Für mich ein großer Vorteil. Ich hatte mal das OS von Terramaster auf NAS-Geräten des Unternehmens getestet und fand das gar nicht mal so gut. Da war es schon ganz nett, dass TerraMaster auf Software verzichtet. Klar, man kann Software des Unternehmens nutzen, um Inhalte des Computers auf den externen Datenspeicher zu flanken, man muss das aber nicht.

TERRAMASTER D4-320 Externes Festplattengehäuse - 4fach USB 3.2 Gen2 10Gbps Typ-C USB Speicher Hot Swappable Plug...
  • Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung: Das Festplattengehäuse D4-320 nutzt das USB 3.2 Gen2-Protokoll...

Das einzige, was man eben beachten muss, das ist das Einrichten und Initialisieren der verbauten Festplatte. Stichwort: Software-RAID. Wer da ein Stripe oder Mirror einrichten will, der kann das ganz flugs erledigen. Zu den Funktionen des D4-320 gehören Hot-Swapping und die Verwaltung des Festplatten-Ruhezustands. Diese Eigenschaften optimieren die Leistung und verlängern die Lebensdauer der Festplatten. Die Kompatibilität zu anderen NAS-Systemen ermöglicht eine flexible Erweiterung des Speicherplatzes dieser.

Das D4-320 von TerraMaster ist nun kein Hexenwerk, aber eine nette Sache. Man kann als es Backup-Ziel (z. B. für TimeMachine) oder als reines Datengrab nutzen. Grundsätzlich sollte man das natürlich nicht mit einem NAS vergleichen. Das Gute ist die flotte Schnittstelle, bei NAS-Geräten in der Preisklasse hat man bestenfalls Gigabit-LAN dabei, das ist also schon etwas anderes. Gedöns auslagern oder sichern, auf das man möglichst mit flotter Anbindung zugreifen möchte, dann ist das D4-320 das richtige. Wenn es etwas langsamer und anders angebunden sein darf, würde ich bei einem Anschaffungspreis von 200 Euro für die Terramaster-Lösung vielleicht mehr investieren und ein 2-Bay-NAS mit mehr Möglichkeiten nehmen.

Angebot
UGREEN NASync DXP2800 2-Bay Desktop NAS, Intel N100 Quad-Core-CPU, 8GB DDR5 RAM, 1 * 2,5GbE, 2*M.2...
  • 12. Gen 4-Kern Intel Prozessor: Diese leistungsstarke CPU von Intel bietet ein außergewöhnlich...

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

6 Kommentare

  1. Wäre das ein Alternative zur Beestation? Einfach ans Netzwerk und gut ist? Und kann man den USB C Anschluss mittels Adapter auf ein Netzwerkkabel umlegen?

    • Wäre das ein Alternative zur Beestation?
      Beestation kann mMn nur Netzwerk, das Terramaster nur USB, als externe Festplatte, ehr wie ein Beedrive. Je nach dem, was man will, kann es eine Alternative sein

    • Nein. Du kannst dieses Teil als Baustein für ein selbstgebautes NAS verwenden, benötigst aber noch einen (kleinen) Server, an dem du das Ding anschließt.

      Das kann im einfachsten Fall ein Raspberry Pi sein (mit entsprechend grottigiger Performance), empfehlen würde ich da aber einen älteren Mini-PC (z.B. die ThinkStation m720q tiny), die dann die Rolle des Dateiservers übernimmt. Wenn du von der Materie nicht viel verstehst, packst du ein fertiges NAS-OS (FreeNAS, Unraid, …) drauf. Wer sich etwas auskennt, hat noch viel mehr Möglichkeiten.

      Ich finde dieses Konzept (JBOD-Gehäuse) super verlockend. Sowas hätte ich mir schon vor vielen Jahren im Consumer-Bereich gewünscht, nur leider war da die Schnittstelle immer der Flaschenhals.

      Mit 10 Gbits USB ist das aber zum Glück kein Problem mehr und man kann stromsparende Mini-PCs als leistungsfähige Linux-Server mit NAS-Funktion nutzen und ist dabei nicht mehr auf den Lebenszyklus der lahmen Sonology & Co. Systeme angewiesen. So ein Selbstbau-Teil kann gern mal 10 Jahre und länger laufen und trotzdem noch Updates bekommen. Mein derzeitiges NAS-Server-System ist auch schon 15 Jahre alt und werkelt noch immer zuverlässig vor sich hin.

  2. dirk der allerechte says:

    Ich hab mir die FRITZ!Box 5690 pro gekauft, ein Terabyte USB Stick dran und gut ist
    Geschwindigkeit sind um die 100 MB/s konstant das reicht locker aus, Da brauche ich kein langsames NAS mehr was extra Strom und Geld kostet. Mit WireGuard dieselbe Performance, also ich bin absolut top begeistert

    • Beste einfachste Lösung. Dachte ich auch drüber nach, was mir allerdings fehlt. Ein RAID um bei kaputt die Daten zu erhalten. Hat jemand mal ein RAID 1 mit 3 USB Sticks umgesetzt? Das wäre für mich ne einfache und kostengünstige Lösung

  3. Nett für eine Proxmox Umgebung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.