WiZ Smart Fairy Light: Lichterkette im Test

Gestern habe ich euch die smarte Lichterkette Philips Hue Festavia in meinem persönlichen Eindruck vorgestellt. Zeitgleich hat mir aber auch noch das WiZ Smart Fairy Light vorgelegen. Beide Produkte haben eines gemeinsam: Sie stammen beide vom selben Hersteller – nämlich Signify. Dennoch handelt es sich mit WiZ und Hue um eigenständige Systeme, die nicht zueinander kompatibel sind. Das bringt jeweils eigene Plus- und Minuspunkte mit sich.

Erstmal zum Vorteil: Während Philips Hue Festavia ca. 180 Euro mit 20 m Länge kostet, beträgt die Preisempfehlung für das WiZ Smart Fairy Light bei identischer Länge nur 99,99 Euro. Es gibt im Handel aber schon Angebote ab ca. 85 Euro. Die technische Basis ist hier aber auch eine andere. Philips Hue setzt ja bekanntermaßen auf Zigbee für Verbindungen im Smart Home – für die Festavia-Lichterkette benötigt ihr daher auch eine Hue Bridge, sonst geht da relativ wenig. Für Produkte von WiZ entfällt die Notwendigkeit einer Bridge, allerdings ist eine Wi-Fi-Anbindung vonnöten.

Je nachdem wie also zu Hause euer Netzwerk aufgebaut ist und wo ihr die Lichterkette platzieren wollt, kann das Nachteile haben. Produkte von WiZ geistern dann eben auch in eurem Wi-Fi-Netzwerk umher, was bei Hue nicht der Fall ist. Was aber cool ist: Während Philips Hue zwingend ein Benutzerkonto erfordert, könnt ihr das bei WiZ optional auch überspringen. So arbeitet dieses System von Signify also datensparsamer. Dafür kann dies dazu führen, dass ihr z. B. beim Wechsel des Smartphones wieder alles neu in der App einrichten müsst. Wollt ihr also den gesamten Komfort, richtet ihr im Zweifelsfall doch wieder ein Konto ein.

WiZ Smart Fairy Light setzt auf die App WiZ V2

Die App WiZ V2 ist dabei der offiziellen Hue-App im Aufbau ziemlich ähnlich, was angesichts des gemeinsamen Herstellers auch nicht überrascht. Die Abhängigkeit von einer stabilen Wi-Fi-Verbindung sehe ich aber als Nachteil. So ist das WiZ Smart Fairy Light gerade ein Produkt, das man nett z. B. auf einem Balkon oder einer Terrasse als Abendbeleuchtung einsetzen kann. Genau dort könnte aber bei einigen Lesern das kabellose Netzwerk an seine Grenzen stoßen. Das Problem hatte ich zwar dank meiner Repeater selbst nicht, es sollte aber vor dem Kauf berücksichtigt werden.

Vergleiche ich nun das Design des WiZ Smart Fairy Light und der Philips Hue Festavia, dann sehen beide Lichterketten im ausgeschalteten Zustand relativ ähnlich aus. Allerdings ist das Netzteil mit seiner Steckerverbindung beim Hue-Pendant größer und wirkt etwas wertiger. Dafür verfügt das Pendant von WiZ über einen An- und Ausschalter. Die Anzahl der LEDs unterscheidet sich aber. Während die Philips Hue Festavia auf 20 m 250 LEDs unterbringt, sind es beim Pendant der Marke WiZ nur 160 LEDs. Die Abstände zwischen den einzelnen Leuchten sind also höher. Im Ergebnis könnt ihr mit dem Hue-Pendant eine intensivere und gleichmäßigere Ausleuchtung erzielen.

Übrigens behält Signify auch bei WiZ die Kombinationsfreude bei. Das Smart Fairy Light ist zu Matter kompatibel und lässt sich auch mit Amazon Alexa, Google Home und den Siri Shortcuts verknüpfen. Ähnlich wie bei der Festavia und der Hue-App könnt ihr auch hier in der V2-App nicht nur die Intensität der Beleuchtung regeln, sondern verschiedene Szenen wählen. Da gibt es statische Einstellungen, die also eine konstante Einstellung wählen sowie dynamische Varianten, welche die Lichterkette z. B. pulsieren lassen. Dabei werden die LEDs generell in acht Zonen angesteuert. Ihr könnt auch eigene Szenen erstellen, sollten euch die voreingestellten nicht komplett zusagen.

Licht und Musik: Die Party geht los?

Besitzt ihr mehrere Leuchtmittel von WiZ, könnt ihr auch SpaceSense verwenden. Das funktioniert so, dass ein anderes Leuchtmittel durch Veränderungen des Wi-Fi-Signals erkennt, wenn sich jemand durch den Raum bewegt. Dadurch wird dann neben dem ersten Produkt auch das Smart Fairy Light aktiviert. Ihr könnt hier die Empfindlichkeit so justieren, dass das Licht wirklich erst aktiviert wird, wenn ihr euch darauf zubewegt.

Signify bindet zudem mit Music Sync eine Funktion ein, die es erlaubt, die Beleuchtung passend zur Musik zu steuern. Dafür wird das Mikrofon eures Smartphones angezapft, das dann während der Wiedergabe mithört. Einerseits ist das ein offenerer Weg als bei Hue, wo z. B. die Vernetzung mit der Spotify-App notwendig ist. Andererseits funktionierte das Ganze beim Herumprobieren mehr schlecht als recht. Bei mir hat es nur geklappt, wenn ich mein Smartphone sehr nahe an die Lautsprecher gelegt habe – sonst hätte ich wohl so laut aufdrehen müssen, dass ich es mir mit den Nachbarn verscherzt hätte. Allzu beeindruckend fand ich die Lichteffekte dennoch nicht, denn sie wirkten stets eher von der Musik entkoppelt und zu verzögert. Da kann man sich direkt auf einen einfachen Pulsierungs-Effekt beschränken.

Wollt ihr die WiZ Smart Fairy Lights im Übrigen draußen verwenden, dann behaltet im Kopf, dass die Widerstandsfähigkeit gegen Staub und Wasser mit IP44 etwas schlechter ist als bei der Hue Festavia mit IP54. Komplett ungeschützt würde ich beide Produkte aber eh nicht auf Dauer im Outdoor-Bereich einsetzen. Das Kabel ist im Übrigen von der Steckdose bis zur ersten LED ca. 2,8 m lang. Je nachdem, wo ihr die Lichterkette unterbringen wollt, benötigt ihr also vielleicht ein Verlängerungskabel – etwa wenn die LEDs an der Decke hängen sollen.

Mein Fazit zu dem WiZ Smart Fairy Light

In Sachen Beleuchtung ist das WiZ Smart Fairy Light klar hinter der Philips Hue Festavia zu sehen, denn das Hue-Pendant bringt eben doch bei gleicher Länge deutlich mehr LEDs unter. Dafür ist der Straßenpreis aber auch mehr als doppelt so hoch. Die LEDs erzeugen auch im Falle des WiZ-Produkts knackige Farben und die Verarbeitung ist abermals sehr gut. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist also bei WiZ eindeutig überlegen.

Dafür setzt WiZ aber eben auf Wi-Fi statt Zigbee, was sicherlich viele Smart-Home-Freunde als Nachteil empfinden werden. Auch wird die Festavia minimal heller als das Smart Fairy Light. Ein gelungenes Produkt liegt aber auch hier vor – nicht nur für den Weihnachtsbaum, sondern z. B. auch als Beleuchtung für den Wintergarten und dann gerne im ganzen Jahr.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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Ein Kommentar

  1. Von Tink wurde in diesem Jahr eine Lichterkette von Hombli promoted. Dazu würde mich wirklich mal ein Test interessieren, weil man hier noch sehr wenig liest.

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