EU fordert von Apple weitreichende Öffnung für Smartwatches, Kopfhörern und anderen Geräten von Drittanbietern

Die EU hat schon dafür gesorgt, dass Apple seine Systeme etwas öffnen muss. Doch die bisherigen Maßnahmen reichen wohl nicht aus. Die Kommission fordert Apple auf, iOS kompatibler mit Smartwatches, Kopfhörern und anderen Geräten von Drittanbietern zu gestalten.

Die EU hat bereits zu einer Konsultation aufgerufen, an der sich Bürger und Unternehmen beteiligen können. Die Kommission wünscht sich insbesondere Beiträge von Unternehmen, die direkt vom Umfang dieses Verfahrens betroffen sind, nämlich von Unternehmen, die vernetzte Geräte wie Smartwatches, Kopfhörer und Virtual-Reality-Headsets entwickeln und vermarkten.

In der Konsultation geht es um elf Funktionen, die die EU als Maßnahme gegen Apple sieht (bzw. für eine Kompatibilität zum Digital Markets Act), darunter Benachrichtigungen, Hintergrundausführung, Audio-Umschaltung und verschiedene Datenübertragungsmethoden wie AirDrop und AirPlay. Apple soll Drittanbietern gleichen Zugang zu diesen Funktionen gewähren, wie er Apple selbst zur Verfügung steht. Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden jetzt eben öffentlich konsultiert und können angepasst werden. Die Umsetzung soll bis Ende 2025 erfolgen.

Hier einmal die genaue Auflistung der Dinge, die von Apple von der EU verlangt werden:

1. Funktionen für Interaktivität

• iOS-Benachrichtigungen: Apple muss Dritten den gleichen Zugang zur iOS-Benachrichtigungsfunktion gewähren, wie er Apple selbst zur Verfügung steht. Dies beinhaltet das Empfangen und Beantworten von Benachrichtigungen, die Auswahl, welche Benachrichtigungen auf verbundenen Geräten angezeigt werden, und die Anzeige von Logos und Metadaten. Apple muss die vollständige Nutzlast und Metadaten von iOS-Benachrichtigungen an Drittanbieter-Apps weitergeben und ihnen die Wahl der Übertragungstechnologie überlassen. Zukünftige Funktionen wie „Prioritätsbenachrichtigungen“ und „Zusammenfassungsbenachrichtigungen“ müssen ebenfalls für Dritte zugänglich sein.

• Hintergrundausführung: Apple muss Dritten die gleiche Hintergrundausführungsfunktion gewähren wie Apple selbst. Dies beinhaltet die Fähigkeit, Aktionen auf einem iOS-Gerät auszuführen und mit diesem zu kommunizieren, unabhängig davon, ob eine aktive Benutzerinteraktion stattgefunden hat. Drittanbieter-Apps müssen die gleichen Möglichkeiten zur Hintergrundausführung haben, einschließlich der gleichen Einschränkungen, Zeitfenster und Ressourcenbegrenzungen wie Apple.

• Automatische Audio-Umschaltung: Apple muss Dritten den gleichen Zugang zur automatischen Audio-Umschaltfunktion gewähren, wie er Apple selbst zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass Dritte Zugriff auf die gleichen Daten und Informationen haben müssen, die von iOS gesteuert oder aufgerufen werden, um die automatische Audio-Umschaltung zu implementieren.

2. Funktionen für Datentransfers

• Hochbandbreiten-Peer-to-Peer-Wi-Fi-Verbindung: Apple muss Dritten die gleiche P2P-Wi-Fi-Verbindungsfunktion zur Verfügung stellen, wie sie Apple selbst nutzt. Dies kann durch die Bereitstellung von AWDL oder Wi-Fi Aware für Drittanbieter erfolgen. Beide Lösungen müssen die gleichen Funktionen wie für Apple-Geräte bieten.

• AirDrop: Apple muss Dritten den gleichen Zugang zu AirDrop ermöglichen wie Apple selbst. Dies umfasst das Entdecken von Geräten, das Senden und Empfangen von Dateien und die gleiche Behandlung von Dateien wie bei Apple-Geräten.

• AirPlay: Apple muss Dritten die Möglichkeit geben, AirPlay-Sender und -Empfänger zu werden. Die technischen Anforderungen für Dritte müssen transparent, fair und nicht diskriminierend sein. AirPlay darf keine Diskriminierung zwischen Apple- und Drittanbietergeräten aufweisen.

• Drahtlose Dateitransferdienste im Nahbereich: Apple muss Dritten die gleichen Funktionen für drahtlose Dateitransferdienste im Nahbereich zur Verfügung stellen, die von iOS gesteuert werden, einschließlich der Fähigkeiten, die Apple eigenen verbundenen Geräten zur Verfügung stellt. Die Interoperabilität muss die gleichen Funktionen wie bei Apple, einschließlich Zugänglichkeit, Werbung, Geräteerkennung, vertrauenswürdige Geräte, Protokolle und Hintergrundausführung umfassen.

• Medienübertragung: Apple muss Dritten den gleichen Zugang zu den Funktionen für Medienübertragung anbieten, die von iOS gesteuert werden. Dazu gehört auch, dass Drittanbieter-Casting-Lösungen in den gleichen Menüs wie AirPlay auswählbar sein müssen. Die Lösungen von Drittanbietern müssen die gleichen Protokolle und Funktionen wie AirPlay nutzen können.

3. Funktionen für Geräte-Setup und -Konfiguration

• Proximity-Triggered-Pairing: Apple muss Dritten die gleiche Proximity-Triggered-Pairing-Funktion anbieten, die sie auch für ihre eigenen Geräte verwenden. Dies beinhaltet die Möglichkeit für Drittanbietergeräte, automatisch durch ein iOS-Gerät via BLE erkannt zu werden und den gleichen Pairing-Prozess durchzuführen, wie Apple ihn für seine Geräte anbietet.

• Automatische Wi-Fi-Verbindung: Apple muss Drittanbietern Zugriff auf die auf einem iOS-Gerät gespeicherten WLAN-Netzwerkinformationen geben. Diese Informationen müssen kontinuierlich und ohne Beeinträchtigungen an Drittanbieter-Apps weitergegeben werden.

• NFC-Controller im Reader/Writer-Modus: Apple muss Dritten den gleichen Zugang zum NFC-Controller im Reader/Writer-Modus gewähren, wie er Apple selbst zur Verfügung steht. Dies beinhaltet den Zugriff über Core NFC ohne AID-Beschränkungen, das Senden von APDU-Befehlen und die Übertragung von sicheren Anmeldeinformationen.

4. Maßnahmen für alle Funktionen

• Zugänglichkeit: Apple muss die Interoperabilitätslösungen allen Hardware- und Softwareanbietern zur Verfügung stellen, die ein Interesse daran haben. Es dürfen keine Einschränkungen hinsichtlich der Art oder des Anwendungsfalls der Software oder des verbundenen Geräts bestehen. Apple darf die Interoperabilität durch technisches Verhalten nicht untergraben und keine undurchsichtigen oder diskriminierenden vertraglichen oder kommerziellen Beschränkungen auferlegen.

• Gleichwertigkeit: Die Interoperabilitätslösungen für Dritte müssen die gleichen Bedingungen und die gleiche Wirksamkeit wie für Apple-Produkte haben. Dies betrifft auch die Benutzerfreundlichkeit und den Endbenutzer-Journey. Apple darf keine unnötigen Hürden für Benutzer von Drittanbietergeräten schaffen.

• Benutzerberechtigungen: Die erforderlichen Benutzerberechtigungen müssen für Endbenutzer einfach und ohne großen Aufwand zu erteilen sein.

• Kostenlos: Die Interoperabilitätslösungen und die damit verbundenen Maßnahmen müssen für Dritte kostenlos sein.

• Technische Unterstützung: Apple muss eine vollständige Dokumentation und technische Unterstützung für die Implementierung von Interoperabilitätslösungen bereitstellen.

• Updates: Apple muss über Änderungen an den Funktionen informieren und Beta-Versionen der aktualisierten Interoperabilitätslösungen rechtzeitig zur Verfügung stellen.

Diese Maßnahmen müssen bis Ende 2025 in einer größeren iOS-Version implementiert werden, sofern nicht anders angegeben. Für einige Funktionen, wie AirPlay-Sender und NFC-Controller gelten möglicherweise kürzere Fristen. Das sind aus Entwicklersicht tolle Dinge, vermute ich mal, für Apple dürfte das eine extrem krasse und aufwendige Sache sein, wenn sie ihr System, bzw. die oben angesprochenen Funktionen wirklich für jeden so öffnen müssen.

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48 Kommentare

  1. Bei diesen Funktionen sind doch sicherlich auch welche dabei, die mit Patenten geschützt werden. Kann sich die EU einfach so über das Patentrecht hinwegsetzen?
    Oder bedeutet das im Umkehrschluss, daß Patente jetzt keinen Sinn mehr ergeben?

    • Es steht ja nicht im Artikel, dass Apple solche Funktionen die sie patentiert haben kostenlos anbieten muss.

    • Das kam mir auch direkt in den Sinn.
      Die zwingen Apple dazu, die eigens Entwickelten Funktionen für andere zu öffnen.
      Bei einigen Punkten wie AirPlay mache ich mir weniger Gedanken, da hat sich Apple sowieso geöffnet, weil das auch viele Fernseher mittlerweile unterstützen.
      Bin gespannt, wie sich das entwickelt.

    • Wenn Patente missbräuchlich verwendet werden, dann sind sie illegal. Apple selbst ist da oft genug vor Gericht gezogen.

    • Verstehe das Problem nicht, notfalls muss halt der nutzende Drittanbieter das Patent zu fairen Preisen lizensieren. Reasonable and non-discriminatory licensing ist ja auch im amerikanisch Markt überhaupt nichts neues.

  2. Finde Apple sollte sich dann von dem EU Markt distanzieren.

    • Genau.. von ihrem zweitgrößten Markt und größtem Wachstumsmarkt. Das macht auf jeden Fall für Apple Sinn, um der EU mal richtig eins auszuwischen. LOL…

  3. Die EU möchte also die Sicherheit von IOS grundsätzlich aushöhlen. Gerade bei der Wifi-Geschichte. Und wenn Google kein Airplay auf Android haben will, ist das doch eher ein Problem von Google. Google hat eben sein Google-Cast.

    • Hallo Samson, wobei auf App.-Ebene chromecast auch auf iOS-Geräten unterstützt wird, jede App kann unter iOS an Google-Cast fähige Endgeräte streamen.
      Hatte das selbst mit dem chromecast-Audio gemacht und einem iPhone und das funktionierte, wenn die jeweilige App das anbot hervorragend und ohne einschränkungen seitens iOS. Im Gegenteil: über airplay kommen z. T. unerwünschte Töne wie „Mail da“, während man bei CC nur die Klänge hörte die aus der jeweiligen App heraus versendet wurden und keine Systemklänge.
      Bislang hat auch jeder bluetooth-Kopfhörer an meinem iPhone funktioniert, egal von welchem Hersteller.
      Mußte ihn zwar händisch koppeln und konnte, wenn der KH das anbot, NFC nicht nutzen aber das macht das Gerät ja nicht grundsätzlich unbrauchbar unter iOS.
      Was würde ich machen wäre ich Apple? Einfach: Schnittstellen öffnen und dafür Lizenzgebühren verlangen.
      Dann wird man sehen wer von den Peripherie-Herstellern sich das leisten möchte.

      • Nein, so einfach ist das nicht. Diese Funktionen zur interoperabilität sollen ja kostenlos sein. Mal den Artikel zu Ende lesen…

        Und das mit AirPlay ist auch Quatsch. Starte AirPlay direkt aus einer App heraus und nicht für das ganze System. Dann haste auch nicht alle Töne.

  4. Naja, wenn es dann eine so verwässerter Version gibt, wie beim App Store und dass Apple dann weiterhin alle Stores kontrolliert und Geld verdient mit denen, ist es einfach nur ein Witz und wird wieder halbherzig umgesetzt. War schonmal so, wird wieder so.. Schade, die EU hätte die Mittel. Nur von Technik versteht sie nicht viel (siehe Thema USB-C).

    • Haben wir beide unterschiedliche News gelesen?
      Die oben genannten Funktionen müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Somit dürfen keine Gebühren dafür erhoben werden.

  5. Ich finde das nicht gut. Haben wir in dieser verdammten EU keine wirklich wichtigen Probleme die wir lösen müssen ? Das mit dem USB C fand ich gut, mich nervt Lightning. Ich hoffe das Apple sehr restriktiv öffnet, wenn ich an die ganzen billigen Temu Bluetooth Headsets denke …

    • In Brüssel sitzt nicht nur eine Person, die sich um alles kümmert.

    • Haben wir vielleicht schon aber es gibt auch verschiedene Mitarbeiter für verschiedene Aufgaben. Wer sagt dass sich keiner um deine wichtigeren Aufgaben kümmert? Welche das auch sein mögen. Dein Argument ist also keines.
      Zu den Kopfhörern: dann denk doch mal an die Bose, B&O oder sonstige Kopfhörer, gehts dir jetzt besser.

      • Mit den neuesten bluetooth Standards und mehreren Kopplungen pro Gerät habe ich da weniger Probleme mit.

        Ich finde das ganze ganz schön bescheuert. Da innoviert jemand und weil andere gern darauf aufbauend Geld verdienen wollen, muss derjenige dann seine Arbeit kostenlos zur Verfügung stellen. Geht’s noch? Ich dachte die EU will endlich mal digital durchstarten. Als startup oder schon größere Firma würde ich es mir 5x überlegen, jetzt irgendwas in der EU zu entwickeln. Am Ende verschenkt man seine R&D Zeit und Geld (AirPods switching läuft zB über die iCloud, sind also laufende, wenn auch sehr geringe, Kosten).

        Solle. Sie es wenigstens wie bei Medikamenten machen. Nach 5-10 Jahren muss sowas freigegeben werden (pro großer Version eines Standards). Vorher darf man damit noch Geld verdienen. Aber so… Das sind einfach nur hohlköpfe in der EU, die jahrelanges schlafen unsererseits jetzt damit wettmachen wollen, dass sie die „wachen“ bestrafen. Aber das kennt man ja in unserer jetzigen Zeit… Es sind immer die anderen an allem schuld und ganz schlimm immer die, die nicht „aus unserem Land“ bzw. in dem Fall „Ländern“ kommt. Die sind per se pöse pöse und machen uns immer alles kaputt, sogar Dinge, zu denen wir selbst nicht in der Lage sind weil unfähig oder unwillig.

  6. Ich bin kein Apple-User, bin auch eher gegen das Walled-Garden-Prinzip (für mich persönlich, nicht allgemein). Verstehe aber das es Vorteile hat und das es einer der Hauptgründe für Apples Erfolg ist: es funktioniert eben einfach (meistens), das sagen mir jedenfalls Apple-User. Das bringt natürlich fette Gewinne für Apple, aber, soweit ich das mitkriege, sind Apple-User auch bereit für den „Apple-Faktor“ zu zahlen. Das was da jetzt passiert kommt mir so vor als würde man hier versuchen das Firmenprinzip hinter Apple kaputt zu machen. Denn mit immer mehr Öffnung des Apple-Ökosystems wird das Ganze zu einem Android. Und wenn man sowas wie Android will, dann sollte man auch Android benutzen, mit all seinen Vor- und Nachteilen, und nicht alles „gleichmachen“ wollen. Und am Ende kann ich den Kollegen dann nicht mehr auslachen, wenn er mir stolz erzählt das er ein USB-Kabel für 100 Euro gekauft hat. Letztlich leiden wir dann alle darunter… 😉

    • Man bezahlt nicht den Apple Faktor. Bei Apple kauft man ein Produkt. Bei Android ist man das Produkt und zahlt dafür. Bei Microsoft auch bald.
      Ich war mein Leben lang Apple Hasser. Wirklich gehasst. Vor 5 Jahren hat meine Frau ein iPad bekommen zum Studieren. Scherzhaft meinte ich, sie kann dann ja ausziehen. Vor 3 Wochen hab ich ein MacBook Pro gekauft und wir haben jetzt weder Windows, Android, Alexas, Garmins oder sonstwas. Tatsächlich ganz bewusst alles von Apple. Und wir sind beide in der IT studierte Menschen mit Bachelor und Master. Tatsächlich funktioniert Apple einfach. Können wir mehr Zeit mit wichtigen Dingen verbringen. MacOS hat mich am meisten überrascht, so gut ist die Bedienung. Und endlich weg von Microsoft Office.
      Das Schlimme an der EU ist hier, dass Apple ja weit weg vom Monopol ist. Android hat hardgecodete DNS Server drin, dass ja Werbung und Tracking funktioniert. Google gehört zerschlagen, die schaden der Menschheit mittlerweile mit ihren Monopolen wie es auch für Microsoft gilt mit ihrer Software, die ständig gehackt und geransomwared wird. Das halbe Web wird auf Google SEO optimiert und für Menschen eine Zumutung zum Lesen. Aber in der EU setzt man halt auf Office und deren Cloud.
      Die Gesetze sollten für alle gelten. Warum muss Google Cast nicht öffnen? Warum darf Google alles an Daten sammeln? Google hat nur 2 Zwecke: Daten sammeln und Werbung anzeigen.

    • Die Öffnung hält Apple ja nicht davon ab weiterhin ein System anzubieten, das einfach funktioniert. Es hält nur Apple davon ab die Konkurrenz klein zu halten. Wer keine Probleme will, der benutzt weiterhin Apple Apps. Muss man wissen.

  7. Die EU soll sich da endlich mal raushalten!
    Es steht jedem frei sich ein Apple-Gerät zu kaufen und sich dem (geschlossenen) Apple-Ökosystem „hinzugeben“ und wem das nicht passt soll sich ein Android kaufen.
    Ich hoffe, dass sich Apple bis auf das Letzte dagegen wehrt und falls sie die Vorgaben doch umsetzen müssen, das dann so umgesetzt wird, dass es unbrauchbar ist! Habe nur die Befürchtung, dass durch die ganzen EU-Vorgaben die Sicherheit untergraben wird – was ja langfristig das Ziel der EU ist – siehe E2E-Verschlüsselung usw…

    • Das sind halt die Regeln des EU-Marktes, wenn es Apple nicht passt, dann können sie sich vom Markt zurück ziehen!

      • Die jetzt geforderte Liste liest sich wie ein Wunschzettel an den Weihnachtsmann, nicht wie eine bereits niedergeschriebene Gesetzmäßigkeit oder irgendwo bereits verankerte Regeln.

    • Es soll Leute geben, die nur iPhones nutzen, weil sie ihre Daten der Datenkrake Google nicht anvertrauen, und weil es viel zu kompliziert ist und zu viele Nachteile bringt Google aus Android zu entfernen.

      • Und die können keinen Bluetooth Kopfhörer verwenden? Oder sich keine Google Cast App installieren um ihre Inhalte dorthin zu streamen? Welche Nachteile haben diese Nutzer genau, die man nicht jetzt schon umgehen kann?
        Wenn ich mich bewusst für ein Produkt entscheide, kann man auch erwarten, dass man sich mit dem Rest des Ökosystems auseinandersetzt und Lösungen für sich selbst findet.

        Smartphones sind schon so fast gleich. Apple soll also alle selbst entwickelten Standards für ihre Produkte für alle freigeben, ja? Also Sachen, die andere nicht so (gut?/integriert) hinbekommen. Finde den Fehler.

        Bin gespannt, ob die EU mal Autobauer dazu verpflichtet ihre Entertainment Systeme für alle zu öffnen. Genug Nutzer gibt es. Genug Umsatz machen sie. Aber dann würde es ja mal EU Firmen treffen… uups. Ein Schelm, wer Böses denkt…

        • AirDrop auf Android hat nichts mit „wir können sowas nicht entwickeln“ zu tun. Ebensowenig, dass eine Drittanbieter-App den NFC-Scanner nur eingeschränkt nutzen kann.

      • Und dann mit der Standard-Suchmaschine Google im Safari surfen …

  8. Nunja, so langsam wird hier meiner Meinung nach etwas übertrieben mit der Regulierung. Gerade wenn man den angeblichen Marktanteil von ca. 33% von iOS in Europa mit in Betracht zieht. Am Ende werden sollen Features welche ein Kaufargument wären aufgeweicht und eventuell durch erzwungene Kompatibilität die Sicherheit kompromittiert werden? Ich nehme nicht a das die EU sich nach der Implementierung der gewünschten Änderungen dafür Interessiert ob diese ordentlich umgesetzt wurden und diese die Sicherheit ihrer EU Burger nicht eventuell beeinträchtigt.

    Alles irgendwie schade .

  9. In dem Zusammenhang ist sicherlich auch diesem Artikel nach zu betrachten, wer wohl hier noch ein „sehr“ großes Interesse hat.
    https://appleinsider.com/articles/24/12/19/meta-seeking-unfettered-access-to-iphone-user-data-via-eu-dma-interoperability-requests

    Meiner Lesart geht es hier und bei dem Anspruch der EU um mehr wie „nur“ interoperabilität, das geht mehr in die Richtung, uneingeschränkten Zugriff auf quasi „alle“ Userdaten.

  10. Es ist schließlich Weihnachten, da dürfen sich die EU Kommissare ja auch mal was wünschen.

    Das dieses ganze Theater um die alternativen AppStores ein Schuss in den Ofen war, sehen wir ja jetzt nach fast einem Jahr. Außer ein paar Emulatoren und Timmys Fortnite, hat das gar nichts geändert (was mich auch nicht stört).

    Bei Software in Kombination mit Hardware ist das eine andere Hausnummer. Apples „geschlossenes“ System trägt auch zu einem gewissen Maß zur Sicherheit auf Hardwareebene bei, was ein iPhone deutlich weniger angreifbarer macht, als ein Android Gerät. Klar, dem „alten, weißen Mann“ stört das nicht, „er hat ja je nichts zu verbergen“. Im Bereich Wirtschaftsspionage sieht das anders aus. Im -schlimmsten- Fall stehen wir in der EU irgendwann auf einer Stufe wie China: Apple veröffentlicht hierzulande Geräte (ein iPhone mit einem „E“ nach der Zahl), die den Wertvorstellungen der EU gerecht werden, halt mit weniger Fokus auf Sicherheit.

  11. Besonders das mit der Hintergrundausführung ist wirklich nervig. Man will eine Datei zu Google Drive oder Nextcloud hochladen, geht kurz aus der App raus und schon darf man von vorne beginnen weil das System die App abschießt! Komischerweise geht es bei iCloud Drive. Für sich selbst macht Apple also eine Ausnahme.

    Und wenn AirDrop mit Android kompatibel wird, dann wäre das doch auch ein großer Gewinn für alle Konsumenten.

    Oder wenn man andere Smartwatches, wie z.B. Garmin mit vollem Funktionsumfang mit dem iPhone nutzen könnte.

    • Ich konnte meine Amazfit GTR 2E mit vollem Funktionsumfang am iPhone nutzen. Das Problem verstehe ich nicht.
      Der Entwickler der Uhr muss halt eine App bereitstellen, das war es.

      Müsste dann nicht Microsoft auch NTFS freigeben, damit jeder darauf schreiben kann?

  12. In einer freien Welt sollte es unmöglich sein, einem Unternehmen derartige Vorschriften zu machen. Grundfalsch. Wie die gesamte Politik der EU.

    • Sehr gut. Weitere Vorschriften, die dann keinem Unternehmen mehr gemacht werden: Vertragswerkstattzwang, Mieterhöhungsobergrenzen, kurze Kündigungsfristen, Bereitstellung der versprochenen Bandbreite, gesetzliche Gewährleistung, Prüfung von Elektrogeräten.
      Wär das schön, wenn wir eine freie Welt hätten.

  13. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie viele gleiche auf die Argumente Apples hier aufspringen. Es ist noch nicht entschieden, ob etwas und wenn ja was am Ende umgesetzt werden muss. Es ist noch nicht klar, wie Apple es umsetzen wird. Aber eines ist scheinbar vielen schon klar: Es wird die Sicherheit kompromittieren. Ich finde es irgendwie belustigend zu sehen, dass Apple Nutzer scheinbar null Vertrauen in Apple haben, sichere Schnittstellen zu entwickeln.

    Habt doch mal ein wenig mehr Vertrauen darauf, dass Apple auch bei iOS Schnittstellen hinbekommt, wie es das bei MacOS schon lange macht. Die ganze Argumentation bzgl. Sicherheit ist für mich vorgeschoben um gegen die Regulierung anzugehen. Soweit so ok und erwartbar für ein Unternehmen. Traurig ist, wie technisch bewanderte Nutzer unreflektiert darauf mit anspringen und sich von einem Konzern für seine Zwecke einspannen lassen.

  14. Für ein OS oder einen AppStore verstehe ich den regulierungsgedanken aber für einzelne Produkte, die keine Platform bieten oder Monopolstellung haben, nicht

  15. Jetzt geht’s los.

    Das sind alles Einschränkungen die Apple künstlich geschaffenen hat um ein Alleinstellungsmerkmal zu bieten. Eine apple watch ohne iphone ist nicht Mal die Hälfte wert. Jede Funktion wird vor der Konkurrenz abgeschottet.
    Apple reguliert das eigene System extrem stark und es ist für den Kunden sehr positiv wenn die Zugänge aufgebrochen werden.
    Jedes Mal wenn ich das Firma Handy (iPhone) benutzen muss stehe ich irgendwo an weil Apple mich nicht lässt wie ich es für sinnvoll erachte.

    • Die Idee ist ja auch nicht das iPhone so zu nutzen wie du es für sinnvoll erachtest, sondern das iPhone so zu benutzen wie es von Apple designt wurde. Es ist halt in seinem Einsatzzweck anders limitiert als andere Smartphones. Dafür hat es dann anderer Vorteile. Sonst musst du dir ein anderes Produkt suchen das du für sinnvoll erachtest. Das weißt du ja vor dem Kauf. Oder in deinem Fall hat dein Arbeitgeber das iPhone gewählt da die Vorteile die Nachteile überwiegen. Vielleicht kann er es einfacher managen oder supporten. Oder dich als Arbeitnehmer besser reglementieren.

  16. Die EU schafft sich und den Markt der Länder langsam aber sicher ab. Unsäglich !!

  17. Ich fände es nicht weiter verwunderlich, wenn Apple demnächst einfach sagt, daß sie in der EU nichts mehr verkaufen.

  18. Macht es nicht eher Sinn für die EU, den Wahnsinn mit der Irisch-Benelux-Steuersparmaschine aufzuräumen?
    Es steht jedem frei, sich ins Apple Ökosystem zu begeben.

    Was ein Murks.

  19. Ich finde es gut. Habe ein Android, mir aber jetzt Kopfhörer von Apple gekauft, weil das ANC gut ist. Bluetooth-Komfortfunktionen werden aber nicht alle unterstützt – typisch. Auch könnte ich mir vorstellen eine Apple Watch dann zu kaufen

  20. Oh man das geht echt ein bisschen zu weit. Da hat sich Apple über ein Jahrzehnt und mehr ein eigentlich gut funktionierendes Ökosystem aufgebaut und nun soll alles für Hinz kunz und Franz zugänglich sein? Na schönen Schrank auch.

    Wie soll das gehen wenn sich „Fermdhardware“ baulich von z.B einer Apple Watch extrem unterscheidet?

    Was kommt als nächstes soll sich denn eine Apple Watch mit jedem daher gelaufenem Android einrichten und nutzen lassen?

    Der DMA dient doch nur vorgeschoben den Nutzern, die EU will doch einfach mehr Zugriff auf Apple sonst nix. Es scheint mir so als wolle man still und heimlich eine Digitale Stasi erschaffen, aber alles im Namen ist ja besser für euch EU-Bürger:innen.

    Wie wäre es denn gleich mit einem AIOSP / AIPADP als Gegenstück zum AOSP von Apple zu fordern?

    Außerdem sind doch Google und Samsung auch gerade dabei sich ihre eigene Ökosysteme aufzubauen. Siehe Pixel Watch und Galaxy Watch, dort gibt es auch Einschränkungen, sofern man nicht das zugehörige Smartphone besitzt.

    Mich persönlich würde es nicht wundern, wenn Apple den EU-Stecker irgendwann zieht.

    • Apple müsste sich halt die Mühe machen, die API entsprechend zu dokumentieren und abzusichern.
      Apples Sicherheit baut halt auf dieser Beschränkung auf und nicht auf Grund auf eine sichere Systemarchitektur.

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