Deutschlandticket: Verkehrsausschuss des Bundestages gibt sein Go
Es galt als Formsache: Der Verkehrsausschuss des Bundestages hat grünes Licht für die Finanzierung des Deutschlandtickets im kommenden Jahr gegeben. Ein entsprechender Gesetzentwurf zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes wurde in geänderter Fassung ohne Gegenstimmen verabschiedet.
Eine Änderung betrifft die Verwendung von 350 Millionen Euro an Regionalisierungsmitteln des Bundes. Diese Gelder, die ursprünglich nicht für die Finanzierung des Deutschlandtickets vorgesehen waren, werden nun doch den Bundesländern im Jahr 2025 zur Verfügung gestellt.
Allerdings ist die Verwendung der Gelder an Bedingungen geknüpft: Die Länder dürfen diese Mittel nicht für vergünstigte Deutschlandtickets, beispielsweise für Schüler, verwenden. Bundestag und Bundesrat werden voraussichtlich am Freitag (20.12.) über den geänderten Gesetzentwurf beraten und abstimmen, sodass dieser wie geplant zum 1. Januar 2025 in Kraft treten kann.
Ein Änderungsantrag der Gruppe Die Linke, der eine Festschreibung des Ticketpreises von 49 Euro für 2025 sowie die Streichung des Verbots der Länder zur Finanzierung ermäßigter Tickets aus Regionalisierungsmitteln vorsah, wurde von allen Fraktionen abgelehnt. Trotz der gesicherten Finanzierung für 2025 steht bereits fest, dass der Preis des Deutschlandtickets im kommenden Jahr von 49 Euro auf 58 Euro pro Monat angehoben wird.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Sofort das Dienstwagen Privileg abschaffen und diese Gelder dem Deutschlandticket zuwenden, dann haben wir auch ein bundesweites 9€ Ticket.
Es gibt kein Dienstwagenprivileg. Es gibt eine (pauschale) Besteuerung der privaten Nutzung von Dienstwagen. Wenn man diese abschaffen will, wird eher Geld fehlen als man dadurch welches einnimmt.
Nein. Dann hätten wir Geld, dass wir gut in den AUSBAU des ÖPNV stecken könnten. Das 9-Euro-Ticket und auch das 49-Euro-Ticket ist der 2. Schritt vor dem 1. Schritt gewesen. Mal unabhängig davon, dass man halt komplett die Tarifstruktur der regionalen Verkehrsverbände durcheinander geworfen hat ein Großteil der Kosten jetzt nämlich bei den Kommunen hängen bleibt. Die dürfen dann zusehen, wie sie die ohnehin schon vorhandenen Defizite ihrer ÖPNV-Unternehmen ausgleichen…
Mal unabhängig davon, dass den Kommunen sowieso schon an allen Ecken das Geld fehlt. Auch wegen zahlreicher zusätzlicher Aufgaben durch Bundesgesetze. Stichwort Wohngeldreform. Stichwort Reformen bei den Einbürgerungen.
Hier in Köln – und ich vermute nicht nur hier – fährt der ÖPNV seit Monaten im „Notbetrieb“ – u.a. weil das Personal fehlt. Eigentlich müsste man mehr Geld in die Hand nehmen, um Anreize zu schaffen. Aber wenn gleichzeitig auf der anderen Seite Mindereinnahmen stehen, weil das DeutschlandTicket halt nur 49 Euro und damit nun mehr die Hälfte des ursprünglichen Monatstickets im Abo, ist das halt eher schwierig.
Die Stadt als Auftraggeber hat aktuell auch nichts zu verschenken und streicht an allen Ecken – witziger weise u.a. den Zuschuss zum JobTicket für die eigenen Mitarbeiter.
Keine Frage. Das DeutschlandTicket ist eine tolle Idee. Es war aber ein Schnellschuss. Ein Geschenk an die Wähler, die von einem von Anfang an begrenzten Angebot gierig geworden sind…
Es stimmt. Es fahren wohl mehr Leute mit dem ÖPNV. Es fallen aber auch immer mehr Verbindungen aus. Aus die Bahn hat zum Fahrplanwechsel hier in NRW einige Züge gestrichen. Die KVB fährt in Köln wie gesagt seit Monaten im Notbetrieb, der Fahrplanwechsel wurde in den Frühjahr verschoben. Warum auch neue Fahrpläne einführen, wenn man sie eh nicht einhalten kann. Bahn- und Busausfälle gehören zum Alltag.
Aber Hauptsache wir haben ein günstiges ÖPNV-Ticket.
Geld in die Infrastruktur – dann kann man Geschenke verteilen, damit die Leute den ÖPNV auch nutzen. Wobei: Wenn dieser Leistungsfähig ist, muss man ihn auch nicht verschenken.
Das ist halt wie das Fleisch im Kühlregal. Bio? Ja gerne. Klar bin ich für eine bessere Tierhaltung. Aber kosten darf es nichts.
Auf solche neidgetriebenen Kommentare sollte man nicht antworten.
Solange sich an den Organisationsstrukturen des ÖPNV in DE nichts ändert, ist jedes von Bund und Ländern finanziertes Ticket im Bereich der Steuergeldverschwendung anzusiedeln. Mit so einer Finanzierung wird nur das sog. Führungspersonal der nicht notwendigen Vielzahl von Verkehrsverbünden- und organisationen allimentiert.
Die Qualität des ÖPNV in DE bleibt durch die Verteilung von „Billigtickets“ auf der Strecke. Kein passionierter Autofahrer wird freiwillig das Auto stehen lassen und sich für den ÖPNV entscheiden.
Die größte Gruppe von Dienstwagen Nutzern sind Kranken-, Alten und Pflegedienste. Möchtest du diese Menschen die private Nutzung untersagen?
Wenn das „Dienstwagenprivileg“ wegfällt, wird einfach über das Fahrtenbuch besteuert.
Durch die Dienstwagen kommen eine große Zahl günstige, junge (1-3j) Gebrauchtwagen in den Markt. So können sich auch Menschen mit niedrigen Einkommen/Budget ein (Obere) Mittelklasse leisten. Ich kaufe z.B. nur Jahreswagen. Keine Wartezeit und 20-30% Rabatt.
Also vielleicht erstmal informieren und weniger linken Populismus nach plappern.
Um mehr Geld für den Betrieb zu haben sollte man die Zahl der Verkehrsbetriebe von aktuell über 600 reduzieren. Fast jedes Kaff hat einen eigenen Betrieb mit Verwaltungswasserkopf. Umsetzung ist natürlich schwierig da die stadteigenen Betriebe oft dazu missbraucht werden um Posten an Parteimitglieder zu verteilen.
Das Deutschlandticket ist eine günstige Maßnahme damit insbesondere untere Einkommensschichten effektiv mehr Netto haben. Mit anderen Maßnahmen wäre es teurer den gleichen Effekt zu erreichen da dann auch obere Einkommensschichten profitieren.
Solange es das Dienstwagenprivileg gibt ist es scheinheilig die Steuerfinanzierung des Deutschlandtickets zu kritisieren.
Hallo Björn D., m. E. hast du mit den zu vielen Verkehrsverbünden mit jeweils eigenem Verwaltungsüberbau insoweit Recht, wie es die unterschiedlichen Tarif-und ticketstrukturen angeht. Da wird viel Geld verbrannt , allein das Drucken von Tarifplänen, kartenautomaten die in jedem Verbund anders arbeiten und und und.
Wo es weiter regionale Strukturen braucht ist die Erstellung von Fahrplänen und Personalverwaltung. Die BVG wird sicher nicht auch die fahrpläne für den MVV koordinieren wollen oder der MVV sich um Personal in Berlin kümmern.
eine gewisse Regionalität ist also für die funktionserfüllung notwendig.
Am besten man schafft alle regionalen Tarifsysteme ab und es gibt nur noch ein bundesweit gültiges ticket für den ÖPNV – ein Tarif für überall.
Ist als Flatrate maximal Kundenorientiert , sozusagen „Simyo“ für den ÖPNV.
Bevor es Mobilfunkflats gab hhatten wir beim Telefonieren in den Mobilfunknetzen ein ähnliches wirrwarr – nicht nur daß eine Gesprächsminute je nach Tageszeit unterschiedlich kostete, nein sogar die Frage in welchem Netz die Zielrufnummer lag entschied über die Kosten – es gab z. B. auf Teltarif nicht umsonst Übersichten welche vorwahl in welchem Netz geschaltet war.
die Mobilfunkflat machte mobiles Telefonieren im wahrsten Sinne kinderleicht – genauso muß der Zugang zu einem bürgerfreundlichen ÖPNV sein.
Das ist für mich der eigentliche Nutzen des Pauschaltickets, ganz unabhängig ob nun 49 oder 58 Euro. Weil einfach einfach einfach ist.
Ich bin überall für die einfachstmögliche Lösung. Ich will leben , nicht denken.
>> Solange es das Dienstwagenprivileg gibt ist es scheinheilig die Steuerfinanzierung des Deutschlandtickets zu kritisieren.
Es gibt kein Dienstwagenprivileg. Irgendwann muss das doch auch mal der letzte Autohasser kapieren.