Google Hotelsuche: „Müssen diese Art hilfreicher Funktionen möglicherweise ganz entfernen“

Der Google Hotelfinder ist seit 2013 in Deutschland verfügbar. Seitdem wurde das Werkzeug immer weiter ausgebaut. Aufgrund des DMA muss Google aber seine Suchdienste in Europa anpassen. Die bisherigen Anpassungen zeigen bereits messbare Auswirkungen auf den Markt, so Google.

Während große Online-Reiseaggregatoren und Vergleichsseiten von den Änderungen profitieren, verzeichnen Fluggesellschaften, Hotels und kleine Einzelhändler einen Rückgang der Direktbuchungen um bis zu 30 Prozent. Doch der EU und anderen Anbietern gehen Googles Bemühungen nicht weit genug. Google schlug Anpassungen und einen Testlauf vor.

Der Testlauf wurde auch in Deutschland gestartet, temporär wurden alle erweiterten Hotelsuchfunktionen entfernt. Die Suchergebnisse wurden während der Testphase im klassischen Format der „zehn blauen Links“ dargestellt – und die Karte, auf der Hotels und die darunter angezeigten Hotelergebnisse angezeigt werden, fehlt. Nun hat man den Testlauf aufgrund seiner negativen Auswirkungen gestoppt, da man Erkenntnisse gesammelt hat:

  • Die Leute waren nachweislich weniger zufrieden mit ihren Suchergebnissen und brauchten länger, um ein Hotel zu finden, auch weil sie mehr Suchvorgänge durchführen mussten. Außerdem gaben mehr Leute auf und fanden nicht, wonach sie suchten.
  • Insgesamt ging der Verkehr auf Hotels und Vermittlungsseiten zurück.
  • Die größten Gästeverluste (über 10 %) traten im Hotelsektor auf, was Hunderttausende europäischer Hotels betraf.
  • Der Verkehr auf Zwischenseiten blieb weitgehend unverändert.

Klar, Google will Kohle machen, die Unternehmen auch. Das ist alles gar nicht so einfach immer – gerade unter dem Digital Markts Act. Laut Google hat man bereits erhebliche Änderungen durchgeführt und auch Hotels und Branchenverbände wie der Deutsche Hotelverband (IHA) hätten ihre Bedenken hinsichtlich weiterer Schritte geäußert, die zu einer Entfernung von Hotelfunktionen aus der Google-Suche führen würden. Doch das Ganze ist nun noch nicht beendet. Google muss weitere Änderungen durchführen – und deswegen müsse man diese Art hilfreicher Funktionen möglicherweise ganz entfernen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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6 Kommentare

  1. „09 hat man den Testlauf aufgrund seiner negativen Auswirkungen gestoppt, […]“ Heißt das im September? Diesen Jahres? Oder ist das ein Typo?

  2. Brille: Schielmann says:

    Natürlich geht es Google hier ganz selbstlos um die kleinen vernachlässigten Einzelhändler und nicht darum, den Vergleichsportalen ihr Geschäft streitig zu machen *zwinker zwinker*
    Sorry Google, aber das kaufe ich euch nicht ab.

  3. Reiht sich ja dann bei dem fehlenden Sync der Geburtrage aus den Kontakten in den Kalender, der At a Glance Complication auf der Watch und dem fehlenden Maps Link aus der Suche ein. So ein Quatsch das ganze, für uns User bedeutet das nur den Verlust nützlicher Funktionen mehr nicht. Einen benefit suche ich bis heute.

    • Trotz-Reaktionen von Großkonzernen haben ja zum Ziel, den User gegen die vermeintlich so schlimme Regulierung aufzubringen.

      Aber hätte es diesen Blog schon zur Zeiten von Standard Oil gegeben, so hätte es vermutlich ähnliche Kommentare gegeben.

    • Dierck Ziegler says:

      Genauso isses.

  4. „Die größten Gästeverluste (über 10 %) traten im Hotelsektor auf, was Hunderttausende europäischer Hotels betraf.“
    Das hört sich so an, als hätten Leute kein Hotel gebucht und wären nicht verreist, weil sie über Google-Maps kein Hotel gefunden haben?

    Ich habe die Hotelpreisvergleiche gerne genutzt um zu sehen, ob und wie sich die Preise unterscheiden, und leider bot Booking.com überwiegend die günstigsten Übernachtungen, so dass wir den Monopolisten größer gemacht haben – außer, wenn wir beim Hotel direkt dasselbe oder weniger zahlen konnten (denn die sparen sich dann die 15 % Provision, während wir auf Booking-Garantien im Problemfall verzichten).
    Die Google-Ergebnisse einiger kleiner Anbieter waren übrigens i. d. R. nicht realisierbar, sprich Fakeangebote, die letztlich mehr gekostet hätten.

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