Klima- und Katastrophenschutz: Bundesregierung will Erhöhung der Reichweite von Warnmeldungen

NRW testet am 14. März 2024 wieder Warnmittel - auch Sirenen.

Die Bundesregierung hat eine neue Strategie entwickelt, um die Bevölkerung vor den zunehmenden Gefahren durch Extremwetter zu schützen. Der Plan sieht konkrete Maßnahmen vor, die bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollen. Dies ist eine Reaktion auf die sich häufenden Wetterextreme wie Starkregen, Hitzeperioden und Überflutungen. Mit der Vorlage der Strategie setzt die Bundesregierung eine zentrale Vorgabe aus dem Bundesklimaanpassungsgesetz von 2023 um.

Ein Kernpunkt der neuen Strategie ist die Verbesserung der Warnsysteme. Die Warn-App NINA des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe soll von derzeit 12 Millionen auf 16 Millionen Nutzer ausgebaut werden. Diese Steigerung will man durch gezielte Informationskampagnen erreichen. Die App muss allerdings weiterhin aktiv von den Bürgern installiert werden.

Ebenso soll das Sirenen-Netz besser ausgebaut werden, Stichwort: Warnmittelmix. Warn-Apps und Sirenen zählen zu den Warnmitteln mit hoher Durchschlagskraft, sodass es als sinnvoll erachtet wird, deren Reichweite im Rahmen entsprechender Unterziele weiter zu erhöhen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Anpassung der Städte an extreme Wetterlagen. Besonders die Hitzebelastung soll durch mehr Grünflächen reduziert werden. Diese sollen für Anwohner zu Fuß gut erreichbar sein. Diese Vorgabe gilt für alle Städte ab 10.000 Einwohnern. In besonders hitzegefährdeten Gebieten ist sogar ein Ausbau der Grünflächen vorgesehen.

Die Strategie befasst sich auch mit dem Problem der Flächenversiegelung. Versiegelte Böden können bei Starkregen kein Wasser aufnehmen, was zu Überschwemmungen führen kann. Das tägliche Limit für neue Verkehrs- und Siedlungsflächen soll auf unter 30 Hektar begrenzt werden. In den Jahren 2019 bis 2022 lag dieser Wert noch bei durchschnittlich 52 Hektar pro Tag.

Die neue Klimaanpassungsstrategie markiert einen Wendepunkt in der deutschen Umweltpolitik. Sie enthält erstmals messbare Ziele für den Umgang mit Extremwetterereignissen und schafft damit verbindliche Vorgaben für den Katastrophenschutz.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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17 Kommentare

  1. Vielleicht sollten die endlich wieder die Warnwetter App aufwerten. Die App ist genau darür da, aber nutzt sie kaum einer, wenn normales Wetter halt fehlt. Nina empfinde ich als unnütz, erst recht seit das Warn Broadcast SMS System funktioniert

    • Es hat schon ein Sinn das die Feuerwehr mit der Sirene aktiviert wird. Besonders auf dem Land wo das Netz manchmal nicht so funktioniert. Unter dem link kann man sehen wofür welche Sirene steht. https://www.feuerwehr-scheinfeld.de/service/feuerwehr-erklaert/feuerwehr-erklaert-sirenentoene-und-die-bedeutung

      • Keine Ahnung in welchem vergangenen Jahrzehnt diese Feuerwehr in Scheinfeld so stecken geblieben ist. Hier[tm] auf dem Land werden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr über Pager benachrichtigt – und das erst nicht seit gestern.

        Ein Sirenchen, das am Feuerwehrhaus vor sich hin jault, hört drei Dörfer halt weiter kein Mensch mehr.

    • >> Nina empfinde ich als unnütz, erst recht seit das Warn Broadcast SMS System funktioniert.

      Das „Warn Broadcast SMS System“ funktioniert immer noch nicht so wie es soll. Möglicherweise war ja auch die von mir verwendete Hardware schuld daran, dass ich an den bisher durchgeführten „Warntagen“ nur über NINA, Katwarn und die im Ort installierte Sirene alarmiert wurde. Leider hat die Entwarnung per Sirene nicht funktioniert. Über NINA und Katwarn zwar auch teilweise verspätet. Aber immerhin kam eine Meldung.

    • Wenn sie nur dürften, da darfst Du Dich bei den privaten bedanken:

      *Der Deutsche Wetterdienst (DWD) darf seine „WarnWetter“-App nur für Wetterwarnungen kostenlos und werbefrei anbieten.
      *Das hat der Bundesgerichtshofs (BGH) letztinstanzlich geurteilt. Der staatliche Wetterdienst benachteilige sonst private Anbieter.

  2. Die müssen dringend aufhören für jeden Verkehrsunfall die freiwillige Feuerwehr per Sirene zu alarmieren, kein Mensch auf dem Land nimmt Sirenen noch ernst deswegen. Kann mir auch keiner sagen, dass das mit modenen Mitteln wie Smartphone nicht besser geht. Außer „das haben wir schon immer so gemacht, da könnte ja jeder kommen“.

    Meine einzige Reaktion bei heulender Sirene ist ggf das Fenster zu schließen weil’s gar so nervt.

    • Das stimmt natürlich… eigentlich sollten dort Apps aufm Smartphone funktionieren…

      SMS Warnung ist am effektivsten. Bekommt jeder mit selbst Senioren ohne das sie abseits WhatsApp Apps nutzen.

      Thematik Flächenversiegelung. Also in Berlin wird aktuell gerade in meinem Stadtbereich versiegelt wo und wie es nur geht. Mehr Wohnraum ohne wachsende Infrastruktur. Immerhin wenn Wohnungsbaugesellschaften dann mit Solar aufm daxh und Fassaden die ggfs. Doppelnutzung erlauben. Aber auch hierfür wird mehr versiegelt.

    • >> Die müssen dringend aufhören für jeden Verkehrsunfall die freiwillige Feuerwehr per Sirene zu alarmieren, kein Mensch auf dem Land nimmt Sirenen noch ernst deswegen.

      Das Sirenensignal zur Alarmierung der Feuerwehr muss von der Bevölkerung auch nicht mit höchster Priorität beachtet werden. Die Sirenensignale zum Bevölkerungsschutz erregen schon eine andere Aufmerksamkeit. Vorausgesetzt, sie sind hörbar. Das ist leider nicht überall der Fall, weil das Sirenensystem teilweise abgebaut und erst als man die Notwendigkeit politisch erkannt hat, wieder aufgebaut wird.

      Ein Warnmix ist wohl die beste Idee, um möglichst große Teile der Bevölkerung zu erreichen. Ob und wie man den Bevölkerungsschutz gewährleistet, steht auf einem anderen Blatt.

    • Richtig.
      Hier dudelt das Ding fast jeden dritten Tag (was auch dazu führt das man nicht mehr zur freiwilligen Feuerwehr möchte…) für irgendwelches „eiliges Tür öffnen“.

      Ich gehe davon aus, das im Ernstfall Keiner erkennt das wirklich ein Notfall eingetreten ist.

      • Absolut. Habe dazu auch mal meinem Landkreis geschrieben, da kam nur „das haben wir schon immer so gemacht“! zurück.
        Lustigerweise funktioniert die Alarmierung der Feuerwehr an Orten die gar keine Sirene mehr haben auch.

        Ich kann das alles nicht mehr…

  3. So es Cell Broadcast gibt, benötigt es die Apps doch gar nicht mehr. Ich habe sie gelöscht. Die Sirenen finde ich als Zusatz hingegen sehr gut.

    • Doch, weil es noch Geräte gibt die aus irgendwelchen gründen CB nicht beherrschen.

    • Doch, weil es noch Geräte gibt die aus irgendwelchen gründen CB nicht beherrschen.

    • Doch, weil es noch Geräte gibt die aus irgendwelchen gründen CB nicht beherrschen.

      • Genauer: weil es noch Geräte gibt, denen man nicht gesagt hat, dass sie auf deutsche CB reagieren sollen. Der Grund: fehlende Updates. Das hat Google und Apple zwar entschärft, aber nur mit aktuellen OS-Versionen.

  4. Regensburg, meine Stadt ist unter den Top 10, der am schlechstesten abschneidenden Städten bezüglich dem Versiegelungsthema. Gut, dass man sich darüber Gedanken macht

    • Die meisten Menschen wollen mit ihren (E-)Autos auf Straßen fahren, die glatt sind wie ein Babypopo. Auch Fußgänger und Radfahrer schätzen gut ausgebaute Wege. Die Eigenheimbesitzer setzen auf „pflegeleichte“ Steingärten. Kaum jemand wird zurückwollen, zu Straßen, Wegen und Plätzen mit wassergebundener Decke, die am Ende auch einen hohen Pflegeaufwand hat.

      Entsiegelung ist ein Schlagwort unserer Zeit. Aber die Kosten, die dadurch entstehen, wollen die Wenigsten tragen. Ja, ich weiß, dass die Schäden einer Wetterkatastrofe durchaus höhere Kosten verursachen können. Genau dieses „können“ ist das Problem. Niemand glaubt daran, dass es ihn trifft.

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