Bund und Länder pilotieren digitale Dachmarke
Das Bundesministerium des Inneren und für Heimat informiert über die Einführung einer digitalen Dachmarke. Bürgerinnen und Bürger sollen staatliche Online-Angebote leichter erkennen und sicherer nutzen können. Das neue Kennzeichnungssystem startet nun in die Pilotphase.
Die digitale Dachmarke basiert auf vier Kernkomponenten, die flexibel eingesetzt werden können. Ein zentrales Element ist das neue Bildzeichen – eine Interpretation des Bundesadlers. Das Design wurde durch Nutzerbefragungen entwickelt und besteht aus 16 Elementen, die den föderalen Aufbau Deutschlands symbolisieren. Die schwarz-rot-goldene Farbgebung soll den staatlichen Charakter unterstreichen.
Als zweites Element dient eine Kopfzeile im Stil der EU-Websites. Dieses schmale Banner mit Deutschlandfahne wird im oberen Bereich der Webseiten für Online-Auftritte von Behörden, Online-Diensten sowie Serviceportalen platziert. Die dritte Komponente ist die einheitliche Domain-Endung „gov.de„, die sich an internationale Standards wie „gov.uk“ anlehnt und auf Angebote der öffentlichen Verwaltung aufmerksam macht.
Das vierte Element ist das Designsystem KERN. Es stellt einen modularen Baukasten mit Komponenten wie Buttons und Eingabefeldern sowie Styleguides für Farben und Schriftarten bereit. Als Open-Source-Projekt können Entwickler und Designer die Bausteine frei nutzen. Länderübergreifend sowie technologieunabhängig will man hiermit ein einheitliches Design für Kommunal- bis Bundesebene etablieren, welches für Barrierefreiheit, Transparenz sowie Intuitivität einsteht.
Bereits ab Anfang Dezember setzen erste Portale die neue Dachmarke um. Dazu gehören die elektronische Wohnsitzanmeldung, das Datenportal für Deutschland sowie verschiedene Feedback- und Serviceportale. Das Bundesportal mit fast 200 Antragsverfahren wird in Kürze unter portal.gov.de verfügbar sein.
Die digitale Dachmarke ist als freiwilliges Angebot konzipiert. Sie soll staatliche Angebote von Bund, Ländern sowie Kommunen einfacher erkennbar machen und vor allem dort zum Einsatz kommen, wo bisher keine einheitliche staatliche Kennzeichnung existiert. Durch die klare Erkennbarkeit staatlicher Angebote werden Bürger vor Desinformation, Manipulation sowie Fake News und Missbrauch geschützt.
Die Entwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Die neue Dachmarke soll das Vertrauen in staatliche Online-Dienste stärken und deren Nutzung fördern.
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Eigentlich eine gute Idee. Leider nur als freiwilliges Angebot konzipiert. Für uns Bürger wäre es tatsächlich wünschenswert, wenn die digitalen Angebote staatlicher Institutionen von Bund, Ländern und Kommunen eine einheitliche Darstellung und damit einen Wiedererkennungswert hätten.
Wenn man sieht, wie schwer sich staatliche Institutionen mit der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes tun und welcher Wildwuchs im Bereich des Websitedesigns herrscht, sollten verpflichtende Vorgaben auch für das Design gemacht werden.
Nicht zuletzt ist es auch eine Kostenfrage. Die Designelemente der Kernmarke müssten für die Verwendung durch staatliche Institutionen kostenfrei lizenziert und copyrightgeschützt werden. Der Aufbau von staatlichen Websites sollte in den Grundzügen überall gleich sein und könnte durchaus auch Platz für die Selbstdarstellung lassen. Das aber bitte nachrangig oder generell auf der Startseite und sonst nirgendwo.
Staatliche Websites müssen den Bürgern den Zugang zu digitalen Dienstleistungen vereinfachen, erkennbar sein und möglichst überall gleich. Insbesondere die einheitliche Domain-Endung halte ich für sehr wichtig. Dann passieren solche Dinge wie stadt-bremerhaven.de, wo man bei Caschys Blog landet, wenn man die Seite der Stadt Bremerhaven aufrufen will, nicht mehr.
Leider stößt meine Forderung wahrscheinlich hart an die Grenzen des Föderalismus?
Es wurde echt mal Zeit, dass sich die staatlichen Onlinedienste unter einer vertrauenswürdigen Domain finden. Man denke nur an Auswüchse wie einmalzahlung200.de oder pin-ruecksetzbrief-bestellen.de. Die hätten so auch 1-zu-1 Fakeadressen sein können.
Alle kundenbezogene Dienst des Staates unter einer Domain zu bringen ist eine gute Idee. Aber „gov“ = Government … gibt es kein Deutsch mehr? Übigens verwendet „kern-ux.de“ einfach mal eben Googles Zeichensätze … toller Datenschutz. Anzeige ist raus.
>> Aber „gov“ = Government … gibt es kein Deutsch mehr?
Vielleicht mal anfangen etwas globaler zu denken? Die Domain-Endung „.gov.xx“ kann weltweit staatlichen Institutionen zugeordnet werden, ohne groß darüber nachzudenken.
Kannst du vielleicht erklären, welches Problem du mit der von dir genannten Domain und der Verwendung von Googles Zeichensätzen hast?
Die Domain zentrale-instanz-fuer-gewaltmonopol-raub-und-schikane.de hätte mir auch besser gefallen.
Föderalismus ist in so vielen Dingen ein Hinderniss insbesondere bei der Digitalisierung. Der Dschungel ein Eigenlösungen, die bei jedem anders funktionieren und häufig nicht untereinander kommunizieren können ist ein Alptraum. Ich erinnere mich noch an IfSchG Anträge zu Pandemie. Mitarbeiter aus vier unterschiedlichen Bundesländern, wo 3 verschiedene Systeme hinter waren und bei jedem dieser drei Systeme lief es anders. Das eine schlimmer als das andere. Zieht sich in allen möglichen anderen Bereichen fort. Sowas gehört zentralisiert und für alle gleich geregelt.
Richtig. Wir brauchen endlich eine Weltregierung. Eine zentrale Instanz die keine Abweichung mehr toleriert und nur das Beste für uns will.