Neue Lern-App BEO macht Plattdeutsch fit für die Zukunft

Eine neue kostenlose Sprachlern-App namens BEO soll das Erlernen der niederdeutschen Sprache möglich machen. Das Besondere: Ein digitaler Beo-Vogel begleitet die Nutzer durch zehn alltagsnahe Lektionen. Die Wahl dieser Identifikationsfigur ist kein Zufall, denn der Beo gilt als sprachbegabter Vogel, der in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht ist.

Die App entstand in dreijähriger Entwicklungsarbeit durch das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald in Zusammenarbeit mit niedersächsischen Landschaftsverbänden. Ein herausragendes Merkmal der App ist laut der Macher ihre regionale Differenzierung. Sie berücksichtigt sprachliche Besonderheiten aus dem gesamten norddeutschen Raum – von Mecklenburg-Vorpommern bis Schleswig-Holstein. Die Lernenden können zwischen zwei Sprachversionen wählen, die die regionalen Unterschiede abbilden.

Der Lernprozess basiert auf vier Kernkompetenzen: Leseverständnis, Hörverständnis, Schreiben und Aussprache. Über 4000 Audioaufnahmen unterstützen das Lernen, eingesprochen von der Schauspielerin Sandra Keck für den westniederdeutschen Teil und dem Radiomoderator Thomas Naedler für den ostniederdeutschen Bereich. Die Aufnahmen entstanden mit Unterstützung des NDR.

Die App, zu haben für Android und iOS, bietet neben den Sprachübungen auch Informationen zur niederdeutschen Grammatik sowie Hintergrundwissen über die Regionalsprache, deren Schutzstatus, Geschichte und Literatur. Nach dem Download funktioniert die App auch offline, wodurch flexibles Lernen ermöglicht wird.

Joa. Ich als hier nach Norddeutschland Zugezogener kenne kein „Platt“. Sätze, die über ein „Moin“ hinausgehen, sind eh Schwätzen. Spaß beiseite: So eine App kann schon einmal Anlernhilfe sein, wobei ich weiß, dass es auch zahlreiche andere Anlaufstellen im Netz gibt, die sich damit beschäftigen. Behauptung: Die nativen Sprecher sterben schneller aus als welche nachwachsen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. Es wäre schon vielen geholfen, wenn die heranwachsende Generation normales Hochdeutsch sprechen könnte.

    • Ok Boomer. Sprache hat sich schon immer verändert, aber manche hängen halt in der Vergangenheit fest. Dazu noch ein paar Klischees und Generalisierungen, fertig ist der übliche Generationskonflikt. Junge Erwachsene haben sich schon immer von den älteren Generationen auch sprachlich abgegrenzt, auch damals schon.

      • Aber ich habe Zeit meines Ü55 Lebens immer Artikel und Präpositionen benutzt. Was ich mir jeden Morgen im Bus anhören muss, grenzt an Körperverletzung, Digger.

      • Vollkommen unsachlich am Thema vorbei.

        Nach wie vor sprechen natürlich viele „junge Erwachsene“ ihre zeitgemässe Sprachvariante, aber eben trotzdem mit hoher Sprachkompetenz. Durch diese Kompetenz gibt es dann eben Veränderung in der Sprache, zum Beispiel „cringe“. Prima, sag ich.

        Was aber Mick vollkommen zu recht bemängelt (jedenfalls verstehe ich das so), ist ein Kompetenz*verlust* bei vielen. „Isch hab‘ den Opfer abgezogen“ ist keine Sprachveränderung, es ist ein Sprachverlust aus Kompetenzmangel. Und das ist gar nicht gut.

        Man kann das natürlich beschönigen. Das hilft denjenigen nur später am Arbeitsmarkt so gar nicht weiter. Ich wäre eher dafür, das Problem wahrzunehmen, es als solches zu benennen, und dann zu gucken, wie man das gelöst bekommt.

        Dazu müssten allerdings einige Leute ihre politische Brille abnehmen und aufhören, von kultureller Selbstermächtigung zu faseln, weil jemand etwas nicht besser kann.

  2. Ich bin mit meinen Großeltern aufgewachsen und mit Platt groß geworden, leider aber nur „hörend“. Mein Vater war vor 50 Jahren strickt dagegen, dass wir Kinder zuhause die „Bauernsprache“ sprechen. Heute bedauere ich es. Verstehen kann ich die Varianten aus SH und Hamburg ganz gut, leider ist da aber eine Barriere beim Sprechen. :-). Vielleicht hilft die App, ausprobieren werde ich sie auf jeden Fall einmal.

  3. Ich lebe nicht in Niedersachsen, aber gibt es nicht sogar Schulen (Grundschule und/oder Sek II), die Plattdeutsch als richtiges Fach haben?

    • Ich hatte in den 90ern in der Grundschule (NS) ein freiwilliges Wahlfach in Platt.
      Kann es jetzt aber leider nur noch verstehen/lesen aber nicht selber aktiv sprechen.

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