Magic: The Gathering – Das neue Set „Grundstein“ angeschaut
Ein neuer Monat – es erscheint ein neues Set zum Trading Card Game (TCG) Magic: The Gathering. So ist es 2024 tatsächlich fast immer gelaufen. Den Oktober 2024 hat der Vertrieb Wizards of the Coast zwar übersprungen, reicht nach „Duskmourn – Haus des Schreckens“ aber jetzt bereits „Grundstein“ alias „Foundations“ nach. Diese Erweiterung soll sich sowohl an Neueinsteiger richten, die nach einer guten Mischung für ihr erstes Deck suchen, als auch an Veteranen, die sich über die Rückkehr einiger beliebter Karten freuen dürften. Ich habe mal einige Booster geöffnet und mir einen Eindruck verschafft.
Was das Flavor betrifft, so ist „Grundstein“ eine Edition, die aus dem Multiversum von Magic: The Gathering in viele Töpfe greift. Daher trefft ihr hier eben auf kein allgemeines Thema wie Horror („Duskmourn“), Tiere („Bloomburrow“) oder Western („Outlaws of Thunder Junction“), sondern auf eine bunte Mischung. Die enthaltenen Karten sollen in der Spielweise „Standard“ bis mindestens 2029 legal sein.
In Grundstein gibt es sowohl wieder „Special Guests“ aus anderen Editionen als auch die speziellen Fractured Foils, die mit „Duskmourn“ eingeführt worden sind. Diese haben dann einen silbernen Rand, der an Pokémon-Karten erinnert. Auch die Japanese-Showcase-Karten mit Artworks von japanischen Künstlern und ausladenden Zeichnungen sind wieder mit von der Partie – und nur in Sammler-Boostern zu finden. Klar, da will Wizards of the Coast euch natürlich zum Kauf der besonders teuren Packungen verlocken. Es gibt aber auch Bundles und Einsteiger-Sets. Letztere enthalten direkt zwei spielfertige Decks und richten sich an Neulinge, die sofort mit Magic: The Gathering loslegen wollen, um das Spiel zu erlernen.
Die Mechaniken von „Magic: The Gathering – Grundstein“
Überraschung: „Grundstein“ führt keine neuen Mechaniken für Magic: The Gathering ein. Nun ja, das sollte eigentlich keine Überraschung sein, da dieses Set eben als neue Basis für Einsteiger gedacht ist. Daher fokussiert man sich stattdessen auf mehrere, wiederkehrende Mechaniken aus der langen Geschichte des TCGs. So kehrt etwa die „Rückblende“ zurück. Diese Fähigkeit ermöglicht es, Karten aus dem Friedhof heraus zu wirken. Dadurch könnt ihr entsprechende Karten im Idealfall zweimal wirken. Aber auch, falls ihr die jeweilige Karte z. B. ablegen musstet oder sie gemillt worden ist, könnt ihr sie per Rückblende aus dem Friedhof heraus verwenden.
Dazu kehrt auch der „Grenzwert“ zurück. Diese Mechanik berücksichtigt, wie viele Karten in eurem Friedhof gelandet sind. „Plündernder Schreckflügler“ ist eine Kreatur mit Grenzwert, die etwa dadurch zusätzlich Todesberührung und +1/+1 erhält, wenn euer Friedhof mindestens sieben Karten enthält. Dann wäre da noch „Bravour“. Kreaturen mit dieser Fähigkeit erhalten jeweils +1/+1 bis zum Ende des Zuges, wenn ihr einen Nichtkreatur-Zauberspruch wirkt. Dazu gesellt sich „Überfall“. Diese Fähigkeit wird immer dann ausgelöst, wenn ihr in einem Zug angegriffen habt und verheißt euch verschiedene Auswirkungen. Im Falle des „Sengenschnetzler-Goblins“ kommt dann etwa ein zusätzlicher Goblin-Kreaturenspielstein ins Spiel.
Auch Planeswalker sind natürlich wieder in „Grundstein“ enthalten. Ich hatte z. B. Glück und habe als meine allererste Japanese-Showcase-Foil „Kaito, Cunning Infiltrator“ gezogen – nicht nur schick, sondern auch mächtig. Natürlich tauchen in Grundstein aber auch noch andere Mechaniken wie „Wachsamkeit“, „Erstschlag“, „Fliegend“ und mehr auf. Diese zählen im Grunde zu den Basis-Mechaniken von Magic: The Gathering, die ihr in so gut wie allen Editionen erblicken werdet.
Tatsächlich für alle Spieler geeignet
Außerdem gibt es im Übrigen noch eine Regeländerung, die den Kampfschaden betrifft. Heruntergebrochen ist geändert worden, dass falls eine Kreatur im Kampf mehreren gegnerischen Kreaturen gegenübersteht, sie ihren Schaden im Kampfschadensegment nach den Wünschen ihres Beherrschers zufügt. Dieser muss das nicht mehr zu Anfang der Blockierphase deklarieren und die blockierenden Kreaturen (wenn es 2 oder mehr sind) in eine Reihenfolge bringen. Vielmehr hat er sozusagen „das letzte Wort“. Das gibt dem Angreifer einen kleinen Vorteil, wenn mit mehreren Kreaturen blockiert wird.
Vorher konnte es passieren, dass z. B. eine angreifende Kreatur zwei Blockern gegenüberstand, ihr den gesamten Schaden auf den ersten Blocker gelegt habt – dieser dann aber unverhofft vom blockierenden Gegner mit einem Zauberspruch aufgepumpt worden ist und die Attacke so am Ende sinnlos wurde. Das kann jetzt aufgrund der verschobenen Prioritäten so nicht mehr geschehen.
Im Übrigen ist „Grundstein“ in der Mixtur aus aktuellen, alten und richtig (!) alten Karten eine wirklich gelungene Mischung. Als jemand, der 1995 mit MTG angefangen hat, freue ich mich etwa die „Llanowarelfen“ wiederzusehen. Dieses Set ist aber auch für Einsteiger geeignet, weil die verwendeten Mechaniken eben gerade Versatzstücke sind und nicht alle zu eng ineinander greifen. Das ist sonst oft bei neuen Erweiterungen zu Magic: The Gathering der Fall. Klar, dadurch werden dann Synergieeffekte innerhalb eines Sets besonders stark, allerdings wird es schwieriger, die Karten sinnvoller in einem Deck unterzubringen, das verschiedene Sets vermischt.
Ich mag da den Ansatz, eine gesunde Mischung zu bieten. Das muss nicht bei jedem Set der Fall sein, funktioniert aber bei „Grundstein“ wirklich gut. So komme ich zu dem subjektiven Eindruck, dass dieses Set eine ziemlich gelungene Sache geworden ist – auch wenn man die Veröffentlichungspolitik von Wizards of the Coast kritisch sehen kann.
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