Geoblocking: EU-Kommission untersucht Apple

Die EU-Kommission schaut sich Apple weiterhin an. Dieses Mal soll es um Geoblocking gehen. Das wird sicher eine interessante Sache, denn eigentlich ist das Thema schon recht komplex – und betrifft nicht nur Apple.

Das Netzwerk für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC) hat bei verschiedenen Apple-Diensten wie App Store, Apple Arcade, Music, iTunes Store, Books und Podcasts mehrere problematische Praktiken identifiziert. Die Untersuchung wird von den Verbraucherschutzbehörden aus Belgien, Deutschland und Irland unter der Koordination der Europäischen Kommission durchgeführt.

Die Ermittler haben drei zentrale Problemfelder aufgedeckt: Zunächst können Nutzer nur auf die Benutzeroberfläche zugreifen, die dem Land ihrer Apple-Konto-Registrierung entspricht. Eine Änderung gestaltet sich als schwierig. Zweitens werden bei kostenpflichtigen Käufen ausschließlich Zahlungsmittel akzeptiert, die im Land der Kontoregistrierung ausgestellt wurden, sagt man bei der EU-Kommission. Drittens sei es Nutzern nicht möglich, Apps aus anderen EU-Ländern herunterzuladen, selbst wenn sie sich vorübergehend dort aufhalten. Zur Info: Entwickler können selbst auch festlegen, wo sie ihre Apps veröffentlichen, das liegt nicht an Apple.

Apple hat nun einen Monat Zeit, auf die Feststellungen des CPC-Netzwerks zu reagieren und Vorschläge zu unterbreiten, wie diese Geo-Blocking-Praktiken behoben werden können. Falls keine zufriedenstellende Lösung gefunden wird, können nationale Behörden Durchsetzungsmaßnahmen einleiten.

Bereits 2023 hatte das CPC-Netzwerk ähnliche Erfolge bei Google erzielt. Der Konzern verpflichtete sich, den länderübergreifenden Zugang zum Google Play Store zu verbessern und Entwickler über ihre Pflichten zur EU-weiten App-Verfügbarkeit zu informieren.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. Das ist ja ausnahmsweise sogar mal halbwegs nachvollziehbar.

  2. Hey EU, ich möchte bei Youtube-Abo Ghana behalten.

  3. Na dann freue ich mich ja schon stark darauf, China Apps laden zu können. Wenn die sich da mal nicht wieder ins eigene Knie schießen.

    • Du sollst über den Tellerrand hinausschauen, nicht gleich runterspringen… Es geht um den EU-Binnenmarkt.

    • Wo liegt das Problem? Wer mag soll doch gerne solche Apps laden können. Ich brauche keine Nanny die mir sagt was ich nutzen darf und was nicht und da es eigentlich im Artikel nur um die EU geht ist der Einwand der EU-Komission berechtigt. Die Vorteile des offenen Binnenmarktes gelten auch für die Verbraucher und nicht nur für die großen Konzerne.

  4. Was hat das jetzt mit „China Apps“ zu tun ? HAst du mal auf die Verpackung deines Iphones geschaut ? „Designed in California, made in China“ 😉

  5. Ahja der Schuß geht doch gewaltig nach hinten los. Netflix , z.B. geht aktiv gegen ABO`s aus anderen Staaten vor.
    Aber wäre schon lustig wenn man sich dann hier in Deutschland eine App aus irgendeinem anderen Land der Welt kaufen kann die einem dann 20 Cent kostet anstatt hier z.B 5 €.

    Auf der einen Seite will die EU umbedingt ihre extra Würste von Apple, auf der anderen Seite wollen Sie von Apple, dass sich dann EU-Bürger sich den Gängeleien der EU entziehen können.

    Das versteh mal einer. Aber ich denke die haben alle Xiaomi Smartphones, wo man ja hin und wieder die Region auf Indien stellen kann (muss – sollte) um nicht noch ewig auf ein Update zuwarten.

    Vielleicht ist das deren Vorbild?

    • Und auch innerhalb der EU ist Netflix mit dem Werbe-Abo so drauf,das du es im Selbst EU Ausland nicht schauen darfst, wenn in diesem Land kein Werbe-Abo angeboten wird. Also schade das explizit Apple an den Pranger gestellt wird – wo es doch ganz viele andere Baustellen gibt. Abgesehen davon das eben die Entwickler selber dafür sorgen könnten wo die Apps alle im Angebot wären.

  6. Also zumindest bei der Verfügbarkeit in einem anderen Land sollte der Entwickler schon das letzte Wort behalten. Selbst wenn Apple einem die ganze Steuerproblematik vom Hals hält – wenn du nun keinen Support in der jeweiligen Sprache anbieten kannst/willst oder du dich nun wirklich nicht mit jeder nationalem Umsetzung von DSGVO und Co. rumschlagen willst oder du Inhalte verwendest, die nicht für ein anderes Land lizensiert sind… das gibt es schon eine Menge von Fallstricken, mit denen sich nicht jeder Entwickler rumschlagen möchte.

  7. Aber bei Apple Intelligence ist der EU dann doch Geoblocking wieder ganz recht oder?! …

    • Es geht um Geoblocking innerhalb der EU. Für was anderes wäre die Kommission auch nicht zuständig. Oder für dich ganz explizit: würde die AI nur in Schweden angeboten, aber nicht in den anderen EU Ländern, dann wäre es was für die Kommission.

  8. Mich nervt das bei Kindle Büchern unheimlich. Wieso kann ich hier nicht die Bücher aus anderen EU-Ländern zu deren Preisen kaufen? Wenn das (nicht deutschsprachige) Buch dort die Hälfte kostet, kommt das einem schon etwas komisch vor… Wenn die EU das einmal angehen würde, wäre schon viel geholfen.

    • Das ist (u.a. auf Betreiben Deutschlands) ausgenommen wegen der Buchpreisbindung.

      • Die Buchpreisbindung gehört schon lange abgeschafft. Konkurrenz belebt das Geschäft und vielleicht würde der eine oder andere wieder mehr lesen wenn im Ausland gedruckte Bücher dann nur noch ein Bruchteil dessen kosten was in Deutschland verlangt wird.

  9. Liebe EU-Kommission, wenn ihr schon dabei seid: Alles, was Apple hier vorgeworfen wird, trifft auch zu 100 % auf Valve und Steam zu: Die Shopregion ist an den Wohnsitz bei der Registrierung geknüpft, eine Änderung kaum möglich, es werden nur Zahlungsmittel akzeptiert, die in der jeweiligen Region ausgestellt wurden, und es gibt praktisch keine Möglichkeit, eine andere Shopregion aufzurufen und somit auch Spiele zu erwerben, die in EU-Ländern erhältlich, aber in Deutschland zensiert sind oder gar nicht angeboten werden, selbst wenn man sich vorübergehend in einem anderen EU-Land aufhält. Und bevor jemand auf den Größenunterschied zwischen Apple und Valve hinweist: Als entscheidend für das Erfordernis verschärfter Regulierung gilt eine marktbeherrschende Stellung, und die hat Valve in seinem Bereich (PC-Spiele) zweifelsfrei inne.

    Als ich deswegen mal eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur eingereicht habe, wurde ich mit dem Hinweis abgewiesen, dass die Contentmafia von den Vorschriften zum Geoblocking ausdrücklich ausgenommen ist. Insofern würde ich es sehr begrüßen, wenn die EU-Kommission hier mal mit Apple einen Präzedenzfall schaffte, der eine Korrektur des geltenden Rechts in Gang setzen würde.

    • Ich gehe stark davon aus, dass wenn das an Apple durchexerziert ist, andere folgen werden. Die Frage ist nur, ob die EU nicht langfristig so irrelevant wird für den Weltmarkt, dass die großen sich gar nicht die Mühe machen hier noch irgendwas unter den verlangen Auflagen anzubieten.

  10. Wichtig wäre es auch, bei dauerhaftem Wohnsitzwechsel alle Apple-Käufe behalten zu können (manches lässt sich offline sichern, gekaufte Apps wären weg) – bei Umzug in ein anderes Land mit Umstellung des Apple-Kontos verliert man alle Inhalte, wird enteignet.
    Und wer möchte nicht wegen Arbeit oder Rente eines Tages z. B. nach Spanien umziehen?

  11. Diese Praxis ist ein Unding und gehört komplett abgeschafft. Apps sollten generell weltweit verfügbar sein, ob ich jetzt in Deutschland, China oder Brasilien bin oder von einem Land ins andere umziehe geht es Apple und die Entwickler nichts an. Das selbe gilt auch für akzeptierte Zahlungsmittel, ob meine Kreditkarte von einer Bank in Deutschland, den Arabischen Emiraten oder Japan kommt ist egal, Geld ist Geld. Das man anscheinend Inhalte verliert wenn man sein Konto auf ein anderes Land umstellt darf auch nicht sein, Apple bzw. die Entwickler sollten dazu verdonnert werden in diesem Fall den Kaufbetrag zurück zu erstatten.

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