Mac mini 2024 im Ersteindruck

Apple hat den neuen Mac mini vorgestellt, der ab heute bei den ersten Besitzern eintreffen sollte. Der neue Mac mini präsentiert sich in einem komplett überarbeiteten Design, das sich an der Designsprache des Mac Studio orientiert. Mit Abmessungen von 12,70 x 12,70 Zentimetern nimmt der Computer nun über 50 Prozent weniger Grundfläche ein als sein Vorgänger, was ihn zu einer platzsparenden Option für den Schreibtisch macht. Spannend fand ich in dem Zusammenhang, dass man da tatsächlich noch intern das Netzteil verbaut, vermutlich wird man da bei der nächsten Ausgabe noch einmal verkleinern können und alles über USB-C nach außen laufen lassen. Wobei: traut sich Apple das bei stationären Rechnern?

Apple bietet den Mac mini in verschiedenen Konfigurationen an, die sich an unterschiedliche Nutzergruppen richten. Das Einstiegsmodell ist mit dem M4-Chip ausgestattet, der eine 10-Core CPU und eine 10-Core GPU besitzt. Der Arbeitsspeicher beginnt bei 16 GB. Die leistungsstärkere Variante mit M4 Pro-Chip verfügt über eine 14-Core CPU und 20-Core GPU. Hier lässt sich der gemeinsame Speicher auf bis zu 64 GB erweitern, während die Festplattenkapazität maximal 8 TB erreicht. Da solltet ihr drauf achten, was ihr macht. Falls ihr dieses Blog lest und der Meinung seid, dass ich nicht mehr mache als ihr: Ja, der M4 mit 16 GB reicht für alles Gängige locker – und mehr als das.

Es gab natürlich viele Diskussionen um den Preis. Der Einstieg ist aus meiner Sicht super. Richtig toller Rechner, der einfach vielen Menschen auf viele Jahre gute Dienste leisten wird. Doch sobald man ein Mehr an Speicher konfiguriert, wird es schon unanständig teurer, wenn man nur den reinen Speicherplatz im Auge hat. Zumindest beim nicht flüchtigen Speicher würde ich sagen: externe SSD dranhängen und fertig. In den Einstellungen des App Stores kann man gar festlegen, dass große Apps auf einer anderen Platte installiert werden. Wer das noch nicht verglichen hat, dem sei einmal dieses Bild vor Augen gehalten – eine Verdoppelung von RAM und SSD kostet einfach mal so viel wie ein kompletter Einstiegs-Mac-mini. Ändert aber nichts daran, dass Apple mit dem Einstiegsmodell alles richtig macht.

Auf dem Papier? Im Vergleich zum M1-Modell bietet der neue Mac mini mit M4-Chip eine um den Faktor 1,8 gesteigerte CPU-Leistung. Die GPU-Leistung wurde um das 2,2-fache erhöht. Diese Leistungssteigerung kommt besonders der Apple Intelligence sowie rechenintensiven Anwendungen zugute. Dazu kann ich euch natürlich recht wenig erzählen. In meiner Welt kommt es selten vor, dass ich Raketentechnik betreibe oder 16 Film- und Audiospuren parallel rendern muss.

Deshalb habe ich den »normalen« M4 hier. 16 GB RAM sind Standard, damit es dann später auch mal mit der Apple Intelligence gut läuft. Aber auch bei normalen Arbeiten und bei einigen Spielen hat der M4 nicht mit der Wimper gezuckt. Ich habe da auch keinen Stress mit dem Arbeitsspeicher gehabt, selbst mit unzähligen Apps und Tabs in Chrome auf. Das ist schon ganz geil, aber auch nicht wirklich überraschend, wenn man die Performance von Apple-Chips in den letzten Jahren in den Augen hat. Wer da vielleicht von einem M1 oder einer Intel-Kiste kommt, dem sei gesagt: Ihr macht mit der Investition nichts falsch.

Die Anschlussvielfalt wurde von Apple auch neu konzipiert. An der Vorderseite befinden sich zwei USB-C-Ports mit USB-3-Unterstützung sowie ein Audioanschluss für Kopfhörer. Die Rückseite des M4-Modells bietet drei Thunderbolt-4-Anschlüsse, während die Pro-Variante mit drei Thunderbolt-5-Ports ausgestattet ist. Auch da müsst ihr mal auf euer Setup schauen. Ich habe beispielsweise tatsächlich eine externe Thunderbolt-SSD für Backups. Kann ich die vorne anklemmen? Nö, da muss ich dann hinten an den Mac mini ran.

Und sonst so anschlusstechnisch? Tja, im Gegensatz zum Powerbutton kann ich Leute mit Soundsystem verstehen, die fluchen. Will man über Klinke ein Soundsystem an den Mac mini hängen, dann muss das Kabel vorne rein. Würde mich wahnsinnig machen, sieht halt nicht so mega aus, wenn man dahingehend ein Monk ist. (Wünschte ich mir, der Anschaltknopf wäre woanders? Jau.)

Die Netzwerkanbindung erfolgt standardmäßig über Gigabit-Ethernet, optional ist auch 10-Gigabit-Ethernet verfügbar. Und Menschen in anderen Setups arbeiten eben über das WLAN. Da habt ihr dann WLAN 6E (802.11ax). Entsprechendes WLAN daheim oder beruflich vorausgesetzt, ist das schon ganz nett. Hochleistungs-Fernwartung klappt über VNC, dazu Datenschaufeln und »das Übliche«, was man so macht. Streamen vom NAS, Daten sichern im Netzwerk, daddeln und so eben.

Ein HDMI-Anschluss ermöglicht die direkte Verbindung mit Displays. Das M4-Modell unterstützt zwei 6K-Displays plus ein 5K-Display, während die Pro-Version drei 6K-Displays bei 60 Hz parallel betreiben kann, was eine Gesamtauflösung von über 60 Millionen Pixeln ermöglicht. Das müssen Leute bedenken, die mehr als ein Display bevorzugen. Ich behaupte aber mal, dass normale Anwender mit einem Standard-M4 nicht mehr als zwei Displays haben. Dennoch ganz cool, dass mehr geht. USB-A? Kartenleser? Fehlanzeige. Wer da noch irgendwie verhaftet ist, der muss „dongeln“. Jeder hat eine andere Zubehörsituation, da kann ich also nicht beurteilen, wie schmerzhaft das Ganze für euch ist.

Nach der ersten »Nachtschicht« und dem Tagewerk am neuen Mac mini: Klar, er kostet Geld. Rüstet man auf, dann zahlt man viel (!) Geld für das »Mehr«. Und auch für seine Eingabegeräte möchte Apple Geld. Man munkelt aber, dass auch andere Tastaturen und Mäuse funktionieren. Lasst euch nichts vorgaukeln: für den »normalen« Bild- und Informationsarbeiter langt die Kiste mehr als dicke und das wird sie sicherlich ein paar Jahre. Ich weiß gar nicht mehr, wann man sich zuletzt einen Mac kaufen konnte, den man so ruhigen Gewissens empfehlen und selbst kaufen konnte – ohne den erhobenen Finger auf die Erweiterungspreise. Weil: die braucht man (in meinem Fall) nicht zwingend.

Ich weiß, Menschen wollen manchmal Benchmarks. Here you go:

• Geekbench 6 CPU Einzel: 3878

• Geekbench 6 CPU Multi: 14917

• Geekbench 6 GPU (OpenCL): 37261

• Geekbench 6 GPU (Metal): 57399

• Cinebench 2024 Multi: 943

• Cinebench 2024 Single: 174

• Cinebench 2024 GPU: 4109

• Cinebench 2024 Multi 30 Minuten: 922

Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass das die besten kleinen Kisten sind, die Apple bisher vorgestellt hat. Spaß-Boliden, Mini-Workstations, die auch gelegentliche Foto-, Audio- und Videobearbeitung sowie hochauflösende Multi-Monitor-Setups bewältigen. Für das Gebotene musste man bei Apple früher deutlich tiefer in die Tasche greifen. Von mir gibt es, trotz der angesprochenen Kritik, die absolute Empfehlung und den Daumen nach oben, wenn die Grundkonfiguration ausreicht – und wer hier im Blog mitliest, der weiß, dass ich selten bis nie Empfehlungen ausspreche. Gilt natürlich nur für die, die auch wirklich etwas Stationäres wollen. Wer tiefer in die Tasche greifen möchte, der wird sicherlich auch mit einem MacBook gut fahren. Müsste ich mich entscheiden, wäre das portable Arbeitsgerät immer meine erste Wahl. Ab 699 Euro kann man den Mac mini kaufen.

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29 Kommentare

  1. MeinNametutnichtszurSache says:

    Was wäre denn eine Monitorempfehlung, damit mit man der „schrägen“ MacOS-Auflösung auch gerecht wird?

    • NanoPolymer says:

      Jeder. Du hast da glaube was nicht richtig verstanden. Die Werte beziehen sich auf die maximale Auflösung die der Mac mini leisten kann.

      Du kannst aber ganz normal einen FHD, WQHD oder UHD/4k Monitor anschließen.

    • Die schrägen auflösungen haben doch nur die Apple Monitore, aber macOS arbeitet wunderbar mit Standards ala 1080, 1440, 2160 oder was in extra breit zusammen. Insofern einfach bei Blackfridiay was grosses ordentliches für günstig schiessen und glücklich sein

      Und von Logitech gibts tolle Keyboards mit Mac Layout und in silber

      • Stimmt so nicht ganz.
        Wer bei 1440p gerne so skalieren möchte, dass nicht alles wirkt wie für Ameisen konzipiert, wird mit MacOS ganz sicher nicht glücklich.

    • Schon allein vom Design kommt man am Apple Studio Display nicht umher. Passt super zum alten wie zum neuen Mini. Ich will kein anderes Display mehr haben.

  2. Wirklich feines Gerät. Powerbutton unten nicht toll aber für mich akzeptabel. Wirkliches Problem habe ich jedoch mit den SSD Preisen. Ich möchte dieses schicke Stück HW auf den Schreibtisch stellen und nicht permanent mit einer externen SSD „verschandeln“. Ich würde wegen Lightroom et al auf die 1TB Variante gehen wollen, bei den Upgrade Preisen bin jedoch leider raus.

    • Dann lege doch hinten ein Kabel unter den Schreibtisch, wo dann die externe SSD angeschlossen ist. Sieht doch niemand.

      • Es handelt sich um einen Stehschreibtisch. Überlege in der Tat eine SSD unter die Tischplatte zu „Kletten“

      • NanoPolymer says:

        Genauso sieht es aus. So hab ich das schon beim Mac Pro 2013 gemacht. Der hatte ja damals wie die Geräte heute nicht viel festverbauten SSD Speicher. Da macht man einfach eine externe Platte mit mehreren TB ran die ein Bruchteil kostet und gut ist. Heute gibt es ja mittlerweile auch gute externe Gehäuse für M.2 SSDs. Eine klassische USB3 Platte tut es für mich aber auch.
        Als Gehäuse für M.2 kann ich eines von Ugreen spontan empfehlen.

  3. Danke für deinen Eindruck.
    Ich werde mein M1 mini noch viele Jahre behalten.

  4. Heute auch bestellt. Preis-Leistung abartig gut. Man darf nur keine Zusatzoption buchen – dann wirds doof. Aber im Standard vermutlich für die meisten Menschen schon mehr als genug Leistung für die nächsten Jahre.

  5. Ich würde den normalen M4 Basis mit 512 GB empfehlen. Ich habe auf meinem M1 Basis 256Gb drauf und das geht (wenn man sehr disziplniert ist und seine Festplatte nicht zumüllt), aber manchmal wäre a bisserl mehr besser. Klar externe Festplatte usw., aber dann liegt dann halt wieder ’nen Teil mehr auf dem Schreibtisch, muss nicht sein. Ansonsten ist der M4 Basis ein No-Brainer, mehr Leistung für’s Geld + nix nervige Lüfter gibt’s nirgendwo 🙂

  6. Stimme zu 100% zu, an anderer Stelle habe ich bereits geschrieben, dass der neue Mac Mini in der Grundkonfiguration ein NoBrainer ist. Ich habe noch einen alten iMac 27″ 2020, den werde ich mit dem Kleinen in Rente schicken. Es ist dermaßen schade, dass man den Screen des iMac nur mit extremen Umbauarbeiten weiterverwenden kann……..

  7. Danke für den Bericht.

    Netzteil: Ich hoffe, das bleibt auch zukünftig beim internen Netzteil! Nicht noch ein Steckernetzteil! Oder via PD vom Studio Display…

    Sound: Ich hab schon lange aus ähnlichen Gründen nen USB-Dongle auf Klinke, läuft problemlos. Oder man hat nen Monitor, der das direkt mit ausgibt.

    Externer Speicher: Mal sehen, wie lange es dauert, bis die ersten externen Gehäuse auftauchen, die optisch dem Mini ähneln und die man dann damit stacken kann.

  8. Moin, welche SSD hast du? Gibt es hier speed Unterschiede zwischen der 256 und der 512 (so wie beim M2 Air wo die 256 richtig schnarchig war) Dank!

    • Meines Wissens nach gibt es diesen Unterschied schon seit der M3 Generation nicht mehr.

    • NanoPolymer says:

      Wann hast du diesen Unterschied den tatsächlich mal mitbekommen? Beim kopieren von interner auf externe USB3 Platte sicher nicht, weil da selbst das langsame Modell die Performance um ein vielfaches übersteigt. Nur wegen der Geschwindigkeit die man nicht mal bemerkt in 99% der Fälle was extra draufzulegen macht also keinen Sinn. Ausgenommen sind jetzt mal spezielle Szenarien wo man tatsächlich etwas über Thunderbolt/USB-C anschließt was das auch annehmen würde.

  9. Danke für den Bericht. Gefällt mir sehr gut. Was verbraucht der Mac Mini im idle an Strom?

  10. Hallo Caschy
    Du schreibst in deinem Ersteindrucksbericht im bezug auf das Netzteil das in der nächsten Generation deiner Meinung nach alles über USB laufen könnte
    Meinst du damit das es dann kein klassisches Stromkabel mehr geben könnte? Sorry für die vieleicht dumme Frage aber kann mir das nicht vorstellen das USB genug Power haben könnte,bin da aber absoluter Laie

    • Warum soll das via USB nicht gehen? Vergleichbare Konfigurationen bekommst Du auch im Macbook pro, dort geht da auch problemlos via USB mit PowerDelivery. Aktuelle Standards gehen da bis 240W. Apple selbst sagt: Maximale kontinuierliche Leistungsaufnahme 155W. Wohl eher dann bei den Maximalkonfigurationen.

      • Stimmt obwohl ich selbst ein MacBook habe hab ich den Zusammenhang irgendwie nicht gesehen ‍♀️‍♀️
        Danke für die Aufklärung

  11. Das Einstiegsmodell ist echt gut. Die Upgrade-Preise sind schon lächerlich. Ein Mac Mini mit 32 GB RAM und 512 GB SSD kostet dasgleiche wie 2x Mac Mini Einstiegsmodell 😉

    1. Wenn man den Monitor/Fernseher über HDMI anschließt, werden 120Hz unterstützt oder nur 60Hz?

    2. Läuft Baldurs Gate 3 flüssig auf dem Einstiegsmodell mit 4K?

    Wenn ja, werde ich es mir anstatt PS5 Pro bestellen. Und das Gute, man kann den Mac von den Steuern absetzen 😉

  12. GoogeldiDoodeli says:

    Kann man den Mac Mini an eine Dell USB C Dockingstation verbinden oder führt das zu Problemen wegen dem Bildausgang und dem Netzteil?

  13. NanoPolymer says:

    Das Ding ist nicht nur zum gelegentlichen Einsatz von Foto-, Audio- und Videobearbeitung + Multi-Monitor-Setup geeignet sondern für den dauerhaften. Und das schon mit dem M2. Wir haben hier zumindest in der Firma mit den gängigen Adobe Programme überhaupt keine Probleme in der Performance. Klar Videos können nie schnell genug gerendert werden. Aber selbst das macht er ausreichend schnell für uns.

    Der neue M4 kommt hier auch demnächst an einen Arbeitsplatz zum Einsatz und ich bin gespannt. Jetzt endlich auch wieder mit 3 Monitoren dran.

  14. Der Mac Mini M1 wurde als schnell angekündigt und so habe ich mir vor drei Jahren einen in der Grundkonfiguration gekauft.
    Ich finde ihn heute noch recht fix und wenn man diesen Apple Intelligence Krempel abschalten kann und nicht benutzen muss, werde ich das Gerät noch einige Zeit benutzen…

    Mein Windows Rechner liegt schon quasi brach, weil mir das ganze KI Zeugs, vor allem die aufdringliche Werbung dafür, gewaltig auf den Zeiger geht.

    Wenn Apple jetzt auch damit anfängt, werde ich nur noch mit Linux werkeln.
    Da könnte ich KI nutzen, muss aber nicht.

    Ausserdem zeigt Linux Respekt und siezt mich… 😉

  15. M4 Pro Mac mini jetzt sogar mit High Power Mode, bin gespannt, ob das merkt.
    Schade, dass man bei den „normalen“ M4’s nicht auch die Massenspeicher-Kapazität mit angehoben hat, selbst 384 GB wären IMHO denkbar gewesen als Abgrenzung zu den Pro-Modellen.
    Aber nichts, was man nicht mit einer Samsung T7 oder einem 18,- 2.5 GbE Adapter als Verbindung zum NAS lösen kann.

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