Organspende: Mehr Möglichkeiten für eine Lebendorganspende geplant

Das Organspende-Thema war bei uns schon häufig zu Gast. Zuletzt natürlich häufiger, da die Widerspruchslösung stark diskutiert wird.
Angesichts der anhaltenden Knappheit an Spenderorganen plant die Bundesregierung, die Möglichkeiten für die Lebendspende von Organen zu erweitern. Bis Ende 2022 standen über 6.700 Menschen auf der Warteliste für eine Niere, während die Zahl der Nierentransplantationen auf 1.966 gefallen war, wie aus einem Gesetzentwurf zur dritten Änderung des Transplantationsgesetzes hervorgeht.
Im Jahr 2022 verstarben demnach 339 Patienten, die auf eine Spenderniere warteten. Seit Jahren kann das Angebot an Spendernieren die Nachfrage nicht decken, was Wartezeiten von bis zu acht Jahren zur Folge hat. Dies führt zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität aufgrund der notwendigen Dialysebehandlungen. In der vergangenen Legislaturperiode hat der Bundestag Maßnahmen ergriffen, um die Bereitschaft zur Organspende zu fördern, jedoch ohne eine signifikante Steigerung der Organspendezahlen zu erreichen.
Die geplante Reform sieht eine Ausweitung der Gruppe der möglichen Spender und Empfänger bei Lebendspenden vor. Es werden unter anderem die Bedingungen für Überkreuz-Spenden sowie für anonyme Spenden ohne vorherige persönliche Beziehung festgelegt. Zudem wird der Grundsatz aufgehoben, dass Organe nur von lebenden Spendern entnommen werden dürfen, wenn kein passendes Organ von einem verstorbenen Spender verfügbar ist.
Neu geregelt werden zudem die Aufgaben der Transplantationszentren im Rahmen der Überkreuz- und der anonymen Spenden. Es wird eine Vermittlungsstelle für kompatible Spender und Empfänger etabliert.
Die Aufklärungspflichten sollen ebenfalls erweitert werden, um den Schutz der Spender zu verbessern und eine angemessene Risikoaufklärung, insbesondere hinsichtlich psychosozialer Risiken und möglicher Spätfolgen, zu gewährleisten. Lebendspender, die später selbst eine Nierentransplantation benötigen, sollen bei der Vermittlung von Organen bevorzugt behandelt werden.
Des Weiteren soll die Möglichkeit geschaffen werden, Organe oder Gewebe, die während medizinischer Behandlungen von nicht einwilligungsfähigen Personen entnommen werden, zu spenden.
Schließlich wird durch die Gesetzesnovelle die Anbindung von Gewebeeinrichtungen an das Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende geregelt, sodass diese Einrichtungen selbstständig prüfen können, ob eine Zustimmung zur Gewebespende vorliegt.
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Ich bin der Meinung, dass für gespendete Organe Geld fließen sollte. Eine Beerdigung erreicht schnell Kosten von zehntausend Euro, so dass die Verbliebenen das Geld gut gebrauchen könnten. Alle anderen in der Kette arbeiten auch nicht kostenlos. Manche Medikamente kosten utopische Summen, die auch von den Krankenkassen übernommen werden.
Geld ist ein Lockmittel. Finanzielle Anreize wirken immer.
Etwas zynisch – Papi ich will einen neuen Gaming PC. Sohn geh zur Oma. Die soll mal ihre Leber spenden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fleisch_(1979)
Da gab es doch auch mal was von Monty Python in „Sinn des Lebens“…
Triggerwarnung – ein wenig Blut (Monty Python halt):
https://www.youtube.com/watch?v=gQnejLliS9g
>>Geld ist ein Lockmittel. Finanzielle Anreize wirken immer.
Ganz besonders Kriminelle werden durch Geld angelockt. Dann bekommst du auf offener Straße nicht mehr Handy oder Geldbeutel geklaut. Du wirst direkt mitgenommen und zum Ausschlachten bereitgestellt.
Die einzige richtige Lösung gegen den Mangel an Spenderorganen sehe ich in der Widerspruchslösung.
Illegalen Organhandel gibt es doch jetzt schon.
Ich bin Olis Meinung! Jeder verdient an der Organtransplantation, außer der Spender selbst. Warum hat man ein Problem damit, den Spender zu bezahlen? Alles kostet Geld aber meine Organe soll ich verschenken? Vor ein paar Jahren wurde bekannt, dass eine bekannte Organisation, Blutkonserven ins Ausland verkauft hat, Blut das kostenlos von den Spendern gespendet wurde. Das ist ok? Das R*** K*** rechtfertigte es damit, dass die Konserven angeblich kaputt gegangen wären. Jetzt spiegeln wird das mal auf die Organe, ich könnte mir durchaus ein ähnliches Vorgehen vorstellen. Wenn das Blut entnommen wurde, gelten plötzlich keine ethischen Grundsätze mehr? Plötzlich kann der entnehmende Verein das Blut einfach so verkaufen? Ich denke, das man durchaus öffentlich diskutieren sollte, ob man Spender oder deren Familie finanziell entschädigen sollte. Und wenn es „nur“ die Beerdigung ist. Da ist die Familie auf sich alleine gestellt und kann für die horrende kosten selbst aufkommen. Meine Meinung mag nicht jedem schmecken, aber so sehe ich das eben.
@Bazi
Sorry aber das ist völliger Unsinn. So sollte das natürlich nicht gemacht werden. Eine finanzielle Entschädigung an die Spendende Familie sehe ich absolut unproblematisch und wenn sie von der Krankenkasse kommt. Es muss natürlich auch hier Einschränkungen geben!
@Mr. T
Wir sind nicht in einem Drittland! Das was du beschreibst passiert sowieso schon tagtäglich in einigen Ländern.
@Ike
Seit wann wird dafür Steuergeld verwendet? Wer bezahlt den Chirurg? Wer bezahlt die Behandlung und die Pfleger? Wer bezahlt die Entnahme? Die Krankenkasse bezahlt und nicht der Staat.
Ohne Spenderorgan wird die Behandlung noch teurer. In der Hinsicht ist es auch für den Staat lohnend, wenn gespendet wird. Ein zusätzlicher potenzieller Steuerzahler bleibt dann auch am Leben.
„Das Gleiche gilt auch für die Rente. Diese wird auch nur noch durch Umschichtung künstlich durch Steuergeldzuschüsse am Leben erhalten.“
– Diese „Umschichtungen“ und „Steuergeldzuschüsse“ sind aber im Prinzip nur Rückzahlungen von sachfremden Entnahmen aus der Rentenkasse besserer Jahre.
Na, wer zahlt denn den ganzen Rest – die Entnahme, Transport, Operation, Reha? Nur für den, der dies ermöglicht, ist nichts übrig?
Unter anderem deshalb gibt es doch den Mangel an Organen. Die wahlberechtigten, mündigen Bürger installieren sich doch auch irgendeine Drecksapp und geben all ihre Daten im Tausch gegen einen 5-€-Gutschein, das ist die Realität.
>>Eine Beerdigung erreicht schnell Kosten von zehntausend Euro, so dass die Verbliebenen das Geld gut gebrauchen könnten.
Um sich bzw. seinen Hinterbliebenen die Beerdigungskosten zu sparen, kann man sich zu Lebzeiten für eine Körperspende an die anatomischen Institute von Universitäten entscheiden.
Lebendorganspenden sehe ich durchaus kritisch und wäre dazu wahrscheinlich nicht bereit. Ganz anders, wenn ich den letzten Atemzug gemacht hab und mein Hirn die Arbeit eingestellt hat. Da kann man alles, was verwertbar ist, einem anderen Menschen zuführen und so sein Leben verlängern oder lebenswerter gestalten.
Ich halte es für gut und richtig, dass im Transplantationsgesetz festgelegt ist, dass keinerlei wirtschaftliche Interessen bei einer Organspende eine Rolle spielen dürfen und der Organhandel unter Strafe gestellt ist.
Hallo Mr. T., sehe ich wie Du, allenfalls bei nahen Verwandten könnte ich mich u. U. für eine Lebendspende entscheiden. anonym sicher nicht.
Menschliche Organe als Handelsware zu vermarkten ist dann die Steigerung zur Prostitution, sprich den eigenen Körper oder eben den anderer menschen – das macht der Freier – als Ware zu betrachten.
Bin sonst sicher kein Freund rigider Sexualmoral, aber Prostitution sollte ebenfalls viel schärfer reguliert oder sogar ganz untersagt werden. Frauen sind keine Ware.
Hallo Andreas,
heute nennen sich die Damen des horizontalen Gewerbes ja selbst „Sexarbeiterinnen“. Damit wollen sie sich ein Stück weit von den Frauen absetzen, die unter Zwangsprostitution leiden. Es hat was mit der Selbstbestimmung der Frauen zu tun, wenn sie diesem Gewerbe nachgehen. Sie erbringen im vermutlich ältesten Gewerbe der Welt einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Fälle häuslicher Gewalt und Sexualstraftaten wären vermutlich noch häufiger. Deshalb möchte ich diese Frauen keinesfalls mit Organhändlern gleichsetzen und denke man sollte sie respektieren und unterstützen.
Hallo Mr. T., „heute nennen sich die Damen des horizontalen Gewerbes ja selbst „Sexarbeiterinnen“. Damit wollen sie sich ein Stück weit von den Frauen absetzen, die unter Zwangsprostitution leiden. Es hat was mit der Selbstbestimmung der Frauen zu tun, “
diese Frauen meinte ich auch nicht.
Sie dürften aber eine kleine Minderheit unter den Prostituierten sein. Meist wohl die besser gebildeten und emanzipierteren Frauen. Und sie werden gern als „Alibi“ für den doch ach so harmlosen charakters einer „modernen“ Auffassung von Prostitution zitiert.
Erinnert mich ein wenig an die Argumentation einiger Pädophilen-Gruppen in den späten 60er und frühen 70er Jahren, die im Zuge der sexuellen Aufklärung jener Zeit propagierten, es könne so etwas wie einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen geben . (Übrigens waren sehr frühe Organisationsstrukturen der „pre-Grünen“-Bewegung auch von einigen Vertretern solcher ansichten durchdrungen, etwas was die Grünen nie wirklich aufgearbeitet haben.)
Aber zurück zu meinem Vergleich zwischen kriminellem, gewerblichen Organhandel und prostitution:
Die Masse der in Bereich der Prostitution tätigen sind aber Menschen, die wie Vieh ge- und behandelt werden. Und ja, da bin ich für sehr hartes eingreifen – und zwar gegen die leute und Strukturen die diese Menschen ausbeuten bis hin zu den „Freiern“.
Und da finde ich den Vergleich zum kriminellen und gewerblichen Organhandel durchaus passend. Etwas derbe ausgedrückt: es spielt wohl kaum eine Rolle ob das mißbrauchte Organ im Menschen verbleibt oder herausgeschnitten wird.
Ich verstehe deine Meinung. Damit hältst du dich moralisch rein, aber – es gibt eben einen Mangel an Spendern, das ist das Ausgangsproblem.
Irgendwelche besseren Vorschläge? Danke, ich seh schon…
Hallo Oli, „Irgendwelche besseren Vorschläge? “ mehr Investitionen in Stammzellforschung oder in methoden tierische Gewebe für den Menschen nutzbar zu machen.
Praxisgerechteres Embryonen-Schutzgesetz in Europa.
Der Einsatz von aus Zellkulturen oder eben eigenen Stammzellen gewonnenen Geweben und Organen könnte ohne die harschen Einschränkungen der Forschung und medizinischen Praxis hier schon viel weiter sein.
Dafür müßte man dann keine Menschen auswaiden.