Meta beendet Peering-Beziehung mit der Deutschen Telekom

Die Diskussion ist schon alt. Netzbetreiber wollen gerne, dass die großen Anbieter im Internet zusätzlich für Dienste bezahlen. Die Netzbetreiber sacken sich also das Geld der Kunden und das der Anbieter, wie beispielsweise Meta, ein. Stichwort: Datentransportvertrag.

Als Grund führen die Netzanbieter aus, dass die Datenmengen steigen, die Infrastruktur ausgebaut werden müsse. Im Falle von Meta wurde sogar gerichtlich entschieden, dass Meta für die Nutzung der Netze Geld an die Telekom zahlen muss.

Diese bisherige, direkte Peering-Beziehung kündigt Meta aber nun auf. Laut Ansicht von Meta gefährdet die Telekom das freie Internet. Sie nutze ihre Marktmacht, um ihre Kunden in Deutschland hinter eine De-facto-Paywall zu stellen und ihnen damit potenziell den Zugang zu Internetdiensten zu verwehren, die für die Deutsche Telekom kostenlos sind.

Meta hat – laut eigener Aussagen – erhebliche Schritte unternommen, um seine Apps weiterhin direkt über die Deutsche Telekom verfügbar zu halten. Angesichts eines Gerichtsurteils bezüglich der geforderten beispiellosen und inakzeptablen Gebühren leitet Meta den Netzwerkverkehr nun über einen Drittanbieter-Transitanbieter, anstatt den Verkehr direkt mit der Deutschen Telekom auszutauschen.

Transitanbieter verbinden Dienste und Netzwerke über das Internet, wenn keine direkte Verbindung möglich ist. Meta hofft, dass die Deutsche Telekom entsprechende Anstrengungen unternommen hat, um sicherzustellen, dass das Benutzererlebnis der Apps oder anderer Dienste von Drittanbietern wie Video-Streaming-Plattformen in Deutschland durch den Wechsel zu einem Drittanbieter-Transitanbieter nicht beeinträchtigt oder gestört wird.

Wie seht ihr das? Sollten Anbieter von Internetdienstleistungen mit in die Verantwortung genommen werden? Letzten Endes benutzt man als Kunde und Anbieter ja eine solche Datenautobahn – und jene will mit einer Maut instand gehalten werden. Würden Unternehmen nicht herangezogen werden müssen, dann hat das vermutlich Folgen für den Kunden – denn wir müssten vermutlich mehr für den Zugang zahlen. Auf der anderen Seite darf man sich nichts vormachen. Hier geht es nicht nur darum, dem Kunden eine gut geteerte Datenautobahn zu bieten. Es geht um sehr viel Geld auf allen Seiten.

Update, hier das Statement der Telekom:

Anstatt das Urteil eines unabhängigen deutschen Gerichts zu akzeptieren, spielt Meta jetzt ein grobes Foul. Die Deutsche Telekom wird Meta ihre Datentransportleistung als Vorleistung für ihr online Geschäftsmodells weiterhin in Rechnung stellen.

Meta missbraucht erneut seine überragende Verhandlungsmacht, um berechtigte Anliegen der europäischen Telekommunikationsindustrie und der Verbraucherinnen und Verbraucher zu diskreditieren und eine faire Bezahlung zu erreichen. Es geht hier nicht etwa nur um eine Meinungsverschiedenheit zweier Unternehmen, sondern um die Frage, ob sich im Internet die Macht des Stärkeren durchsetzt oder es einen fairen Ausgleich unter allen Teilnehmern gibt. Wir wünschen uns, dass diese Debatte nicht auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger ausgetragen wird. Auch ein Unternehmen wie Meta steht nicht über dem Recht.

Leider folgt Metas Vorgehen einem Muster
Meta versucht, Steuern in Europa zu umgehen
Meta missachtet europäischen Datenschutz (siehe WhatsApp)
Meta versucht, seine NutzerInnen verbraucherschutzwidrig in Bezahlmodelle zu pressen
Meta belügt die Öffentlichkeit beim Thema Hate Speech.
Meta gab Daten an Cambridge Analytica und nahm damit indirekt Einfluss auf Wahlen

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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32 Kommentare

  1. Ich bin voll auf der Seite von Meta. Die schnellen Leitungen erhalten erst durch solche Plattformen ihre Existenzberechtigung – so wie auch für YouTube, Netflix, Steam, Cloud-Dienste …

    Von der Logik her müssten die Provider eher eine Provision an die Plattformen bezahlen, weil sie zum Absatz beitragen.

    • Ich sehe hier Meta auch klar im Recht. Die Telekom darf nicht einfach von jedem Content-Anbieter individuelle Agreements verlangen, um ihre Kunden zu erreichen. Insbesondere nicht zu Konditionen, die ein Vielfaches des am Markt üblichen sind.

      Das mit der Provision ist aber, mit Verlaub gesagt, ein Hirnfurz.

  2. Wenn es nicht gerade um Meta ginge, könnte ich mich sogar hinreißen lassen, mich aufzuregen.
    Ich bezahle der Telekom Summe X für eine bestimmte Bandbreite, die haben sie mir möglichst Störungsfrei zu liefern. Und es ist egal, was für Inhalt da überhaupt geladen wird. Wenn dann durch schlechtes Pairing meine Experience leidet, muss ich Konsequenzen ziehen und mich nach anderen Anbietern umschauen. 🙂

    • Man mag von Meta halten, was man will. Ersetze doch einfach mal Meta durch einen beliebigen Content-Anbieter.

      Ich finde es gut, dass Meta hier den Arsch in der Hose hat (und auch die nötige Größe), bei der Wegelagerei der Telekom nicht länger mitzumachen. Ich hoffe inständig, dass andere große Unternehmen (Amazon, Netflix, YouTube, …) schnell folgen und ihre individuellen Verträge mit der Telekom ebenfalls aufkündigen. Erst dann merken die Kunden, was für ein mieser Internetanbieter die Telekom doch ist und der Druck steigt.

  3. Der Kunde zahlt Zugang zum Netz, META zahlt auch Zugang zum Netz. Und nun baut die Telekom noch eine Extraschranke in die Mitte und will Zoll (Wegelagerer). Telekom sucht nur nach Dumme die ihre schäbige Peeringpolitik bezahlen sollen. Frech finde ich das.

  4. Sowas sollte ein Fall für die Bundesnetzagentur werden. Oder wollen die Anbieter von all Milliarden Websiten, wie YouPorn, eine „Maut“ haben ?

    • 1. Meta ist kein Provider, sondern ein Hoster von Userspace. Meta hat keine eigenen Kunden und stellt nur Userspace zur Verfügung. Schon deshalb dürfte Meta kein Peering, sondern nur einen Traffic Transit zu Providernetzbetreibern aufbauen.
      2. Ein Peering ist dann ein Peering, wenn beidseitig in beide Richtungen in etwa gleiches Datenvolumen fliest. Tatsache ist, ohne Providerkunden kein Traffic Richtung Meta. die Kunden der Providernetzbetreiber schicken nur Anfragen, der Traffic von den Providern zu Meta passt in einen Fingerhut, der Traffic der zu den Kundenprovidernetzen fliest, ist dagegen massiv. Somit erfüllt Meta keinen Peeringstatus, weil Meta fast nur kostenlos Traffic Richtung Providernetze loswerden will. das haben auch andere Hoster probiert, wie zum Beispiel Cogent und auch denen wurde fast überall der Peeringstatus verweigert, wenn sie sich an den Kosten von Erweiterungen nicht Volumenbasierend beteiligen.

      Fazit: Meta, Cogent, X und Co. haben höchstens einen gebührenpflichtigen Transit Status verdient.
      die Telekom ist also kulanter als nötig, wenn sie solchen einseitigen Datenschleudern ein Peering anbieten.
      Noch dazu werden Entgelte je nach Tier-Level fällig. Telekom dürfte Tier 1 oder 2 sein, Meta, Cogent und X wenn überhaupt höchstens Tier 3 oder 4
      Leider versuchen solche Firmen immer wieder, zu argumentieren, dass das Traffic sei, der von den Providerkunden angefordert wird und deshalb müsse der Netzprovider Upgrades zahlen. Tatsache ist aber nach wie vor die Einseitigkeit des Trafficvolumens, die kein Peering rechtfertigt. Auch bieten Meta, X, Youtube und Co. keinen Traffic-Transit zu anderen Netzprovidern, was auch gegen ein Peering für solche Content Provider spricht.

  5. Leider versteht kein „normaler“ Kunde Peering, und deshalb kann aus dieser Richtung auch kein Druck entstehen.

    „Youtube ist heute einfach so scheiße, weil es langsam ist. Hmmm, in meinem Speedtest ist alles in Ordnung.“

    Würden die Kunden das Ganze verstehen würden sie wechseln und es sähe relativ schnell anders aus.

    • dann geht Youtube vielleicht schneller, Meta vielleicht langsamer. Alle Kundenprovidernetze handeln gleichermaßen. und Meta, X, Youtube, Instagram und Co sind nur Content-Provider und haben keinen Kundenproviderstatus. Deswegen fliest Richtung Content-Provider nur die Url Anfrage, also ein Grundrauschen im zwei bis dreistelligen Megabitbereich und vom Content Provider in die Kundenprovidernetze, eine zu 150% überbuchte Peering Leitung im 10 bis 100 Gigabit Bereich, wenn nicht sogar mehr. Erzählen Sie mir nicht, dass andere Netze zu ALLEN Content Providern besser seien. Vielleicht zum einen oder anderen, weil sich die Parteien zu einer Einigung durchgerungen haben.

  6. Die Telekom ist auch der mir einzig bekannte Provider, der mit solchen Gebühren daherkommt. Traffic kostet _nichts_, absolut _gar nichts_. Auch nicht die Telekom. Aber versuchen kann mans ja mal, offenbar hat es eine Weile funktioniert.

    Ich bezahle die Telekom für einen Netzzugang und damit ist das geritzt. Internet (mobil wie Festnetz) ist in DE generell schon sündhaft teuer, da kommt die Telekom schon auf genug Marge…

    • Und du glaubst auch noch, das die Betreiber des DeCIX in Frankfurt das ganze aus Spass machen und den Provider kostenlose Zugänge bereitstellen. 15€/TByte mein letzter Stand und TByte ist für Provider wie die Telekom nichts und dann hast noch keinen Anbindung an einen der DeCIX-Knoten mit entsprechend notwendiger Banbreite.

  7. Mir war gar nicht bewusst, dass die Telekom eine Maut verlangt. Was für ein dreister Verein, der den Schlund nicht voll bekommt. Ist auch egal, dass es sich hier um Facebook handelt, das sollte es generell einfach nicht geben.

  8. Dann werden Meta-Dienste für Telekom-Kunden eben nun langsamer und schlechter erreichbar – Meta schiesst sich damit doch nur selber ins Knie.
    Die Provider haben nun mal direkte Peering mit den großen Anbietern, um den ganzen Datentraffic eben nicht über den DeCIX und Co leiten zu müssen, was mehr Kosten verursacht und hohen Banbreiten erfordert.

  9. is lange klar, dass die telekom die netzneutralität schon sehr gerne abschaffen will um transiteinnahmen zu generieren.
    aber das geheuchle von herrn knopf im link, das von meta im anderen link und das gejammere im statement sind so erbärmlich.
    wer kommt überhaupt auf die idee zu glauben, dass irgend einem grosskonzern der kunde wichtiger ist als das geld das er aus ihm rausholen kann?

  10. Die Internet Infrastruktur sollte, wie in anderen Ländern üblich, in Staatlicher Hand sein und über Steuergelder finanziert werden. Jeder Bürger kann dann frei wählen über welchen Provider er dann ins Netz geht. Dann hätten wir einen freien Markt und die Erpressung der letzten Km der Telekom würden wegfallen. Diese letzten km der Telekom wurden in den 70ern von der Post aufgebaut, das ganze hätte niemals privatisiert werden dürfen!

    • Hallo EssAre,
      ja das stimmt – ich zitiere mich mal selber aus einer antwort zum thema Erhöhung des Briefportos hier aus dem Blog:
      „nicht alle waren dafür, die Unternehmen, die Produkte der Daseinsvorsorge anboten, zu privatisieren.
      Es gab kluge Mahner.
      Aber auf die wurde nicht gehört.
      Aktionäre sind nur am Profit interessierte Entitäten – egal ob einzelpersonen oder Institutionen.
      Das öffentliche Wohl ist ihnen egal.
      Dinge der Daseinsvorsorge – Wasser, Wohnen, Energie, Gesundheitsfürsorge, Bildung, öffentlicher Verkehr, öffentliche sicherheit Fürsorge für Alte und Kranke gehören nicht in Privathand oder zumindest nicht in die Hand von Unternehmungen mit Gewinnerzielungsabsicht.
      gGmbHs, gemeinnützige Stiftungen, genossenschaftlich organisierte Unternehmen ohne Gewinnausschüttungen an Dritte oder eben im eigentum von Gebietskörperschaften bis hin zu bund oder bundesländern – das muß für alle Produzenten öffentlicher Güter der Daseinsvorsorge wieder zurückkommen.
      Solche Unternehmen dürften allenfalls kostendeckend arbeiten, bei Gütern denen ein besonders hoher Wert für die Allgemeinheit zukommt natürlich auch unterhalb der Kostendeckung bis hin zum kostenlosen Angebot und voll solidarischer also Steuerfinanzierung.
      Wir erleben wie die Grundbedürfnisse der Menschen immer mehr von Aktionären und Co. als Mitttel zur Abpressung immer höherer Rendieten mißbraucht werden.“

      • Offensichtlich bist du nach 1998 geboren!?

        Bestimmte Sektoren wurden privatisiert, um Effizienz, Innovation und Wettbewerb zu fördern. In staatlicher Hand waren viele dieser Bereiche oft durch Bürokratie, Ineffizienz und mangelnden Anreiz zur Verbesserung geprägt.

        Durch die Privatisierung konnten Marktkräfte wirken, was zu einer besseren Ressourcennutzung, niedrigeren Preisen und verbesserten Dienstleistungen führte, wie es etwa bei der Telekommunikation oder Energieversorgung der Fall war.

        Unter dem Monopol der Deutsche Bundespost hättest du Starlink nicht nutzen können. Vor der Liberalisierung des Energiemarktes hattest du nur einen Gaslieferanten. Der hat dir die Kosten diktiert.

        • Hallo Klofrau, nein ich bin vor den 90er Jahren geboren Sogar knapp vor den 1960ern..
          Daher weiß ich daß unter der Egide der Deutschen Bundespost jeder diskriminierungsfrei zu gleichen Konditionen und Kosten einen telefonanschluß bekam.
          Der anschluß kostete auf der Hallig und mitten in der Stadt das gleiche, ungeachtet des Aufwandes .
          Es gab keine „Regionalzuschläge“ bei der Versorgung wie heute bei einigen Anbietern außerhalb bestimmter Ballungsräume.
          Die Strom-, telekommunikations- und Wärme- und Gasnetzte aus denen die privaten Versorger heute ihre Gewinne ziehen wurden zum überwiegenden Teil vor den 90er Jahren von der allgemeineit, meist anonym als „Staat“ bezeichnet, aus Steuermitteln solidarisch finanziert. Ja auch das Kupfernetz der Telekom das heute immer noch das rückgrat der Datenkommunikation auch privater Telkos zumindest hinsichtlich der letzten meter ist.
          die Mitarbeiter in diesen Unternehmen hatten sichere und auch hinsichtlich der Sozialfürsorge und Altersversorgung attraktive und menschenwürdige Arbeitsplätze. auch Paketboten ..
          ja das war vor der Privatisierungswelle.
          preis und sog. Effizienz ist nicht alles.
          Effizienz – Männer mit stoppuhren die Arbeitstakte messen – lies mal wallraffs „Industriereportagen“ war bei uns vor 90er-jahre geborenen Schulstoff.
          Frag doch mal deinen Paketzusteller von heute, ob er nicht lieber Beamter bei der Bundespost wäre …

          • Wallraff ist doch Antikapitalist. Würde mich wundern, bei ihm etwas anderes zu lesen.

            Aber in welchem Jahr hatten wir denn deiner Meinung nach den Höhepunkt des Wohlstands erreicht?

            • Hallo Klofrau , in den Jahren des sog. „Wirtschaftswunders“. Nicht wenn man reine Zahlen betrachtet, aber die breite Streuung der Zuwächse wie sinkende Arbeitslosigkeit, Verfügbarkeit von neuem Wohnraum usw. Vile haben partizipiert am Wachstum.
              Wohlstand ist für mich nicht daß einige viel haben sondern daß alle an Zuwächsen teilhaben können.
              Aber das ist eben die Frage wie man wohlstand definiert.
              ein billiger Fernsehr aus Fernost in jedem Zimmer oder für lau stundenlang telefonieren ist kein Wohlstand. Das ist BlingBling.
              Preiswerten Wohnraum , ausreichend Schulen mit vielen gut bezahlten und ausgebildeten Lehrkräften, Unis ohne Studiengebühren, Rentner die sichere und ausreichende Alterseinkommen haben und sich um ihre Gesundheitsfürsorge keine Sorgen machen müssen – das und vieles Andere ist für mich Wohlstand.
              Aktienkurse sind kein Wohlstand.

              • Unser Lebensstandard ist aber deutlich besser als vor 1973. Du willst da echt zurück?

                • Hallo Klofrau, zurück – ja und nein.
                  Nein: ich möchte nicht in einem Land mit einem Frauen- und Familienbild leben, wie es noch Anfang der 70er Jahre Gang und Gäbe war. Die Emanzipationsbewegungen in richtung Geschlechtergerechtigkeit, diverse Familien- und Lebensentwürfe nahmen ja damals gerade eerst Fahrt auf.
                  Nach dem sog. wirtschaftswunderjahren war die Sozial-Liberale Koalition eine wichtige Zäsur: angefangen von Rentenreformen durch welche die Benachteiligungen z. B. von Frauen zumindest ansatzweise gemildert wurden . Oder die Versorgung von Menschen mit Einschränkungen, all die Dinge die du heute richtig als Fortschritt registrierst wurden zu jener Zeit angestoßen.
                  Damals bekam man eine bezahlbare wohnung im sozialen oder genossenschaftlichen Wohnungsbau.
                  Es gab kostenloses Schulfrühstück, Schulärztliche und -zahnärztliche Veersorgung , ja kostenlos für alle Kinder in klassenweisen Reihenuntersuchungen.
                  viele dieser dinge fielen mit dem Argument der sparsamen Haushaltsführung nach dem Kippen der FDP hin zu einer weitgehend wirtschaftsliberalen Orientierung
                  fort und wurden erst in den letzten Jahren zum Teil wieder eingeführt.
                  Und z. B. vom sozialen Wohnungsbau ist nichts mehr übrig.
                  Wohlstand – vielleicht. Aber eben längst nicht mehr für alle bzw. mit einer gleichmäßigeren Streuung über alle bevölkerungsschichten.. Damit habe ich ein Problem, nicht mit irgendwelchen Statistikkurven.
                  Aber ja: ich würde mich sofort wieder in der Welt von Anfang der 70er Jahre zurechtfinden. War meine Zeit in der die Pubertät und das erwachsenwerden verlief. Also alles noch gut in Erinnerung.
                  Ich könnte sofort wieder ein Wählscheibentelefon bedienen, wäre mit drei öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen hzufrieden und wüßte wie man ein Telegramm aufgibt oder ein FAX bedient.
                  Oder einen sog. „Denkenden Falk-Stadtplan“ wieder zusammengefaltet bekommt – das ist wohl mit das schwierigste was einem im Alltag der 70er begegnen konnste smile .

    • Der kleine Muck says:

      In welchem Land ist denn der Backbone in privater Hand ? Ich kenne das höchstens so das die letzte Meile in öffentlicher Hand ist aber nicht das Backbone. Und wenn halt die Telekomkunden Meta Dienste genießen wollen müssen die halt den Ausbau bezahlen.

  11. Ich bin damals von Telekom-DSL zu einem anderen Anbieter gewechselt, weil die Telekom YouTube massiv gedrosselt hat. Das war so krass, dass ich einmal über einen kostenlosen kanadischen VPN-Server YouTube ausprobiert habe – wahrscheinlich um die GEMA-Sperre zu umgehen – und es ging blitzschnell. Danach habe ich sofort gekündigt.

    Jetzt bin ich wieder bei der Telekom, benutze aber weder YouTube noch Meta-Dienste außer WhatsApp, so dass es für mich jetzt weniger relevant ist.

    Sollte die Telekom Dienste wie Prime, Paramount+, Disney+ etc. drosseln, werde ich wieder wechseln.

  12. „Laut Ansicht von Meta gefährdet die Telekom das freie Internet. Sie nutze ihre Marktmacht, um ihre Kunden in Deutschland hinter eine De-facto-Paywall zu stellen und ihnen damit potenziell den Zugang zu Internetdiensten zu verwehren, “

    Da hat Meta zu 100 Prozent Recht.

    Es ist bemerkenswert dreist von der Telekom zu versuchen auf der einen Seite ihren eigenen Kunden hohe Gebühren zu verlangen und gleichzeitig noch die Inhalte Lieferanten bezahlen lassen zu wollen.

    Ohne deren Inhalte würde niemand das Internet nutzen und die Telekom hätte keine zahlenden Kunden.

  13. So war es aber schon immer. Wer die größere Datenmenge liefert, zahlt dafür. In dem Fall ist es Meta. Aber auch Google oder Amazon.
    Weiter hat Meta auch einen Vertrag mit der DTAG unterschrieben, für die Datenmengen zu zahlen. Diesen Vertrag hat Meta nicht erfüllt, indem sie die Zahlung einstellten, aber weiterhin Daten darüber sandten.
    Da mögen hier einige ihre Moral-Meinung zu haben. Aber diese ist faktisch falsch. Verträge sind zu erfüllen.

  14. Ob Meta dann auch in Südkorea und den USA es auch so macht?
    Denn selbst da müssen sie zahlen.
    Verursacherprinzip.

  15. Oh, grosses Säbelrasseln. Der Punkt ist, dass es sowohl für den ISP als auch für Anbieter wie Meta besser ist, wenn sie dedizierte Links bauen. Würde dieser Traffic in dem Sinne, wie es im Internet ursprünglich vorgesehen war, geroutet, würde es einzelne Links komplett auslasten. Auch wenn es doch irgendwie klappen würde, wäre es schwierig, sicherzustellen, dass die Verbindung auch stabil bleibt, einfach weil es viel zu viel Traffic ist und wenn irgendwas aus welchem Grund auch immer umgeroutet wird, passiert irgendwas Unvorhersehbares. Wenn man also an einen Tisch sitzt und gemeinsam etwas Schlaues macht und sich beide angemessen beteiligen, gewinnen alle. Aber man kann natürlich auch eine öffentliche Schlammschlacht veranstalten wenn man das bevorzugt.

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