Mammotion Yuka – Rasenmähroboter im Test

Update: Zur Verfügbarkeit und Zukunft des YUKA fragten wir bei Mammotion nach. Hier die offizielle Stellungnahme dazu:

Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Begeisterung für die YUKA-Serie! Die Lagerengpässe in der EU-Region sind in erster Linie auf das überwältigende Vertrauen und die Begeisterung unserer Kunden zurückzuführen. Wir danken allen aufrichtig für ihre Unterstützung von YUKA. Dies bedeutet, dass wir noch mehr Wert auf den Kundendienst legen und das Zubehör für die YUKA-Serie kontinuierlich aktualisieren werden. Die YUKA-Serie wird ein wichtiger Teil unserer Marke bleiben und die Gewährleistung ihrer Effizienz und hohen Qualität hat für uns oberste Priorität.

Hier im Blog haben wir schon etliche Roboter vorgestellt. Meist Staubsaugroboter, aber auch Mähroboter für den heimischen Garten. Während mein Grundstück anfänglich ein Bosch-Gerät mit Draht verwaltete, übernahm später der EcoFlow BLADE. Der tat zwar irgendwie seinen Job, hatte aber etliche Macken und hat es meiner Meinung nach auch nie wirklich bis zur Marktreife geschafft. Ich bin dann irgendwann über die Geräte von Mammotion gestolpert. Der Luba ist dem einen oder anderen eventuell ein Begriff – das war der Mäher, der aussieht wie ein kleines Formel-1-Auto und mit ziemlich guten Bewertungen ausgestattet wurde. Ich habe mir daher den Yuka etwas genauer angesehen, der ebenfalls ohne Draht auskommt.

Der Yuka ist prinzipiell nicht nur Rasenmäher, sondern auch gleich Einsammler, wobei der Fangkorb inklusive Zubehör optional ist und auch noch extra Kohle in Anspruch nimmt. Schauen wir mal auf den Lieferumfang. Enthalten ist die Dockingstation inklusive Erdankern und Erdnägeln zum Befestigen des Kabels im Rasen, eine aus mehreren Teilen bestehende RTK-Antenne, das Netzkabel, das Kabel von der Antenne zur Dockingstation, ein Netzteil, ein Schraubendreher und natürlich der Roboter.

Während der Luba eben aussieht wie ein Auto aus dem Formel-1-Zirkus, erinnert mich der Yuka direkt an einen Pfeilschwanzkrebs. Ein anderer mag bei der Form an etwas anderes denken, aber hier hat man sich sicher auch inspirieren lassen. Fakt ist: Mir gefällt das Gerät, auch wenn er nicht unbedingt ein Kleinkaliber ist. Das komplette Gehäuse ist der Bumper, den der Roboter zur Erkennung von Gegenständen nutzt. Mit dabei und verbaut sind etliche Sensoren und eine Kamera, die sogar einen Scheibenwischer besitzt und neben der Livestream-Funktion vorrangig zur Erkennung von Gegenständen gebraucht wird.

Schaut man unter das Gerät fällt auf, dass Mammotion hier nur eine vollwertige Hinterachse mit zwei großen und griffigen Antriebsrädern verbaut. Vorn ist lediglich ein großes rotierendes Rad verbaut worden. Die komplette Bewegung wird also über die Hinterachse gesteuert. In puncto Materialien verbaut Mammotion beim Yuka hauptsächlich Kunststoff und setzt wenig auf das schwerere, aber robustere Metall.

Oben hinter der Kamera sitzt auch ein manuelles Rad zum Verstellen der Mähhöhe. Die kann man per Dreh zwischen 2 und 9 Zentimeter einstellen. Neben erwähntem Rad sitzt noch eine weitere Kamera, die nach oben schaut. Das benötigt der Roboter, um auch Hindernisse hinter sich zu erkennen, wenn manövriert werden muss. Ein Regensensor ist ebenfalls zu finden.

Wenn man den Fangkorb inklusive Kehrmaschine installieren will, wird auf das Gehäuse ein Gegengewicht aus Metall geschraubt. Ein zusätzlicher Akku für den Betrieb der Kehrmaschine ist ebenfalls schnell in das Fach im Boden verbracht. Dann kann der Korb hinten eingehängt und mit dem Roboter verbunden werden. Wie gesagt: Der Korb ist optional erhältlich.

Der Roboter ist schnell eingerichtet. Mammotion verspricht innerhalb von 18 Minuten. Das habe ich beim Set-up nicht ganz geschafft. Dennoch: Ihr sucht euch zunächst einen Platz für die Docking Station. Der kann ein anderer sein, als  die RTK Antenne, denn diese kann auch über ein separates Netzteil betrieben werden. Habt ihr die Docking Station in den Boden geschraubt, verbringt ihr das Kabel mit den Nägeln in den Rasen, damit man nicht darüber fällt oder der Roboter das Kabel aufsäbelt. Die RTK Antenne muss nun in einen möglichst freien Platz gebracht und ebenfalls mit Strom versorgt werden. Bei mir steht beides direkt nebeneinander. Ist das alles erledigt und der Roboter vollständig geladen, beginnt man mit der Einrichtung.

Dazu öffnet ihr die dazugehörige App und loggt euch mit einem vorher angelegten Mammotion-Konto ein. Dann kann der Roboter und die RTK Antenne als Gerät hinzugefügt werden. Funktionierte reibungslos. Nachdem die Firmware beider Komponenten auf den neuesten Stand gebracht wurde, konnte ich mit der Einrichtung der Karte beginnen. Hierzu kann der Roboter per virtueller Fernbedienung um die Rasenfläche gefahren werden und kartiert dabei den Rasen. Seid ihr eine Runde herum, könnt ihr No-Go-Zonen definieren, die der Roboter meiden soll.

Ihr könnt direkt auch mehr als eine Zone definieren, die gemäht wird. Ihr benötigt dann auch nur eine Ladestation und eine RTK Antenne. Der Roboter zeigt euch in der App sowohl die WLAN- als auch die Ortungskonnektivität an. Wer möchte und kein WLAN in der Ecke hat, kann auch eine SIM-Karte in den Roboter packen und hat dann darüber ständigen Zugang auf den Helfer. Habt ihr mehr als eine Zone definiert, muss ein Kanal zwischen den Zonen gebaut werden. Der Kanal ist im Prinzip nichts anderes als ein festgelegter Weg, der dem Roboter sagt, wie er von der einen Rasenfläche auf die andere kommt. Dazu nutzt man wieder die Fernbedienung in der App und fährt den Weg einfach ab. Ist das erledigt, habt ihr eine Karte mit verschiedenen Flächen und Kanälen.

Die Karte ist also fertig eingerichtet. Jetzt könnt ihr (solltet ihr den Korb haben) noch sogenannte Dumping-Zonen einrichten. Das sind kleine Bereiche in der Karte (leider nicht außerhalb und leider min. 1,5m vom Rand entfernt), in die der Roboter das aufgesammelte Gras schmeißt. Was mir aufgefallen ist und was laut Mammotion noch in einem Update kommen soll: Der Roboter fährt in meinem Fall alle zwei/drei Tage und mäht. Da braucht man keinen Fangkorb, denn die kleinen Stückchen bleiben einfach liegen. Hat man Dumping-Zonen definiert, werden diese aber auch nicht gemäht. Das heißt, dass ihr dann immer zwei, drei ungemähte Fleckchen im Rasen habt. Das sollte man in den Einstellungen ändern können. Wer nicht kehrt, kann auch die Dumping-Zonen mitmähen.

Bleiben wir mal bei den Mäheinstellungen. Hier habt ihr die Möglichkeit, die Mähgeschwindigkeit, das Mäh-Pattern (Zickzack, geordnet etc.), die Abstände zwischen den Mäh-Zeilen, die Runden rund um den Rand und die Runden, um die No-Go-Zonen einzustellen. Die Höhe wird, wie zuvor besprochen, über einen Knopf am Roboter gemäht. Auch kann man festlegen, ob der Roboter die Gegenstände gar nicht berühren soll, nur leicht oder richtig dagegen fahren soll. Damit kann man gewissermaßen den Roboter auch unter einen biestigen Strauch fahren lassen, ohne dass er aufgibt.

Und wie ist das Teil nun in der Praxis. Kurz: Wahnsinnig gut. Der Roboter hat zwei Mähteller und kommt damit auf eine sehr ordentliche Schnittbreite von 32 cm und ist obendrein sehr leise. Das Schnittbild ist sehr sauber und nach ein paar Durchgängen sieht mein Rasen in der Tat besser aus als je zuvor. Die Navigation ist zu 95 Prozent sehr zuverlässig. Verliert er die Verbindung zur RTK Antenne, kann er über die visuelle Erkennung per Kamera den Weg finden und kommt somit sicher von Punkt A zu Punkt B. Lediglich zweimal hatte er sich »verirrt«. Einen Nachteil hat das eine Stützrad im Kopf. Habt ihr einen buckeligen Rasen mit etwas tieferen Löchern, bleibt er im schlimmsten Fall dort hängen. Die Räder sind jedoch sehr kräftig und dosieren den Schub gut, sodass er oft sicher wieder herauskommt.

Die Objekterkennung ist außerdem einwandfrei. Selbst diese kleinen Mehrweg-Wasserbomben erkennt er und schreddert diese nicht. Igel etc. sollten also auch sicher erkannt werden. Da gehe ich aber auf Nummer sicher und lasse den Roboter tagsüber fahren. Da er sehr leise ist, ist das auch kein Problem. Gelegentlich gibt es Verbesserungspotenzial bei der Erkennung von Hindernissen hinter dem Gerät. Da rammelt er gern mal unverblümt gegen, wenn er umdrehen muss. Ich muss bei diesem Test dazu sagen, dass ich keine extreme Rasenfläche mit extremen Steigungen habe, die für den einen oder anderen sicher relevant wären. Auf meinem auch nicht unbedingt englischen Rasen macht er seine Arbeit jedenfalls hervorragend. Auch das Ergebnis bis zum Rand kann sich sehen lassen. Hat der EcoFlow 30 cm am Rand stehen lassen, sind es bei dem Yuka nicht mal 10 cm.

Noch ein Wort zur Kehrmaschine. Ich hatte den Roboter anfangs mit Absicht über einen knapp 12 cm hohen Rasen fahren lassen, um mal zu sehen, wie das Ergebnis ist. Und das war wirklich gut. Bereits der erste Schnitt sah sehr sauber aus. Dabei bleibt jedoch ziemlich viel liegen. Das will man dann auch nicht auf der Fläche haben. Also direkt den Fangkorb ausprobiert. Die Kehrmaschine kehrt zuverlässig fast alles in den Korb, was so herumliegt. Man kann einstellen, nach wie viel Quadratmetern der Korb geleert werden muss. Das macht der Roboter vollständig allein. Beim EcoFlow war das manuell zu erledigen. Der Yuka fährt dann also in die Dumping-Zone und öffnet den Korb. Fährt dann beim Leeren nach vorn. Liegt dort schon ein Haufen, macht er diesen mit dem Korb etwas breit. Funktioniert ausgezeichnet und man muss dann nur noch die kleinen Haufen wegräumen. Einziger Nachteil: Der Roboter ist dann natürlich sehr lang und damit kann er nicht immer umgehen. Sind Hindernisse oder die Hauswand beim Drehen im Weg, haut er damit gegen. Die Kehrmaschine ist dann aber etwas lauter als das normale Mähen.

Noch ein paar Worte zur Akkulaufzeit. Der Roboter fährt im Schnitt eine Fläche von 200 Quadratmeter bei mir sehr langsam ab und rollt dann zur Station. Wer schneller mäht, schafft mehr. Das Laden dauert dann 2 Stunden, danach geht es weiter.

Mein Fazit zum Mammotion Yuka. Das hier ist ein wirklich guter Mähroboter ohne Draht, einer tollen App und einem wirklich zuverlässigen Betrieb. Das Design gefällt zumindest mir und er ist sowohl sicher in der Navigation als auch beim Vermeiden von Objekten / Tieren. Wer eine Kehrmaschine benötigt, kann aus dem Yuka einen Gärtner machen, der sich um euren Rasen kümmert. Ich bin sehr zufrieden und der Preis ist meiner Meinung nach mit knapp 1500 Euro (Modell für 1.500 qm) oder 1800 Euro (Modell für 2.000 qm) fair. Die Kehrmaschine kostet mit 700 Euro aber einen ordentlichen Batzen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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12 Kommentare

  1. Also 32 mm Schnittbreite, umgerechnet 3,2 cm, finde ich eher enttäuschend ‚-}

  2. Schade das es den Yuka nicht mehr zu kaufen gibt.

  3. Jan Mossbauer says:

    Leider funktioniert die Positionierung also das Grundlegende nicht richtig, auch bei wolkenfreiem Himmel. Bei mir zeigte der Yuka an, er wäre außerhalb des Gartens. Die Updates funktionierten auch nicht immer. Ich habe das Gerät zurückgeschickt.

  4. Mit einer Kastanie im Rasen ist der Sammler für mich extrem interessant.
    Hat jemand Erfahrungen mit einem Rasen voller Katzenscheiße?

  5. Ich mähe einmal alle zwei Wochen Rasen im Sommer und töte dabei KEINE Igel. Danke an alle, die auf diesen Firlefanz und Technikspielzeug verzichten.

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