„Age of Mythology: Retold“ im Kurztest

Das Strategiespiel „Age of Mythology“ ist eigentlich bereits 2002 auf den Markt gekommen. Im Grunde handelt es sich hier um einen Ableger der Reihe „Age of Empires“. Am 4. September 2024 haben Microsoft und die beteiligten Entwicklerstudios World’s Edge, Forgotten Empires, Tantalus Media, CaptureAge, Virtuos Games mit „Age of Mythology: Retold“ eine Neuauflage für moderne Hardware veröffentlicht. Ich habe einmal für euch hineingeschnuppert.

Dazu muss ich offenlegen, dass ich das Original ausdrücklich damals nicht gespielt habe. Einen klaren Grund dafür kann ich euch nicht nennen. Vermutlich mag es daran gelegen haben, dass ich selten Strategiespiele zocke, da mich Mikromanagement meistens abschreckt. Das hat es mir allerdings auch erlaubt, an „Age of Mythology: Retold“ mit der frischen Perspektive eines Neulings heranzugehen.

Dabei hat man nicht nur die Grafik aufgehübscht, sondern auch einige moderne Komfortfunktionen integriert. Es gibt übrigens auch weiterhin eine deutschsprachige Synchronisation, diese ist aber komplett erneuert worden. Fans des Originals müssen jedoch nicht verzagen, sondern können sich per Mod auch die Ur-Synchro wieder ins Spiel hieven. Erhältlich ist „Agy of Mythology: Retold“ dabei für den PC und für die Xbox Series X|S. Der Preis ist mit 29,99 Euro recht fair bemessen.

„Age of Mythology: Retold“: Das erwartet euch im Spiel

Solltet ihr „Age of Empires“ gespielt haben, aber neu bei „Age of Mythology“ sein: Stellt euch Ersteres mit Kreaturen aus z. B. der griechischen Mythologie, legendären Helden wie Herakles, Odysseus oder Perseus und Göttern wie Zeus vor, schon seid ihr nahe dran. Dabei gibt es mehrere, umfangreiche Singleplayer-Kampagnen, die euch mit vorgegebenen Zielen durch die Story führen. Finde ich persönlich deutlich attraktiver, als ein Endlos-Spiel oder zusammengewürfelte Szenarien ohne Geschichte.

Der Grafikstil des Originals ist, wenn man sich da mal direkte Vergleiche ansieht, grundsätzlich beibehalten worden. Natürlich könnt ihr jetzt aber in höheren Auflösungen, im Widescreen und mit schärferen Texturen und einigen modernen Effekten zocken. Einige Retro-Überbleibsel hätte man aber aus meiner Sicht noch gerne ausbügeln können. Dass Charaktere etwa in Dialogszenen nicht die Lippen bewegen, ist jetzt weniger der Hit.

Einige Aspekte sind dabei modernisiert worden. Beispielsweise gibt es bei den göttlichen Kräften jetzt Cooldown-Phasen, während man sie im Original nur einmal pro Match einsetzen konnte. Dafür sind sie aber etwas abgeschwächt worden, um das auszugleichen. Im Übrigen spielen dabei nicht nur griechische Götter eine Rolle. Nein, man übernimmt auch mythologische Elemente und Völker aus z. B. Ägypten und Skandinavien. Wer übrigens keine Lust auf die umfangreichen Singleplayer-Kampagnen verspürt, kann auch im Multiplayer gegen andere Spieler ins Feld ziehen oder gemeinsam mit ihnen gegen die KI antreten.

Singleplayer-Kampagne mit großem Umfang

In der Kampagne gibt es dabei durchaus Abwechslung, da ab und an einzelne Helden in den Vordergrund rücken. Eigene Kampagnen gibt es dabei für die Griechen, die Nordmänner und die Atlanter. Es fehlt dabei der China-DLC der Extended Version. Er soll später nachgereicht werden. Man merkt „Age of Mythology: Retold“ bei der soliden Abwechslung aber im Unterbau sein Alter an. Einheiten stellen sich etwa in der Wegfindung teilweise sehr dusselig an und versperren einander manchmal den Weg

So gibt es hier dann auch, wie in „Age of Empires“ viele Kämpfe und am Ende müsst ihr euch mit Waffengewalt durchsetzen und nicht wie in „Civilization“ z. B. durch kulturelle Überlegenheit triumphieren. Dabei gibt es auch typische Schere-Stein-Papier-Einheiten, die je nach Zugehörigkeit besonders gut oder schlecht mit Gegnern zurechtkommen. Da sind eben die klassischen Nahkämpfer, die Fernkampf-Einheiten und die Kavallerie. Dazu gesellen sich je nach Fraktion unterschiedliche Helden und Boni durch eure Bauwerke.

Im Gegensatz zum Original ist es in „Age of Mythology: Retold“ jetzt auch möglich, eure Arbeitskräfte automatisch zu verteilen und ihnen Prioritäten zuzuweisen. Ist dann z. B. ein Gebäude komplettiert, stehen sie nicht dumm in der Gegend herum, sondern kümmern sich wieder um z. B. die Rohstoff- oder Nahrungsbeschaffung. Am Ende obsiegt ihr, indem ihr eure Ressourcen besser ausnutzt als eure Gegner, die richtigen Einheiten zur rechen Zeit am Start habt und die Balance aus dem Aufbau von Druck auf die Gegner und dem behutsamen Aufbau eurer Basis bewältigt.

Mein Fazit zu „Age of Mythology: Retold“

„Age of Mythology: Retold“ nutzt ein interessantes Szenario, denn zusätzlich zu „normalen“ Einheiten, die man sich auch in einem rein historischen Spiel vorstellen könnte, gibt es eben mythologische Kreaturen und mächtige Helden sowie göttliche Kräfte. Dabei könnt ihr euch gut und gerne 20 bis 25 Stunden mit den Singleplayer-Kampagnen beschäftigen und werdet mit der notwendigen Abwechslung unterhalten. Die Story ist dabei nicht preisverdächtig, liefert aber einen guten roten Faden für die einzelnen Missionen.

Technisch hat man hier zwar angenehm modernisiert, feiert aber nun kein Feuerwerk wie vielleicht ein „Anno 1800“ ab. Auch der bombastische Soundtrack ist dabei eine Erwähnung wert und passt zum theatralischen Geschehen. Ich habe „Age of Mythology: Retold“ dabei am PC gespielt, wo die Systemanforderungen niedrig genug sind, dass ihr auch mit einer älteren Möhre keine großen Schwierigkeiten haben solltet.

Zu einem RTS-Fan hat mich „Age of Mythology: Retold“ zwar immer noch nicht gemacht, wer aber Freund dieses klassischen Strategie-Titels ist oder Lust auf ein wenig Oldschool-Gameplay ohne viel modernes Händchenhalten hat, ist hier gut aufgehoben.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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