E-Bikes im Straßenverkehr: Umfrageergebnisse zur Sicherheit

E-Bikes breiten sich auch auf deutschen Straßen bzw. Fahrradwegen aus. Entsprechend hat man bei Bosch eBike Systems eine Umfrage zur E-Bike-Sicherheit und -Infrastruktur durchgeführt. Die Ergebnisse sind natürlich angesichts des Absenders mit Vorsicht zu genießen, aber dennoch ganz interessant. Beispielsweise haben 77,3 % der Befragten erklärt, sich um Unfälle Sorgen zu machen.

Was mich überrascht: 49,7 % der Befragten geben an, ca. die Hälfte ihrer früheren Autofahrten inzwischen mit dem E-Bike zu erledigen. Das kommt mir persönlich ziemlich viel vor. Hier könnte aber der Faktor der sozialen Erwünschtheit eine Rolle spielen. Vermutlich denken viele Befragte, sie hinterlassen einen besonders positiven Eindruck, wenn sie behaupten, viele Fahrten statt mit dem Auto jetzt umweltfreundlicher mit dem E-Bike zu erledigen. Das kann auch zu einer unbewussten Überbewertung der E-Bike-Fahrten führen.

Befragt wurden dafür nicht nur deutsche E-Bike-Fahrer, sondern auch Fahrer aus den USA und sieben weiteren europäischen Ländern. Laut Bosch eBike Systems wurden dabei 2023 in Deutschland mehr E-Bikes (53 %) verkauft, als konventionelle Fahrräder (47 %). Gerade weil die Sorge vor Unfällen aber weiterhin groß sei, sollte die Fahrrad-Infrastruktur stärker gefördert werden, so das Unternehmen. Auch 70 % der Befragten hätten angegeben, dass sie sich von der Politik mehr Engagement für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur wünschen.

E-Bike-Fahrer sind wegen wahrgenommener Unfallgefahren vorsichtig mit weiten Fahrten

Grundsätzlich fahren die Befragten mit ihren E-Bikes nach eigenen Angaben häufiger (69,4 %) und auch weiter (69,8 %) als mit konventionellen Fahrrädern. Allerdings meidet wiederum fast die Hälfte der Befragten (48,4 %) nach eigenen Angaben bestimmte Strecken, weil Angst vor Unfällen herrscht. 48,1 % fahren deswegen auch keine hohen Geschwindigkeiten und 46,3 % meidet bestimme Wettersituationen. 32,8 % versuchen zu bestimmten Uhrzeiten nicht zu fahren.

Auf der Straße fahren die E-Bike-Nutzer weniger gerne als auf speziellen Radwegen. So leidet das Sicherheitsempfinden besonders, wenn Lastwagen überholen (60,9 %) oder wenn eben grundsätzlich die Fahrspur mit Autos / LKW geteilt wird (59,5 %). Eine gute ausgebaute Infrastruktur mit vielen und gut gepflegten Radwegen könnte also die Motivation, mit dem E-Bike zu fahren, erhöhen.

Aktuell gibt es da ja politisch viel Streit, gerade um die Gestaltung moderner Innenstädte. Die eine Seite fordert, Autos weniger und Fußgängern und Fahrradfahrern mehr Raum zu geben. Die andere will mehr Betonwüsten anlegen, damit Autofahrer noch mehr Platz erhalten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Den Zahlen für Deutschland nach sind es eher Pedelecs als E-Bikes.

  2. Ich habe auch den Eindruck von mehr Fahrradfahrern. Es ist ja auch kein wunder, man steht praktisch immer irgendwo im Stau, da bin ich mit dem Bike deutlich schneller unterwegs. In meinem Freundeskreis ist das E-Bike fest etabliert und wird für viele Fahrten benutzt. Der Unterhalt der Autos ist mit Sicherheit auch ein Thema, dafür geht ein schöner Anteil eines Gehalts flöten.

    Infrastrukturelle Verbesserungen wären wünschenswert. Zu meinem Arbeitgeber muss ich über eine Brücke, das Rad muss man hochtragen. Es werden Fahrradwege angefangen, aber nicht komplett durchgezogen, enden auf halber Strecke und man ist gezwungen auf normalen Fahrbahnen zu fahren. Was dringend auf verbessert gehört, ist die Sichtbarkeit der E-Bikes, von mir aus ein besonders Licht vorne, damit man überhaupt sieht, dass es sich um ein E-Bike handelt, das da gerade gefahren kommt. Man unterschätzt das, wie schnell das diese E-Bikes sind, ruck zuck hängen die einem vor der Haube.

    Dass manche Politiker oder Verantwortlichen, mehr Autos oder weniger Autos wollen, erkläre ich mir einfach mit der fehlenden Steuern. Autos generieren auch Steuern und das nicht gerade wenig. Mit Sicherheit werden diese Steuern in dem einem oder anderen Haushalt gerne eingeplant. Ich vermute auch, dass in Zukunft bei den eBikes auch irgendwas kommt sei es eine Versicherung oder irgendeine Steuer. Mich wundert es, dass da noch kein Politiker den Vorschlag gemacht hat. Begründung gibt es sicherlich genügend, wie man die Leute einlullen kann. Man erlebt es ja tagtäglich, wie Dinge gerechtfertigt werden. Die Begründung Steuern für Fahrradwege, würde sicher bei einigen anklang finden.

  3. In Anzahl der Fahrten erledige ich deutlich mehr als die Hälfte mit dem Rad, in km / Jahr sind das aber nicht ganz die Hälfte. Das halte ich schon für realistisch. Das liegt natürlich daran, dass ich tendenziell längere Fahrten mit dem Auto mache. Ich wohne aber stadt- und arbeitgebernah, wenn ich das Auto einmal die Woche bewege, ist das viel.

  4. Was für eine Quatsch-Umfrage. Die Fragen zur Sicherheit gelten im Grunde 1:1 für alle Radfahrer. Pedelec hin, Bio-Rad her.

  5. Da merkt man ja gleich wes Geisteshaltung da den Artikel verfasst hat.
    „Die andere will mehr Betonwüsten anlegen, damit Autofahrer noch mehr Platz erhalten.“

    Diesen Satz hätte man auch anders und neutraler schreiben können, ohne den Negativbegriff „Betonwüste“ zu nennen im Zusammenhanh mit „noch mehr Platz für Autos“.

    Und mal für alle: wenn die Infrastruktur nicht stimmt, dann gibt das nichts mehr mit der Wirtschaft und den damit zusammenhängenden Arbeitsplätzen und dann stimmt auch das Einkommen der Einzelnen nicht mehr, um sich Pedelecs oder e-Bikes leisten zu können.

  6. Bemerkenswert, dass sich die E-Radfahrer Gedanken um die Sicherheit machen. Man bekommt den Eindruck, dass sobald diejenigen auf ihren Rädern sitzen plötzlich keine Verkehrsregeln mehr kennen, dadurch sich und vor allem die anderen Verkehrsteilnehmer maßlos gefährden. Man hat immer Vorfahrt, rechts vor links und rote Ampeln gelten nicht mehr und auf dem Zebrastreifen hat man sowieso Vorrang. Zumindest hier im Ruhrgebiet hat man als Fußgänger nicht mehr viel zu lachen. Des Weiteren scheinen die „eigentlich“ Nummernschildpflichtgen Räder immer mehr zu werden. Ist immer herrlich zu sehen wenn diejenigen mit Vollgas zwischen Passanten auf Geh-/Radwegen durchfliegen ohne Rücksicht auf Verluste.

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