DKB Depot: Ab sofort müsst ihr die Angemessenheitsprüfung neu durchführen

Ich hatte euch vorletzte Woche schon darauf hingewiesen: Solltet ihr Kunde bei der Direktbank DKB sein und dort auch ein Depot betreiben, dann müsst ihr ab heute die Angemessenheitsprüfung neu durchführen. Im Klartext heißt das, ihr müsst eure Erfahrungen und Kenntnisse rund um Wertpapiere von Grund auf neu hinterlegen. Dies ist nicht optional, sondern zwingend notwendig, wenn ihr weiter Trades ausführen wollt.

Unberührt bleiben davon Sparpläne, die ihr bereits angelegt habt. Diese werden weiter ausgeführt. Warum ist die neue Angemessenheitsprüfung notwendig? DKB verweist da vage auf „neue gesetzliche Vorgaben“. Einige andere Banken haben diese wohl schon umgesetzt, weitere werden noch folgen. In der Praxis müsst ihr angeben, wie viele Jahre ihr (beispielsweise) schon mit Aktien und / oder ETFs handelt und wie oft im Jahr ihr Transaktionen ausführt. Anschließend folgt dann ein Quiz mit vier Fragen, über das ihr eure Angaben belegen sollt.

Dabei müsst ihr zu jedem Bereich ein separates Quiz durchführen. Wollt ihr also etwa mit „normalen“ Aktien handeln, führt ihr dort ein Quiz aus. Euch reizen auch ETFs? Dann gibt es da ein separates Quiz. Selbiges gilt dann z. B. auch für Derivate und so weiter. Diese Quiz-Fragerunden umfassen jeweils mehrere Multiple-Choice-Fragen. Die Fragen sind nicht allzu schwer und beinhalten etwa Angaben dazu, was bei der Insolvenz einer Fondgesellschaft passiert, oder, ob bei einem ETF ein Fondmanager die Zusammensetzung des Fonds festlegt.

DKB-Angemessenheitsprüfung durchführen – so gelangt ihr zum Quiz

Im Web findet ihr die Möglichkeit, eure Kenntnisse und Erfahrungen zu hinterlegen im „Depotstatus“ unter „Mehr“ und dann „Kenntnisse und Erfahrungen im Wertpapierhandel“. Alternativ wählt ihr im Web rechts oben euren Namen aus. Dann wandert ihr zu „Mein Profil“ und findet auch dann die Unteroptionen „Depot“ und schließlich eben „Kenntnisse und Erfahrungen im Wertpapierhandel“.

In der mobilen DKB-App wählt ihr zunächst euer Depot aus. Wandert dann zum Bereich „Mehr“ und wählt dann den Unterbereich „Kenntnisse & Erfahrungen“. Anschließend solltet ihr auch hier euere neuen Angaben hinterlegen können. Aktuell wirkt das Ganze aber etwas überlastet. Ich konnte beispielsweise im Web meine Angaben aktualisieren, in der App erwartete mich aber nur ein endloser Lade-Loop im entsprechenden Unterbereich. Sollte dieses Problem also auch bei euch in der App auftreten, dann weicht auf das Web aus oder harrt ein wenig aus, bis der erste Ansturm vorbei ist.

Update:

Ein „toller“ Start: Inzwischen hat die DKB die neue Angemessenheitsprüfung wieder ausgesetzt. Man arbeitet an den technischen Problemen. Ihr solltet sowohl im Web als auch in der App eine entsprechende Hinweismeldung sehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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23 Kommentare

  1. Habe mehrere Depots, aber keins bei der DKB. Ich habe Konto und Depot lieber getrennt.

    Mich würde aber interessieren, was passiert, wenn man im Quiz „versagt“. Darf man dann nicht mehr handeln ?

    • Ich hab so ein „Quiz“ bei einer anderen Bank schon hinter mir, es passiert nichts wenn man „versagt“. In meinem Fall werde ich nur öfter auf mögliche Risiken hingewiesen wenn ich etwas am ETF/ Aktienanteil/ Bitcoin und Co. ändere.

    • In der Regel kannst du das auch so oft wiederholen bis du besser abschneidest

    • Beim Roboadvisor Besvestor erfolgt die Einstufung lediglich nach Selbsteinschätzung. Je weniger Erfahrung man hat, desto mehr PDFs mit Erläuterungen bekommt man. Nichts mit Quiz oder so.

      Informationsblätter mit Finanzwissen an sich, finde ich aber nicht verkehrt. Wie schon andere User schrieben, sind Bankberater in erster Linie Verkäufer. Gerade junge Menschen lassen sich leicht einlullen, insb. auch von möchtegern Finanz-Influenzern. Da finde ich es gut, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Erläuterungen dann auch neutral gehalten sind. Sicher für Erfahrene nervig.

    • Was soll passieren, eigentlich nichts
      Bei der ING wird bei bestimmten Dingen gefordert das man dies hinterlegt hat, sollte man scheitern darf man den Test noch mal machen und wie man lesen durfte wer 3 mal scheitert muss 1 Stunde warten bis der Test neu gemacht werden kann 😉
      Wobei AFAIK bei der ING, Fonds, ETF, Aktien und Anleihen direkt gekauft werden können auch ohne Test
      Andere Dinge, Hebelprodukte, Immobilienfonds, Hedgefonds, Produkte auf Kryptowährungen etc. benötigen aber zwingend das man den Test macht.

      Und teilweise sind die Fragen wirklich zum schmunzeln gewesen. Da kommt ein Punkt welche 4 Aussagen sind richtig, es gibt 5 zur Auswahl und dann kam da so etwas wie
      „Die Aufstockung von physischen Kryptowährungs-Beständen im Tresor der Bundesbank kann den Preis einer Kryptowährung maßgeblich beeinflussen“
      Da lag ich damals vor lachen eher unter dem Tisch, wobei ich den Test der DKB nicht kenne ob der ernster war, aber die ING waren halt jeweils 3-4 Fragen pro Kategorie, wobei man nicht alle Freischalten muss, wenn man nicht alles will, eigentlich interessiere ich mich nur für ETF, Aktien, Fonds und Anleihen, die anderen Produkte nutze ich fast nicht, aber beantwortet habe ich die Fragen schon, das einzigere komplexere Produkt was ich noch genutzt hatte waren Anlagezertifikate.

      Nervig war eher das man die Fragen ganz genau lesen muss mal, „welche aussage ist richtig“, mal „welche Aussage ist falsch“ Und bei dem Level der Fragen musste ich damals glaube ich nur die „Wandelanleihe“ in ihrer Funktion nachschlagen.

  2. So eine Prüfung ist nicht grundfalsch, aber lästig. Mir würden da andere Bereiche einfallen wie Auto-, Zigaretten- oder Alkoholkauf wo es genauso sinnvoll wäre, und ich bin bei dreien davon kein Abstinenzler.
    Allerdings bekommt man im Gegensatz zum Depot beim Auto noch immer meistens den kostenlosen Parkplatz auf öffentlich bezahltem Grund dazu, beim Tabak- und Alkoholmissbrauch die öffentlich bezahlte Gesundheitsversorgung.

    • Besonders bei Alk sollte man auf lange und vielfältige Erfahrung wert legen. 😉

      P.S. Autokauf ist Quatsch, der Besitz schadet nicht und das Führen ist schon heute prüfungsbewehrt. Es sei denn, Sie wollen einen Nannystaat, der die Ausgaben seiner Bürger überwacht.

  3. Das ist jetzt glaube ich das dritte Mal, dass ich das eingeben soll… Was das wohl im Zweifel rechtlich überhaupt für eine Bedeutung hat?

  4. Danke, liebe Bafin. Kunden die länger in Aktien handeln, als diese Sesselpupser auf der Welt sind, bekommen so einen Mist vorgeschrieben.

  5. Mario Wilhelm says:

    Ich finde es nirgendwo.

  6. Weder im Depot unter Mehr oder im Profil ist „Kenntnisse und Erfahrungen im Wertpapierhandel“ auffindbar. Ganz großes Kino DKB.. egal ob altes Design, neues Design oder App.. nirgends ist es aufzufinden. *slowclap* ein Armutszeugnis

  7. Ob das von der Bafin kommt, weiß ich nicht. Eher hat ein Kunde geklagt und Recht bekommen bzw. fast Recht bekommen aber es wurde ein Vergleich geschlossen. Und mit sowas versucht man die Haftung auszuschließen.
    Meine Eltern hatten vor paar Jahren mal eine Aufklärung beim Finanzberater für eine Geldanlage. Endete im Totalverlust. Schlussendlich ging das zum Anwalt und der Berater stand schlecht da weil wir Uhrzeiten nachweisen konnten. Die ganze Beratung war so kurz, da konnte man gar nicht alles durchlesen. Somit war glaubhaft belegt, dass keine Beratung ausreichend stattgefunden hat weil meine Eltern niemals in sowas investiert hätten. Hab da mitbekommen was bei so Finanzanwälten alles abgeht, insofern ist es gut wenn da besser aufgeklärt und abgefragt wird.

  8. Eine absolute Gängelung des Kunden. Man kommt sich immer mehr vor wie ein unmündiges Kind. Vielleicht führt man noch den ich bin schon 18 Button ein den man auch auf Spirituosen Seiten hat.

    Mal im Ernst… dieses Quiz hätte ja irgendwie noch einen Sinn wenn damit existierende Hürden endlich eingerissen werden könnten. Beispielsweise wenn man endlich den Weg frei machen könnte für den Erwerb von amerikanischen REITS die durch relativ hohe Dividendenquote glänzen. Aber selbst das wird ja noch verwehrt, weil MFIDII sei dank, irgendwelche Dokumente fehlen die es aber auch in der EU niemals geben wird. Warum sollten das die Amis auch tun.

    Sry Leute, aber das ist mein Geld und wenn ich das mit irgendwelchen Produkten versenke, dann ist das mein Problem.

    • Eben nicht. Wenn das mit Bezug von Bürgergeld oder anderen staatlichen Leistungen endet, ist das unser aller Problem. Abgesehen davon, dass dem Staat sowie der Gesellschaft natürlich daran gelegen ist, die Zahl von vernichteten Existenzen aufgrund von dämlichem Handeln zu minimieren.

      • sry, aber der Vergleich ist hanebüchen. Nach deiner Logik sollte auch sofort die Alarmglocke angehen wenn jemand sein stinknormales Girokonto z.B. durch den Kauf eines Konsumgutes gegen Null fährt. Denn er lebt dann wohl über seine Verhältnisse und die Gesellschaft muss ihn auffangen. Es ist bereits heutige für einen Privatkunden quasi nicht möglich einen Margin Call heraufzubeschwören. Und mir sind keine Finanzinstrumente bekannt die beim normalen Wertpapierhandel ein Depot ins Minus rutschen lassen.

        Der schlimmste Fall ist NULL. Und ganz ehrlich. Es ist MEINE SACHE.

        Aber ich merke schon, liberale Sichtweise ist wohl wieder ein Problem. Also muss der Staat wieder Oberlehrer spielen. Der kann es ja meist sehr gut….

        • Wovor hast du denn Angst, bei soviel Durchblick muss das doch ein Kinderspiel für dich sein?! Oder bist du wie einer von diesen Rentnern, die keine Überprüfung ihrer Fahrtauglichkeit brauchen, weil sie ja schon seit 55 Jahren unfallfrei fahren?
          Nebenbei, was du meinst ist „libertär“, nicht „liberal“…

          • Libertär ist ein Begriff aus den USA der Liberal bedeutet da Liberal dort mittlerweile zu Angehöriger der demokratischen Partei oder „links“ umgedeutet wurde.

            Im Deutschen ist der aber nicht notwendig

  9. Die Funktion war den gesamten Vormittag überlastet (Ladeanimation) und wurde scheinbar jetzt komplett wieder entfernt. In der App schließt sich der Dialog direkt wieder und online fehlen alle genannten Optionen.

  10. Scheint wohl gerade Probleme zu geben. In der App taucht eine Info auf, dass der Fragebogen sowohl in der App als auch auf der Webseite nicht angezeigt werden kann.
    Sie arbeiten dran… 🙂

    • Schau mal ins Profil- bei mir wurde einfach Job und Branche seitens der Bank geändert. Scheint wohl alles nicht so wichtig zu sein die Info. 😀

  11. Aktuell lädt der Fragebogen zu deinen „Anlageerfahrungen in der DKB-App und im Web-Banking nicht wie gewohnt. Das tut uns leid. Wir sind mit unserem Dienstleister dazu im Austausch und arbeiten bereits an der Lösung. Bitte versuche es später noch einmal.„

  12. Leider ist der neu eingeführte Wertpapier-Fragebogen der DKB, was ohne jegliche Übergangszeit erfolgte, d.h. am 09.09.24 wurden die bisherigen Angaben für alle Kunden gelöscht und nun müssen auf einen Schlag alle Kunden den neuen Fragebogen erst beantworten, bevor man wieder handeln kann, seitdem durchgehend nicht erreichbar. Somit sind quasi alle Kunden in Sachen Wertpapierhandel plötzlich handlungsunfähig, was die DKB in einer Meldung dazu im Onlinebanking auch noch dreist damit beschönigt, der Fragebogen sei „so beliebt“ – als wenn den jemand freiwillig zum Spaß beantworten würde. Ein absolutes Unding und völliges Versagen des DKB-Projektmanagements – man zwingt alle Kunden auf einmal zur Neuhinterlegung der Angaben zur Erfahrung im Wertpapierhandel und wundert sich dann über die Last durch massenhaft gleichzeitiger Zugriffe, für die man offensichtlich bei weitem nicht ausreichend vorgesorgt hat? Aus meiner Sicht ist solch ein grobes organisatorisches Versagen ein Fall für die Bafin.

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