Intel: Werksbau in Magdeburg steht inzwischen wohl auf der Kippe

Intel ist aktuell im Krisenmodus. Es gilt, die laufenden Kosten zu senken. Deswegen soll man intern auch schon über einen Verkauf seiner Foundry-Sparte nachgedacht haben. Ganz so hart soll es jetzt wohl zwar nicht kommen, laut einem Bericht von Reuters sei es aber möglich, dass der kostspielige Werksneubau in Magdeburg zu den Akten gelegt werde.

Bis Mitte September will der aktuelle Intel-CEO, Pat Gelsinger, mit dem restlichen Management die Ideen durchspielen und die Pläne konkretisieren. Auf dem Tisch liegt etwa auch der Verkauf von Altera, Intels Tochter für programmierbare Chips. Weiterhin lässt sich Intel dabei von Morgan Stanley und Goldman Sachs beraten.

Während Nvidia z. B. vom KI-Hype massiv profitiert hat und nun einem Unternehmenswert von mehr als 3 Billionen US-Dollar entspricht, fiel der Wert von Intel umgekehrt unter 100 Mrd. US-Dollar. Vor allem die laufenden Kosten sind es, die Intel in Bedrängnis gebracht haben. Deswegen könnte es sein, dass man den Bau des Werks in Magdeburg inzwischen entweder temporär auf Eis legt oder gleich ganz begräbt.

In Stein gemeißelt ist aktuell aber wohl noch nichts. Mehr erfahren wir dann ja vielleicht schon innerhalb der nächsten Wochen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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28 Kommentare

  1. Meiner Meinung nach ist das nur ein vorgeschobenes Argument. Weder Planung und Bau eines solchen Projekts, noch die Finanzbücher sind so kurzfristig kalkulierbar.
    Wird in Wahrheit wohl eher politische Gründe haben….. Ein Blick weiter östlich nach Grünheide dürfte wohl gereicht haben.

    • Diesmal stimmt die Binse nicht so. Intel hat sich kräftig verzockt und verkauft und betreibt Outsourcing.
      Es geht jetzt darum Geld zu sparen und Boni zu sichern für die Aktionäre.
      Selbst mit Fördergelder muss Intel noch Geld in eine Fab. und Personal stecken.
      Die Fab. würde langfristig sicher Gewinn machen, aber derzeit wird sehr kurzfristig gedacht.
      Politik spielt bei langfristigen Projekten eher eine untergeordnete Rolle.
      Zum einen wechseln genug Politiker in dem geplanten Zeitraum und zum anderen sind sie in der Regierung eh immer alle gleich.

      Den Spaß hat Intel selbst verbockt. Die haben sich zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht und AMD und NVIDIA an sich vorbeiziehen lassen. In Folge dessen haben sie ihre Standards gesenkt und es zugelassen das vermehrt Ausschuss verkauft wird, der beim Kunden dann verreckt.
      Und jetzt stehen sie da mit ramponiertem Vertrauen und Chips die nicht in genügender Qualität und Quantität gefertigt werden können.
      Sie brauchen jetzt ein zuverlässiges Design dass die Konkurrenz überflügelt und preislich attraktiv gefertigt werden kann.
      Ein Projekt dass Milliarden kosten wird und Jahre dauert.
      Deswegen braucht Intel auch jetzt Geld.

  2. In „ST“ sind erst wieder 2026 Landtagswahlen, somit können sie’s nicht einer oder zwei Parteien in die Schuhe schieben.

    Mal sehen, was aus dem ähnlichen Fabrikprojekt in Dresden wird…

  3. Ike Broflovski says:

    Ich habe den Hype eh nicht verstanden. Herne hätte ich den Konkurrenten AMD gefördert. Intel macht immer wieder die gleichen Fehler (Sicherheitslücken) zur Gewinnoptimierung. Spectre und Meltdown hätte es nicht in diesem Umfange geben müssen wie auch bei dem Fehler der 12. & 13. Generation. AMD gewinnt immer mehr an Bedeutung, auch in den Rechenzentren.

    Ähnlich wie es auch bei TSMC in Dresden aus. Das Werk hätte man sich sparen könne, da hier keine wertigen Chips gebaut werden. Das behält sich Taiwan selbst vor. Wir dürfen mit unserem Steuergeld Chips für Autos, und Haushaltsgeräten und ähnliches fördern. Die richtige Kohle wird aber woanders gemacht. So groß kann die Angst vor China nicht sein.

    EIn anderes Tehme ist auch noch ob diese Unternhemne nicht ihre eigenen Fachlräfte mitbringen. Das Geld wäre besser woanders angelegt worden.

    • Was spricht dagegen auch bei niederwertigen Chips eine Unabhängigkeit von China zu erreichen? Zumal hier die schiere Masse des Bedarfs schon ein entscheidender Faktor ist. Mag ja sein, dass man Highend-Chips braucht, um technische Geräte zu designen. Wenn du die dann aber mangels passender Chips nicht bauen kannst nützt dir eben das tolle Designtool auch recht wenig.

    • Es braucht doch auch nicht jedes Gerät immer High-End-Chips. Viele Geräte laufen auch hervorragend mit älteren Chips. Warum sonst sollte TSMC denn ein neues Werk für ältere Chips bauen? Weil die auch gebraucht werden!
      Man sollte nicht immer alles schlecht reden und mal froh sein, dass TSMC und Intel überhaupt erwägen in Deutschland ein Werk zu bauen.

      • Ike Broflovski says:

        > Man sollte nicht immer alles schlecht reden und mal froh sein, dass TSMC und Intel überhaupt erwägen in Deutschland ein Werk zu bauen.

        Das machen sie nur, weil es genügend Steuergeld gibt. Billigchips in Masse kann China und andere Länder billiger. Und komme mir bitte jetzt nicht, wir können auch ohne China. Wir bekommen nur das, was wir gewählt haben. Wir haben den Standort Deutschland geschadet bzw. unsere Regierung. Aufgrund der Preisentwicklung und Energieversorgung. Soll nachher bitte keinem Jammern!.

  4. Wie war das noch mal? Der Staat muss 10 Milliarden beisteuern, damit das Werk überhaupt gebaut wird? Ich denke, darauf sollte man verzichten. Von mir aus kann Intel bleiben, wo der Pfeffer wächst. Man muss sich mal vorstellen, wie lange es dauert, bis man über die Sozialabgaben und Steiern diese 10 Milliarden wieder drin hat. Wahrscheinlich wird das nie der Fall sein und Intel verschwindet bereits vorher wieder. Generell sollte man solche krasse Subventionen überdenken.

    • Alles an diesem Post ist falsch und/oder Unsinn. Bitte anständig belesen, dann posten. Danke!
      PS: auch hier im Blog wurde das alles schon diskutiert…..

      • Naja, für den Steuerzahler ist es trotzdem von Vorteil, wenn die 10 Mrd. nicht fließen und stopft vllt. die offene Lücke im kommenden Bundeshaushalt.

        Die Summe hätte sich frühestens am Sankt Nimmerleinstag amortisiert.

        Niemand sollte sich wundern, wenn der Komplex nach Abfluss der 10 Mrd. geschlossen wird.

        Nokia sollte – auch wenn damaligenGründe andere waren – ein mahnendes Beispiel für eine verfehlte Subventionspolitik sein. Ohne langfristige, abgesicherte Perspektiven kein Geld.

  5. Typisch sinnfreies, deutsches Subventionsprojekt zur Geldverbrennung. Einen Konzern zu subventioniereen, der gerader 15.000 Arbeitsplätze abbauen wird .. Chapeau!

    Schon wenn man die fantasievoll,schöngerechneten Jubel-Zahlen sieht,

    3.000 angebliche Hightech-Arbeitsplätze <- im Endausbau .. der nach derzeitigem Intel-Stand sowieso nicht kommt
    Zehntausende indirekte Jobs <- kann man eh nicht belegen
    7.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe <- temporäre und kumuliert. Zudem sind in der Baubranche der Großteil der besetzen Stellen mit ausländischen Facharbeitern besetzt

    • Und du denkst das passiert anderswo nicht? Du denkst, dass ist „typisch deutsch“? Schau z.B. mal Foxconn Wisconsin an, eines von Trumps „Prestige“ Projekten, das extrem stark subentioniert wurde. Schau mal was da passsiert ist. Solche sachen passieren überall.

  6. Na zum Glück, dann bleibt uns diese Steuergeldverschwendung erspart.

  7. Als TSMC würde ich wohl vom Bau absehen und Intel zieht gerade rechtzeitig die Reissleine. Den Braindrain seit 90 holen auch die sexuell akzivsten Blaububen nicht auf. Und kaum lernen die Kinder denken, ziehen sie weg.

    • Habe ich mir auch so gedacht. Nach den Wahlergebnissen gestern würde ich mir als Firmenchef bzw. Aufsichtsrat in solchen Regionen ein Unternehmen anzusiedeln. Die hellsten Kerzen auf der Torte werden dort sicherlich nicht bleiben oder da hinziehen. So leid es mir für die rationale Bevölkerung in der Ecke auch tut.

      • Ike Broflovski says:

        Die hellsten Kerzen dieser „Facharbeiter“ sehen wir fast täglich in den Medien, mit dem Zusatz: Einmann und psychisch Krank. Mach dich einmal schau, über den Bildungsstand und IQ dieser benötigen Facharbeiter. Das ist auch der Grund, warum die Leistung in den Schulen so abfällt. Jede Klasse ist nur so stark, wie das schwächste Glied.

    • Das ist vermutlich auch das Beste, was man im Osten machen kann, wenn man wenigstens einige helle Kerzen auf der Torte brennen hat: ganz weit wegziehen. Hier im Westen werden stabile Fachkräfte nach wie vor gerne genommen.

    • Selten so einen Stuss gelesen. Deine Ansichten sind auf einer anderen Ebene genau so blau. Kotz

  8. Hat der Steuerzahler Geld gespart. Ist doch schön.

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