X schließt seine Abteilung in Brasilien, bleibt aber vorerst dort verfügbar

Das Logo des Musk-Unternehmens X (ehemals Twitter)

Das Logo des Musk-Unternehmens X (ehemals Twitter)

Das soziale Netzwerk X schließt seine Abteilung in Brasilien. Allerdings wird die Plattform selbst dort online zunächst weiter verfügbar bleiben. Verantwortlich für diesen Schachzug macht man die brasilianische Justiz. Diese habe ohne echte Rechtsgrundlage Zensurbestrebungen angeleitet und bei Nicht-Ausführung der gewünschten Einschnitte den Mitarbeitern von X mit Haftstrafen gedroht.

Laut X habe man sich dem aber nicht fügen wollen und mache die Vorgänge stattdessen jetzt öffentlich und ziehe sich aus Brasilien mit seinem Geschäftsbetrieb zurück. Elon Musk hat gar behauptet, wäre man den Anweisungen gefolgt, hätte man im Geheimen die Gesetze von Brasilien, Argentinien, den USA und weiteren Ländern brechen müssen. Man habe sich gegen die illegale Zensur und die Weitergabe von Nutzerdaten entschieden.

Vorwürfe macht man hier dem Richter Alexandre de Moraes, der die Hintertürchenmachenschaften angestoßen habe und das Gesetz und die Demokratie mit Füßen trete. Der Streit zwischen X bzw. Musk und Moraes zieht sich dabei schon eine Weile hin.

Es ist aber einigermaßen ironisch, dass sich X und Musk hier wieder als Verfechter der freien Meinungsäußerung und Anwälte der Community inszenieren, während sie auch wegen diesbezüglichen Verstößen in der Kritik stehen. Etwa hat Musk selbst auf X bereits Falschinformationen gepusht und Nutzerdaten sind nassforsch ohne aktive Zustimmung für Sprachmodelle verwendet worden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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7 Kommentare

  1. Ich kann die Bilder in dem Tweet nicht aufrufen. Geht das nur mir so?

  2. Was genau soll am Verhalten von X oder Musk ironisch gewesen sein? Auch Falschinformationen – egal ob sie nun zu 100% falsch sind oder nur nicht der geforderten Meinung entsprechen – sind eine Meinungsäußerung und die Nutzung von Nutzerdaten für die AI ohne Zustimmung ist nur abhängig von der Lokalität und den dortigen Vorgaben möglicherweise ein Problem! Beide Punkte mögen in Europa / EU und Teilen der USA „ganz pfui“ sein – anderswo ist das aber schlicht egal…

    • Ne leider beides falsch.

      X Corp. hat den Hauptsitz in Kalifornien und da gilt das CCPA (was sehr hart ist). Genau wie in der EU endet die Meinungsfreiheit dort, wo man andere beleidigt, mobbt, discreminiert oder generel eine Falschaussage trifft.

      Nur weil nicht in DE darüber berichtet wird, heisst das nicht das X und Musk nicht regelmässig irgendwelche Strafzahlungen leisten muss.

      Gibt genug Beispiele. Einfach googeln. Findet man genug Quellen. Muss in den USA alles offen gelegt werden. Im besten Fall wird eine Entschuldigung veröffentlicht die keiner mehr liesst.

      • Andere „discreminieren“ geht gar nicht. „Einfach googeln.“, und schon sieht man wie es richtig geschrieben wird. 😉

        Elon will doch nur seine Mitarbeiter schützen. Deshalb macht er die Abteilung in Brasilien dicht. X funktioniert weiter und alle sind happy.

    • Oliver Müller says:

      > Auch Falschinformationen […] sind eine Meinungsäußerung

      Nein. Falschinformationen sind keine Meinung, sondern Lügen.

    • André Westphal says:

      Falschinformationen sind eben keine Meinungsäußerung. „Meinung“ ist subjektiv, kann also nicht objektiv falsch oder richtig sein. Wenn ich z. B. sage „Ich finde Partei XY blöd“ – dann ist das eine Meinungsäußerung. Sage ich aber „Partei XY hat Steuergelder in Höhe von 15 Mrd. Euro für Parties und Champagner verschwendet!!!“, dann ist das KEINE Meinung, sondern eine Information, die ich verbreite. Die kann falsch oder richtig sein.

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