Dyson Wash G1: Der Wischsauger im Test

Dyson hat vor nicht allzu langer Zeit seinen ersten Kandidaten im Bereich der Wischsauger vorgestellt. Dieser hört auf den Namen Dyson Wash G1 und ist speziell dafür gedacht, Hartböden zu säubern. Teppich kann man damit nicht reinigen – das direkt vorweg. Ich bin nun schon eine Weile mit dem Gerät in meinem Haus unterwegs und konnte mir eine Meinung bilden.

Dyson ist eigentlich Spezialist im Bereich der Staubsauger, man hat aber bereits einen ersten Schritt mit dem Dyson V15s detect Submarine im Bereich der nassen Reinigung gemacht. Der Wash G1 hat sich Diverses bei der dort genutzten Wischdüse abgeschaut, macht aber auch einiges anders. Dyson hat sich nach etlichen Jahren der Forschung dagegen entschieden. Stattdessen werden bei dem Gerät zwei entgegengesetzt rotierende Walzen mit Wasser gleichmäßig befeuchtet. Diese rollen über den Boden und nehmen feinen und groben Dreck auf. Der grobe Dreck landet in einer separaten Schale in der Düse. Das dreckige Wasser wird von den Walzen abgestreift und in einen separaten Schmutzwassertank geführt. Man trennt also flüssig und fest.

Doch kehren wir zum Anfang zurück. In der Kiste liegt der Wischsauger selbst, der zügig über das Zusammenstecken der zwei Teile zusammengebaut werden kann, ein Netzteil inklusive Ladekabel und eine Dockingstation, die aber nichts weiter ist, als eine Kunststoffschale, in die das Gerät gestellt wird.

Der Wash G1 fügt sich nahtlos in die Designsprache des Herstellers ein. Er ist natürlich etwas klobiger als die Saug-Geschwister, aber es kommen wie üblich dunkler Kunststoff, rote Knöpfe zum Abnehmen von Teilen und ein farblich abgesetzter Stab inklusive Steuereinheit zum Einsatz. Besonders ist hier, dass man den Griff ergonomisch abwinkelt. Das ist vor allem beim Reinigen deutlich angenehmer. Eine Anzeige am Kopf gibt euch die nötigen Informationen zum Reinigungsmodus und zur Laufzeit. Die Verarbeitungsqualität ist meiner Meinung nach in Ordnung, obwohl ich von Dyson deutlich Besseres gewohnt bin. Vor allem die abnehmbaren Teile sind ungewohnt wackelig und wirken wenig robust. Da kann man bei dem Preis mehr erwarten.

Eingerichtet ist das Gerät schnell, denn die dazugehörige Dyson-App hat beim Wash G1 lediglich den Nutzen, dass man Informationen zur Einrichtung, Pflege etc. findet. Eingerichtet wird hier nichts. Mein registriert lediglich die Seriennummer, um Service beziehen zu können.

Also geht es auch schon los mit der wilden Fahrt über den Hartboden. Obwohl, nicht ganz. Bevor ihr wirklich startklar seid, muss der Frischwassertank noch mit Wasser befüllt werden. Dazu nimmt man die Einheit mit Frisch- und Schmutzwassertank vom Gerät und füllt klares Wasser ein. Einen Reiniger muss man nicht einsetzen. Dann kommt die Einheit wieder zurück in das Gerät und man kann starten.

Das Gerät kann sowohl trocknen als auch nassen Schmutz entfernen. Ihr müsst vor dem Reinigen also nicht noch separat staubsaugen – außer den Teppichen natürlich. Über den Button am Display könnt ihr einstellen, wie viel Wasser ihr zur Reinigung verwenden möchtet. In der Regel reicht die geringste, genauer gesagt mittlere Einstellung. Nur bei wirklich hartnäckigem Schmutz benötigt man die maximale Menge oder den Boost-Modus.

Das Gerät wiegt knapp 5 Kilogramm und ist damit kein Leichtgewicht. Dennoch gleitet man wirklich mühelos über den Boden. Für seine Größe ist er sehr wendig und kann komplett flachgelegt werden, um auch unter Möbeln reinigen zu können. Da er ordentlich Gewicht mitbringt, ist der Druck auf den Boden und den Dreck auch entsprechend groß. Dadurch wird der Schmutz wirklich erstaunlich gut weggewischt. Im Vergleich zum Roborock Flexi Pro ist er schneller, wenn es um gröberen und eingetrockneten Dreck geht. Der Wash G1 kann auch mit großen Müslikörnern umgehen. Da hat der Flexi Pro mehr Mühe, beseitigt aber auch so ziemlich alles. Das Reinigungsergebnis ist hervorragend. Keine Schlieren und der Boden sieht wirklich sehr sauber aus. https://youtu.be/vvx6VMY1QOA

Dyson sagt, dass man mit wenig Wasser viel Boden reinigen kann. Demnach soll eine Füllung des 1-Liter-Tanks für 290 Quadratmeter reichen. Ich habe in unserem Haus knapp 130 Quadratmeter Hartboden. Bei den Reinigungsaktionen musste ich mindestens ein Mal nachfüllen. Mit einer Akkuladung komme ich gerade so durch alle Räume. Laut Dyson liegt die Laufzeit bei 35 Minuten, was ich bestätigen kann. Der Flexi Pro von Roborock ist ausdauernder.

Seid ihr mit der Reinigung fertig, wird das Schmutzwasser einfach ausgeschüttet und ausgespült. An der Düse zieht man das Fach für den groben Dreck einfach heraus und spült das durch. Danach kann der Wash G1 in der Dockingstation verbracht werden. Als letzte Aktion betätigt man den Button zur Selbstreinigung. Dann spült der Wash G1 die Schläuche, Bürsten etc. durch. Was bei diesem Gerät jedoch fehlt, ist das System zur Trocknung. Der Flexi Pro trocknet die Walzen noch und wäscht sie zudem mit heißem Wasser. Auch nach mehreren Durchgängen riecht der Dyson Wash G1 jedoch nicht.

In Summe bin ich zufrieden mit dem, was Dyson hier als Jungferngerät hingelegt hat. Es gibt etwas Luft nach oben im Bereich der Verarbeitung und bei der Konkurrenz hat man bessere Systeme zur Reinigung / Trocknung parat. Der Knackpunkt ist bei Dyson jedoch wie üblich der Preis. Knapp 700 Euro möchte man für das Gerät haben und liegt damit ein gutes Stück höher als die Top-Modelle der Konkurrenz.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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5 Kommentare

  1. Interessantes Gerät! Nutze Dyson-Staubsauger seit Ewigkeiten, aber 700€ sind mir doch etwas zu viel für diese Spezialanwendung.

  2. Vileda Wischmop nebst Eimer – kostet keine 700 EUR und macht mehr oder weniger nichts anderes.
    Shitstorm in 3-2-1….

    • Nö, bin voll bei dir. Vileda allerdings nur das Professional Zeug oder einen anderen vernünftigen 50 cm Taschenmopp nebst Wringeimer und passenden Bezügen. Auch nicht billig, aber dann hat man was langlebiges und gut funktionierendes. Ich habe unsere Putzfrau gefragt, was sie von elektrischen Bodenwischern hält und ob wir sowas anschaffen sollen. Sie hat nur lachend abgewunken und mir gesagt, dass sie das bei anderen Kunden ausprobiert hätte und letztendlich nicht benutzen würde. Manuell mit gutem Werkzeug ist mindestens ebenso gründlich und im Endeffekt schneller, wenn man berücksichtigt, dass man den Nasssauger auch mal saubermachen muss.

  3. Dass man vor dem Reinigen mit dem Teil nicht durchsaugen muss, wird für 90% der Leute unzutreffend sein…

    Ich verlinke hier, wie auch seinerzeit unter dem Beitrag bzgl. der Veröffentlichung des Teils, gerne nochmal meinen wahrscheinlich etwas realistischeren Test:

    https://www.reddit.com/r/dyson/s/9XJ94drbW2

    Mir wurde seinerzeit vom Dyson Staff und den anwesenden Dyson Fanboys (dazu gehörte ich VORHER auch) gesagt, dass man selbstverständlich vor der Verwendung dieses Geräts durchsaugen muss. Und genauso ist es auch. Weil der hier halt im Unterschied zu fast allen anderen Geräten dieser Kategorie NICHT saugt. Und das ist genau der Punkt: Bei den meisten anderen solchen Geräten, die teilweise die Hälfte oder noch weniger kosten, muss man tatsächlich nicht vorher saugen, weil sie es selbst tun. Bei diesem hier muss man es, oder man hat dann halt jedes Mal die Bürsten so voller Haare, dass man in der Zeit, wo man das manuell gereinigt hat, fast auch von Hand hätte wischen können.

    Ich bin ein ähnlicher Techniknerd wie Ihr Jungs hier, nur dass ich keinen Blog betreibe… 😉 Ich wechsle meinen Technikkram wahrscheinlich ähnlich oft durch und kenne wirklich viele viele Geräte persönlich. 🙂 Und dieses Teil hier ist in meinen Augen absoluter Schrott. Auch für die Hälfte des Preises wär‘s noch Schrott.

  4. Wir haben das Topgeräte des Mitwettbewerber, der hat nicht mal die Hälfte gekostet und funktioniert einwandfrei – ich frage mich, was den doppelten Preis des Dyson da rechtfertigt – ausser das man den Namen bezahlt.

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