Zahlungsverhalten in Deutschland 2023: Bargeld dominiert an der Ladenkasse

Laut Erhebungen der Deutschen Bundesbank bleibt Bargeld an der Ladenkasse in Deutschland das meistgenutztes Zahlungsmittel. Doch die Bezahlung per Karte und Mobile Payments gewinnen dazu. Die Befragten aus Deutschland haben im Jahr 2023 allerdings laut der Bank die Hälfte aller Transaktionen mit Banknoten und Münzen gezahlt. Sonderlich belastbar dürften diese Angaben jedoch nicht sein.

So stammen die Angaben vom Marktforschungsinstitut forsa, das von Anfang September bis Ende November 2023 rund 5.700 zufällig ausgewählte Bürger ab 18 Jahren per Telefon befragt hat. Derlei Meinungsumfragen sind sehr anfällig für Verzerrungen und Störungen. Zusätzlich führten die Probanden auch „Zahlungstagebücher“. Ich gehe aber davon aus, dass da nicht nach strengen, wissenschaftlichen Gütekriterien gearbeitet worden ist und es sich somit mehr um einen groben Fingerzeig handelt, nicht aber um eine objektive Studie mit validen und reliablen Ergebnissen. Das sollte man immer im Kopf behalten.

Gegenüber der Erhebung aus dem Jahr 2021 sank der Anteil der Barzahlungen jedenfalls von 58 Prozent auf 51 Prozent. Die Debitkarte wurde laut aktueller Studie bei 27 Prozent der Bezahlvorgänge genutzt. Sie war das am zweithäufigsten genutzte Zahlungsmittel und ihre Nutzung verzeichnet eine deutliche Steigerung von 5 Prozentpunkten gegenüber 2021. Stark gewachsen ist zudem das mobile Bezahlen, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend. Der Anteil des mobilen Bezahlens an den Transaktionen hat sich auf 6 Prozent verdreifacht.

Größere Beträge werden gerne per Debitkarte bezahlt

Gemessen am Umsatz lag die Debitkarte mit einem Anteil von 32 Prozent der Gesamtausgaben auf dem ersten Platz. Bargeld folgte mit 26 Prozent an zweiter Stelle vor Überweisungen und Internetbezahlverfahren wie PayPal. Im Handel sind vor allem größere Beträge am liebsten per Debitkarte von den Befragten beglichen worden. Bei freier Wahl des Zahlungsmittels würden dabei 44 Prozent der Befragten am liebsten ohne Bargeld zahlen. Nur 28 Prozent der Befragten nannten Bargeld als bevorzugte Zahlungsmethode. Weitere 28 Prozent hatten keine klare Präferenz.

Interessant ist vielleicht, dass im Vergleich mit 2021 mehr Befragte den Schutz der Privatsphäre als Vorteil von Bargeld genannt haben. Gleichzeitig geben viele Befragte an, der Zugang zu Bargeld werde immer schwerer. Der Anteil der Befragten, die es als ziemlich schwierig oder sehr schwierig erachteten, zu einem Geldautomaten oder Bankschalter zu gelangen, stieg gegenüber 2021 von 6 Prozent auf 15 Prozent. Dies war sowohl in der Stadt als auch auf dem Land feststellbar. Kann ich selbst so bestätigen, möchte ich Geld abheben, ist das für mich in meiner Wohngegend am einfachsten im Supermarkt bei der Bezahlung möglich.

Rund zwei Drittel der Befragten möchte Bargeld in 15 Jahren wie bisher nutzen. Fast die Hälfte der Befragten erwartetet aber, dass Bargeld dann aus dem Alltag nahezu verschwunden sein könnte. Sieben Prozent nehmen sogar an, dass Bargeld in 15 Jahren abgeschafft sein dürfe. Zumindest Regierungen dürften daran im stillen Kämmerlein ein erhebliches Interesse haben, würde es doch die Überwachung der Bürger bzw. des Geldflusses vereinfachen. Dass an einer anlasslosen Massenüberwachung immer noch generell ein Interesse in der Politik besteht, zeigt das Thema Chatkontrolle.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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