Mozilla übernimmt Anonym und will Online-Werbung mit Privatsphäre forcieren

Mozilla hat Anonym übernommen. Dahinter verbirgt sich eine Firma, welche digitale Werbung mit einem Fokus auf Privatsphäre entwickelt. Laut Mozilla bereite man sich damit auf die Zukunft vor, denn es gebe gerade viele Wandlungsprozesse im Segment für Online-Werbung. Mehr Menschen machten sich Gedanken um den Datenschutz und auch die zuständigen Behörden schauten genauer hin. Da müsse man proaktiv sein und die Werbeindustrie in ein neues Zeitalter führen.

Demnach sei es keine Unmöglichkeit, digitale Werbung und Privatsphäre koexistieren zu lassen. Da komme Anonym ins Spiel. Anonym liefere Werbetreibenden anonymisierte Daten und wahre so die Privatsphäre der Nutzer. Damit das Prinzip nicht ausgehebelt werde, füge man seinen Algorithmen eine Art „Datenrauschen“ hinzu, sodass niemals etwas zu individuellen Usern zurückverfolgt werden könne.

Anonym baue dabei auf zwei Säulen auf: 1. Dem Glauben, dass die Nutzer ein essenzielles Recht auf Privatsphäre bei Online-Interaktionen genießen. 2. Der Ansicht, dass digitale Werbung notwendig ist, um kostenlose Inhalte zu ermöglichen. Anonym werde jetzt Bestandteil der Mozilla-Familie, werde aber weiterhin wie gewohnt Bestandskunden versorgen. Gegründet wurde das Unternehmen 2022 von ehemaligen Meta-Mitarbeitern.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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21 Kommentare

  1. Ich habe eine bessere Idee: Macht doch einfach die Werbung weg!

  2. Heisenberg says:

    Anonymisierte Werbung bleibt trotzdem lästige Werbung, hätten sie mal lieber in uBlock Origin investiert, damit würden sie sich mehr Freunde machen! 🙂

    • Das ist ja eben nicht der Sinn. Zitat des Artikels:
      „Der Ansicht, dass digitale Werbung notwendig ist, um kostenlose Inhalte zu ermöglichen.“

      Wie soll kostenlos sonst funktionieren?

      • Heisenberg says:

        kostenlos, hört man das nicht schon am Wort?

        Werbeterror ist auf jeden Fall nicht kostenlos, das kostet mich Zeit, Nerven, traffic, Strom, renderzeit, habe ich noch was vergessen, reicht ja auf jeden Fall schon!

        • Ohne Werbung würde es kein Internet geben und auch nicht dieser Blog. Wer allen ernstes erwartet, dass man sich als Kunde nicht an den Kosten der Betreiber beteiligen muss, hat den knall net gehört.

          • Es gab vor der Werbung Internet und es wird auch nach der Werbung das Internet geben.

            Das ist doch nur ein Geschäftsmodell.

        • @Heisenberg Caschys stört es sicherlich auch, aber es trägt nun mal keiner die Kosten und die die am lautesten schreien bezahlen sowieso nichts. Also deiner Meinung nach soll Caschys beispielsweise Zeit, Nerven, Traffic, Strom, Recherche, Mitarbeiterkosten und Server zum 0 Tarif anbieten und das obwohl der feine Herr, sicherlich sowieso einen Adblocker nutzt!

          Wie kommt man auf die Idee, das kostenlos bedeutet, alles ist geschenkt und braucht keinen Gegenwert. Es ist für dich kostenlos hier zu lesen und BS zu kommentieren, aber Caschys darf ja nicht auf die Idee das wenigstens die Kosten amortisiert werden. Man muss mal bedenken, wie wenig am Ende überhaupt mit Werbung eingespielt wird

  3. Es ist wirklich immer wieder bemerkenswert, wie vollkommen fehlgeleitet Mozilla ist. Das gabs ja immer schon latent, z.B. als sie damals ihr Manifest lobotomiert haben. … oder als die Foundation plötzlich dachte, ihr eigentlicher Zweck seien rassistische affirmative action Programme und sowas. … oder die regelmäßige Praxis, den Firefox Browser ohne Not zu sabotieren, etwa als sie fast alle Extensions afür die Mainline auf Android für mehrere Jahre verboten haben.

    Man hat einfach den Eindruck, dass Mozilla wirklich böse ist – obwohl der Browser ja nun nach wie vor eine lifeline der user agency ist.

    Jetzt steigen sie bei AdTech ein. Ein Markt, der Privatsphäre und einem aufrichtigen Verhältnis zum Kunden diametral entgegen steht. … mit einem Konzept, welches zumindest mich erst mal an Googles Privacy Sandbox erinnert. Das war bei Google schon schlecht; ich sehe nicht, wieso das bei Mozilla besser wäre.

    • Und das alles mit Googles Geld, denn ohne würde sie solche „Experimente“ gar nicht starten können. Echt ein komischer Laden.

  4. Tragisch, wie sich Mozilla immer weiter selbst zugrunde richtet…

    • Heisenberg says:

      Erinnert mich an south Park:

      „Ob rieseneinlauf oder kotstulle du hast die Wahl!“

      Und genau das wissen die auch, von daher egal! 🙂

  5. cryptosteve says:

    Wäre ich noch bei Mozilla, würde ich mich über diese Entwicklung vermutlich ärgern.
    Ich bin allerdings in der Vergangenheit schon aufgrund anderer Entscheidungen seitens Mozilla abgewandert, deshalb kann ich hier nur noch schmunzeln.

  6. Privatsphäre ist ja schon mal ein wichtiger Punkt. Min. genauso wichtig wäre aber, dass Werbung nicht penetrant piept, blinkt, einfach nur nervt und vom eigentlichen Content ablenkt. Das hat echt Überhand genommen. Viele Seiten – diese hier eingeschlossen – sind mit Werbung einfach nicht mehr zu ertragen.

  7. Warum hat es eigentlich nie jemand geschafft, ein funktionierendes Freikauf-System zu etablieren? Die Werbeindustrie sagt mir einfach wie viel sie an mir verdient, ich bezahle das und werde verschont. Die Mafia Methode zieht Amazon ja auch durch, also warum nicht die Online Werber?

    • Mikro payments wären die Lösung. …aber ist halt unvereinbar mit unserem Anspruch, alles doppelt und dreifach zu überwachen. Könnte ja jemand 50 Cent Steuern hinterziehen oder der Hamas einen Kaffee ausgeben oder so.

  8. Ich finde die Idee von der Absicht her gar nicht so schlecht. Ich lese auf sehr vielen verschiedenen Internetseiten dies und das, und begegne mittlerweile sehr häufig irgendwie gearteten Bezahlschranken. Schaut man näher hin, sind die geforderten Preise einfach viel zu hoch für a) die gelegentliche Nutzung und b) die Zahl der Internetseiten, die nach einer Suche auf den ersten Blick interessant erscheinen (es aber häufig bei genauerer Betrachtung nicht sind). Werbung zur Finanzierung des Internetangebots ist lästig, aber nicht per se schädlich. Schädlich sind bestimmte Arten von Cookies und Tracker, die häufig zur Unterstützung von Werbung dienen, aber auch noch bösartiger sein können. Die besonders dreisten Anbieter wie heise kassieren erst einmal dafür, ihre Artikel überhaupt vollständig lesen zu können, und drohen dann noch, trotz Abos weiterhin Werbung mit Trackern und Weitergabe an Länder ohne relevanten Datenschutz einzusetzen, wenn man nicht noch ein zusätzliches Abo abschließt, um Tracker zu vermeiden, die eigentlich sowieso als kriminell eingestuft sein sollten. Da ist das Angebot von Mozilla, wenn es denn funktioniert, vielleicht ein Ausweg.

  9. Es gibt zwei Probleme:

    1. Werbung
    2. Tracking

    Diese sind technisch und logisch miteinander verbammselt, für mich als NUTZER sind es aber zwi verschiedene Dinge, die sich daraus ergeben:

    1. Genervt werden durch Werbung
    2. Privacy verlieren durch Tracking.

    Meine Position dazu:
    1. Mir ist Tracking vollkommen schnurzpiepe-egal. Komplett Latte.
    2. Werbung: Nicht einen einzigen Buchstaben, niocht einen einzigen Pixel dulde ich. Mit heiligem Zorn schreibe ich schonmal selber eine Stunde lang Code, nur um drei Wörter Text wegzukriegen. Werbung ist THE WORST.

    Und deswegen geht das für mich in die exakt falsche RIchtung. Nicht private Werbung will ich, sondern Werbefreiheit.

    Zu den Kommentaren hier: Wir hatten die ersten zehn Jahre lang ein werbefreies Internet.
    Mein Kompromissvorschlag: Werbung ratzfatz radikal komplett verbieten, und alle werbefinanzierten Dienste MÜSSEN dann entweder Hobbyplattform werden, oder Geld verlangen. SO, wie das früher mal hervorragend geklappt hat. Beide Sorten Angebote werden dadurch besser.

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