De-Mail: WEB.DE, GMX und 1&1 kündigen Ende ihrer Dienste an

Keine Überraschung: Auch United Internet steigt mit seinen Diensten Web.de und GMX vom toten Pferd De-Mail ab. Wer sich daran nicht mehr erinnert: De-Mail sollte so etwas wie die sichere Behördenpost werden. Unter anderem steckten als Anbieter United Internet mit GMX und Web.de und die Telekom dahinter – unterstützt von der Regierung. Die Telekom griff dann bereits 2021 zur Reißleine und kündigte ihr Aus an. Dreistellige Millionenverluste habe De-Mail verursacht.

Die 1&1 De-Mail GmbH wird die De-Mail-Dienste der Marken Web.DE, GMX und 1&1 innerhalb der nächsten zwölf Monate beenden, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. In den letzten Monaten hatte das Unternehmen laut eigener Aussagen das Ziel verfolgt, De-Mail weiter auszubauen und auf eine bessere wirtschaftliche Grundlage zu stellen. Dies hat aber zu keinen verwertbaren Ergebnissen geführt. Die 1&1 De-Mail GmbH wird den Betrieb und Kundenservice des Dienstes bis zur Schließung unverändert fortführen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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23 Kommentare

  1. De-Mail? Gibt’s den „Bullshit made in Germany“ immer noch?

  2. Freddie Flintstone says:

    Frage mich bis heute, wieviele Nutzer De-Mail eigentlich hatte und wozu sie es genutzt haben.

    • Tot geborene Geschichte,
      wollte mir vor Jahren einen Account anlegen – zum Glück ist nie jemand vorbei gekommen, um die Geschichte zu legitimieren

  3. Ich fand die Idee sicherer Mails zuerst gut. Bis ich dann die gesetzlichen Grundlagen las: Die verschickte DE-Mail galt als gerichtsfest zugestellt und zur Kenntnis genommen. Knöllchen, Mahnbescheide und andere Amtsbriefe per Mail, Fristen beginnen mit dem Versand und ich habe das Risiko, diese ggf. zu spät gelesen zu haben. Nee danke! Habe das Postfach keiner Behörde mitgeteilt und es gleich wieder gekündigt. Zumal das eigene Versenden auch noch Geld kosten sollte. Sowas ist alles andere als sexy. Das hat keine Privatkunden überzeugt!

    • Das ganze System war so designt worden, dass es nur scheitern konnte.

    • GooglePayFan says:

      Ja, ich erinnere mich, dass dieser Punkt ein großer Kritikpunkt war. Aber da hat die Masse in meinen Augen mal wieder sinnlos übertrieben:

      Meines Wissens gilt auch Briefpost am Tag der Zustellung als zugestellt, wenn denn ein Einschreiben oder gar Postzustellungsurkunde von Postboten eingeworfen wurde. Und dann läuft die Frist auch schon, selbst wenn du ggf. im Urlaub ist.

      Klar, gegenüber De-Mail habe ich hier immer min. einen Tag gewonnen, aber wenn ich mal nicht Zuhause bin, kann ich evtl. gar nicht rechtzeitig auf die Frist reagieren, Mails hingegen kann ich überall auf der Welt öffnen.

      • KP ob das so stimmt, aber wenn die Gerichtsbarkeit ab Zustellung (Brief) vs. ab Versand (De-Mail) – wie hier in den Kommentaren beschrieben wurde – richtig ist, ist das ein klarer Vorteil des Briefes.

        • Was ist den der große Unterschied zwischen dem Zeitpunkt des Versands einer E-Mail und des Empfangs? Sind diese paar Sekunden wirklich so schlimm?

          • Der grosse Unterschied:
            In den Postkasten schaut man eh täglich bzw. sieht sogar im Vorbeilaufen im Sichtfenster, ob etwas darin ist. Also tägliche Kontrolle kein nennenswerter Aufwand.
            Um das Gleiche bei DE-Mail zu erreichen hätte man sich (Mangels Benachrichtigung (ein weiterer Designfehler)) täglich einloggen müssen und IIRC war das nicht nur Nutzername/Passwort.

            • Bei der Telekom konnte man sich zumindest ne Mail schicken lassen wenn ne neue Nachricht da war. Auch von wem stand drin.
              Da die bei mir per Push kommt habe ich quasi in Echtzeit die Info bekommen.

    • Äh, ist das mit den Fristen bei der guten alten Papier-Post nicht ganz genau so?

      • Nicht wirklich. Da kannst du immer noch glaubhaft abstreiten den Brief bekommen zu haben. Nur bei Zustellung mit Einschreiben oder Postzustellungsurkunde klappt das nicht – und das wird wegen eines Knöllchens oder einer Rechnung keiner machen. Selbst beim Steuerbescheid gilt: im Zweifel zugunsten des Empfängers.

        Und bei De-Mail musste das noch nicht mal tatsächlich zugegangen sein – Serverprobleme (wie aktuell beim Bundesamt für Justiz) oder ähnliches führen schon mal dazu das Mails sehr spät oder gar nicht ankommen. Und bei De-Mail ist dann der Empfänger der Depp, da der nicht nachweisen kann das etwas NICHT passiert ist.

        Ich bin sehr froh das nicht mehr Leute auf diese Mogelpackung reingefallen sind.

    • Hat mich seinerzeit auch nur Geld gekostet! Wusste gar nicht, dass Polizei und Ordnungsamt von dieser Adresse ohne mein Wissen Gebrauch machen konnten! So habe ich natürlich sämtliche Fristen versäumt! Das passiert einem jedoch nur einmal! Sofort die Adresse gelöscht! NEIN, DANKE DE-Mail!

  4. Das Pendant von der Post ist ja auch schon seit 2019 Geschichte. Hatte die gleichen Nachteile wie die DE-Mail.

  5. Ich nutze De-Mail zurzeit häufig wegen eines laufenden Gerichtsverfahrens. Für die elektronische Kommunikation mit Gerichten ist für Privatpersonen ist De-Mail zwingend notwendig.

    24 Cent für eine identitätsbestätigte Mail mit Empfangsnachweis finde ich jetzt nicht so teuer. Ein Einschreiben mit der Post ist wesentlich teurer.

    Von mir aus darf dieser Dienst bei GMX gerne erhalten bleiben.

    • TrueStory says:

      Wer hat denn schon laufend diesen Anwendungsfall?! Abgesehen davon mal wieder toll: „3-stelliger Millionenbetrag verbrannt“ und das bloß bei der T. Hat denn bei den Meetings nicht mal einer die Red Flags angesprochen? Wahnsinnig unattraktiv insgesamt, aber das muss man ja nicht aufrollen, hinlänglich bekannt.

    • Hallo Marko! Versuche doch „Mein Justizpostfach“ (MJP). Das ist zwar noch im Probebetrieb – in meinem Falle hat es aber problemlos funktioniert. MJP ist sogar kostenfrei …

  6. Und ich dachte eben schon, meine Emailadresse mit …gmx.de am Ende wird bald gelöscht

    • Macdefcom says:

      Lustig, habe ich beim schnellen Drüberlesen auch zuerst gedacht.
      De-Mail ist eine gutgemeinte Idee gewesen, war aber letztlich ein Paradebeispiel eines verfehlten Willens zur tatsächlichen dauerhaften Digitalisierung der Behördenaufgaben.

    • Genau so ist es mir auch ergangen als ich die Überschrift im Telegram-Kanal überflogen habe 🙂
      Bin in Gedanken schon durchgegangen wohin umziehen und bei welchen Diensten die Mail hinterlegt ist

  7. Trauige Geschichte die wieder die Gier im Wege stand , Email soll Geld kosten und UnitedInternet träumte von einer Gelddruckmachine.
    Ähnlich lief doch das Signaturgesetz für PDF Rechnungen bis der EUGH es für nichtig erklärte.

    Wobei gerade läuft noch eine neue Nummer für die Rechnungen im XML-format, mal sehen wie das läuft.

  8. Bedauerlich, dass Web.de, GMX und 1&1 nicht wirklich das Ende „ihrer Dienste“ ankündigen.
    Immerhin haben sie ihr tolles neues Mobilfunknetz vom Markt genommen – ganz ohne Ankündigung. Tag Drei heute…

  9. B. Schmidt says:

    Ich fand DE-Mail mehr als hilfreich, hatte ich doch eine zeitlang ziemlich viel mit der Rentenversicherung zu tun. Über DE-Mail ließ sich alles zeitnah erledigen. Auf dem Postweg dauerte es Tage länger (das Mail wurde von der Sachbearbeiterin direkt versandt, bei Postzustellung musste das Schreiben erst noch durch weitere Abteilungen). Bei der unzuverlässigen Postzustellung bei uns bestand zudem noch die Gefahr, dass ein Schreiben überhaupt nicht zugestellt wird. Ich bedaure sehr, dass diese Möglichkeit nun auch bei GMX abgeschafft wird (über T-Online funktioniert es ja schon länger nicht mehr). Es gibt noch ein Unternehmen, welches weitermacht, hierfür aber ganz schön Geld kassiert. Da ich heutzutage nicht mehr so viel mit Behörden zu tun habe, ist es mir einen monatlichen Beitrag nicht wert!

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