AWOL VISION 4K 3D Triple Laser Projector LTV-3500 Pro: Ein erster Blick

Ich habe in den letzten Wochen aufgrund eines Tests die Zeit vor einer Leinwand verbracht. Grund dafür ist der „AWOL VISION 4K 3D Triple Laser Projector LTV-3500 Pro„. Laserbeamer sind per se nichts Neues, dennoch habe ich mir das neue Flaggschiff von AWOL mal anschauen wollen, um zu sehen, was sich so getan hat. Wer den Vorgänger schon kennt: Die neuere Version bietet zusätzliche Unterstützung für Dolby Vision und die Integration in das Control4 Smart-Home-System, unterscheidet sich jedoch ansonsten kaum vom älteren Modell.

Ein Merkmal des „AWOL VISION 4K 3D Triple Laser Projector LTV-3500 Pro“ ist seine Helligkeit. Der Projektor verfügt über eine Helligkeit von 3.300 ANSI-Lumen (3.500 Peak). Das bedeutete während meiner Testzeiten, dass ich nicht in einem dunklen Raum hocken musste, um zu streamen und zu spielen. Selbst bei eingeschaltetem Licht im Raum war noch ein hervorragendes Sichterlebnis möglich.

Wird es allerdings „zu hell“, dann sieht man natürlich eine Verschlechterung; das Bild wirkt ausgewaschen, wie die Lieblingsklamotten nach zahlreichen aggressiven Waschgängen. Für meinen Test musste allerdings keine normale Wand herhalten, ich konnte die 120-Zoll-Akustikleinwand AWOL Vision Cinematic+ ALR mit motorisierter Bodenerhöhung dazu testen. Wer allerdings eine saubere und ebene Wand hat, der sollte allerdings dennoch ein super Bild hinbekommen.

Interessanterweise bin ich eigentlich ein OLED-Fan, der LTV-3500 Pro hat mich aber oft vor die Leinwand gesaugt, ganz einfach, weil größer einfach besser ist – und weil man wirklich eine gute Qualität geboten bekommt, selbst beim Schauen von Fußball und anderen schnellen Inhalten. Wie groß der Bildschirm sein wird, hängt stark davon ab, wie weit man den Projektor von der Wand entfernt aufstellen kann. Bis 150 Zoll sind machbar.

Das Ganze klang aufbautechnisch einfach, doch man muss wirklich nicht so weit weg von der Wand – und eben schauen, dass man den Projektor gut ausjustiert. Der Kasten ist wirklich nicht klein, das Gewicht von rund 13 Kilo spielt aber keine Rolle. Die Sache ist aber, dass die Kiste eben in den meisten Fällen, sofern nicht an der Decke befestigt, irgendwo rumsteht. Ich testete easy – mit dem Projektor auf dem Boden vor der Leinwand.

Auf der Oberseite des Geräts befindet sich ein Einschaltknopf, um den Projektor ohne Fernbedienung zu starten oder auszuschalten. Zusätzlich sind Sensoren vorhanden, die Objekte in der Nähe erkennen können. Wenn ein Objekt erkannt wird, wird das Bild sofort ausgeschaltet, um mögliche Schäden an den Augen zu verhindern. Gleichzeitig erscheint eine Warnmeldung.

Getestet habe ich den Laser-Projektor unter anderem mit dem aktuellen Apple TV, einem Fire TV sowie der Xbox und einem Windows-Handheld. Bei voller 4K-Auflösung kann der Projektor maximal 60 fps ausgeben, was für mich allerdings kein Problem darstellte. Wollt ihr mehr Frames, müsst ihr eben die Auflösung runter justieren. Dieses Modell des AWOL-Projektors unterstützt auch Dolby Vision, was dazu führte, dass ich gefühlt ein wirklich gutes Bild mit satten Farben zu sehen bekam. Besonders bemerkbar macht sich so etwas natürlich bei den entsprechenden Inhalten, die mir oft ein „Wow“ abrungen, denn wenn man so ein fantastisches Bild in „groß“ vor sich sieht, ist das doch einmal eine andere Nummer.

Die Details sind schon wirklich gut. Der Projektor verwendet ein Dreifachlaser-Set-up, das insgesamt schärfere Bilder und bessere Farben erzeugen soll. Er kann 4K-Inhalte anzeigen, indem er ein 1080p-Bild schnell verschiebt, um die erforderliche Anzahl an Pixeln zu erzeugen. Nischig, aber machbar: Das Aktivieren eines 3D-Modus, AWOL bietet sogar passende Brillen an. 3D mag ich nicht so, wurde aber von mir getestet. Im Ergebnis ganz gut – mit den üblichen Qualitätsverlusten, die man dabei so hat.

Man kann zwar ein Soundsystem anschließen, allerdings habe ich nur den internen Lautsprecher benutzt. Der Sound ist wirklich gut, satt, laut und gut ausbalanciert, doch hätte ich ein solches Gerät dauerhaft und nicht nur im Test, dann würde ich wieder zu meiner Soundbar greifen. Der Lüfter? Tatsächlich nur wenig bis teilweise gar nicht wahrnehmbar, da habe ich schon deutlich lautere Modelle erlebt.

Schön fand ich, dass AWOL seinem Projektor kein Android oder Google TV aufzwingt, stattdessen hat man ein eigenes System drauf, welches ein paar Einstellungen bietet, für alles andere kann man einen Zuspieler nutzen. Die Menüs sind aufgeräumt, gut durchdacht und meistens sinnig. Man findet einen Assistenten vor, der dabei hilft, den Projektor ordentlich zu justieren und die Linse zu fokussieren.

Da muss ich gestehen, habe ich länger für gebraucht, als es mir lieb war. Der Projektor hat zwar höhenverstellbare Füße, aber da bin ich seitlich nicht so gut herangekommen, sodass ich das Gerät oft bewegen musste – was wiederum dazu führte, dass millimeterweise Verschiebungen großen Einfluss auf die Leinwand hatten. Ansonsten bietet das System das Übliche: Anpassungen von Formaten, Farben, Helligkeit, dies, das – man kann gar einen 24-fps-Modus aktivieren.

Ebenfalls nett: Auf der Rückseite hat er zwei HDMI-Anschlüsse, eine Ethernet-Verbindung, einen USB-A-Anschluss und einen optischen Audioeingang. Es gibt auch einen „versteckten“ dritten HDMI-Anschluss, der in einem Fach auf der Rückseite versteckt ist und Streaming-Sticks aufnehmen kann, ohne aus der Rückseite herauszuragen. In diesem Fach befindet sich ebenfalls ein USB-Anschluss zur Stromversorgung eines Sticks. Kleines Detail, aber durchaus nett.

Was in meiner Zeit des Testens so auffiel? Nun ja, dass ich mir fast die Frage stellte, warum ich überhaupt noch ins Kino gehe. Klaro, bei normalen Einstellungen zwischen 80 und 120 Zoll ist das Bild nicht soooo groß, aber es sind eben auch 150 Zoll machbar. Das ist schon ein himmelweiter Unterschied für jemanden, der sonst 55 oder 65 Zoll nutzt. Für mich und viele andere ist sicherlich der Preis die reine Hürde. AWOL scheint den Preis gelegentlich zu würfeln. Man kann den AWOL VISION 4K 3D Triple Laser Projector LTV-3500 Pro derzeit für 4.899 Euro bekommen, zum Testanfang waren es aber auch mal 1.000 Euro mehr. Hätte ich mein Wohnzimmer nicht so aufgebaut, wie es derzeit der Fall ist, dann täte mir so ein Setup tatsächlich gefallen. Das hat schon Laune gemacht (bin aber auch großer Doku-Gucker).

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Danke für den Testbericht. Ein 100 Zoll Laser-TV wären irgendwann mal mein Ziel im Wohnzimmer. Wenn den jetzten OLED also mal das zeitliche Segnen sollte, dann werde ich mich nochmal näher damit befassen

  2. Petersilie says:

    Reine Neugierde: die 3D Darstellung aktiv (mit Shutterbrille) oder passiv (mit Filterbrille)?

    • Aktiv; für passives 3D mit Polarisation bräuchte der Projektor ein spezielles Filter und eine Silberleinwand. Interferenzfilter, wie sie bei Dolby 3D verwendet werden, gibt es im Consumer-Bereich überhaupt nicht.

  3. Für einen UST reicht keine saubere und Ebene Wand. Durch den Abstrahlwinkel müsste diese absolut perfekt sein und dann landet jede Menge Licht als Reflexion an der Decke. Zudem hat eine entsprechende Leinwand deutliche Vorteile, da nur das Licht von unten – vom Projektor – zum Zuschauer reflektiert und Decken- und Umgebungslicht geschluckt oder wegreflektiert werden. Das Geld für eine Leinwand muss man wohl mit einplanen für ein gutes Erlebnis mit einem UST-Projektor

    • Wenn man einen Kinoraum hat, bzw. die Möglichkeit, zu verdunkeln, reicht eine normale mattweiße Leinwand. Ich habe den AWOL LTV 3000 pro, und selbst mit einer normalen Leinwand ist das Bild hervorragend. Dass aufgrund des Abstrahlwinkels das meiste Licht an der Decke landet, ist ein Märchen der Leinwandverkäufer, denn es ist ja gerade die Eigenschaft von matt, dass das Licht diffus verteilt wird. Ich hatte vorher einen normalen 4k Beamer und konnte an der Decke nicht beobachten, dass diese bei dem AWOL heller wäre.
      Eine clr oder alr Leinwand macht das Sinn, wo viel Licht im Raum ist.
      Wobei im Artikel wohl ein Fehler ist. Da steht, dass eine ausfahrbare alr Leinwand getestet wurde. da alr Leinwände jedoch eine fresneloberfläche haben, gibt es meines Wissens nur die clr Leinwand zum ausfahren, da deren Struktur horizontal verläuft.

  4. Martin Feuerstein says:

    Würde das Gerät auch für Rückprojektion taugen?

  5. Nutze seit 2 Jahren einen XGimi Aura UST-Projektor mit 120 Zoll ALR-Rahmenleinwand. Will nie mehr was anderes.

  6. Glücklicherweise, habe ich beides, ein Wohnzimmer mit „normalen“ 65″ TV und ein Heimkino mit Projektor (den ich gerade wahrscheinlich zum letzten Mal upgegraded habe). Normales TV gibt es ich nicht im Heimkino, nur Filme und manchmal Serien, GOT haben wir fast ausschließlich im HT gesehen. Normales TV auf über 100″ würde mich tatsächlich wahnsinnig machen. Ins Wohnzimmer würde ich mir so einen Setup nicht einbauen, selbst wenn ich die Möglichkeit hätte oder kein HT. Meine Meinung (oder besser Erfahrung), habe das HT schon seit 20 Jahren natürlich seitdem zig mal umgebaut. Unterschätzen würde ich auch nicht die Lichtleistung/Kontrast der neuen Projektoren, das bringt das Gehirn ganz schön in Wallung zusammen mit der unfassbaren Größe.

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