WhatsApp-Interoperabilität: Meta reagiert auf EU-Regulierung

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Aufgrund des Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union muss WhatsApp ab März eine Interoperabilität mit anderen Messenger-Apps gewährleisten. Dies ist eine Maßnahme, durch die der Wettbewerb zwischen digitalen Diensten gefördert werden soll. Als digitaler Gatekeeper sind Unternehmen wie Meta verpflichtet, eine Reihe von DMA-Regeln zu befolgen. Die Interoperabilität soll es Benutzern ermöglichen, mit Personen auf WhatsApp über Drittanbieter-Apps – wie iMessage, Telegram, Google Messages und Signal – zu kommunizieren und umgekehrt. Dies betrifft Textnachrichten, Bilder, Sprachnachrichten, Videos und Dateien.

Interoperabilität nur per Vertrag

WhatsApp strebt dabei eine sichere und verschlüsselte Kommunikation an. Dritte Dienste, die eine Verbindung zu WhatsApp herstellen möchten, sollen dasselbe Signalprotokoll zur Verschlüsselung von Nachrichten verwenden, oder alternative Protokolle, sofern sie die Sicherheitsstandards von WhatsApp erfüllen. Zusätzlich muss ein Vertrag mit Meta unterzeichnet werden. Die weiteren Details zur Umsetzung werden von Meta im März bekannt gegeben.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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36 Kommentare

  1. Glaube kaum, dass sich Apple, Signal oder Threema auf Verträge mit Meta einlassen werden, welche denen dann die Verschlüsselung etc. vorschreiben werden.

    Die Integration von RCS in iOS finde ich einen sehr guten und wichtigen Schritt, den ich begrüße.
    Sobald dies gemacht wurde – womöglich erst mit iOS 18 – und dies auch praktikabel ist, werde ich meinen letzten verbleibenden Messenger „Signal“ auch in Rente schicken (können – nutze Signal nur noch für die Andoriden, ansonsten ist iMessage mein Messenger Nr. 1).

    • Na gut das ich kein Apple habe. Denn ich mag kein RCS. Im Android schaltet sich das auch öfters mal von alleine ein Aber man kann es ja wieder deaktivieren. Da hierdurch Spam verteilt wird.
      Und wer mir schreibt, das dann SMS über RCS kein Geld kostet, Mag sein die letzte SMS die ich geschrieben habe war an meinem Nokia vor 12 Jahren.

      • Aus reinem Interesse, was spricht gegen RCS und für SMS? Spam Kommt auch per SMS, sobald Nummern in gewissen Bereichen bekannt werden.
        Bisher hatte ich nur Spam über SMS und noch keine per RCS.
        Datenschutztechnisch sollte RCS der SMS auch weit überlegen sein (nich näher mit befasst, gehe ich aber mal von aus)

        • Im Grunde ist RCS wie ein neuer Messenger, nur mit vielen Clients. … aber diese Protokoll-Dimension ist hier durch die starke Einbindung der Anbieter von allen üblichen Vorteilen eines offenen Protokolls befreit.

          Natürlich ist SMS schlecht. RCS ist Messaging, wenn man der Prämisse folgt, dass Big Tech weiterhin die individuelle Kommunikation kontrollieren soll.

          Ansonsten kann man auch einfach einen anderen Messenger nehmen. Hauptsache es entsteht kein Monopol. … Also von mir aus Signal, Threema, Wire, irgendein Matrix Client… irgendwas in die Richtung.

      • Ich verstehe Deine Argumentation zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Nur weil Apple RCS integriert, heißt das ja noch lange nicht, dass RCS unter iOS nicht abschaltbar sein wird.

        Wie Du ja selbst geschrieben hast, ist RCS sogar unter Android abschaltbar – und ohne Googles Android wäre RCS schon lange tot und begraben. So sitzt noch Google auf den toten Pferd und versucht zu reiten.

    • Signal und Threema haben mehrmals gesagt, dass die nicht WhatsApp zusammenarbeiten wollen, weil die der Meinung sind, dass deren Verschlüsselung, dann geschwächt wird.

      • Macht nur keinen Sinn. WhatsApp nutzt exakt die gleiche Verschlüsselung, wie Signal.
        Einzig mit Telegram nicht zusammenzuarbeiten macht Sinn, da Telegram von Haus aus gar keine Verschlüsselung besitzt.

        • > WhatsApp nutzt exakt die gleiche Verschlüsselung, wie Signal.

          Das ist so ein abgedroschener Punkt… Natürlich gehört zu einer sicheren Kommunikation mehr als nur das Protokoll.

          Aber darüber muss man sich gar nicht streiten, denn die Regulierung sieht für Signal und Threema keine Verpflichtung zur Interoperabilität vor, zumindest noch nicht.

          Wenn sich das Instrument in ein paar Jahren zu einer Art Waffe gegen verschlüsselte Kommunikation entwickelt hat, wird man sicher auch die kleineren Anbieter verpflichten.

        • >da Telegram von Haus aus gar keine Verschlüsselung besitzt.

          Diese Aussage ist natürlich falsch: https://telegram.org/faq/de#f-wie-verschlusselt-ihr-nun-genau-daten

        • Jedenfalls sagt Meta das. Selbst wenn das stimmt, wird die auch so angewendet wie bei Signal? Ich vermute, dass in den Details die Unterschiede liegen und damit die Schwächung der Verschlüsselung.

          Signal verschlüsselt z. B. alles, bis auf den Empfänger und reduziert so die Metadaten auf das Nötigste.
          Bei Anrufen wird eine konstante Bitrate verwendet, damit man nicht herausfinden kann, wer hauptsächlich redet (z. B. ein Mitarbeiter, der möglicherweise Firmengeheimnisse verrät). Ich habe gelesen, dass man wohl auch anhand der verschlüsselten Datenmenge das Gespräch mehr oder weniger rekonstruieren kann. Davor ist man dadurch auch geschützt.
          Die Telefonnummern, die (noch) zur Identifikation verwendet werden, werden lediglich als Hash übertragen (und auch nur diese).
          Macht das WhatsApp genauso?

          Telegramm hat sehr wohl eine Verschlüsselung in Form von „geheimen Chats“, die man aber explizit anstoßen muss. Allerdings ändert das wahrscheinlich wenig an der Zusammenarbeit.

  2. “ Zusätzlich muss ein Vertrag mit Meta unterzeichnet werden.“ Was passiert wenn sich die nicht einig werden über den Vertrag? Genau nix es bleibt dann wie es ist.

  3. Wenn ich mit Google Message oder Apples Imessage an Whatsapp Nachrichten senden kann. Dann fliegt Whatsapp von meinem Smartphone runter.

    • Die Nutzung des Clients und der Whatsapp-Infrastruktur ist die „Gegenleistung“, die Du gegen deine Kommunikationsdaten eintauschst. Wenn Du den Client nicht mehr nutzt, bekommt Whatsapp trotzdem die Daten, für noch weniger Gegenleistung.

    • Ich werde erstmal abwarten, wie das tatsächlich umgesetzt wird und wie sich das in der Praxis dann letztlich darstellt, aber meine Hoffnung ist, dann tatsächlich nur noch die Standard-App des Smartphones nutzen zu können, um jeden zu erreichen und auch für andere erreichbar zu sein. Jede App, die nicht zusätzlich installiert werden muss, ist eine gute App.

      • Das ist genau die falsche Herangehensweise. Konkurrenz verschränkt Macht gegen Anbieter. .. ohne Konkurrenz ist man als Konsument dem Anbieter vollkommen ausgeliefert.

        In deinem Beispiel: Die Standardapp wird dann halt die von Google sein.

        … und da kann man dann auch sehr praktisch gleich die ganzen anderen Ansprüche unseres Sicherheitsapparates im Client mitverwirklichen. Und weglaufen ist dann nicht, weil ja alle anderen auch den Client von Google verwenden. Ein bisschen wie mit gmail heute.

        • Das mag unter dem Aspekt vielleicht nicht optimal sein, aber genau das ist es doch, was RCS für mich als Nutzer interessant macht: Mit allen in Kontakt stehen, ohne darauf zu achten, was die andere Seite tatsächlich benutzt. Wenn ich am Ende doch noch jeweils eigene Clients nutzen soll oder auch muss, bringt das doch nichts, außer eben, dass die EU (wieder mal) etwas durchgesetzt und Macht demonstriert hat, nur weil es geht.

        • Das stimmt einfach nicht, was du da erzählst. Google erstellt hier keine Standardapp. RCS ist ein Standardprotokoll, das der Messenger von Google benutzt und das nach und nach von den Providern unterstützt wird. Wenn eine Nachricht nicht über RCS verschickt werden kann, ist der Fallback SMS.
          Bei Gmail ist das exakt das gleiche, es wird ein Client angeboten, der ein Standardprotokoll, in diesem Fall die Mailprotokolle (SMTP, IMAP und POP3), nutzt.

  4. Halte ich so absolut nichts von und jeder Kontakt der mir dann über WhatsApp schreibt zu Signal wird blockiert. Nachwievor ist Meta die Datenkrake #1 für mich. Wenn ich von Signal zu WhatsApp schreibe, bekommt Meta genauso meine Daten als wenn ich gleich bei WhatsApp bin.
    So wichtig sind mir meine Kontakte nicht, als dass ich meine Daten an dieses Unternehmen sende. Nein Danke

    • Zum Glück sieht das Signal genauso und wird sich daher nicht zu WhatsApp öffnen.

    • Du würdest das doch gar nicht sehen, welchen Clint die Gegenseite nutzt. So lange dir das also nicht geflüstert wird … ist aber eh super albern von dir. Durch und durch. Eher wirst du von den anderen blockiert.

      • Glaube mir, die Entscheidung kein WhatsApp zu nutzen und nur Signal, war richtig. Einige sind dann mit zu Signal gekommen und andere nicht. Auf die kann ich aber verzichten. Mein Motto ist eh, Menschen kommen und gehen und die Wichtigkeit eines einzelnen so arrogant es klingen mag, ist mir persönlich soweit egal.

  5. Echt toll was die EU da Vorschreibt. Das ist Misslungen. Setzen 6.

    Dann kann mich anschließend jeder aus jedem Messenger mit Spam versorgen.
    Die Gefahr durch diese Erweiterung sehe ich als Gefahr und nicht als Vorteil.
    Ich hoffe das Whatsapp dem Nutzer in der Whatsapp APP eine Funktion einbaut:
    „keine „Kontaktaufnahme“ aus anderen Messenger.
    Damit ich hierdurch keine Nachteile habe.
    Meine Vermutung, dann kann jeder fremde Dienst zum Abgleich noch die Adressbücher der Whatsapp User anzapfen.
    Auch vermute ich, leidet dann die aktuelle Ende zu Ende Verschlüsselung.

    • Keiner wird diese Funktion einbauen, aber selbst wenn sie das täten würdest du dadurch trotzdem Nachteile haben, aber es wird nichts mit Spam zu tun haben.

  6. Dann ist WhatsApp eben raus. Zumindest bei mir. RCS ist das Protokoll, welches ich favorisiere. Da es Android bereits voll unterstützt und bald auch die Geräte von Apple, kann jeder jeden erreichen. Mit iOS 18 fliegen besagtes WhatsApp aber auch Signal und Threema von meinem iPhone runter. Dies hat für mich nur Vorteile. Besonders da es die Nachrichten-App mit RCS dann auch auf der Apple Watch gibt und auch über den HomePod kann ich dann jedem mal schnell was zuschicken.

    • Markus Neisen says:

      RCS bei Apple wird auch bei mir dazu führen, dass ich andere Messanger lösche. Habe ich auf der Arbeit auch schon kommuniziert, wo ich aktuell die WA-Gruppe leite – die wird auf RCS umgestellt.

    • RCS ist kein echter SMS Ersatz und schon gar nicht der Nachfolger. Das Problem mit RCS ist, dass es deaktiviert werden kann. Habe ich leider schon öfters bei meinen Kontakten erlebt. Und irgendwie fehlen mir die Argumente, diese Leute wieder zum Anschalten zu bewegen. Man hat doch Whatsapp…

  7. Tatsächlich ändert sich für mich nicht viel. Ich nutze bereits jetzt schon nichts außer iMessage und SMS und das seit 2018. 95% meiner Kontakze haben nun mal Apple Geräte und für die zwei, drei Leute installiere ich das nicht. Der Fallback auf SMS reicht in der Regel aus, sollten Mediadaten dabei sein, macht Apple automatisch daraus einen Link in die iCloud wo der Androiduser das Bild oder Video abrufen kann. Nie Probleme gehabt… wenn man nun inline auch mit android direkt teilen kann, auch schön.

    • Automatisch? Den iCloud-Link muss ich manuell erstellen. Sonst geht’s leider per MMS raus.

      • Das hat mich auch gewundert und ich habe sofort ausprobiert, ein Bild per iMessage/SMS an einen Android-User zu schicken: „MMS muss aktiviert werden“.
        Was geht, man muss zuerst „iCloud-Link Kopieren“ und danach den Link per SMS verschicken.

  8. Kann RCS auch Sprachnachrichten? die nutze ich und viele meiner Kontakte sehr ausgiebig. Im Übrigen bin ich auch immer noch Fan von „PtT“-anwendungen wie „Zello“ mit denen eine Art von „CB-Funk“ auf dem Smartphone oder am PC nachgebildet wird: man kann „Sprechgruppen“ bilden wie im kommerziellen Sprechfunk z. B. DMR und so Gruppen für Familie, Freunde oder Kollegen aufbauen. Jeder in der Gruppe hört jeden sofort, muß das Gerät nicht in die hand nehmen um die nachricht erst „abzurufen“ und wenn er die „Sprechtaste“ drückt hören ihn sofort alle anderen in der Sprechgruppe. Ist aber für mich der mit CB- und Amateurfunk großgeworden ist eine gut eingeübte Form der Kommunikation die wohl vielen die erst mit WhatsApp Sprachnachrichten kennengelernt haben etwas befremdlich erscheint.

    • Ich kenne das schon noch aus früheren Zeiten, finde es aber befremdlich, das heute noch zu nutzen. Das ist doch letztlich die gleiche Situation wie beim Schauen von Filmen und Serien, wo man davon weg wollte, bestimmte Dinge nur zu bestimmten Zeiten sehen zu können. Darum wurde Streaming beliebt. Und das will man jetzt wieder mit Sprache einführen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viele Anhänger hat.

      Abgesehen davon hoffe ich immer noch, dass es irgendwann mal eine Funktion gibt, den Empfang von Sprachnachrichten zu deaktivieren und auch automatisch den Absender darüber zu informieren.

  9. Herrlich, wie Herr Zuckerberg sich das vorstellt:
    Er gibt das technische vor und behauptet im Falle, dass die übrigen Anbieter nicht mitspielen, einfach, dass er es ja versucht habe. Und die EU wird brav zu allem Ja und Amen sagen und klatschen.

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