SimpleLogin: Rechtlicher Firmensitz ist umgezogen
SimpleLogin ist ein Dienst, der es Benutzern ermöglicht, sogenannte „Alias“-E-Mail-Adressen zu erstellen. Diese Alias-Adressen leiten E-Mails an Ihre tatsächliche E-Mail-Adresse weiter, können jedoch jederzeit deaktiviert oder geändert werden.
Im April 2022 wurde SimpleLogin von Proton übernommen. In den letzten Monaten hat sich der neue Eigentümer nach einer eingehenden rechtlichen Analyse dazu entschieden, den rechtlichen Firmensitz von SimpleLogin in die Schweiz zu verlegen, dem Heimatland von Proton, um von den stärkeren Datenschutzbestimmungen des Schweizer Rechts zu profitieren.
Diese Änderung trat zum 1. Januar in Kraft und man hat die Geschäftsbedingungen und Datenschutzrichtlinien von SimpleLogin aktualisiert, sodass die vertragliche Beziehung zwischen SimpleLogin und den Nutzern von SimpleLogin nun über die Proton AG (Schweiz) erfolgt.
Für Kunden ändert sich hingegen nichts. Die Anfragen von Strafverfolgungsbehörden müssen nun über das Schweizer Rechtssystem gestellt werden und die hohen Schwellenwerte erfüllen, die im Schweizer Recht festgelegt sind, bevor sie umgesetzt werden können. Durch die Umstellung auf Schweizer Recht wird SimpleLogin nicht mehr der potenziellen Verpflichtung ausgesetzt sein, die Datenschutzrichtlinien Frankreichs umzusetzen.
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Klingt ein bisschen wie ein Werbetext. Die „hohen Schwellenwerte“ der Schweizer Jusiz sind nämlich hauptsächlich Marketing.
ja. keine Ahnung wieso jeder denkt das das Schweizer Recht so viel besser ist für den Schutz der Daten. da steckt nur Marketing dahinter
Natürlich macht es Sinn den Sitz in die „sichere“ Schweiz zu verlegen, nicht nur des Marketings wegen sondern auch um eine einheitliche Rechtslage für alle Dienste der Firma zu haben. Dass die Schweiz aber relevant sichere Datenschutzbestimmungen als die DSGVO haben und dort etwa keine Überwachung durch Geheimdienste existiert, möchte ich stark anzweifeln.
Ich bin nicht sicher ob das Schweizer recht besser ist als das französische. Also für den Nutzer.
Ist eher schlechter glaube ich
ProtonMail kooperiert vollumfänglich mit den Strafverfolgungsbehörden. Zwar wirbt der E-Mail-Anbieter ProtonMail damit, dass bei ihrem sicheren Dienst die Wahrung der Privatsphäre an erster Stelle kommen würde. Doch ein aktueller Fall zeigt ganz deutlich, dass ProtonMail im vollen Umfang mit den US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden kooperiert.
https://tarnkappe.info/artikel/it-sicherheit/datenschutz/protonmail-kooperiert-vollumfaenglich-mit-den-strafverfolgungsbehoerden-167162.html
*Ein* Fall aus dem Jahre 2021 von einer VT-ähnlichen Seite, wo jemand (wahrscheinlich Coronalaugner) einen US-Immunologen bedroht hat.
„aktueller Fall“?
Ein Fall? Tausende: https://proton.me/legal/transparency
tarnkappe ist ein Szene-Magazin und keine dubiose Quelle, kannst es aber auch gerne hier nachlesen: https://steigerlegal.ch/2021/08/02/protonmail-daten-usa/
Warum sollte sich etwas seit 2021 geändert haben?
Proton bewirbt einfach mit psyeudo Schutz. Nur das Problem ist, sehr viele fallen rein. Das ist einfach eine Frechheit, die firma.
Ich finde das jetzt nicht so besonders schlimm. Jeder Dienst muss unter bestimmten Umständen mit den Strafverfolgungsbehörden kooperieren. Jedoch zeigt es auf, das Proton technisch loggen kann und von der Schweiz dazu trotz aller Beteuerungen gesetzlich verpflichtet ist. Was bei Proton aber wirklich bedenklich ist, ist die Tatsache, das Strafverfolgungsbehörden betont haben, das Proton besonders kooperationsbereit ist und auch schon auf Zuruf sogar freiwillig Daten rausrücken. Da muss noch nicht mal ein richterlicher Beschluss gefertigt werden. Das ist in meinen Augen ein absolutes KO Kriterium für diesen Anbieter. Maildienste wie Posteo und Mailbox überprüfen wenigstens genau ob die Anfragen rechtskonform sind, bevor sie darauf positiv antworten. Sind sie es nicht, werden auch keine Daten rausgegeben. Das passiert öfter als man Glauben mag.
Wo genau hast Du das denn gefunden?
Was ich bisher gefunden habe ist, dass Proton erst nur nach entspr. Prüfung, richtertl. Beschlüssen usw. Daten herausgibt.
Also genau das Gegenteil von dem, was Du schreibst.
Das Schweizer Bundesamt für Polizei (fedpol) hebt in einem Betrag des Tages-Anzeigers (hinter einer PayWall: https://www.tagesanzeiger.ch/us-corona-papst-erhaelt-drohungen-ueber-schweizer-mail-dienst-964516231868 ) die gute Kooperation von ProtonMail mit den dortigen Behörden hervor.
… Und das kann man wohl auch erwarten, dass sie mit Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten. Verstehe nicht, was daran schlimm ist.
Grundsätzlich nichts, denn sie müssen sich ja an Recht und Gesetz halten.
Als Kunde erwarte ich aber schon, das ein von mir bezahlter Dienstleister meine Interessen wahrnimmt und eben im Falle eines Falles nur die notwendigen Daten herausrückt.
Oder, im Zweifel diese eben nicht herausgibt, wenn die Behörden falsche, unzulässige oder zu weitgehende Anfragen stellen.
Siehe Mailbox.org Transparenzbericht 2022, „25,4% aller Anfragen rechtswidrig“
https://mailbox.org/de/post/transparenzbericht-2022
Ein Dienstleister, der laut Polizei „gut kooperiert“ (siehe Beitrag von Greymane über Dir) stimmt mich skeptisch.
Denn das heißt in der Regel, er gibt unkritisch alles weiter, was die Polizei anfragt. Und das ist eben nicht immer rechtskonform und oft viel zu weitgehend.
Ja vollumfänglich im Rahmen von Daten, die sie von dir haben. Die aber verschlüsselt sind und auch für Proton nicht sichtbar sind.
Aus Datenschutz technischer Sicht ist ein Umzug in die Schweiz keine Verbesserung für den Nutzer. Das die Schweiz hier besonders datenschutzfreundlich ist, ist schon seit ein paar Jahren nicht mehr der Fall. Ganz im Gegenteil, die Überwachungsmöglichkeiten für die Behörden in der Schweiz wurden erst vor kurzem noch weiter ausgebaut und so ist ein Sitz in einem EU Staat inzwischen dem der Schweiz aus User Sicht vorzuziehen.
Noch ein kleiner Hinweis: Auf Anfrage gibt es für SimpleLogin auch eine Lifetime License für 80$ (so zumindest vor zwei Jahren)
Auch in der Schweiz gibt es Gesetze, und auch dort können die *nicht-verschlüsselten Daten* (sofern angegeben) in schweren Fällen herausgegeben werden.
Die Frage ist doch aber, an wen?
Sicher nicht ans Amtsgericht Posemuckel oder das Landgericht Hamburg, und sicher nicht wegen Falschparkens.
Innerhalb der Schweiz, ja, USA teils auch, aber nicht an z. B. deutsche Geheimdienste.
Never ever würde ich bei einem deutschen Anbieter (Telekom? 1&1/Web/GMX?) anmieten, da kann ich’s auch bei kino.to hochladen.
Hat jemand schon sein SimpleLogin mit eigener Domäne genutzt? Ich wollte bald mal von GMX endlich weg und habe jetzt das meiste schon auf SL umgestellt und nun fehlt eine eigene Maildomäne. Jemand eine Empfehlung dafür?
Danke
Nutze ich seit drei Jahren und läuft super. In Kombination mit Proton Pass ist es so zudem mit einem Klick möglich bei Registrierungen auf neuen Seiten eine einzigartige EmailAdresse mit Deiner eigenen Domain (Alias) zu generieren. Kann das sehr empfehlen.
Super werde ich auch direkt mal testen. Danke
Bei mir läuft SimpleLogin mit eigener Domain auch problemlos. Proton Pass nutz ich noch nicht, da bin ich noch bei Bitwarden. Aber auch dort kann man einfach SL Mails generieren lassen mittels API Key.