US-Kabelfernsehen: Immer weniger Eigenproduktionen

Die Streaming-Anbieter Amazon Prime Video, Disney+, Netflix und Co. geben jährlich Milliarden für Eigenproduktionen aus. Doch bei den klassischen Fernsehsendern baut das nicht nur hierzulande teilweise ab, wie das Beispiel Sky Deutschland zeigt, sondern auch in den USA. So berichtet The New York Times, dass im nordamerikanischen Kabelfernsehen immer stärker Wiederholungen und Co. dominieren.

Als Beispiel nennt man das USA Network, das 2015 etwa noch Serien wie „Suits“, „Mr. Robot oder „Royal Pains“ aus der Taufe hob und inzwischen seine Abteilung für Originals gleich ganz geschlossen hat. Betroffen sind auch ehemals florierende Sender wie TBS, Comedy Central oder MTV, welche vorwiegend Wiederholungen, Reality-Shows und ab und zu Sportereignisse zeigen. Man rechnet, damit, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren weiter beschleunigen wird.

Denn inzwischen konkurrieren ja auch Streaming-Anbieter wie Disney+, Netflix, Freevee und ab 2024 Amazon Prime Video mit den linearen Sendern um die Werbebudgets. In den USA, wo es seit jeher eine andere TV-Landschaft als in Deutschland gegeben hat, wenden sich zudem viele Abonnenten vom klassischen Pay-TV ab und besinnen sich auf Streaming. Es entsteht ein Teufelskreis: Die Sender investieren weniger Geld, weil die Abonnentenzahl schwindet und die Kasse nicht mehr wie früher klingelt. Parallel fehlen reizvolle Inhalte und noch mehr Menschen suchen sich andere Angebote.

Allerdings wird es für die Unternehmen schwierig: Denn die meisten Streaming-Angebote schreiben noch rote Zahlen. Insofern sieht es danach aus, als hätten die US-Medienkonzerne zu früh dem Wechsel von Kabelfernsehen hin zu Streaming einen Push gegeben. 2015 gab es jedenfalls noch ca. 214 Eigenproduktionen von fiktionalen Formaten in den Bereichen Basis- und Premium-Cable in den USA. Schon 2022 war diese Zahl um 39 % eingebrochen.

Stattdessen zeigt man auch in den USA endlose Wiederholungen populärer Serien wie „The Big Bang Theory“, „Friends“ oder auch „The Office“. In Deutschland kennt man diese Verfahrensweise ebenfalls bei beispielsweise dem Vor- und Nachmittagsprogramm von ProSieben. Wie lange das noch gutgehen kann?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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4 Kommentare

  1. Beim Streaming ist der lineare Zug auch schon angekommen. Also Werbung unterbrochen von Inhalten.
    Noch nicht so extrem, aber stetig steigend.

  2. Vielleicht ist tatsächlich eine „kritische Masse“ erreicht? Es gibt vermutlich nicht unendlich viele neue, innovative Ideen für Serien und Filmr in der benötigten Zahl für so viele Anbieter und ein neuer „Aufguss“ ist halt risikoreicher und wird mit weniger Budget auskommen müssen.

    • Wohl eher eine neue Methode, durch Einsparungen noch mehr Kohle abzuzocken. Hier Werbung, da Preiserhöhungen, weniger Ausgaben, oder gleich alles zusammen. Ich kauf mir irgendwann ein Puzzle und lass den ganzen Kram sein.

  3. Wobei die Eigenproduktionen ja auch bei den Streaminganbietern heruntergefahren werden. So ist PrimeVideo ja mittlerweile die Müllkippe für irgendwelche international produzierten Inhalt, die schon vorher niemand sehen wollte.

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