MediaTek Dimensity 9300: Neuer Chip für mobile Flaggschiffe

MediaTek hat mit dem Dimensity 9300 ein neues SoC vorgestellt. Dieser Chip soll direkt mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 konkurrieren, richtet sich also an die Oberklasse. Dabei entstehen die Prozessoren bei TSMC im 4-nm+-Verfahren. Insgesamt bietet der Chip acht CPU-Kerne sowie die integrierte GPU Immortalis-G720 MC13 mit 12 Kernen und Support für Hardware-beschleunigtes Ray-Tracing.

Der Aufbau des MediaTek Dimensity 9300 besteht aus einem Cortex-X4 als Prime-Core mit bis zu 3,25 GHz Takt, drei weiteren Cortex-X4 mit bis zu 2,84 GHz Takt und vier Cortex-A720 mit bis zu 2 GHz Takt. Der Hersteller selbst erklärt, der Dimensity 9300 biete in einigen Szenarios 40 % mehr CPU-Leistung als der Vorgänger Dimensity 9200 – bei um ca. 33 % reduziertem Stromverbrauch.

Die angesprochene GPU soll 46 % mehr Leistung bringen und 40 % weniger Strom benötigen. Möglich also, dass wir den Chip auch in einigen Gaming-Smartphones erleben werden. Kombinierbar ist der MediaTek Dimensity 9300 mit schnellem LPDDR5-TRAM bei 9.600 Mbps. Zudem lässt sich UFS-4.0-Speicherplatz mit Multi-Circular Queue (MCQ) verwenden. Für KI-Aufgaben ist die APU 790 an Bord. Der Dimensity 9300 kann Displays mit WQHD-Auflösung mit bis zu 180 Hz befeuern. Bei 4K-Auflösung wären es immer noch bis zu 120 Hz.

Was Fotos und Videos betrifft, so hilft der integrierte ISP (Image Signal Processor) Imagiq 990 ISP aus. Damit sind etwa Aufzeichnungen von 8K-Videos bei 30 fps und 4K-Videos bei 60 fps möglich – auch im Cinematic-Modus mit Echzeit-Tiefenunschärfe. Generell sind mit dem Dimensity 9300 Kamerasensoren mit bis zu 320 Megapixeln verwendbar. Klar, dass der Chip unter anderem auch für moderne Schnittstellen wie Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4 und 5G bereit ist. Auch kann das SoC neben VP-9 auch bereits den effizienten Videocodec AV1 decodieren.

Ihr findet alle weiteren technischen Daten des MediaTek Dimensity 9300 hier. Es ist davon auszugehen, dass bald erste chinesische Hersteller neue Smartphone-Flaggschiffe auf Basis des Chips vorstellen werden.

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10 Kommentare

  1. Wow. Apple ist also doch nicht der letzte Chipdesigner, der bisher noch kein AV1 decoding in Hardware konnte…Bleibt nur abzuwarten, wann die ersten ARMs es auch codieren können.

    • Ob sich AV1 jemals in der breiten Masse durchsetzt oder eine Erinnerung bleibt wie JPEG2000 wird sich noch zeigen.
      Apple dagegen war bei H.264 und H.265 vorne mit dabei, hat eigene Codecs HEIV/HEIC implementiert und MP4 (m4a/m4v/m4b…) schon vor Ewigkeiten eingeführt, während Konkurrenten im Jahre 2023 noch immer bei „MP3“ kleben.

      • Hier schmeißt Du aber das ein oder andere durcheinander, z. B. Codecs und Containerformate (MP4). MP4 allein ist dementsprechend keine Weiterentwicklung gegenüber MP3.
        Eigene Codecs gab es von Apple eher selten. HEIV und H.265 sind doch das gleiche und Apple gehört mit zur „Alliance for Open Media“, die AV1 gemeinsam entwickelt hat, die keine Lust mehr auf Lizenzzahlungen hat, wie sie bei H.265 fällig werden, so dass die Chancen für eine breite Einführung gut stehen. Nur schade, dass die neuen M3-CPUs noch kein Hardware-Encoding beinhalten, ledliglich Decoding.

        • Gibt es Chips mit AV1 Hardware Encoding?

          • Keine ARMs. Aber Intel, AMD und Nvidia können es alle Codieren in Hardware. Intel meine ich sogar inzwischen seit einem Jahr. Wie es jenseits dessen aussieht, weiß ich nicht.

            • Nein, erst die Meteor Lake-Generation wird im kommenden Jahr „Low Power AV1 Encoding“ beherrschen. Es gibt allerdings Intel Grafikkarten, die AV1-Encdoding unterstützen: https://www.computerbase.de/2022-10/intel-arc-a770-a750-limited-test/

              • Tatsache. War wirklich der Meinung, dass Encoding in der 13. Gen dazu gekommen war. Aber bei AMD geht es schon jetzt mit allem, was RDNA3 Grafik hat, egal ob Grafikkarte oder iGPU. Aber zumindest hat Intel es schon angekündigt, ab wann es geht. Bei ARM sehe ich nicht Mal das. Egal welcher Designer. Nicht Mal bei Googles Tensor, die schon bei Decoding deutlich früher dabei waren als etwa Qualcomm.

      • AV1 setzt sich doch bereits durch und verbreitet sich zunehmend. Ist natürlich auch getrieben durch die großen AOMedia Video mitglieder wie z.b. Netflix

      • Wenn man so offensichtlich keine Ahnung hat, wohin man redet, sollte man lieber schweigen, bevor man sich blamiert. das einzige, was keine ernstzunehmende Zukunft haben wird sind h.265, h.266 und Nachfolger. AV1 etabliert sich jetzt bereits als Standard für alle, die nicht selbst im MPEG Patentpool sitzen und daher billiger an Lizenzen kommen. Und die spielen keine so große Rolle mehr, seit Streaming alles dominiert. Und Unternehmen wie Broadcom befeuern die Abkehr von MPEG nur noch mehr.

  2. Der 8300er scharrt schon mit den Hufen und wird demnächst vorgestellt.

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