BMDV erteilt Zuschlag für bundesweit 8.000 Schnellladepunkte
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erteilt nach eigenen Angaben den Zuschlag für bundesweit 8.000 weitere Schnellladepunkte. Insgesamt zehn verschiedene Unternehmen sollen rund 900 Standorte mit fast 8.000 neuen Ultra-Schnellladepunkten für Elektroautos errichten und betreiben. Man hat auch schon mitgeteilt, welche Firmen da konkret den Zuschlag erhalten haben.
Das BMDV erteilt heute die Zuschläge an folgende Bieter:
- Allego GmbH
- BayWa Mobility Solutions GmbH
- E.ON Drive Infrastructure GmbH
- Eviny Elektrifisering AS
- Fastned Deutschland GmbH & Co. KG
- EWE Go HOCHTIEF Ladepartner GmbH & Co. KG.
- Mer Germany GmbH
- Pfalzwerke AG
- Total Energies Marketing Deutschland GmbH
- Via Deutschlandnetz (VINCI Concessions Deutschland GmbH)
Klar, dass sich da das BMDV und der zuständige Minister Dr. Volker Wissing eifrig selbst auf die Schulter klopfen: Man sorge mit dem „Deutschlandnetz“ für ein „flächendeckendes, bedarfsgerechtes und nutzungsfreundliches Schnellladenetz“. Verbliebene weiße Flecken auf der Landkarte würden geschlossen. Allerdings kann man da einwerfen, dass es da mit 8.000 neuen Schnellladepunkten mit Sicherheit nicht getan ist und vielmehr noch ein weiter Weg zu gehen ist, bis das Netz zufriedenstellend ist.
Mit den neuen Ladepunkten will man den ländlichen Raum genau wie den urbanen und suburbanen Raum versorgen. Eine interaktive Karte mit allen Standorten ist verfügbar unter: www.deutschlandnetz.de. Das Ministerium erklärt, man habe zuvor „Suchräume“ definiert und dabei die bestehende Schnellladeinfrastruktur sowie die zunehmende Anzahl an Elektroautos in den kommenden Jahren berücksichtigt. Auf diese Weise wolle man die Infrastruktur möglichst bedarfsgerecht ausbauen.
Alle Standorte sollen auch festgelegte Standards im Hinblick auf Nutzerfreundlichkeit und Kundenkomfort erfüllen. Als Ladeleistung sind mindestens 200 kW pro Fahrzeug festgesetzt – auch bei hoher Auslastung der Standorte. Den Zuschlag hat man übrigens nicht allein nach möglichst niedrigen Preisen vergeben. Vielmehr wertete man auch aus, ob die Betreiber ihre Standorte schnell errichten könnten, weil sie z. B. bereits über geeignete Flächen verfügen und wie überzeugend das Design sein werde.
Mit der Erteilung der Zuschläge ist ein Teil des Ausschreibungsprozesses für das Deutschlandnetz abgeschlossen. In der finalen Phase befindet sich jedoch noch die Ausschreibung der Autobahn GmbH des Bundes für Schnellladestandorte an 200 unbewirtschafteten Autobahn-Rastanlagen. Das Deutschlandnetz enthalte damit laut BMDV in den beiden Ausschreibungen insgesamt mehr als 1.000 Standorte und stelle sicher, dass der nächste Schnellladepunkt überall in Deutschland in wenigen Minuten zu erreichen sei.
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Hoffen wir mal, dass die Schnellader auch an gut frequentierten Standorten gebaut werden. Ich habe heute in der Lokalzeitung einen Artikel über die Ladefarmen einer Stadt im Rhein-Main-Gebiet, die sich den schicken Beinamen „electric city“gegeben hat, gelesen. Demnach wurde an manchen Ladepunkten gerade mal EIN e-Auto im Monat geladen. Die Ladefarmen befinden sich größtenteils auf den Parkplätzen des dort ansässigen Automobilhersteller und werden von der städtischen Energieversorgung betrieben. Da wurden scheinbar kräftig die falschen Standorte subventioniert. Aber Hauptsache, man kann mit der Zahl gebauter Ladesäule punkten.
Wo bleibt die EnBW?
Die bauen vermutlich einfach unabhängig vom „Deutschlandnetz“ ihr eigenes Netzwerk aus. Dann müssen sie auch nicht die ganzen Anforderungen und Vorschriften erfüllen, die sich aus einem Ausbau innerhalb des „Deutschlandnetz“ ergeben.
Es fehlen mit Ionity, Tesla, Aral und Shell ja auch viele der anderen größten Player. Vermutlich aus den gleichen Gründen.
Das frage ich mich auch…
Die ist doch schon massig vertreten. Was wir ENBW Ladesäulen haben obwohl wir auf dem Land wohnen, krass. Alleine in Wurmberg (Kaff) am Rand eines neuen Gewerbeparks 4 x 300kW Schnellader…..
EnBW hatte vor ein paar Jahren mal, meine ich, gesagt, dass die das selbst aufbauen wollen, weil denen die ganze Bürokratie für sowas nervt und es denen zu lange geht. Und die haben schon ordentlich abgeliefert. Auch was Kooperationen mit anderen Ladeanbietern angeht.
Die Ladesäulen vor den Baumärkten sehen nicht so idyllisch aus wie auf der Symbolzeichnung!
Ich frage mich angesichts der sehr sehr hohen Investitionen, ob irgendein Ladesäulenbetreiber schon mal Geld verdient hat. Und wie sich die Ladepreise verändern müssen, damit Geld verdient wird.
Um die Karte anzuzeigen braucht man nen PC…wie fortschrittlich…
200kW empfinde ich auch für zu wenig, momentan wird es für die meisten ausreichen, ist aber halt nicht zukunftsträchtig und es sind ja Schnelladesäulen, da will ich das Maximal mögliche ins Auto pumpen um schnell weiter zu kommen…
Da die Teile eh nicht für so lange Zeit funktionieren werden und immer wieder umgebaut werden müssen, ist die Versorgung von derzeit 200kW nicht so schlecht – vor allem wenn tatsächlich diese Leistung abgerufen werden kann und nicht wie sonst derzeit üblich nicht mal die Hälfte nutzbar ist bzw. von der Anzahl der angeschlossenen eFahrzeuge abhängt!
Ich denke 200kW ist schon in Ordnung, das dauerhaft, dann wäre ein 100kW Akku in 30 Minuten voll. Und das ist ja auch der Mindestwert. Wichtig ist, dass das mal dauerhaft bereitgestellt wird, dazu muss es aber auf beiden Seiten gut laufen, ich denke daran sollten die erstmal arbeiten. Ostern war ich mal mit einem Megane E-Tech (130kWh Ladeleistung) alleine an einer neuen Säule mit 180kWh. Bewölkter Himmel ~17°C Außentemperatur. 120 kWh lagen für vielleicht 5 Minuten an, danach ein Drop auf 80, dabei blieb es dann auch.
Hier sollte definitiv eher angesetzt werden. Was bringen 1000kWh wenn der Akku wegen jeder Mücke, die vorbei fliegt runterdrosselt?
Hier mal was vom ADAC:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/ladestationen-autobahn/
Und hier noch was vom Focus:
https://www.focus.de/auto/news/elektroauto-boom-fuer-eine-zapfsaeule-braucht-man-in-der-urlaubszeit-50-elektro-ladesaeulen_id_194571133.html
Und das muss dann auch in Europa so sein… ansonsten gilt weiter die Warnung vom ADAC das die Fahrt in den Urlaub mit einem E-Auto gut geplant sein will.