SumUp: Trinkgeld wird vermehrt auch über Bezahlgeräte gegeben

Mittlerweile bezahlen viele Menschen gerne mit Karte, Smartphone oder Wearable – oft auch kontaktlos. Das kann sich natürlich auch auf das Trinkgeld-Verhalten auswirken. Beispielsweise denken einerseits manche Kunden nicht daran, dass sie bei einer Kartenzahlung Trinkgeld geben könnten. Andersherum habe ich es auch schon oft erlebt, dass Trinkgeld nur in Bar angenommen werden konnte. SumUp hat eine Analyse dazu durchgeführt. Demnach werde Trinkgeld inzwischen vermehrt auch über Bezahlgeräte gegeben.

Je kleiner der Zahlbetrag, desto höher sei in der Regel anteilig das Trinkgeld. Ansonsten liest es sich aber etwas merkwürdig, wenn SumUp zudem konstatiert: „Die Aktivierung der Trinkgeldfunktion in Bezahlgeräten beeinflusst die Gabe von Trinkgeld in Branchen wie Gastronomie und Beauty positiv.“ Wie sollte es auch anders sein, wenn ohne so eine Funktion eben kein Trinkgeld gegeben werden kann – außer man bezahlt komplett bar.

SumUp verzeichnete jedenfalls nach eigenen Angaben einen Anstieg von zwölf Prozent bei Transaktionen mit Trinkgeld innerhalb eines Jahres. Dafür wurden die Zahlen von August 2022 bis August dieses Jahres beurteilt. Obendrein nehme der Prozentsatz der Personen, die Trinkgeld geben, seit dem 2. Quartal 2022 generell zu. Dennoch sei der Anteil derer, die überhaupt kein Trinkgeld geben, weiterhin relativ hoch.

Zudem habe sich gezeigt, dass die wesentliche Mehrheit an Trinkgeldern bei kleinen Händlern selten 20 Euro überschreitet. Bei Beträgen unter 50 Euro geben Kunden derzeit durchschnittlich etwa 10 Prozent Trinkgeld. Bei höheren Beträgen von beispielsweise über 150 Euro beträgt der Trinkgeldanteil im Durchschnitt nur noch 8 Prozent. Um zu diesen Ergebnissen zu kommen, hat SumUp im Rahmen seiner Analyse insgesamt den Zeitraum von April 2021 bis August 2023 und die via SumUp vorgenommenen, anonymisierten Transaktionen ausgewertet.

Zu erwähnen ist, dass die Untersuchung natürlich extrem fehleranfällig ist. Beispielsweise ist es möglich, dass jemand zwar generell mit SumUp bezahlt hat, aber das Trinkgeld in bar überreichte. Auch kann man die Zahlen nicht verallgemeinern. Als weiterer Hinweis: SumUp bietet auf seinen mobilen Zahlungsterminals eine Trinkgeldfunktion an. Damit werden standardmäßig Trinkgeld-Optionen in Höhe von 10 Prozent, 15 Prozent und 20 Prozent bei jeder Zahlung ab 10 € bzw. 1 €, 2 € oder 3 € für Zahlungen unter 10 € angezeigt. Diese Beträge sind von kleinen Händlern aber auch individuell einstellbar.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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84 Kommentare

  1. Tim (der Andere) says:

    Also auch die Tipflation hier in Deutschland.

    Mit den voreingestellten Trinkgeldauswahlen wird mehr Trinkgeld gegeben. Logisch. Das X wird so klein sein, dass man es im ersten Moment nicht sieht und im zweiten auch nicht, weil man dadurch gestresst ist.

    Schlechte Lösung.

    • Finde diese vorgegebenen Trinkgeldoptionen auch richtig nervig – fühlt sich immer so an, als würde man dazu gedrängt werden. Und ich gebe für gewöhnlich durchaus Trinkgeld, aber hab jetzt schon öfter kommentarlos das Terminal mit den Optionen in die Hand gedrückt bekommen, und fand es wirklich schwierig, in der kurzen Zeit zu verstehen wie man das richtig bedient (ohne sich dabei schlecht zu fühlen, oder mehr zu geben als man eigentlich wollte).

  2. Wenn ich mit Karte zahle tu ich das weil ich entweder kein Bargeld dabei habe oder mir das für Notfälle im Geldbeutel aufheben möchte. Daher geb ich das Trinkgeld auch so. War bisher nie ein Problem. Meistens notieren die Servicekräfte das entweder auf nem Zettel oder im Gerät damit das steuerlich und für sie korrekt abgerechnet wird.

  3. Aus steuerlichen Gründen wird Trinkgeld in der Regel in bar gegeben. Allerdings nicht wegen Steuerhinterziehung, sondern aufgrund gesetzlicher Vorgaben.

    • Bei einem vernünftigen Terminal wird das Trinkgeld extra ausgewiesen und auch steuerlich korrekt behandelt. Taucht dann idr. auch so auf der Rechnung auf.

    • Das ist eine Falschinformation. Richtig abgerechnetes Trinkgeld (von dem sich der Ladenbesitzer nicht auch noch was abzwagt) ist auch über Karte steuerfrei.
      Sofern Trinkgeld nur bar möglich ist, deutet das entweder auf Unwissenheit auf Seiten des Lokals hin (Trinkgeldfunktion im Bezahlterminal noch nicht gefunden?), oder das Trinkgeld wird nicht nur an die Angestellten ausgezahlt.

    • Trinkgeld gehört zu den Einnahmen und muss versteuert werden, dabei ist es völlig egal ob es in bar oder mit Karte bezahlt wurde.
      Bei einer Kartenzahlung findet es sich aber direkt in den Kontoauszügen als Trinkgeld, während das Bargeld Trinkgeld erst ins Kassenbuch eingetragen werden muss.
      Wenn man das dann nicht auf versehen vergisst, was wiederum als Erklärung verstanden werden darf, warum manchmal das Trinkgeld in bar erwartet wird.

      • Spip: Was ist das denn für ein Schwachsinn. Freiwillige Trinkgelder sind immer Steuerfrei in Deutschland.

      • Trinkgeld gehört nur für den Inhaber zu den Einnahmen. Für die Angestellten ist es steuer- und abgabenfrei. Deshalb ist es völlig unsinnig dem Inhaber Trinkgeld zu geben.

        • Ich gebe den Inhaber nicht das Trinkgeld. Auch wenn ich mit Karte zahle.

          • Wenns ein Einzelunternehmen ist (Kaffee-, Eis-, Würstchenstand, Taxi, etc), dann wirst du keine andere Wahl haben. In dem Fall ist das Trinkgeld zu versteuern.

            Ich frage mich auch, ob SumUp in dem Kontext wirklich von „Händlern“ spricht. Die bieten keinen Service so wie Gastro-Angestellte. Wollen sie auch hier die Unart etablieren, dass selbst bei Getränkeständen Tip verlangt wird?

      • Das stimmt nicht was Du schreibst Spip.
        Trinkgeld ist steuerfrei.

    • Das verstehe ich nicht, das musst du mal erläutern.

    • „… aufgrund gesetzlicher Vorgaben.“ Wat für’n Käse. Also ich gehe nur in Restaurants, in denen ich auch bargeldlos bezahlen kann und wenn dann das Kästle zum Bezahlen kommt, dann sage ich, ich möchte noch nen Tip obendrauf geben, dann darf ich den Betrag eintippen und fertig. Das war immer so, da kam noch keiner angeeiert „äh, aber das darf ich wegen gesetzlicher Vorgaben nicht machen mimimi“. Wer auf Bargeld besteht, macht das wegen kreativer Buchführung.

    • Trinkgeldi st seit einigen Jahren in D für Angestlte tatsächlich steuerfrei. Das kann also nicht der Grund sein.

  4. Da fehlt mir ehrlich gesagt noch etwas das Vertrauen in den meisten Restaurants, dass das elektronisch gegebene Trinkgeld auch wirklich beim Person landet.

    Daher handhabe ich es bisher noch so, dass die Zahlung selbst – wie immer wenn irgendwie möglich – elektronisch erfolgt, ich das Trinkgeld aber Bar der Bedienung in die Hand gebe.

    • Genauso sehe ich das auch.

      Ich bestelle recht viel über diverse Lieferdienste und egal welchen Fahrer ich bisher gefragt habe, es kam immer die Antwort, dass das per Karte bezahlte Trinkgeld eher nicht beim Fahrer ankommt. Auch in Restaurants gebe ich das Trinkgeld immer in bar, so kann ich mir sicher sein, dass es dort ankommt, wofür es bestimmt ist.

    • Das Problem hast du doch so genauso. Beispiel Restaurant: Weiß ich, dass der Chef, der am Ende fragt ob alles in Ordnugn war und die Abrechnung macht das Geld mit seinen Mitarbeitern teilt, die bedient haben? Was ist bei Schichtwechsel? Bekommt die Küche auch was ab? Schließlich macht deren Leistung einen Großteil des gelungenen Abends aus. Im Prinzip müsstest du allen beteiligten direkt das Trinkgeld in die Hand drücken und hoffen, dass der Chef nicht dennoch alles im Nachhinein einsackt. Auch das habe ich schon erlebt.

      • In Restaurants wo ich sowas weiß gebe ich überhaupt kein Trinkgeld. Ebenso in Restaurants die pauschal ihren Angestellten pauschal Trinkgeld geben wie z.B. nur 2 Euro pro Schicht, in einem Fall den ich kenne.

        Solche Sachverhalte bekommt man aber natürlich nur in Stammrestaurants heraus und nicht wenn man einmalig in einer fremden Stadt Essen geht.

  5. Ich musste zuletzt in zwei verschiedenen Geschäften (Kiosk und Florist) meinen Einkauf abbrechen, weil am SumUp Terminal Apple Pay nicht funktioniert hat. NFC Logo am Gerät war vorhanden. Es wurde trotzdem aufgefordert stattdessen eine Karte einzustecken. Ist da irgendwas bekannt ob es da allgemein Probleme gibt?

    • Welche Karte benutzt du denn über Apple Pay?

      Die girocard der Sparkasse ist Apple Pay-fähig. SumUp unterstützt allerdings keine girocards (ein Umstand, den sie sehr gut zu verstecken wissen), diese Karten werden dort immer über ihr Co-Branding von VISA/Mastercard abgewickelt. Innerhalb von Apple Pay haben die girocards allerdings kein Co-Branding.

      • > Innerhalb von Apple Pay haben die girocards allerdings kein Co-Branding.

        Das stimmt nicht (mehr). Die neuen Karten, die seit Mitte des Jahres ausgegeben werden, funktionieren auch in Apple Pay mit Co-Branding. Also ggf. mal eine Karte geben lassen, wenn man diese Funktion benötigt 🙂

        • Nicht jede Sparkasse gibt die neuen Girocard + Visa/MC aus.
          Aktuell ist das sogar eher noch die Ausnahme als die Regel.

    • Welche Karte dahinter, Sparkasse? Da gibt es einige, die damit Probleme haben. Sumup übrigens auch. Da geht nur ne Kreditkarte.

      • Ging mit keiner meiner drei Karten. Giro von der Sparkasse, Mastercard und Visa auch nicht. Waren auch echte Kreditkarten und keine Debit. Ich werde es beobachten und sonst muss ich halt woanders kaufen

    • Apple über die GC-Krücke?
      SumUp kann nur richtige Karten.

    • Das Problem habe ich auch imer wieder.

      I.d.R. liegt es bei mir daran, daß das Terminal die neuen Debit-Karten nicht akzeptiert, welche neuerdings von den Banken ausgegeben werden. Die älteren Terminals akzeptieren nur die alten EC Karten, aber kleinere Händler scheuen wohl die Kosten, die für sie mit einem Austausch des Terminals verbunden sind.

      Zum Glück ist meine alte EC Karte noch parallel zu meiner neuen Debit Karte gültig, so dass ich immer noch auf die alte Karte ausweichen kann. Aber in ca. einem Jahr ist damit auch Schluß. Ich kann nur hoffen, dass bis dahin die alten Terminals vom Markt verschwunden sind, denn sonst dürften die Händler sicher einen Teil ihrer Kunden verlieren.

      • Das liegt eben nicht an den neuen Debitkarten. Die werden alle von SumUp akzeptiert. Nicht akzeptiert werden dagegen die neuen GC-only Karten. Das hat auch nichts mit alten Terminals zu tun, sondern mit „alten“ Händlern, die alte Verträge mit ihren „Hausbanken“ haben und für Zahlungen mit Visa und Mastercard abgezockt werden.

        Ein Händler, der rechnen kann, wird sich überlegen was für ihn teuer wird: er macht keinen Umsatz und keinen Gewinn, weil der Kunde zur Konkurrenz geht, wo er mit allen Karten bezahlen kann oder eomem Umsatz mit 1-2 % weniger Gewinn für die Abwicklung von Kartenzahlungen. Als guter Kaufmann wird er die Kosten dafür über kurz oder lang selbstverständlich in Preiskalkulation einbeziehen und somit vom Kunden bezahlen lassen.

        Als cleverer Kunde habe ich selbstverständlich Aktien von Mastercard und Visa und hole mir einen Teil davon zurück ;-).

  6. Ist ja auch logisch irgendwo. Wenn ich einen Kaffee für 2,90 Euro trinke sind die 2 Euro Trinkgeld prozentual natürlich höher als wenn man für 20 Euro eine Pizza isst und 2 Euro Trinkgeld gibt.

    Finde die Lösung wie das in anderen Ländern wie z.B. Norwegen schon länger üblich ist gut. Da steht oben im Terminal der Rechnungsbetrag und darunter ein freies Feld in das man eine beliebige Summe eintragen kann, oder eben auf die 10% 15% 20% Button darunter drücken.

  7. Leider kann man mit Sparkasse und Apple Pay nicht mit diesen Geräten bezahlen

  8. Ja bis sich rumspricht dass 10% per default eingestellt ist und man lernt wie man diese richtig wegdrücken kann

    • Wer Essen geht und keine 10 Prozent Trinkgeld bei einem normalen Rechnungsbetrag gibt sollte vielleicht besser überhaupt nicht essen gehen.

      • Ach ich find schon 🙂 bezahl einfach 20%.

      • Warum 10%? Ob auf dem Teller ein Salatblatt oder ein Steak liegt, macht doch für die Freundlichkeit beim Servieren keinen Unterschied, oder?

        • Die 10% sind ein allgemeiner Richtwert.
          Wenn ich nur einen Kaffee für 2,90 Euro trinke gebe ich in der Regel 2 Euro Trinkgeld was prozentual deutlich über den 10% liegt.

          Bei einem Mittagessen für 20 Euro sind es ebenfalls 2 Euro, dann passen die 10% Richtlinie wieder. Aber bei großen Rechnungen, wenn ich zum Beispiel eine Gesellschaft einlade und nachher eine 3.000 Euro Rechnung habe gebe ich natürlich keine 10% Trinkgeld sondern etwas weniger.

          Es geht ja um eine Wertschätzung und auch Anerkennung des Aufwandes. Wenn Du Dir eine Menü für 149 Euro bestellst und nachher einen Euro Trinkgeld gibst würde das zu Recht als Beleidigung aufgefasst werden. Dann besser gar nichts geben.

          • 10% ist überhaupt kein allgemeiner Richtwert. Üblich ist eher 3-5%. Alles andere ist blödsinnige Übernahme aus dem angloamerikanischen Raum, da die Angestellten dort keinen Mindestlohn bekommen und nur mit Tips leben können.

      • Trinkgeld ist immer noch eine freiwillige Leistung.
        Wenn eine Bedienung unfreundlich, unprofessionell ist und die Gäste ne Stunde warten lässt ist sie in der Gastro falsch und braucht auch kein Trinkgeld erwarten.

        • Trinkgeld ist eine Anerkennung für gute Leistung und selbstverständlich freiwillig.
          In dem von Dir genannten Fall einer unfreundlichen Bedienung bekäme sie von mir ebenfalls kein Trinkgeld.

          Ich gehe nahezu täglich essen und die allermeisten Besuche sind positiv, dann gibt es auch Trinkgeld. In einem der sehr seltenen Fälle in denen ich eine unfreundliche oder absolut unmotivierte Bedienung erwische gibt es kein Trinkgeld. Da lasse ich mir im Zweifel auch 10 Cent rausgeben, und wenn ich am Blick merke, dass mein Gegenüber Trinkgeld erwartet hat habe ich auch überhaupt kein Problem damit, freundlich und sachlich den Grund zu benennen warum es in diesem Fall kein Trinkgeld gibt.

  9. Welche steuerlichen Folgen hat das für den Empfänger des Trinkgeldes ?

    • Für die Angestellten keine, denn es ist in der Regel steuerfrei. Die Buchung ist aber uU. mit gewissen Aufwand verbunden, deshalb wird bar bevorzugt.

    • Steuerrechtlich macht es keinen Unterschied, ob das Trinkgeld bar oder mit Karte gezahlt wird. „Richtiges“ Trinkgeld ist für Angestellte immer steuerfrei. Bei Barzahlung ist es aber halt einfacher ein Modell zu fahren, dass eigentlich nicht steuerfrei wäre (Ladenbesitzer erhält einen Teil des Trinkgelds).

    • Gar keine. Der Gesetzgeber sieht vor, dass Trinkgelder steuerfrei sind, das gilt natürlich auch für Trinkgelder per Kreditkarte.
      Deswegen ist es mir ein Rätsel, wieso gerade in der Gastro viel zu oft drauf verwiesen wird, dass eine Trinkgeldzahlung per Karte nicht möglich sei. Dafür braucht man nicht mal ein SumUp Terminal, das können fast alle Geräte, selbst uralt, weil es im Ausland üblich ist.

      Meine Konsequenz wenn eine Trinkgeldzahlung nicht per Karte möglich ist, ist IMMER folgende: kein Trinkgeld.
      Traurig darum bin ich dann auch nicht unbedingt…

    • Trinkgeld ist steuerfrei.

  10. Was soll das mit dem (subtilen)Trinkgeldzwang eigentlich,
    ich kann nichts dazu wenn die Gastronomie/Lieferdienste zum Großteil
    so schlecht bezahlen, Trinkgeld wird wahrscheinlich vom Arbeitgeber
    beim Gehalt berücksichtigt. Ich will auch „Trinkgeld“ …

    • Die Alternative wäre halt, dass die Trinkgelder voll eingepreist werden, dann kostet die Pizza halt ab 20 Euro. Will auch keiner.

  11. Wer kam eigentlich auf die Idee, Trinkgeld abhängig vom Gesamtpreis zu machen?
    Ob ich ein kleines Gericht oder ein hochpreisiges Hauptgericht habe, der zu belohnende Service ist der gleiche.

    • Der Aufwand und die Zeit die Du den Service in Anspruch genommen hast ist in der Regel eine andere ob Du nur einen Kaffee für 2,90 Euro trinkst oder das 8 Gänge Menü futterst.

  12. Warum soll ich überhaupt jemandem Geld dafür geben, dass er seinen Job ordentlich macht? Soll der Arbeitgeber seine Angestellten doch ordentlich bezahlen. Trinkgeld ist eine legale Form der Steuer- und Abgabenvermeidung.

    • Hoffentlich gehst du nie essen.

      • Gibst Du auch dem Busfahrer, dem Zugführer und Schaffner, der Krankenschwester, der Erzieherin, dem Straßenfeger, der Kassefee beim Aldi, der Lehrerin oder dem Stromableser? Was ist mit Polizei, Feuerwehr, Finanzamt, Bürgeramt?

        Wenn nicht, dann hoffe ich, dass Du nie mit dem Zug oder Bus fährst, nie ins Krankenhaus musst, keine Kinder in der Kita hast, mit dreckigen Straßen leben kannst, mit langsamer Abfertigung an der Kasse klar kommst, deine Kinder trotzdem gute Noten bekommen und Du Deinen Strom selbst machst.

      • Seit dem ich den Pro/Contra Podcast von Studio Complex gehört habe, habe ich mich lösen können von diesem sozialen Druck Tinkgeld geben zu müssen.

        Die Gründe sind vielfältig und auch complex. Manchmal entscheide ich mich auch dazu Trinkgeld zu geben, je nach Situation. Das ist aber eher selten. Trotzdem merke ich oft, dass eben Trinkgeld erwartet wird, obwohl es nicht gesagt wird.

        https://www.ardaudiothek.de/episode/studio-komplex/trinkgeld-abschaffen/hr/10755367/

    • Angestellte in der Gastronomie verdienen in der Regel effektiv unter dem Mindestlohn.
      Wenn nun der Gastronom seine Angestellten direkt angemessen bezahlt, so dass diese ohne Trinkgeld über die Runde kommen, kostet dich eine Pizza halt ab 20 € aufwärts, ich denke das ist ebenfalls nicht in deinem Interesse.

      • Wieso verdienen Angestellte „effektiv“ unter dem Mindestlohn?

        Wenn ich eine PIzza für 15 € bestelle und dann 5 € Trinkgeld erwartet werden, zahle ich auch 20 €.

        • Einige meiner Freundinnen arbeiteten bis zu Corona in der Gastronomie und unterm Strich verdienst Du dort deutlich unter Mindestlohn weil unbezahlte Überstunden Standard sind. Ohne Trinkgeld würde käme in dem Bereich kaum jemand über die Runden.

          Corona und die folgenden Entlassungen in der Gastronomie haben sehr viele Angestellte der Branche dazu bewogen gleich die Branche zu wechseln. Diese sind nun glücklich, verdienen deutlich mehr (in der Regel im Einzelhandel), und haben geregelte Arbeitszeiten.

          Nebeneffekt dieser Entwicklung ist halt, dass Du selbst beim Türken keine Pizza mehr für 5 Euro bekommst sondern es auch dort mittlerweile bei 9-10 Euro losgeht.

          • Du hast meine Antwort schon gegeben: Job wechseln.

            • Im Kern kannst Du es Dir aussuchen.

              Willst Du, dass alles so wie jetzt läuft und Du gezielt gutes Personal belohnen kannst?
              Oder willst Du (wenn keiner mehr Trinkgeld gibt), dass die Kosten pauschal aufs Essen/Getränke aufgeschlagen werden und es unterm Strich genauso teuer (eher noch teurer) für Dich wird und Du eben nicht mehr guten Service gezielt belohnen kannst? Dann bekommt auch die übellaunige Bedienung die ihren Job und Dich hasst weil Du ihr „Arbeit machst“ den gleichen Anteil an Trinkgeld wie jemand der seinen Job gut macht.

              Da ist es mir persönlich wesentlich lieber so wie es aktuell läuft

          • Und solche Firmen, die illegale Maßnahmen treffen, soll ich dann über Trinkgeld noch unterstützen? Nein! Je schneller die vom Markt verschwinden, desto besser.

      • Es mag schon sein, dass die Gehälter entsprechend niedrig sind. Aber dann stimmt doch etwas ganz Grundsätzliches nicht.

        • Ja, das Geschäftsmodell des Unternehmers, wenn es nur mit Ausbeutung und Beschiss funktioniert.

          • Also rechtfertigt sich Trinkgeld nur auf der Basis von Umgehung des Mindestlohns durch den Arbeitgeber und daher soll der Kunde noch mehr zahlen? Ähm nein danke. Dann muss ich solche Läden meiden.

            Wenn nicht und jemand meint dies wäre gerechtfertigt, dann kann ich meinen Müllwerkern ja auch solche Geräte mitgeben und erwarte für jede Mülltonne dann Trinkgeld neben den üblichen Gebühren(und wir zahlen weit, sehr weit über Mindestlohn). Dann laden diese euren Müll auch mit einem lächeln 🙂

  13. In Japan und Australien ist Trinkgeld verpönt. Trinkgeld wird dort als Beleidigung oder Bestechungsversuch empfunden.

  14. Wir haben ein einziges mal Trinkgeld über die Onlinebestellung mitgegeben; irgendwie fand ich das im Nachhinein blöd.
    Gleich wieder „abgeschafft“.

    Bei uns bekommen die Fahrer das Trinkgeld nach diesem Versuch wieder auf die Hand.

  15. Die Angebotenen Trinkgeldbeträge müssen aber auch halbweg passen. Mir wurde schon mal so ein Terminal hin gehalten, bei dem ich keine Möglichkeit gesehen habe ~10% zu geben, sondern nur absolute Beträge, was dann ab 30% bedeutet hätte in dem Fall. Also gab es Null.

    • Wie hoch war denn die absolute Summe in dem Fall? Bei einem 3 Euro Kaffee wären 30 Prozent Trinkgeld tendenziell eher wenig.

      • Warum sollte man bei einem Kaffee für 3 Euro prozentual erheblich mehr Trinkgeld geben als bei einem vollständigen Mahl?

        • Weil das Trinkgeld dem Service und dem zeitlichen Aufwand angemessen sein sollte.
          Wenn Du der Bedienung dafür, dass sie Dich bedient hat 30 Cent Trinkgeld (in dem Beispiel mit dem Kaffee) gibst, kommt sie damit nicht weit.

          • Die Bedienung erhält ein Gehalt. Kommt sie damit nicht weit -> Jobwechsel. Sorry aber deine Aussage ist echt blödsinn. Nur weil ich einen Kaffee trinke, zahle ich dem Lieferanten desselben ja nicht mehr, weil er eben meinen Kaffee liefert, was eben die gekaufte Leistung mit umfasst.

      • Fünf Euro irgendwas zu bezahlen, Trinkgeld ab 2€… einfach lächerlich. Normal hätte ich auf 6€ aufgerundet, das wären rund 10% gewesen.

      • Bitte? Was wäre denn Deiner Meinung angemessen? 50%? Wenn auf der Karte 3 € steht, will ich doch nicht 4,50 € bezahlen. Dann brauchen wir auch keine Karte oder Preisaushänge mehr.

  16. Jonas, Wagner says:

    „Wie sollte es auch anders sein, wenn ohne so eine Funktion eben kein Trinkgeld gegeben werden kann – außer man bezahlt komplett bar.“

    Klar kann man auch ohne diese Funktion Trinkgeld geben. Wenn ich für 15 € konsumiere und mit Trinkgeld 17 € bezahle, kann das ohne Trinkgeldfunktion einfach so mit 17 vom Kellner in das Terminal eingegeben werden. Da muss ich das aber aktiv sagen. Mit Trinkgeldfunktion gibt er 15 ein und ich bekomme verschiedene Optionen für Trinkgeld angezeigt. Genau das ist der Unterschied.

  17. Ich gebe mein Trinkgeld mehr. Es wird erwartet und das setzt mich sehr unter Druck. Der schöne Svend ist direkt hin. Ich empfinde es als unangenehm, den Service eine mir fremden Person, dessen Job ich nicht richtig kenne, in Geld zu übersetzen. Bitte bezahlt eure Angestellten richtig aber lasst mich da raus. Ich zahle, was auf der Rechnung steht.

  18. Hans Günther says:

    Du bist leider ein armer Mensch.

  19. Die Diskussion hier über Trinkgeld erinnert mich teilweise an den Film Reservoir Dogs von Tarantino, wer die Szene nicht kennt: https://m.youtube.com/watch?v=KlVZtF_qKc0&pp=ygUYUmVzZXJ2b2lyIGRvZ3MgdHJpbmtnZWxk

    Ich habe es erlebt, dass man am Gerät auswählen kann zwischen 5, 10 und 20% und finde es soweit in Ordnung, wenn keiner für mich die Auswahl trifft.

  20. Warum überhaupt Trinkgeld geben? Meine Kunden zahlen mir auch kein Trinkgeld, egal wie zuvorkommend und freundlich ich arbeite. Ganz ehrlich, es gilt Mindestlohn in DE und selbst wenn das nicht ausreicht, so müssen sich die Herren und Damen Servicekräfte halt gewerkschaftlich organisieren lernen.

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