Deutschland-Ticket: Ab 15. August neue Regelungen in Bezug auf Nutzung von Fernverkehrszügen

Bisher hat es die Deutsche Bahn bei der Nutzung eines Deutschland-Tickets so gehandhabt, dass bei absehbarer erheblicher (mindestens 20 Minuten) Verspätung vom Reisenden auch ein ICE/IC genommen werden kann, wenn damit das Ziel pünktlich erreicht werden kann. Die Fahrtkosten werden bislang im Nachgang auf Antrag durch das genutzte Eisenbahnunternehmen, z. B. durch das ServiceCenter Fahrgastrechte erstattet.

Ab dem 15. August dieses Jahres gilt hierbei dann aber eine neue Regelung. Da das Deutschland-Ticket nämlich gesetzlich in der Eisenbahn-Verkehrsordnung (EVO) als „Angebot mit erheblich ermäßigtem Beförderungsentgelt“ definiert ist, erfolgt auch im Fahrgastrechtefall keine Erstattung von Fahrgeldern für die Benutzung von Fernverkehrszügen. Demnach muss vom Reisenden für die Benutzung eines Fernverkehrszuges immer eine separate Fahrkarte erworben werden.

Bis 15. August 2023

Ab 15. August 2023

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

45 Kommentare

  1. Die Regelung finde ich total daneben. Gut, ich bin lange nicht mehr Bahn gefahren, aber zuletzt war es eher so, dass Züge überfüllt waren als leer. Besonders dann, wenn es zu Verspätungen kam. Da wäre es doch einfach sinnvoll, wenn man immer dann, egal welche Karte man hat, auf andere beliebige Züge umsteigen könnte. Und zwar ohne aufwendige Erstattungsorgie, die Daten zu den Verspätungen sind ja bei der Bahn vorhanden…

    • Nein, die Regelung passt schon so. Da die Erstattung und der Preis des D-Tickets in keinem Verhältnis stehen. Allein wenn ein Regio Zug irgendwo Verspätung hat konnte man für 150 Euro ein Ticket kaufen und war viel schneller mit dem ICE am Ziel. Auf vielen Linien fahren die Regio Züge in halb oder Stundentakt.

      • Naja, ich meine natürlich nur ab einer Verspätung von x Minuten (30 bisher?). Die Bahn könnte ja einfach pünktlich kommen 😉

        Also ich fände das eine faire Regelung. Klar man könnte auch auf die Verspätungen spekulier, die Chancen sind ja recht hoch 😀

        • Gilt derzeit ab 20 Minuten und ist eine Regelung die es nur in Dtl so gibt und weit über das EU-Maß hinaus geht. Weiterhin wird das D-Ticket stark bezuschusst. Irgendwo muss auch mal Schluss sein, denn irgendwer muss die Kosten auf jeden Fall tragen. Es ist ja jetzt schon absehbar, dass das D-Ticket teurer wird.

      • Gunar Gürgens says:

        Jo eben, wenn ich mit den D-Ticket unterwegs bin habe ich ja eh keine Zugbindung. Kann ja jeder behaupten, dass er genau dort hin wollte und sich dann den ICE zahlen lassen.
        Wenn ich schnell und komfortabel nach Hamburg will, dann kaufe ich mir halt das ICE-Ticket und das zum Sparpreis, wenn ich spontan fahre, dann nehme ich halt das D-Ticket.

        • Also das erschließt sich mir nicht so. Es geht doch nur um einen Verspätungsfall/Zugausfall. Also ihr sagt, die Bahn soll dann von mir als Besitzer des D-Tickets ruhig noch mal kassieren dürfen für ein Ticket, wenn ich mit einem anderen Zug, der sowieso fährt, von da wegkommen will, wo ich gestrandet bin? Soll sie doch die Leite einfach in irgendwas einsteigen lassen!

          • Die Bahn bekommt ja so, oder so Geld für das Fernverkehrsticket, welches vorher gekauft werden musste. Dann muss es das Unternehmen was die Verspätung verursacht hat erstatten. Das D-Ticket ist hoch subventioniert und irgendwer muss am Ende dafür zahlen. Die Folge sind dann nur noch mehr Pleiten und Wettbewerbsverringerung. Wobei man im NV nicht von Wettbewerb sprechen kann.

  2. Und wo bitte steht das in der EVO? Also ICH les da nix unter §3: https://www.gesetze-im-internet.de/evo/BJNR206630938.html

    • Fällt unter Punkt (2)
      Dort ist der Verweis, dass bei sonstigen rabatten andere Beförderungsbedingungen vereinbart werden können.

      • Nein, die Regelung passt schon so. Da die Erstattung und der Preis des D-Tickets in keinem Verhältnis stehen. Allein wenn ein Regio Zug irgendwo Verspätung hat konnte man für 150 Euro ein Ticket kaufen und war viel schneller mit dem ICE am Ziel. Auf vielen Linien fahren die Regio Züge in halb oder Stundentakt.

  3. Großteil der Verspätungen sind Hausgemacht. 🙁
    Traurig ist leider das die Bahn Ihr Schienennetz nicht intakt hält.
    Ich sehe es direkt hinter meinen Haus an der Bahnstrecke.
    Anstatt bereits kranken und abgestorbene Bäume zu entfernen, wird nix entlang der Bahnstecke seitens der Bahn unternommen. Und beim nächsten größeren Wind liegen dann wieder die Äste auf den Gleisen.
    Dann wieder jede Menge Verspätungen, die gar nicht sein müssten. Wenn die Streifen um die Bahn gepflegt würden. 😉

    • Das ist politisch so gewollt.
      Die Instandhaltung zahlt die Bahn, einen Neubau zahlt der Steuerzahler.
      Für ein gewinnorientiertes Unternehmen ist es also dumm in die Instandhaltung zu investieren.
      Die Unannehmlichkeiten für den Kunden gleichen sich durch bessere Boni für die Vorstände aus.

    • Wenn die Bäume nicht auf Bahngrund stehen darf die DB dar gar nichts dran machen. Die können maximal den Grundstückseigentümer auffordern die Bäume zu fällen oder zurückzuschneiden. Aber mehr ist da nicht möglich

  4. Warum genau bewerbt ihr in der eingefügten Grafik (wiederholt) die unnötige Mobility Inside App? Zum Verständnis, das Deutschland-Ticket kann so gut wie mit jeder ÖPNV-App gekauft werden. Dafür mit viel Förder-/und letztlich Steuergelder eine zusätzliche, teuer entwickelte App umzusetzen, die keinerlei Mehrwerte bietet, halte ich für sehr fragwürdig. Warum taucht diese App bei euch immer wieder im Blog auf? Zumal diese App mit dem Artikel auch nicht im Zusammenhang steht.

    • Vermutlich, weil man keinen bestimmten regionalen Verkehrsverbund bewerben möchte und dann Kommentare kämen, dass es das D-Ticket bei jedem gibt…

  5. In der Tat ist diese Mobility Inside-App aus der Grafik nur eine von vielen. Die sind nicht offizieller als andere, haben sich nur einen netten Domainnamen geschnappt. Es gibt allerdings offiziellen Logos fürs D-Ticket und Referenzdesigns für Karten. Die könnten evtl. auch als etwas neutralere Grafik hinhalten.

  6. Meine EVO lautet: Zug tu ich mir nicht mehr an.
    Von meinen ICE-Fahrten letztes Jahr war nicht eine einzige Fahrt fahrplanmässig; mancher Zug fiel komplett aus.

    Da nützt mir auch eine 100% Rückerstattung an meinen AG nichts, wenn ich mich stundenlang wegen dann noch fehlendem Sitzplatz vom Gang zum Bistro und zurück hangel.

    Mittlerweile kann man Verspätungen beim Verkehrsstau besser abschätzen als Verspätungen bei der Bahn.
    Auf manchmal 600/700km Fahrstrecke fahr ich die Stauverspätungen bisher immer raus.

    Seitdem: Benz oder gar nicht; frei nach dem Motto: „das Beste oder Nichts“. Tankkarte frei. Kraftstoffverbrauch egal.
    Ich muss mich nicht geißeln.

    • jop
      mich wunderts dass ich während meiner Pendelzeit 4h im Zug in Deutschland rum, meistens so ein Glück hatte^^

    • Umwelt: Egal. Mitmenschen: Egal.

      Super Einstellung.

      In der Sache an sich hast du aber recht. Pünktlichkeit der Bahn nimmt nicht nur gefühlt immer weiter ab.

      • In Deutschland haben wir zwei Besonderheit die es weltweit nicht nochmal gibt:

        1. ein dichtes, vertaktetes Netz, auf dem Güter, Regio und Schnellzugverkehr gemischt verkehren und das einen Sanierungsstau hatte, der langsam angegangen wird, weswegen aber ÜBERALL gleichzeitig Baustellen aufgemacht werden,

        2. und als gäbe das nicht schon genug betrieblichen Anlass für Verspätungen warten die Züge, die eigentlich pünktlich sind, an Kreuzungsbahnhöfen auf verspätete Züge. Den Schneeballeffekt kann man sich leicht ausmalen. Ich weiss nicht ob der einzelne Fahrgast glücklicher wäre wenn sein Anschlusszug pünktlich abgefahren wäre, aber ohne ihn, weil sein erster Zug verspätet war. Die restlichen Fahrgäste im pünktlichen Zug wären natürlich zufriedener und würden ihrerseits keinen Anschlusszug aufhalten, usw. In allen anderen Ländern mit ähnlich dichtem Zugverkehr ist es jedenfalls so, dass normalerweise keine verspäteten Züge abgewartet werden. Das begrenzt Verspätungen natürlich.

        • Das wäre ja weniger ein Problem, wenn es standardmäßig streckengebundene Tickets gäbe. Bei einer dichten Taktung nimmt man bei einer Verspätung dann eben einfach den nächsten. Ist müssten nur die Anschlusszüge warten, für die es keine spätere Alternative gibt.
          Leider aber hat die Bahn nur gegen heftigen Aufpreis die FlexTickets und tut sich mit dem Warten auf andere Züge den genannten Schneeballeffekt an.

        • Also Deutschland ist mit sicherheit Top 10 weltweit aber absolut nicht top 3. Japan und Südkorea sind da weit vor uns. Bei Österreich und Schweiz bin ich mir nicht ganz sicher.

          Sascha Lobo hat mal einen guten Podcast über die Bahn gemacht. Es sind einfach eindeutig zu wenig Bahnstrecken vorhanden, zugunsten der Auto Lobby und dem individualverkehr per Auto.

          Die meisten anderen Länder haben ein schlechteres Autobahn/Straßen Netz allgemein aber dafür meist halt im verhältnis ein besseres Schienen Netz. WEIL die Schiene eben ein besseres Preis Leistungverhältnis hat, das haben die meisten Länder erkannt.

          Autos haben einfach nur den vorteil das man nicht mit anderen Menschen in einem Raum sein muss.

    • Kann ich genauso bestätigen. Unglaublich was die Bahn da abliefert.
      Letztens mit meiner Tochter verreist 1.Klasse mit Sitzplatzreservierung. Zug war brechend voll und meine Sitzplätze wurden mehrfach vergeben. Da saßen dann schon andere die ebenfalls diese Plätze reserviert hatten.
      Hatte jetzt schon Probleme mit der Bahn.
      In Zukunft wird nur noch mit dem Auto verreist.

  7. Bartenwetzer says:

    Das Schlimem daran ist, das man kurzfristig keine preisgünstigen Tickets bekommt, man keine Zeit hat zum Bahnsteig Automaten zu gehen, nur noch per DB navigator oder online buchen kann.
    Dazu dann den fast leeren ICE zu sehen.

    DAS ist wirklich eine echte Verkehrswende !!

    • Naja, ich habe selten leere ICE Züge gesehen.

      Ich kann die Regelung nachvollziehen.

      • Bartenwetzer says:

        Montag ab Frankfurt ICE 316 nach Brüssel und nach Antwerpen. Auslastung so um die 5 %.
        IC von bad Hersfeld nach Frabkfurt etwa 1/3.
        ICE 611 von Köln nach Frankfurt und von dort Auslastung geschätzt in der 2 Klasse ca 80 %. 1 Klasse max. die Hälfte.
        Rückfahrt Schwerin – Kassel Wilhelmshöhe “ Hohe Ausalstung erwartet“ – Sitzplatz reserviert. Viel freie Plätze.
        Usw. Bei fast jeder Fahrt viele freie Plätze.
        Aber häufig der nicht stimmende Hinweis auf die hohe Auslastung. Offensichtlich will man da geld verdienen.
        Frei sind fast immer alle KomfortStatus Plätze.

    • Was genau ist der Nachteil daran, Tickets online zu kaufen?
      Darum geht’s ja hier auch grundsätzlich gar nicht, sondern um den Wegfall eines (wichtigen) Fahrgastrechts für Deutschland-Ticket-Nutzende

  8. Hat mich auch schwer gewundert das das mit Deutschland Ticket möglich war. Selbst wenn ich in Hessen ein normales Vollpreis RB Ticket kaufe kann ich nicht in den IC steigen wenn der RB eine Stunde verspätet ist. Habe mir dazu nichts durchgelesen aber wurde vom Schaffner im IC 2 mal abgewiesen. Wenn die es nicht wissen, wer dann.

    • Fahrgastrechte gelten auch für RB Tickets. Du musst nur, bevor du in den IC einsteigst, ein Ticket für diesen kaufen und kannst es dir nachträglich von der Bahn mit Verweis auf die Fahrgastrechte erstatten lassen. Diese Regelung fällt nun zum 15. August weg.

  9. Das Einfachste wäre es, wenn man jedem deutschen Michel eine Bahncard 100 aus dem Steuersäckel finanzieren würde. Damit wären dann die Diskussionen über Zugverspätungen zwar nicht vom Tisch, aber die Forderung nach irgendwelchen Erstattungen. Die Bahn könnte jede Menge Mitarbeitende bei der Reklamationsbearbeitung einsparen und das Geld in die Sanierung stecken. Auch für die Erhöhung der Vorstandsgehälter und Boni würde bestimmt noch was übrig bleiben.

    Armes Deutschland! Wir werden zu einem Volk von staatlich Alimentierten. Jeder ruft nur noch nach mehr Geld vom Staat und dass die Ampel-Regierung unbedingt was machen muss. Hoffentlich ist im nächsten Jahr Schluss mit diesem fragwürdigen Deutschlandticket.

    • Weißt du, was eine BC100 kostet? Rechne das mal hoch und überlege dir, wie realistisch es ist, dass man dann „Geld spart“. Niemand zahlt dann mehr für Tickets, und alleine das Deutschland-Ticket macht doch einen Umsatz von 49€ × 17 Mio. (Monatlich!!) – dazu kommen jegliche Umsätze durch Ticketverkäufe (Fernverkehr) und weitere Leistungen.
      So viel zum Thema „Jeder ruft nur noch nach mehr Geld vom Staat“

      • >>…alleine das Deutschland-Ticket macht doch einen Umsatz von 49€ × 17 Mio. (Monatlich!!)

        Was nützt der Umsatz, wenn ein Vielfaches davon aus dem Steuersäckel finanziert wird und die Verkehrsverbünde die Ticketpreise erhöhen und im ÖPNV keine Verbesserung zu verzeichnen ist?
        Vielleicht könnte mal jemand den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn erklären?

        Das Deutschlandticket ist ein subventioniertes, vergünstigtes Angebot für den Nahverkehr. Die geänderte Regel nach §3 EVO ist uneingeschränkt zu begrüßen.

    • „Armes Deutschland! Wir werden zu einem Volk von staatlich Alimentierten. Jeder ruft nur noch nach mehr Geld vom Staat …. Hoffentlich ist im nächsten Jahr Schluss mit diesem fragwürdigen Deutschlandticket.“
      Ja, armes Deutschland und seine Experten…

      Was bitte haben Rückerstattungsregeln eines privat(isiert)en Bahnunternehmens mit Geld vom Staat zu tun?

      Warum werden Straßen und Gehwege vom Staat gebaut und unterhalten und sind für alle Welt (außer LKW) kostenfrei zu benutzen, selbst als Dauerparkplatz und Betriebshof, während die Bahnschienenwege von den Bahnunternehmen bezahlt werden? Wer subventioniert und alimentiert hier eigentlich wen?

      Warum wird eine Vereinfachung wie das Deutschlandticket, die abertausende Waben und ebensoviele Tarife und Streifenkarten obsolet macht, bekämpft? Wie wäre es mit einer 49-€-Parkkarte für Privat-Auto-Parken auf öffentlich bezahltem Straßenland?

      • >>Warum werden Straßen und Gehwege vom Staat gebaut und unterhalten und sind für alle Welt (außer LKW) kostenfrei zu benutzen…

        Vielleicht ist es ja der geschätzten Aufmerksamkeit des Kommentators entgangen. Für in DE zugelassene PKW wird eine Kfz-Steuer fällig. Sogar für die viel gescholtenen privilegierten Dienstwagen. Städte und Gemeinden generieren durch die Parkraumbewirtschaftung eigene Einnahmen, um ihre Projekte und z. B. den ÖPNV zu finanzieren.
        Jetzt frag nochmal, wer wen alimentiert!

        Da die Anteile der privatisierten DB AG zu 100% in der Hand des Staats liegen, würden eventuelle Gewinne in die Staatskasse fließen. Aber rumjammern, wie schrecklich das doch mit dem Schienenverkehr in DE ist und auf der anderen Seite genau aus diesem Grund die Hand aufhalten, selbst wenn man schon ein „Angebot mit erheblich ermäßigtem Beförderungsentgelt“ nutzt. Die neue Regelung hätte schon von Anfang an gelten müssen.

        Die abertausende Waben und ebensoviele Tarife und Streifenkarten wären auch durch die Neuordnung des ÖPNV in DE obsolet zu machen. Ein Land, ein Tarif und keine ÖPNV-Fürstentümer!

        • Laut Statista belaufen sich die Einnahmen durch die KFZ-Steuer der letzten Jahre immer auf rund 9.5 Milliarden € p.a., destatis gibt an dass 2022 14.2 Milliarden € an öffentlichen Geldern für den Straßenbau rausgingen.
          Und dabei ist der Straßenbau ja nur ein Teil der Kosten, die dem Staat und der Allgemeinheit durch den PKW-Verkehr wie er aktuell läuft entstehen: Man denke nur an gesundheitliche Auswirkungen durch Lärm, Reifenabrieb, Abgase, Unfälle (die nicht nur Geld kosten, sondern auch die Lebenserwartung und -qualität von allen reduzieren); die direkten Auswirkungen auf Natur und Umwelt; natürlich der Anteil zum Klimawandel; die massive Nutzung von Flächen für Straßen und Parkplätze, die man für so viel mehr als Autos nutzen könnte…
          Schlussendlich wird das Auto nicht nur massiv finanziell subventioniert, sondern die Gemütlichkeit von vielen kostet auch allen an Lebensqualität.

  10. Mich ärgert mehr, dass das Deutschlandticket in Kombination mit einem Fernverkehrticket keine Anschlussgarantie gibt. Nun habe ich schon ein Ticket, mit welchem ich günstig zum nächsten großen Bahnhof fahren kann, und buche dann am Ende doch die ganze Strecke durch und bezahle mehr…

    • Welche Garantien soll denn so ein nicht kostendeckendes Deutschlandticket für den Nahverkehr noch mitbringen? Sitzplatzgarantie, Schutz vor müffelnden Mitbenutzern, Schönwetter-Garantie…

    • Es liegt in Deiner eigenen Verantwortung, dass Du pünktlich am Bahnhof des abfahrenden ICEs stehst. Dir wird bereits ein unverschämt günstiges Deutschland-Ticket für läppische 49€, die in keinem Verhältnis zur deutlich teureren erbrachten Leistung stehen, gegeben.

      Man muss halt bei diesem Ticket auch ein paar Mankel in Kauf nehmen. Das Deutschlandticket bietet Dir die Flexibilität, dass wenn Du mal zu spät am Bahnsteig stehst Du ohne Probleme den nächsten Zug nehmen kannst. Mehr als 90% aller deutschen Regionalzüge sind pünktlich. Ich weiß, dass in manchen Regionen das nicht der Fall ist, aber da sollte man das halt wissen und vorsichtshalber einen Zug früher nehmen.

      • Ja, ich habe dafür zu sorgen, dass ich pünktlich am Bahnhof bin aber wieviel Stunden soll ich denn einplanen? Auf der Strecke Köln – Bonn fallen regelmäßig Regionalverbindungen aus oder haben massive Verspätungen. Wenn man einen wichtigen Termin hat, tut man gut daran min. 1 Bahn früher zu nehmen als man eigentlich bräuchte. Aber selbst dies reicht in manchen Fällen nicht aus. Auch die Apps sind da keine große Hilfe. Die zeigen 2 min vor der geplanten Abfahrt noch an, es sei alles pünktlich um mir 2 min eine 20 minütige Verspätung anzuzeigen.
        Und es liegt nicht nur an der DB, da der Nahverkehr von privaten ‚regionalen‘ Bahngesellschaften betrieben wird.

        Bei solch einem chaotischem Haufen müssen die Zahlungen für Ausfälle, größere Verspätungen oder Zusatzzahlung durch freigegebene Nutzung des Fernverkehrs richtig, richtig weh tun. Anders lernen die einfach nicht einen ordentlichen Zugbetrieb auf die Beine zustellen.

        Es liegt zudem nicht in meiner Verantwortung, dass das Deutschlandticket nicht kostendeckend ist.

    • Genau das ist auch kein Kritikpunkt. Einfach eine Option im Buchungsprozess, dass man ein DE Ticket hat, dann sollte das auf der Fahrkarte vermerkt werden und man zahlt nur den Fernverkehrspreis. Wenn man dann genau den Nahverkehrszüge nimmt, der auch auf der Fahrkarte eingetragen ist, dann sollten weiterhin die Fahrgastrechte gelten, auch wenn man den nicht doppelt für die Strecke bezahlt hat.

      • Eher nicht. Die Bahn übernimmt für den gebuchten Anschluss die Verantwortung und bekommt dafür Geld. Wird es nicht bezahlt, muss Sie auch keine Fahrgastrechte gelten lassen. Wer Wert auf die Fahrgastrechte legt, muss halt die gesamte Strecke buchen oder einen Zug vorher nehmen.

  11. Sven Blank-Grötecke says:

    Das Problem im Nahverkehr sind nicht die Gleisbaustellen. Diese sind in der Regel in Baustellenfahrplänen (siehe gekennzeichnete Fahrpläne im Aushang an den Bahnsteigen!) berücksichtigt. Die Verspätungen entstehen durch „Fahrgäste“, welche sich nach dem Einsteigen im Türbereich aufhalten und die Lichtschranke blockieren und somit die Türschließung verhindern. An jedem Bahnhof die selben Durchsage durch den Triebfahrzeugführer. Wenn jeder „Fahrgast“ zügig den Fahrgastwechsel bewerkstelligen würde (zuerst aussteigen – dann einsteigen – Türbereiche freilassen!) wären die RE/RB pünktlich und jedwede Diskussion über Fahrgastrechte obsolet. Verzögert sich bei jeder Haltestelle die Abfahrt nur um 1 Minute, darf man sich über verspätete Ankünfte am Zielbahnhof nicht wundern. Es liegt an jedem von uns selbst, ob der Zug pünktlich ist und nicht am Fahrdienstleiter auf dem Stellwerk oder am Rottenbauarbeiter an der Strecke, welche letztlich dafür sorgt, dass wir sicher am Reiseziel ankommen.

  12. Und natürlich wird es kein Zusatzticket zum fairen Preis (10-30€) zur Nutzung der Fernzüge wie von mir gefordert geben. Immerhin für die 1.Wagenklasse inzwischen hier in BW, wenn auch nicht für Barzahler (2×49€ insgesamt pro Monat für D-Ticket 1.Klasse).

    Fernzüge (Flexpreis) sind nur noch relevant, wenn man sie jemandem als Schadenersatz aufs Auge drücken kann. Zuletzt wegen einem Prozess von Blaubeuren nach Karlsruhe mit ICE, hin&rück 1.Kl. fast 300€, die der Prozessgegner jetzt zahlen darf! Ansonsten wenn überhaupt nur mit wochenlanger Vorbuchfrist erschwinglich. Wobei auch dort auf halbwegs relevanten Strecken 60€ pro Richtung, da ist selbst das Auto billiger. Alternative Interrail (wenn man einen Scheinwohnsitz z.B. in Luxemburg einrichten kann, dort ist ÖPNV gratis und dann gibts Global Pass 3 Monate 1.Kl. Nah&Fernzüge in ganz Europa für 1.204€ – das ist fair und sollte man als Regelangebot einführen nicht nur für Touris oder schlaue Füchse mit Immobilien/Freunden im Ausland!!!!). Wundere mich selbst, das die Züge dennoch so voll sind. Ebenso, das die Bahncard 100 immer noch Unsummen kostet.

    Frag mich, ob die Bahn wenigstens verpflichtet ist, mir eine zumutbare Schlafgelegenheit zu stellen, wenn die letzte Verbindung rauf in unser Dorf oder an ein sonstiges Ziel nicht mehr erreicht wird. Zur Not in Aussicht stellen zu randalieren, dann holt einen das billigere blaue Taxi für ne Nacht („Präventionsgewahrsam“). Das reguläre Taxi ist ja auch nicht mehr erschwinglich, zumal auf dem Land oft (deswegen) gar nicht mehr vorhanden…

    Tolle Mobilitätswende…

    • Wieso sollte es auch ein Zuschlagsticket geben? Der Fernverkehr ist eigenwirtschaftlich. Den Nahverkehr bezahlen die Länder. Zudem wären dann die Fernzüge auch nicht mehr nutzbar, da sie genau wie die Regio Züge dann überfüllt werden. Aktuell sind die Züge jetzt auch schon voll. Übrigens müsste dann jemand den Ausgleich für die Differenz beim Fernverkehr bezahlen. Das Geld muss auch irgendwoher kommen. Das wäre dann nur sinnvoll. wenn die KFZ-Steuer massiv erhöht wird.

  13. Find ich nachvollziehbar

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.