1&1 bekommt „National Roaming“ von Vodafone

Ruft man sich die beiden Namen Vodafone und 1&1 ins Gedächtnis, dann fallen einem vielleicht die Streitigkeiten zum Thema Mobilfunkausbau ein. 1&1 warf Vodafone im Februar eine Behinderung beim Bau des vierten deutschen Mobilfunknetzes vor. 1&1 hat bei der Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen mitgespielt und konnte sich seinerzeit ein Stück vom Kuchen sichern. Nun haben die beiden Unternehmen einen Schulterschluss hingelegt. 1&1 gab bekannt, dass man den Abschluss eines verbindlichen Vorvertrages für eine langfristige, exklusive National Roaming Partnerschaft mit Vodafone unterzeichnet habe.

In dem bindenden Vorvertrag haben sich die Parteien zum schnellstmöglichen Abschluss einer finalen National-Roaming-Kooperation verpflichtet. Die National-Roaming-Kooperation wird die diskriminierungsfreie Bereitstellung von National-Roaming-Leistungen in noch nicht vom neuen 1&1-Mobilfunknetz versorgten Gebieten beinhalten und insbesondere Zugang zum 5G-Netz von Vodafone inklusive den Mobilfunkstandards 2G und 4G sowie künftige Mobilfunkstandards und -technologien umfassen. Spätestens 1 Jahr nach dem finalen Abschluss soll es losgehen, spätestens jedoch am 1. Oktober 2024. 5 Jahre dauert die Grundlaufzeit der Kooperation. 1&1 hat das Recht, um 2x um weitere 5 Jahre zu verlängern.

Das Ganze spült Vodafone Geld in die Kassen. An das Vertragsende schließt sich eine dreijährige Übergangszeit an. Berechnungsbasis ist ein sogenanntes Kapazitätsmodell, bei dem 1&1 den von seinen Kunden jeweils prozentual genutzten Anteil des Vodafone-Netzes zu einem Festpreis je Prozentpunkt vergütet. Dieser Festpreis ändert sich von Zeit zu Zeit analog zur prozentualen Kostenentwicklung des Vodafone-Netzes.

Hintergrund: National Roaming bezieht sich auf die Nutzung eines Mobilfunknetzes durch Kunden eines Mobilfunkanbieters, wenn sie sich außerhalb des Netzabdeckungsbereichs ihres eigenen Anbieters befinden. In solchen Fällen kann der Mobilfunkanbieter Roaming-Vereinbarungen mit anderen Mobilfunkanbietern treffen, um seinen Kunden eine Konnektivität und Nutzungsdienste anzubieten. National Roaming ermöglicht es den Kunden, Anrufe zu tätigen, Textnachrichten zu senden und Datenverbindungen herzustellen, wenn sie sich in Gebieten befinden, in denen ihr eigener Anbieter keinen oder nur begrenzten Empfang bietet.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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12 Kommentare

  1. Einerseits toll, denn somit bekommen die Drillisch Kunden doch in den Genuss eines größeren 5G Netzes und Vodafone kann Geld verdienen. Auf der anderen Seite jedoch muss ich damit wohl von Drillisch weg, denn Vodafone ist in meiner Gegend im Vergleich zum Netz von o2 miserabel. Naja vielleicht bauen sie bis dahin ja noch etwas aus.

    • Geht es hier nicht ausschließlich um das neue 1&1 Netz? Werden Bestandskunden aus dem Reseller-Bereich automatisch in das neue Netz überführt?

      • Eben, gilt meiner Ansicht nach nur für Kunden des 1&1-Netzes und auch nur dort, wo keine 1&1 5G vorhandfen ist ( also bei ca 98% des Landes )

        Vodafone greift gerade wohl nach jedem Strohhalm, Geld in die Kasse zu bekommen.

      • Bis Ende 2025 muss Drillisch alle Kunden in das eigene Netz holen. Und damit dann eben aus dem o2 Netz raus.

  2. Also bei mir in Südwestfalen scheint Vodafone ordentlich ausgebaut zu haben. Überlege zu Vodafone zu wechseln, doch vorher werde ich trotzdem das Netz mit einer Callya austesten. Weil vor 10 Jahren war ich da Kunde und das Netz war hier vor Ort schlecht.

    • Bei mir im nördlichen Südwestfalen ist Vodafone leider eine Katastrophe. In meinem Büro in der Innenstadt einer mittelgroßen Stadt und direkt in der Fußgängerzone habe ich mit Vodafone selbst unter freiem Himmel keinen Internetempfang und im Büro selbst kann ich nicht mal Anrufe empfangen. Ich bin deshalb kurz vor dem Wechsel ins D1 Netz.

    • Hier bei uns auf dem Land sind die Meinungen sehr unterschiedlich, was das Vodafone-Netz angeht. Ich habe selbst Erfahrungen mit Telekom (top) und o2 (ordentlich). Ich werde Ende August zu SIMon wechseln und das Vodafone-Netz ausprobieren. Passt es nicht, kann ich jederzeit wieder wechseln

  3. Bin echt gespannt….da treffen dann ja schlagartig Millionen 1u1 Kunden ins Vodafone Netz. Der Theorie nach sollte das partiell zu Überlastung führen, während O2 entlastet wird. Ich hoffe, Vodafone rüstet sich dafür, zusätzliche Einnahmen sind ja in Sicht.

    Ich schaue mir das von der Seitenlinie an und bin vorerst zu fraenk gewechselt. Bin noch immer genervt von der O2/E-Plus Integration mit abbrechenden Gesprächen, katastrophalen Datenraten etc und habe keine Lust, das nochmal mit zu machen.

  4. Da hat die Bundesnetzagentur im Hintergrund sicherlich darauf hingewirkt, dass Vodafone dem zustimmt weil ansonsten näher geprüft worden wäre wie weit Vodafone den Netzausbau von 1&1 wirklich absichtlich verzögert hat.

  5. Geschickter Schachzug von 1&1, um zu verschleiern, dass man den geforderten Netzausbau nicht gestemmt bekommt. Der BNetzA hat man damit natürlich die Arbeit weiterer Nachforschungen und das Einleiten eines Verfahrens erspart.

    Welche Auswirkungen das „National Roaming“ auf das Netz von vodafone haben wird, bleibt abzuwarten. Man darf gespannt bleiben, ob sich die Beschwerden häufen und das ans Tageslicht kommt.

  6. „wir können nix, aber nu brauchen wir die nächsten 5-15 Jahre auch erstmal nix mehr daran ändern. schwein gehabt!“

  7. Das eigene Versagen mit der Nutzung eines anderen Netzes kaschieren. Aber das war ja sowas von klar. Frag mich eh warum man 1&1 da überhaupt was gegeben hat. Ach ja Geld in die Bundeskasse, das der Kunde dann wieder der dumme ist, intressiert ja keinen. Und 1&1 gibt doch die Kosten der Ersteigerung doch eh an die Kunden weiter, siehe die Preiserhöhungen.

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