Netflix will zukünftig bei Filmen auf Qualität statt Quantität setzen

Netflix steht gerne mal in der Kritik, auf „Masse statt Klasse“ zu setzen. So rühmte man sich in den vergangenen zwei Jahren etwa, mindestens einen neuen Film pro Woche in sein Repertoire aufzunehmen. Damit soll 2023 Schluss sein. So nimmt man eine größere, interne Restrukturierung vor. Als Folge soll es weniger Film-Eigenproduktionen geben. Man will dafür bei den verbleibenden Projekten höhere Qualitätsstandards anlegen, wie Bloomberg berichtet.

Demnach habe Netflix bisher zwei voneinander getrennte Teams für einerseits Projekte mit einem Budget von maximal 30 Mio. US-Dollar und andererseits Filme mit Budgets von 30 bis 80 Mio. US-Dollar betrieben. Jene werden aber jetzt zusammengelegt. Das dritte Team für kostspielige Blockbuster mit noch höheren Budgets bleibt zwar separat erhalten, inwiefern es da vielleicht auch Kürzungen gibt, ist jedoch offen.

Obendrein mussten zwei hochrangige Manager ihren Hut nehmen. Einerseits ist das Lisa Nishimura, die für die Filme mit kleineren Budgets und unter anderem Dokumentationen wie „Tiger King“ verantwortlich gewesen ist. Aber auch der Film-Vizepräsident bei Netflix, Ian Bricke, verlässt den Streaming-Anbieter. Beide hatten über 10 Jahre für das Unternehmen gearbeitet.

Offenbar sieht man bei Netflix ein Problem darin, dass man zwar einen hohen Film-Output hat, nur sehr wenige Titel aber bei Kritikern wirklich Prestige einsammeln können und die Zuschauer langfristig binden. Die meisten Filme schlagen also beim Streaming-Anbieter auf und sind schnell wieder vergessen, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Aus diesem Grund will man stärker auf die Qualität der Projekte achten.

Es bleibt natürlich abzuwarten, ob sich da wirklich eine Verbesserung einstellt, oder es eben einfach nur weniger Filme bei Netflix zu sehen geben wird, ohne dass die Qualität merklich zunimmt. Beides ist vorstellbar. Welche Film-Eigenproduktionen habt ihr euch denn zuletzt so bei Netflix angesehen und ist da etwas hängen geblieben?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. Das gleiche auch mit Serien, dann lohnt sich vielleicht wieder ein eigenes Abo

  2. Wenn die weiter Filme wie red notice als Blockbuster anbieten, dann gute Nacht.

    • Heisenberg says:

      Berieselungsfilm würde ich das nennen.

      Serien verheizen ist aber immer noch besser als TV schauen, und es sind auch viele gute dabei dafür dass man immer sagt wie schlecht Netflix ist.

      Das sind dann aber immer die Serien deren Namen nicht irgendwie Hype mäßig im Internet sind.

      „Im Auge des Wolfes“, „schnelles Geld“, „top Boy“ „Queen of the south“ (nicht die Netflix Variante), usw, fast alle unter dem Radar Serien gehen schon gut ab. 😀

      Meistens sind auch die nicht ami-serien die besseren, weil die nicht ganz so hartcore woker einheitsbrei sind.

      • Und bei Serien ist dann nach einer Staffel Schluss. Da fange ich erst garnicht an.

        • Heisenberg says:

          ja das nervt auf jeden, oder wenn neue Staffeln immer schwachsinniger werden, auch nicht cool wenn es auf Krampf weiter geht. 🙂

  3. Da muss der Leidensdruck aber jetzt schon sehr hoch sein, wenn Netflix endlich das einsieht, was jeder Nutzer und jeder Kritiker seit Jahren sagen (ja, Gray Man, ich sehe dich an)!

    • Dann kommt hoffentlich auch mal 4K und Dolby Atmos im Einzeltarif 😉

    • Du meinst du schaust ihn an.

      sehen = to see
      schauen = to look
      Yes, gray man, I’m seeing at you?
      Manchmal ist Englisch hilfreich um den Deutschen ihre eigene Sprache zu erklären:)
      Schauen ist eine Handlung, sehen ein Sinneseindruck. Man kann etwas sehen ohne danach geschaut zu haben, man kann nachschauen ohne etwas zu sehen.

  4. Bei Filmproduktionen der letzten Jahre wird’s schwierig. Spenser Confidential, Tyler Rake oder auch die deutsche Produktion Betonrausch sind mir in Erinnerung als Eigenproduktionen geblieben, die mir gefallen haben.
    Serien gab es für mich definitiv mehr sehenswerte, auf Anhieb fallen mir Altered Carbon, Liliyhammer, Love Death & Robots, Shadow and Bone ein und letztes Jahr als absolutes Highlight Kleo.

  5. Schön das die Anbieter langsam realisieren, das ein reines Fluten des Dienstes mit Content („Viel hilft viel“) nicht der richtige Weg ist. Viele Leute haben nur eine begrenzte Zeit zum Nutzen der Dienste und da ist mehr Qualität als Quantität sehr wünschenswert.
    Wenn man ehrlich ist, vergeht doch recht viel Zeit beim Stöbern und Herausfiltern von nicht sehenswertem.

    Und bei so manchem Titel denkt man sich: „Wie groß ist wohl die Zielgruppe für dieses „nerdig-nischige“ Thema?“
    Oder auch: „Bei welcher Art von Marktanalyse ist herausgekommen, das man so etwas produzieren muss?“

    Aber es gibt ja offensichtlich auch genug Leute die „Junkfood fürs Hirn“ suchen und wo einfach nur „irgendwas laufen“ muss, damit einen die Langeweile im eigenen Leben einen selbst nicht gar so hart trifft…. 🙂

  6. Außer Bright fällt mir gerade nichts ein, allerdings ist ein gutes Gedächtnis fürs Filme und insbesondere dafür, wer welchen Film produziert und veröffentlicht hat, keine meiner Stärken.

  7. Tyler Rake war ja kompletter Müll.
    nur was für Leute die Hemsworth vergöttern.

  8. Generell ist dies ein guter Ansatz, ich habe jetzt schon genügend Inhalte für zehn Leben auf meiner Watchlist.

    Das kann ein normaler, arbeitender Mensch alles gar nicht mehr konsumieren.

    Dann doch lieber weniger Inhalte und dafür qualitativ hochwertig.

  9. Über genau dieses sinnlos Aufgeblähte werden die Streaming Dienste stolpern. Ich glaube nicht das ein jetziges Gegenlenken noch was hilft. Aber vielleicht gelingt es Netflix ja

  10. 1899 und Archive 81, bekanntermaßen eingestellt. Die beiden Filme mit Daniel Craig, Wednesday, Love Death + Robots, Cabinet of Coriosities fand ich sehr gut. Das die beiden erstgenannten Serien eingestellt wurden ärgert mich noch am meisten. Ansonsten herrscht für mich aktuell Flaute und mein Abo ist momentan gekündigt, hauptsächlich auch wegen der nicht weiter geführten Serien. Irgendwann muss es Netflix mal lernen, dass das keine Standard sein kann, Serien nach nur einer Staffel einzustellen und dann auch noch mit offenen Enden.

  11. Wozu immer und immer wieder neue dämliche Filme drehen, die 100+ Millionen kosten, wenn es hundertausende alte Klassiker aus aller Welt gibt, die man kaum irgendwo noch findet? Wenn ich bei Netflix mal schaue, was da aktuell für Klassiker laufen.

    Hm…. Thriller: https://www.netflix.com/browse/genre/46588 (5!!!). 7 SciFi (https://www.netflix.com/browse/genre/47147), wobei da einige nicht wirklich Klassiker sind. Horror gar nichts (https://www.netflix.com/browse/genre/10944).

    Dafür 12..13.. 14 Euro im Monat? Dafür müsste man normalerweise Geld erhalten.

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