YouTube dient immer häufiger als digitale Lernquelle für Kinder und Jugendliche

YouTube bietet ein sehr gemischtes Potpourri an Inhalten an. Zum einen findet sich dort viel Triviales und auch Inhalte, die ich persönlich für Kinder und Jugendlich für bedenklich halte. Zum anderen gibt es aber auch Kanäle, die wissenschaftliche Informationen verständlich und dennoch korrekt für eine breitere Masse aufarbeiten – oder einfach nur unterhaltsam aufbereitet Fakten vermitteln. Immer öfter dient YouTube daher auch als Lernplattform, wie eine Umfrage ergeben hat.

Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt zumindest eine durch das Marktforschungsinstitut Statista durchgeführte Umfrage unter 1.000 Eltern und Erziehungsberechtigten von Kindern zwischen 6 und 18 Jahren. Dabei beobachten die Eltern und Erziehungsberechtigten laut der Umfrage positive Effekte wie mehr Eigenständigkeit beim Lernen (42 %), verbesserte Englischkenntnisse (32 %) oder auch eine bessere Kenntnis aktueller Nachrichten (28 %).

Viele Eltern kennen und nutzen dabei auch Aufsichtsfunktionen oder YouTube Kids als Optionen für ihre Zöglinge. Jeder vierte Elternteil bzw. Erziehungsberechtigte (25 Prozent) eines Kindes im Alter von sechs bis neun Jahren gibt an, dass er YouTube Kids nutzt. Viele Eltern blockieren auch Inhalte (52 %) oder schränken etwa die Nutzungsdauer ein (40 %).

Dabei wird YouTube laut der Umfrage mit 51 % am häufigsten von allen Internetangeboten zum Lernen genutzt. Auf Platz 2 folgt im Übrigen die Google Suche mit 50 % und auf Rang 3 Wikipedia mit 43 %. Dass die Suche auftaucht, finde ich dabei eher irreführend, denn die stellt ja selbst keine Informationen bereit, sondern verlinkt vielmehr zu weiteren Quellen. Wie dem auch sei, laut der Umfrage stellen 82 % der Befragten bei den Kids positive Effekte auf den Wissensschatz durch die YouTube-Nutzung fest.

Ob man das alles so hinnehmen sollte? Das ist schwer zu sagen. Ich selbst denke, keine Plattform ist per se gut oder schlecht, das hängt vielmehr von der Nutzung ab. YouTube kann zu einem Hort der Trivialität und der Geschmacklosigkeit werden, genau so aber ein sprudelnder Quell des Wissens sein. Die Nutzung durch die Kinder wird wiederum entscheidend durch die Eltern, die Schule und natürlich die Peer-Group beeinflusst. Gut ist es, wenn sich Eltern mit YouTube auseinandersetzen, den Kindern sowohl Grenzen vorgeben als auch Freiheiten lassen und dann beobachten, was die Kids draus machen und natürlich auch direkt mit ihnen darüber sprechen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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4 Kommentare

  1. Das Problem ist der viele Mist, Geschwurbel, Hetze, Hass auf YouTube, samt viele Influencer die wahrlich keine Vorbilder sind.

    • Bei YouTube Kids ist mir sowas bisher zum Glück noch nicht aufgefallen, damit werden wenigstens die jüngeren von sowas verschont. Eine meiner Töchter (8 Jahre) hat Minecraft für sich entdeckt, aber ich habe absolut keine Ahnung davon, hab es nie gespielt. Nach ein paar mal „Weiß ich auch nicht, wir können ja mal im Internet schauen“ war erstmal Ruhe. Hab‘ mich erst gewundert, bis ich bemerkt habe dass sie sich ihre Fragen jetzt per YouTube beantwortet und sich endlich schöne Häuser mit Zombie- und Tier-Zoo bauen kann… 😀
      Die große Schwester lässt sich unter anderem von Mathelehrer Schmidt erklären, was ihr Mathelehrer nicht so erklärt, dass sie es versteht. Besser als der kann ich es auch nicht. Aber auch sie ist meines Wissens bisher bei üblen Videos hängen geblieben und Influencer lassen sie zum Glück (noch) kalt. Da muss man als Elternteil ein bisschen begleiten, rechtzeitig aufklären über die Hintergründe von Influencern und die Verlogenheit von Werbung. Bin gespannt, ob der Gruppendruck irgendwann stärker wird und sie auf die dunkle Seite zieht, die Freundinnen hängen teilweise schon tief in TikTok&Co.

      • Das Problem dabei:
        YouTube schiebt immer Werbung dazu. Vor ein Paar Jahren habe ich meinem Kind was auf YouTube angemacht, irgendwann war nur noch Werbung da. Und zwar nicht nur normale Ads, sondern Werbung in Videos selbst.

        Daher benutzen wir YouTube bis auf ein Paar FitX-Videos gar nicht. Und wenn ich was brauche, dann lade ich es herunter und Spiele direkt ab.

  2. Umso bescheuerter ist nach wie vor die Entfernung des Dislike-Counters, damit man schnell und einfach feststellen konnte, ob ein Tutorial o.Ä. wirklich was taugt oder nur Schwachsinn ist…

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