Mozilla erforscht „gesunde Alternative für soziale Medien“

Foto von Dalila Dalprat : https://www.pexels.com/de-de/foto/sitzende-frau-mit-smartphone-mit-herzen-und-smartphone-symbolen-2055500/

Seit es bei Twitter – so die Meinung von Nutzern –  drunter und drüber geht, haben sich viele bei Mastodon eingerichtet. Die normalen Nutzer, Journalisten, Institutionen, die Verfolger politischer Agenden und Menschen, die im Glauben sind, sich mit ihren Aussagen als Experten zu positionieren. Da kommt dann unter Umständen plötzlich Aufwand auf einige Admins zu, hier und da werden Menschen gesperrt, deren Meinung nicht passt – wer hätte so etwas wohl erwartet…

Mastodon ist eine freie, dezentralisierte soziale Netzwerkplattform, die auf dem federführenden Netzwerkprotokoll ActivityPub basiert. Das bedeutet, dass Mastodon-Server miteinander kommunizieren und Nutzer von einem Server auf einen anderen übertragen können, ohne dass ihre Daten oder ihr Verhalten von einer zentralen Stelle gesteuert wird.

Mastodon wurde von einem einzelnen Entwickler namens Eugen Rochko im Jahr 2016 gestartet und hat seitdem eine treue Nutzerschaft aufgebaut. Die Plattform bietet viele Funktionen, die man von anderen sozialen Netzwerken kennt, wie zum Beispiel das Posten von Text-, Bild- und Video-Inhalten, das Verfolgen anderer Nutzer und das Erstellen von Communities. Es gibt jedoch auch einige Unterschiede, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Beiträge zu „boosten“ (ähnlich wie bei Twitter Retweets), um sie einer größeren Zielgruppe zugänglich zu machen, und die Verwendung von „Toots“ (im Deutschen „Tröts“anstelle von „Tweets“.

Ab 2023 will auch Mozilla sein Gewicht in die Fediverse-Waagschale werfen. Man freue sich darauf, mit der Gemeinschaft zu wachsen, zu experimentieren und zu lernen, wie man gemeinsam die technischen, erfahrungsbezogenen und vertrauenswürdigen Herausforderungen lösen könne, die mit sozialen Systemen in großem Maßstab verbunden sind.

Ziel von Mozilla sei es, zum gesunden und nachhaltigen Wachstum eines föderierten sozialen Raums beizutragen, der nicht nur funktioniert, sondern zu seinen eigenen Bedingungen gedeiht, unabhängig von profit- und kontrollorientierten Tech-Unternehmen. Ein offener, dezentraler und globaler sozialer Dienst, der die Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund stellt, sei nicht nur möglich, sondern absolut notwendig, so Mozilla.

Man sehe die steigende Flut des Fediverse durch Mastodon, Matrix, Pixelfed und viele andere als einen vielversprechenden nächsten Schritt in diese Richtung. Obwohl man die ersten Schritte mit Mastodon beginne – als ausgereiftes, stabiles Projekt sei es ein idealer erster Schritt in das Fediversum – glaube man, dass das Potenzial des Fediversums größer und breiter ist als Mastodon allein.

So lobenswert der Plan von Mozilla ist, so wichtig ist es, dass man seine Kernkompetenzen nicht vernachlässigt. Und dazu gehört nicht nur der Browser Firefox, sondern auch das ausgegliederte Mail-Programm Thunderbird.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

2 Kommentare

  1. Erfreulich. Mozilla kümmert sich um Thunderbird. Matrix ist drin. ;P
    Matrix nutze ich schon länger mit eigener Instanz an der Föderation. Imho der einzige Ersatz zu bestehendem aber auch nicht das Beste. Was aber mehr daran liegt was man inzwischen gewohnt ist was ein Messenger heute alles können soll.

    Mit dem Gesamten Twitterkonzept werde ich nicht einig. Egal ob nun Mastodon. Ich schau da nur manchmal nach weil man es nicht hinbekommt Infos auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen.
    Da gab es vor kurzem auch einen Zwischenfall mit der Raspberry Pi Foundation die blöde Scherze machte und einen Shitstorm auslöste. Daraufhin von mehreren Instanzen gesperrt wurde.
    Das ist eben Dezentrales Netz. 😉 Jeder ist selbst verantwortlich was er sehen will und was nicht oder lässt es sich vorbestimmen.
    Auf der anderen Seite merkte ich im Fediverse auch schon wie ich nenne sie mal „die Negativen“ da natürlich einen großen Spielplatz finden und sich austoben können. Verstößt jetzt nicht direkt gegen etwas aber nervt einfach nur. Das ist dann auch das Gegenteil von mehr Aufklärung oder Austausch.

  2. Vivaldi hat übrigens schon Tatsachen geschaffen. Als Teil ihres bestehenden Community-Angebots (den es sogar vorm Browser gab) haben sie kurzfristig eine Mastodon-Instanz aus dem Boden gestampft.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.