Displace OLED TV: Fernseher soll komplett ohne Kabel auskommen

Displace, ein neuer Hersteller von Fernsehgeräten, will auf der CES 2023 einen OLED-Fernseher zeigen, der komplett ohne Kabel auskommen soll. Die Beschreibungen des Anbieters klingen allerdings so arg optimistisch, dass man annehmen könnte, es handele sich um einen Aprilscherz. Beispielsweise soll der TV nicht nur kabellos operieren, sondern sich auch über sogenannte „Active-Loop-Vakuumtechnologie“ ohne Halterungen an der Wand haften.

Wie schafft man es denn nun, einen Fernseher ohne Kabel auszuliefern? Denn selbst wenn ihr sonst an einem Fernseher nur auf interne Apps setzt, benötigt ihr ja normalerweise mindestens ein Stromkabel. Das will Displace für einen 4K-OLED-TV dank vierer Akkus verbannt haben. Es werden davon jeweils zwei rechts und zwei links in den Fernseher geschoben. Die Akkus sollen auch während des Betriebs getauscht werden können (Hot Swap). In einem Teaservideo erblickt man des Weiteren auch eine integrierte Webcam.

55 Zoll soll der OLED-TV aufweisen. Es wird eine externe Basisstation geben, mit der sich dann bis zu vier TV-Einheiten verknüpfen lassen sollen. Dadurch könnt ihr euch dann quasi einen größeren Fernseher zusammenbasteln. Die Bedienung soll über eine Fernbedienung, Gestensteuerung sowie Touch-Buttons am Gerät möglich sein. Auch die Sprachbedienung soll an Bord sein, dazu fehlen aber noch Einzelheiten. Was Displace da einbindet, wird wohl auch vom Betriebssystem abhängen.

Und auch dazu fehlen noch Details – da ist derzeit also von Android TV über Tizen bis hin zu webOS einiges vorstellbar. Überraschend: Im Inneren soll mal kein SoC von MediaTek stecken, sondern ein Prozessor von AMD gekoppelt mit einer GPU von Nvidia. Das klingt eher nach einem PC und wirkt abenteuerlich, müsste das doch den Stromverbrauch gegenüber einem ARM-Chip eher ankurbeln. Das wäre aber bei der Verwendung von Akkus eher kontraproduktiv.

Zusätzlich soll Wi-Fi 6E Verwendung finden. Displace verspricht derzeit eine Laufzeit von einem Monat bei 6 Stunden Verwendung am Tag. Das klingt für mich sehr unrealistisch, sodass ich dann eventuell die Akkutechnologie beeindruckender finden würde als den TV selbst. Letzten Endes will Displace den Displace OLED TV ohne Kabel ja auf der CES 2023 im Januar in Las Vegas zeigen. Ich bin gespannt, ob es da wirklich etwas zu sehen geben wird, oder hier irgendein Scherz dahintersteckt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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20 Kommentare

  1. Für privat irrelevant. In anderen Bereichen sicherlich cool

  2. So und der saugt sich dann selber an der Wand fest? Der Untergrund ist da sicherlich komplett egal….
    Ich finde, man hätte bei der Gelegenheit auch gleich noch das Geruchsfernsehen integrieren können. …und alles faltbar, bitte!

  3. Immerhin wirkt der 480p Teaser authentisch

  4. Vielleicht haben sie ja auch nur ein extrem effizientes OLED Panel erfunden :-). Wenn man für einen 55″ OLED einen Verbrauch von 60 W annimmt und das Ding 30 Tage lang je 6 Stunden läuft, sind das 10,8 kWh. Jeder der vier Akkus müsste also 2,7 kWh haben …

    • Martin Deger says:

      Das ist in etwa die Größe der Akkupacks von Citroën C-Zero und Peugeot iON… Schwer vorstellbar.

      • Mein Speicher für die PV-Anlage ist modular und da wiegt jedes Modul mit je rund 2,5 kWh irgendwas zwischen 35 und 40 kg. Also wären wir bei 10 kWh bei mindestens 120 kg. Sollte doch machbar sein, so was nur durch Vakuum an der Raufasertapete zu befestigen, oder?

  5. Na das klingt aber wirklich sehr nach Scherz.
    Schon die Render-Grafiken in dem Video sehen so dermaßen billig aus… Und spätestens bei den Akkus, die 180 Stunden halten sollen und einer Wandhalterung ohne Wandhalterung ist für mich persönlich jegliche Glaubwürdigkeit dahin.

    • Absolut. Das Video kann man überhaupt nicht ernst nehmen. Wirkt wie die Abschlussarbeit/Projektarbeit eines Grafik-Design-Studenten. Oder sowas in der Art. Könnte auch wieder nur so ein Honeypod sein, um zu testen wie schnell Dinge im Internet als Glaubhaft verbreitet bzw. kopiert werden. Na mal sehen.

  6. Die „Wandbefestigung“ finde ich auch schon sehr interessant. Dem Namen nach würde ich vermuten, dass der sich irgendwie an der Wand festsaugen soll, was aber sehr spannend wird, wenn man bedenkt, dass die Kiste nicht nur ein recht großes Display hat, sondern auch Akkus, die dieses Display 180 Stunden lang befeuern können sollen. Und Akkus sind ja nun bekanntermaßen auch nicht aus Styropor.

    Klingt für mich ehrlich gesagt auch eher nach einem Werbegag.

  7. „No Wires, no ports.“
    Lassen wir das Thema Stromversorgung mal beiseite… es gibt keine HDMI-Anschlüsse, so dass man den Fernseher von außerhalb ausschließlich per Chromecast, Airplay und/oder anderen Spiegelungs-Techniken bespielen könnte, nicht wahr? Und was ist mit Spielkonsolen? Also ich glaube, das reicht mir nicht.

  8. Wenn der sich an der Wand festsaugen soll, muss man hoffen, dass man die Tapete ordentlich festgekleistert hat.

    • Man muss eher hoffen, dass man mich vergisst ihn abzunehmen bevor die ACTIVE Ansaugung sich abschaltet wegen leerer Batterien.
      Das Teil wird wirklich niemand kaufen, nichtmal Nieschen…

  9. Also wenn das kein Fake ist fress ich einen Besen ^^

    Das ist ja wirklich mehr als abstrus, so viel Akku kann man gar nicht verbauen das das Ding so lang läuft, bzw. vielleicht schon aber wird mir das dann mit 4 Muskelmännern geliefert die mir das Ding schleppen? Die einzige Möglichkeit das schwere Ding dann ohne Befestigung an die Wand zu bekommen ist wenn die Männer dann da bleiben und den TV dauerhaft an die Wand halten… mal sehn wie lang die Muskeln das dann schaffen… also echt, so ein Schwachsinn ^^

    • Das Teil soll nur 9kg wiegen…

      • Wie gesagt, alles utopisch. Wenn das Teil derart viel Akku Energie liefern soll für derartige Laufzeiten müssten da riesige Akkus drin stecken und die wiegen dann auch richtig, richtig viel! Mal ganz davon abgesehen das es auch irre teuer wär und irgendwie total sinnfrei seinen Fernseher mit Monsterakkus und einer aktiven Saugvorrichtung zu betreiben. Aber wer weis, vielleicht stecken da ja irgendwelche total revolutionäre Akkus drin mit der 10-fachen Speicherdichte wie bisher… man muss nur fest dran glauben

  10. Zur Erinnerung: Funkwellen genügen zur Stromversorgung (ja, wurde später richtiggestellt).

    https://web.archive.org/web/20220916154539/https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/erfinder-simbabwe-101.html

    • Richard Rosner says:

      ist nichts neues. Aber wenn du mal zusammenrechnes, was das Teil an Leistung brauchen muss, spätestens wenn CPU und GPU unter Volllast laufen (wofür auch immer die genutzt werden sollen), kannst du das komplett vergessen. Das reicht problemlos für ultra low power Szenarien, wo die Geräte nur selten geringe Datenmengen übertragen müssen, aber für diesen Zweck ist das absolut ungeeignet. Schon alleine weil du Funkwellen gar nicht so extrem fokussieren kannst, dass du da keine riesigen Verluste hast, aber die Leistungen, die du übertragen müsstest sind sicherlich jenseits allem, was zugelassen werden kann.

  11. Evtl. kommt der Fernseher nicht nur ohne Kabel, sondern auch ohne Bild aus. Dann würde es wieder passen.

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