XGIMI Horizon Pro angeschaut: 4K-Beamer im Kompaktformat
Ich habe mir in der letzten Zeit zahlreiche Inhalte nicht nur auf dem TV angeschaut, sondern auch auf diversen anderen Flächen. Meistens war sogar mehr Fläche drin als beim TV, denn der XGIMI Horizon Pro bringt euch bis zu 300 Zoll an die Leinwand. XGIMI selbst gibt’s seit 2014. Es handelt sich um ein chinesisches Unternehmen, welches in den letzten 5 Jahren expandiert hat. Doch der Reihe nach: Der XGIMI Horizon Pro ist ein sehr kompakter DLP-Beamer, der in der Standardauflösung 3.840 x 2.160 Pixel bietet. Bei der Helligkeit liegen 2200 ANSI-Lumen an.
Die Bildgröße von 1.2:1 lässt sich zwischen 30 und 300 Zoll darstellen. Spannend ist es bei XGIMI unter der Haube, denn man setzt auf Android TV in Version 10. 2 GB RAM und 32 GB Speicher sind für das System vorgesehen, Chromecast wird unterstützt und die Fernbedienung kommt mit Schnellzugriffstaste für den Google Assistant daher. Auf der Rückseite des Beamers gibt’s 2x HDMI 2.0, 2x USB 2.0, einen LAN-Port sowie Optical-out nebst Kopfhöreranschluss.
Wer den XGIMI Horizon Pro nicht per LAN anklemmen möchte, der bringt ihn ins WLAN. Da steht dann Wi-Fi 802.11a/b/g/n über die Bänder 2,4 und 5 GHz zur Verfügung. Bluetooth 5.0 (der Beamer kann auch als externer Lautsprecher dienen) rundet das Ganze ab. Wer die Audio-Schnittstellen nicht nutzen möchte, der kann auch auf die internen Lautsprecher zurückgreifen. Hier setzt man auf Dual-Lautsprecher mit 8 Watt von Harman / Kardon. Die unterstützen DTS-HD, DTS Studio Sound und Dolby.
Trotz der verbauten Technik ist der XGIMI Horizon Pro recht kompakt. 2,9 Kilo wiegt das gute Stück und er misst 208,4 x 218,4 x 136,2 mm (Höhe x Breite x Tiefe). Der XGIMI Horizon Pro ist meines Erachtens sehr wertig, im Gegensatz zu günstigeren Modellen des Unternehmens gibt’s hier auch eine ansprechendere Fernbedienung.
Die Einrichtung ist flugs erledigt. Nutzer loggen sich mit einem Google-Account ein und haben dann die Android-TV-Oberfläche vor sich. Das bringt Annehmlichkeiten mit sich – denn es gibt den Play Store und zahlreiche Apps. Obwohl Netflix installiert werden kann, funktioniert dies nicht. Da muss man Umwege gehen, die ich hier beschrieb. Alternativ muss man nicht Android TV nutzen, an die HDMI-Anschlüsse passen logischerweise auch ein Stick von Roku oder der Fire TV Stick. Die lassen sich auch energietechnisch über die USB-Anschlüsse des XGIMI Horizon Pro speisen.
Je nach Aufstellungsort werden Nutzer feststellen, dass der Beamer versucht, sich selbst auf die Leinwand oder die Fläche auszurichten. Korrekturen können von euch vorgenommen werden, im besten Fall läuft aber alles automatisch. Und ja, natürlich kann man den Beamer an der Wand oder unter der Decke anbringen. Als Fan wechselnder Aufstellungsorte im Haus fand ich aber die Stativ-Möglichkeit sehr charmant. Wobei man da beachten sollte, dass man ein stabiles Stativ hat, welches den Fast-3-Kilo-Beamer packt. Hat man ein Drei-Bein-Stativ, so sollte man schauen, dass man das Hauptgewicht nach hinten oder vorne nicht auf die parallel zueinander stehenden Beine lagert.
Im Einsatz fand ich, dass die „KI“ (warum nennt jeder Rechenleistung immer „KI“?) des Projektors gut arbeitete, allerdings musste ich das eine oder andere Mal manuell zur Trapezkorrektur greifen. Das war meistens an der Wand der Fall, wenn sich im nahen Umfeld „Störer“ aufhielten. An einer entsprechend freien Fläche arbeitete die Erkennung meist sehr sauber. Der Horizon Pro kann das Bild ausgleichen, wenn er um bis zu 45 Grad auf die Seite gekippt wird – mit einer Trapezkorrektur von ±40 Grad auf der horizontalen und vertikalen Achse. Nach einer automatischen Korrektur kann man, sofern man möchte, auch manuell nacharbeiten.
Der XGIMI Horizon Pro kommt mit 2.200 ANSI-Lumen daher, was für einen Beamer in der Preisklasse schon gut ist. Dennoch darf man nicht in die Träumerei fallen, dass der Beamer den TV ersetzen könnte, wenn der Raum nicht abgedunkelt ist. Ja, das Bild ist bei Tageslicht erkennbar, spielt aber erst in abgedunkelten Räumen seine Stärke aus. Tagsüber wäre das nichts, was ich mir antun würde – schon gar nicht in der oberen Zoll-Klasse. Ist der Raum abgedunkelt oder gar dunkel, dann kann man den Horizon Pro sehr gut gebrauchen. Die Inhalte werden sehr sauber und klar dargestellt. Da verpasst man nicht allzu viele Details gegenüber dem TV, wenn man nun nicht 30 cm davor sitzt. Richtig schönes Bild, das passt für mich. Auch Freunde, mit denen ich wechselnde Inhalte schaute, stellten dem Beamer guter Noten aus.
Durch den Einsatz von Android TV als Betriebssystem sind die einstellbaren Modi und Möglichkeiten tatsächlich sehr überschaubar. Es gibt vier voreingestellte Bildmodi, beispielsweise für Film und Sport. Hier muss man schauen, falls man spielt. Wer professionell zockt, der wird sicher nicht den Beamer nutzen, der 35 ms Reaktionszeit hat, des Weiteren auch „nur“ HDMI 2.0 bietet, also nicht alles ausschöpft, was aktuelle Konsolen bieten. Was aber dennoch locker geht: Zocken von diversen Spielen auf der Xbox oder die gemütliche Runde Mario Kart über unsere Nintendo Switch.
Ferner gibt’s dann einen Office-Modus für Präsentationen sowie einen Gaming-Modus, der für eine geringe Latenz ausgelegt ist. Bei der Helligkeit gibt’s auf der einen Seite die Automatik. Hier wird über einen Umgebungslichtsensor gemessen. Auf der anderen Seite kann man auch „Hell“, Standard“, „Augenschutz“ oder einen Leistungsmodus wählen. Alternativ gibt’s den benutzerdefinierten Modus, der euch das Einstellen ermöglicht. Je nach Leistungsmodus hat der Beamer mehr zu tun, saugt vorne Luft an und gibt sie nach hinten ab.
Für feine Ohren und leise Medieninhalte ist dann das direkte Danebensitzen weniger etwas. Aber vermutlich hat man ja eh Lautsprecher im Einsatz und guckt keine Dias oder Stummfilme. Tatsächlich brauchbar war der Sound aus den Lautsprechern, das reicht größeren Räumen auch aus, wenn man sich nicht die Trommelfelle aus den Ohren sprengen möchte. Wir hatten den Beamer auch in gemütlicher Runde im Einsatz und haben ihn stundenlang für Musikvideos benutzt. Da reichte uns der Sound, auch lauter gestellt, tatsächlich aus.
War eine gute Erfahrung. Daumen hoch. Für mich bleibt festzuhalten: Selbst auf einer blanken, farbigen Wand hat man gute Ergebnisse, wobei es am besten auf der passenden Leinwand aussieht – vielleicht gar eine mit schwarzem Rahmen, falls einen die äußeren Lichthöfe stören.
Der XGIMI Horizon Pro in Stichpunkten bewertet:
- Die RGB-LED-Lichtquelle ist für 25.000 Lebensdauer im Standardmodus ausgelegt.
- Gute Optik, wertige Verarbeitung
- Verbauter 1.920 x 1.080 DLP-Chip ermöglicht 3.840 x 2.160 Pixel durch XPR Fast-Shift-Pixel-Shifting
- Kinderleichte Bedienung
- Sehr gute Audioqualität für die Größe
- Ausreichende Anschlüsse für den Mediengenuss
- Automatische Schärfe und Trapezkorrektur funktioniert in den meisten Fällen gut, bei größeren Diagonalen und Ecken stellt man aber lieber von Hand nach, um das Maximum an Fläche herauszuholen.
- Die Lüfter sind nicht stören bei normalem Medienkonsum.
- Auch ohne Display als Lautsprecher (auch über Bluetooth) nutzbar
- Eine Stativhalterung ist von Vorteil, wie ich finde.
- Eine Transporttasche wäre schön gewesen.
- Ein Schutz für die Linse ist leider nicht im Lieferumfang enthalten.
- Die Darstellung ist scharf und die Farben satt, 4K-Auflösung mit XPR-Pixel-Shifting und Full-HD-3D-Unterstützung
- 2.200 Lumen sind für den Betrieb in von Tageslicht durchfluteten Räumen nichts.
- Ab und an zu wenig Schattendetails bei besonders dunklen Szenen
- Ein optischer Zoom fehlt, ein digitaler ist an Bord – das kann aber zu einer Verminderung der Bildqualität führen.
- Automatische Bildmodi sind gut, ein Farbmanagementsystem wäre für fortgeschrittene Nutzer noch besser gewesen.
- Tipp aus dem Bauch heraus: Schaut mal Filme im Office-Modus, wenn ihr nicht zu große Flächen abbildet. Wenn möglich, vermeidet auch extreme Winkel für die Nutzung. Weniger Trapezkorrektur ist immer mehr.
1.600 Euro kostet der Beamer, der für das Gebotene seinen Preis wert sein dürfte.
- Echte 4K Technologie: 3840 x 2160 (4K) Standardauflösung mit 8.29 Millionen Pixeln und ultrahellen 1500...
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Der war bei mir auch in der engeren Auswahl fürs Heimkino.
Aufgrund des fehlenden optischen Zooms ist es dann aber der BenQ TK850 geworden.
Hab ich mir schon angeschaut, war mir zu dunkel. Auch wenn teurer.. kurzdistanzbeamer wären das was ich mir kaufen würde.
Wie sehr leidet die Bildschärfe durch die Trapezkorrektur? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei Keystone Fukntionen bei denen die Pixel verändert werden die Qualität sofot rapide absinkt. Das ist für Präsentationen in Ordnung, aber für hochauflösende Filme ein No-Go, deshalb kommt hier nur eine Verzerrung mittels Optik in Frage.
Tolle Bild- und Ton Qualität für den Preis! Hab mir dazu jetzt ne Celexon ALR Hochkontrastleinwand bestellt.
ich besitze den Beamer seit 4 Monaten und bin voll zufrieden. ich hatte vorher einen xiaomi full hd mit 500 lumen- kein vergleich.
3 bis 4 mal die woche gucken meine Frau und ich verschiedene streaming dienste (Disney+: Walking dead, y. Netflix: comedy serien wie: new girl und div. thriller. prime: lol etc.) dafür absolut ausreichend 🙂 ich habe eine billig leinwand für ca 80€ gekauft. reicht irgendwie. wäre aber schon interessant, ob eine Celexon ALR Hochkontrastleinwand mehr „raus holt“. allerdings wären mir 800€ – 900€ für eine leinwand irgendwie zu viel. die Automatischen Bildmodi sind so la la.