Diablo 2 Resurrected: Das Remaster des Meisterwerks von Blizzard angespielt
„Das Spiel aus dem Jahr 2000 – nur aufgehübscht.“
Damit ist theoretisch alles gesagt, wenn es darum geht meine Eindrücke der ersten Stunden mit Diablo 2 Resurrected zu schildern. Die Serie begleitet mich seit meiner Jugend und Diablo 2 und die Erweiterung Lord of Destruction haben mich eine Menge Lebenszeit gekostet. Diablo 3 war so ein Spiel, das viel Zeit verschlang, auch wenn das Ganze durch den nicht vorhandenen Skill-Tree und viele weitere unschöne Änderungen irgendwie nicht mehr ganz so toll war.
Nun stand also das Remaster von Diablo 2 mit dem Beinamen Resurrected an, das auch die Erweiterung enthält und mit einer besseren Grafik sowie direkt für Konsolen daherkommt. Wie bei einem Remaster üblich hat sich außer der Grafik ganz hart gesagt rein gar nichts geändert. Ihr habt immer noch die Möglichkeit mit denselben Klassen zu spielen, wählt dieselben Skills aus und besiegt dieselben Gegner mit genau denselben Waffen. Nur eben in „Neu“.
Ich habe mich auf der PS5 und am Laptop ins Getümmel gestürzt und man verfällt schnell in ein nostalgisches Gefühl. Trotz der besseren Grafik mit ordentlichen Lichteffekten, Reflexionen, besseren Models und Texturen fühlt man sich viele Jahre zurückversetzt. Die Grafik kann übrigens auch umgeschaltet werden und ihr spielt direkt mit der alten Variante – aber warum, wenn man doch schöner spielen kann? Es gibt einen Qualitätsmodus mit 4K-Auflösung und 30 fps oder einen Performance-Modus mit 60fps, für diejenigen, die es lieber etwas flüssiger mögen. Ich bezweifle an dieser Stelle, dass die PS5 / Xbox Series X nicht sowohl 4K als auch 60 fps schaffen würden, denn so rechenintensiv kann die Grafik meiner Meinung nach nicht sein. Da wurde aber eben nicht mehr optimiert.
Ihr könnt euch offline ins Gemetzel stürzen oder mit einem oder mehreren Freunden im Koop. Leider gibt es noch kein Crossplay. Das soll ja angeblich noch kommen. Ansonsten macht das Spiel wie immer Freude, wenn es darum geht, sich durch die Dungeons zu pflügen und Items und Gold zu scheffeln.
Ihr solltet nur beachten, dass sich Diablo 2 nicht so „einfach“ spielt wie Diablo 3. Ein seltenes Item muss per Identifikationsschriftrolle, die viel Geld kostet und nur schwer gefunden wird, identifiziert werden, Portale zur Stadt brauchen eine Rolle – auch teuer – und es herrscht ein ständiger Mangel an beidem – vor allem am Anfang. Wenn ihr in einer Horde von Monstern das Zeitliche segnet, bleibt euch auch nicht euer Gear erhalten. Das verbleibt bei eurer Leiche und muss von euch wiedergeholt werden. Das hat zur Folge, dass ihr möglicherweise lange Wege auf euch nehmen müsst, und auf dem Weg zur Leiche erneut einen Pfeil in den Nacken bekommt. Kann für Neulinge nervig und frustrierend werden.
Diablo ist halt ein Spiel der alten Garde und deshalb umfangreich, was die Rollenspielelemente betrifft. Items sollten begutachtet und die verschiedenen Effekte möglichst mit Bedacht genutzt werden. Der Skilltree bietet euch viele verschiedene Möglichkeiten, das beste Build zu bauen, das euren Ansprüchen genügt und kann auf Wunsch in der Stadt zurückgesetzt werden. Wer das Ausprobieren in diesen Bereichen liebt, wird auch mit dem Remaster große Freude haben.
Was mir aber nach wie vor auf die Nerven geht, ist das Inventar. Klar, ein Remaster wird nicht weiter angefasst, aber das Management des Inventars ist fummelig. Man ist ständig dabei, die paar Gegenstände, die man mitschleppt, so einzusortieren, dass man noch etwas aufheben kann. Hier hätte schon ein kleiner Auto-Sort-Mechanismus sehr viel an der Usability geschraubt. Immerhin wird Gold auf Wunsch automatisch eingesammelt. Aber so viel zu kritisieren, gibt es meiner Meinung nach sonst nicht. Die Server-Probleme aus der Beta hat Blizzard glücklicherweise behoben.
Wer Diablo 2 vor 20 Jahren gut gefunden hat, wird es auch bei der neuen Version tun. Nostalgie dominiert anfänglich das Spielen, was bei dem einen oder anderen wiederum als „altbacken“ und nicht „state of the art“ ankommen kann. Kann also gut oder schlecht sein – Fluch und Segen zugleich quasi.
Etwas unverschämt ist meiner Meinung nach der Preis. 40 Euro möchte Blizzard für das Remaster haben. Klar, neue Grafik und neue Videos, aber die Mechaniken etc. wurden nicht angefasst. Hier hätte man dem geneigten Spieler ruhig etwas entgegenkommen können. Wer bereit ist, das Geld auszugeben, darf sich auf viele Stunden Grinden und Charakter-Bauen freuen.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Ich habe damals D2 gesuchtet und geliebt, und jetzt wieder zugegriffen. Paar Minuten die Woche zocken reichen mir da, mehr Zeit fehlt eh.
Aber ja, es ist zu teuer und ich habe sehr viele Verbindungsprobleme, die wohl immer noch nicht behoben sind. Schade. Spaß wie früher macht es aber dennoch irgendwie.
Läuft denn das Spiel nicht lokal auf dem Rechner?
Ich spiele es auch täglich 30-44 Sekunden, mehr Zeit ist nicht da. Manchmal schaffe ich eine ganze Minute, aber eher selten.
Bis zum Lebensende bin ich dann aber leider nicht durch 🙁
Also auf der Xbox kann man mit gedrücktem „R“ die Gegenstände automatisch sortieren lassen.
Ja, ich weiß. Wenn dein Inventar aber grade bescheiden aussieht, kannst du den Gegenstand erst aufheben, nachdem du die Sortierung gemacht hast. Das sollte halt automatisch passieren.
Ich find den Suchtfaktor grad ziemlich groß, hab aber das Gefühl, wesentlich schneller unterwegs zu sein als früher, gerade was Runen anbetrifft. Die Mobs unterwegs sind alls kein Problem und dann kommen die Zwischen und Endgegener. Da wirds dann sportlich. Da ust D3 im Vgl. irgend wie lame.
Ja D3 ist aktuell in der Season 24 und mit den Ätherischen Waffen und bisschen Paragon läuft jeder easy 100-120er Rifts. Und Monks 150er in knapp 6 Minuten. Das ist einfach lächerlich viel Schaden geworden.
Jau. Sind mir mittlerweile auch zu viel mit gemoddetem Zeug unterwegs.