Beats Studio Buds: In-Ear-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung angehört

Apple hat vor vielen Jahren Beats übernommen und bietet seitdem weiterhin Kopfhörer unter der Marke an. Der eine oder andere nahm anfangs an, dass Beats in Apple aufgeht, das ist jedoch nicht passiert. Apple hat die AirPods-Linie weiterhin parallel zu den Beats-Kopfhörern im Programm. Mit der AirPods-Linie ist man in der Regel am besten bedient, es gibt nur wenige Szenarien, in denen ich Beats vorziehen würde. Eins davon ist der Sport, da nutze ich beispielsweise nach wie vor die Powerbeats Pro statt der AirPods Pro.

Ansonsten hatte Beats bisher keine Kopfhörer im Programm, bei denen man den Eindruck hatte, dass sie die AirPods kannibalisieren würden. Bei den Beats Studio Buds könnte das aber der Fall sein, zumindest wenn man sich anschaut, wer da die Zielgruppe ist. Das sind eben nicht nur die Apple-, sondern auch die Android-Nutzer. Aber fangen wir mal von vorn an.

Der Deckel vom Case schließt nicht richtig bündig! Spaltmaße aus der Hölle.

Die Beats Studio Buds kommen, wie auch die AirPods, in einem Ei-förmigen Case zum Kunden, ein paar Wechsel-Tips in verschiedenen Größe, ein USB-C-Kabel zum Laden und etwas Papierkram (auch 3 Monate Apple Music) sind mit dabei. Hier gibt es den ersten „Aufschrei“. Im Gegensatz zu den PowerBeats setzt man bei den Beats Studio Buds nun auf USB-C statt Lightning. Hier wird schon klar, dass man nicht nur Apple-User anvisiert.

Dazu kommt, dass die Buds keinen Apple H1-Chip besitzen und somit nicht für das nahtlose Wechseln zwischen Apple-Geräten oder Spatial-Audio gedacht sind. Man setzt natürlich auf Bluetooth und ist ohne den Chip etwas universeller unterwegs. Was auch fehlt, ist das drahtlose Laden, was ich persönlich schade aber nicht bedenklich finde. Klar ist es einfacher, das Case irgendwo abzulegen und es lädt. Aber ein Kabel einzustecken, hat noch niemanden zu viel Energie gekostet.

Die Beats Studio Buds sitzen, wie auch jedes andere kabellose Kopfhörer-Modell, in dem Case und werden dort magnetisch festgehalten. Das Case selbst besitzt die übliche LED, die euch über den Status des Akkus und des Pairings informiert. Blinkt die LED, ist das Case im Paarungsmodus. Ist sie rot, werden die Kopfhörer geladen.

Möchtet ihr die Buds mit einem anderen als dem bisherigen Gerät koppeln, betätigt ihr den Button im Case und haltet diesen, bis die LED wie gesagt zu blinken anfängt. Die Buds selbst sind IPX4-zertifiziert, besitzen eine aktive Geräuschunterdrückung und einen Transparenzmodus. Man keilt sich also mit den AirPods Pro.

Besitzt ihr ein Apple-Gerät, ist die Einrichtung schnell erledigt. Case aufklappen, das iPhone zeigt ein Pop-up mit der Frage zur Kopplung an und ihr könnt loslegen. In den Einstellungen findet ihr wie auch bei den AirPods die Optionen für Transparenz, Geräuschunterdrückung und die Belegung der Tasten an den Buds. Die Tasten selbst sitzen länglich am Bud und lassen sich relativ leicht drücken.

Ein sanftes Klicken vermittelt euch das Feedback zum Tastendruck. Betätigt ihr die Taste länger, stellt ihr entweder den Geräuschmodus um oder aktiviert Siri oder den Google Assistant. Für die Einstellungen wie Geräuschkontrolle, Button-Konfiguration, Buds wiederfinden oder Firmware-Upgrades benötigt ihr die dazugehörige Companion-App.

Ein kurzes Drücken der Tasten am Bud startet oder stoppt die Musik, doppelt für weitere, dreifach für zurück. Eine Möglichkeit zum Regeln der Lautstärke fehlt auch bei den Beats Studio Buds, dazu müsst ihr beispielsweise Siri bemühen.

Was ich bei den Buds ebenfalls vermisse, ist die Ohrerkennung. Nehmt ihr die Buds aus den Ohren, läuft die Musik weiter. Das ist ein Feature, was ich an den AirPods sehr schätze und was selbst wesentlich billigere kabellose Buds hinbekommen. Warum Beats nicht?

Doch wie machen sich die Buds denn in der Praxis? Ich bin etwas überrascht, wie gut die Dinger in meinen Ohren sitzen. Ich habe schon viele EarBuds im Ohr gehabt, aber die haben meiner Meinung nach den besten und festesten Sitz in meinen Ohren, ohne dabei auf Wings zu setzen. Selbst beim Sport halten die Dinger ziemlich gut.

Einmal im Ohr, produzieren die Beats Studio Buds einen ordentlichen Sound, der durch eine gute passive Geräuschunterdrückung der Tips unterstützt wird. Was mir nicht wirklich gut gefällt, ist die aktive Geräuschunterdrückung. Die lässt ziemlich viele der ständigen Geräusche über, die die AirPods Pro locker aus euren Ohren nehmen. Natürlich besser als nichts, aber wirklich gut ist das meiner Meinung nach nicht.

Der Klang der Beats Studio Buds ist dagegen wieder auf einem sehr guten Niveau. Im Gegensatz zu vielen vergangenen Beats-Modellen besitzen die Studio Buds nicht so viel Hang zum Bass, sondern haben ein eher neutrales Profil. Meiner Meinung nach könnten die Mitten etwas präsenter sein. Details sind zwar da, doch im Gegensatz zu den guten Höhen und Bässen kommen die mittleren Frequenzen etwas zu kurz. Hört man zum Teil ziemlich gut, wenn man sich Film-Musik zur Brust nimmt. Die Instrumente sind gut separiert und auch in hohen Lautstärken nicht verzerrt.

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Ein paar Worte zur Mikrofon-Qualität: Eure Stimme wird durch die verbauten Mikrofone ordentlich zu eurem Gegenüber transportiert. Das Ganze ist aber ebenfalls nicht auf dem Niveau der AirPods, wie mir meine Meeting-Teilnehmer bestätigen konnten.

Wie lange ihr mit den Buds auskommt, bevor sie in das Lade-Case zurück müssen? In meinem Test bin ich nicht ganz an die 5-Stunden-Marke von Beats mit angeschalteter aktiver Geräuschunterdrückung herangekommen. Viereinhalb Stunden sind mein Ergebnis, die Abweichung ist, denke ich, in Ordnung und sowieso stark abhängig von der Lautstärke, in der ihr hört. Das Lade-Case hält dann nochmal zwei volle Ladungen für die Buds bereit. Wer 5 Minuten lädt, kann die Studio Buds wieder 60 Minuten nutzen.

Für wen sind die Buds also etwas? Beats reiht sich damit in einen hart umkämpften Markt ein und 150 Euro sind meiner Meinung nach auch zu teuer. Sollte man die Dinger für 100-120 Euro schießen, kann man auf jeden Fall einen Blick wagen. Ansonsten empfehle ich den Apple-Nutzern lieber etwas mehr Geld zurückzulegen und die AirPods Pro in einem Angebot zu kaufen. Alle anderen Nutzer (natürlich auch Apple-Anwender) können auch in Richtung Jabra Elite 85t, der Soundcore-Serie oder Alternativen von Sennheiser und Co. schielen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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10 Kommentare

  1. Ich habe heute zum 1. Mal ein paar „China“ Earbuds in den Ohren gehabt und bin recht angetan. Allerdings nutze ich die hauptsächlich für Hörbücher. Und die Dinger rutschen bei Schweiß nicht ständig aus den Ohren wie die Airpods Pro, obwohl jene natürlich besser klingen. Ich nenne mal keine Marke wg. Werbung.

    • Die „Chinateile“ sind wirklich nicht schlecht. Im Applekosmos vllt. nicht so angenehm, aber für Android Preis-Leistung unschlagbar, wenn man weiß was man kauft. Ansonsten auch Huawei, wenn man mit den Einschränkungen der Sanktionen leben kann.

      • Die Dinger funktionieren mit meinem Iphone und der Apple Watch. Man muss lediglich manuell in den BT-Einstellungen auf den Eintrag tippen, wenn man vorher mit dem jeweils anderen Gerät verbunden war. Auf der Watch ist er im „Airplay“-Button immer sichtbar.
        Zum China-Teil gab es in der letzten c’t auch einen kleinen Test.

  2. haben die Teile einen Luft-Kanal zum Druckausgleich?

    • Markus M. says:

      Genaus das würde mich auch interessieren. Schritthall ist der größte Kritikpunkt an meinen Jabra Elite 75.

  3. Michael W. says:

    „Eins davon ist der Sport, da nutze ich beispielsweise nach wie vor die Powerbeats Pro statt der AirPods Pro.“ same here…bisher beste Lösung die ich gefunden habe.

    • Ich habe meine AirPods mit Memory Foam Eartips ausgestattet. Zumindest in Größe M passen die gut ins Case und halten beim Sport bei mir optimal. Musik wird dadurch auch kräftiger, nur die Eartips muss man hin und wieder tauschen, die sehen schneller unansehnlich aus, als die normalen Silikonteile. Kosten nur nen Euro oder so in China oder eben bisschen mehr bei den deutschen Händlern.

    • Für meine Ohren waren die Bügel leider zu klein.

  4. Ich hatte mir die Teile auch angeschaut, da ich irgendwie mit den AirPods Pro nicht so richtig klarkomme..
    Ich war allerdings vom Klang ziemlich enttäuscht. Mit ANC aktiviert, war es vollkommen in Ordnung, aber sobald ich dieses zum Radfahren ausgeschaltet habe wirkt es so, als wäre jeden Volumen verschwunden, vor allem gab es so gut wie keinen Bass mehr.
    Ist das bei deinen auch so Oliver? Auch fand ich das Grundrauschen des ANC als störend laut.

  5. Gibt es zurzeit empfehlenswerte wireless In-Ear-Kopfhörer mit Ladecase, die Handsfree-Google-Assistant unterstützen? Ich habe selber Airpods Pro und bin für eine Empfehlung für ein Familienmitglied mit einem Xiaomi Telefon sehr dankbar.

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