„Rohwedder“: Neue Netflix-Dokumentation aus deutschen Landen startet am 25.09.2020
Netflix hat seine erste, deutschsprachige Original-Dokumentation angekündigt: „Rohwedder“. Sie dreht sich um den gleichnamigen Detlev Karsten Rohwedder, der 1991 erschossen wurde. Er leitete die Deutsche Treuhandanstalt, damals das größte Unternehmen der Welt. Die Treuhand war verantwortlich für die Restrukturierung und Privatisierung der gesamten Wirtschaft der ehemaligen DDR. Ein Scharfschütze brachte Rohwedder zur Strecke.
Es bekannte sich die Rote Armee Fraktion zur Tat. Doch bis heute wurde der Täter nie gefasst und der Mord somit nie aufgeklärt. „Rohwedder – Einigkeit und Mord und Freiheit“ geht nun der Frage nach, wer seinerzeit am meisten vom Tod Rohwedders profitiert haben mag. Dabei gibt man sich auch Gedankenspielen über mögliche Täter hin. Der Staatssicherheitsdienst oder westliche Kräfte könnten das Bekennerschreiben fingiert haben.
Die Dokuserie wird vier Episoden mit je 40 Minuten Spielzeit beinhalten und verschiedene Ansichten darstellen:
- „Märtyrer“ (Finanzminister Theo Waigel über Detlev Rohwedder)
- „Kapitalist“ (aus dem Bekennerschreiben der Roten Armee Fraktion)
- „Besatzer“ (aus Sicht ehemaliger Stasi-Mitarbeiter)
- „Opfer“ (von der Politik als Sündenbock installiert)
Nach der Wiedervereinigung wartete damals auf viele ehemalige DDR-Bürger eine knallharte Realität, denn die gesamte Arbeitsmentalität musste sich ändern und viele Menschen wurden arbeitslos. Die Euphorie über die Wiedervereinigung verflog damals also schnell. Die Federführung übernahmen bei der neuen Dokumentation nun Produzent und Autor Christian Beetz und der Showrunners Georg Tschurtschenthaler.
Solltet ihr Interesse an „Rohwedder – Einigkeit und Mord und Freiheit“ haben, dann könnt ihr ab dem 25. September 2020 hereinschauen.
„Der Staatssicherheitsdienst oder westliche Kräfte“
Kurze Frage: Welcher Staatssicherheitsdienst?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ministerium_für_Staatssicherheit
1991?
Steile These 😉
Ja, ist sie. Es geht offenbar um Aktivitäten ehemaliger Mitarbeiter. Und Spekulationen in der Hinsicht.
https://www.radiobremen.de/fernsehen/tatort/die_faelle/schlafende-hunde/schlafendehundehintergrund100.html
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article134309778/Auf-die-SED-Seilschaften-ist-noch-immer-Verlass.html
Ja, dann sollte man auch „ehemalig“ schreiben, oder? Und den Staat nennen, auf den man sich bezieht. Die DDR gab es 1991 nicht mehr.
Kann ja niemand ahnen, dass du dir mit dem Verständnis aus dem Kontext heraus so schwer tust. Vielleicht übst du das einfach ein bisschen. 😉
Er hätte ja auch den Verfassungsschutz meinen können. Ist bei der teilweise angestrengt-lockeren Schreibe durchaus im Bereich des möglichen.
Ich hätte statt dem sperrigen „zur Strecke gebracht“ eher das einfache „erlegt“ gewählt. Wegen des Kontexts.
je 40 Minuten Spielzeit vermute ich? Sonst wirds lang.. ^^
„Die Dokuserie wird vier Episoden mit je 40 Episoden Spielzeit beinhalten und verschiedene Ansichten darstellen:“
Oha, das ist Weltrekord!
Ist korrigiert ;-).
„Ein Scharfschütze brachte Rohwedder zur Strecke“
Echt jetzt? Das ist Dein Vokabular der Wahl zu dem Thema?
Diese Wortwahl ist mir auch sehr unangenehm aufgefallen. Geht gar nicht.
Joah, auf 63 m muss man echt kein Scharfschütze sein…
„Ein Scharfschütze brachte Rohwedder zur Strecke“
Ganz ehrlich… muss man so ein Vokabular anwenden? Sowas geht gar nicht, meine Meinung.
Mimimi
Tut mir leid, dass dein IQ nicht mehr zulässt, als 3x die gleiche Silbe aneinander zu hängen. Wie alt bist du? 7 Monate?
Mimimi
Nun, wenn Tütensuppen aus moralischrn Gründen umbenannt werden (Diskriminierung ist scheiße, keine Frage), dann sollte auch Platz für Kritik an etwas respekloser Formulierung (sicherlich nicht so gemeint, die Tütensuppe sollte aber auch nicht diskriminieren) sein.
Insgesamt aber Danke Andre, für die ausführliche Vorstellung. Dank dieser werde ich wohl einen Blick daraud werfen.
Bin ganz deiner Meinung. Muss man jetzt kein Drama draus machen, aber kann mir gut vorstellen, dass Andre bei eigener, erneuter Begutachtung eine Korrektur vornimmt. Ist eben kein Computerspiel, sondern böse Realität.
Wenn man sich unbedingt über etwas beschweren muss, findet man natürlich immer was: Das ist eine völlig neutrale Formulierung.
Naja, bri der Anzahl sachlicher Kritiken ist es offensichtlich nicht neutral.
Sollte eigentlich hier: Man bringt Täter zu Strecke. Du machst damit aus einem Opfer einen Täter.
Mach es so wie Knorr, sie wollten mit der Paprikasuppe auch nicht diskriminieren, paßten aber den Namen an, weil Mitbürgern ein schlechtes Gefühl gibt.
Ein/eine/x Scharfschützende/r/x brachte Rohwedder/in/x zur Streck/e/x.
So meinst du?!?
„Netflix hat seine erste, deutschsprachige Original-Dokumentation“
Aha, die erste Dokumentation, die Netflix jemals ausstrahlt, und zufällig ist sie auch noch auf deutsch. Toll.
Wie, es ist nicht die erste Dokumentation auf Netflix? Dann ist das Komma da falsch. Zeichensetzung ist nicht beliebig sondern kann Aussagen verändern. Die „erste, deutschsprachige Dokumentation“ ist etwas anderes als die „erste deutschsprachige“.
Es hängt auch vom Kontext ab – also ob die Adjektive gleichrangig sind oder nicht. Deine Begründing ist hier arg konfus. Tatsächlich wäre es hier doch besser das Komma wegzulassen – ist korrigiert.
Das kann man nun mit altklugem Tonfall in die Comments rotzen oder freundlich als Korrekturhinweis anbringen ;-).
Nachzulesen ist die Verfahrensweise übrigens hier: https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Komma-zwischen-Adjektiven
Da hab ich mich also tatsächlich vertan.
Für einen „Doc in Medienpädagogik“ ist der Artikel wirklich mies und wird auch nicht korrigiert.
Da wird es einem ganz bange, wenn man an die mediale Zukunft und die Qualität von Informationen im Netz denkt…
Da wird jemand zur Strecke gebracht, weil es knallig klingt, vermutlich ohne etwas über die Herkunft dieser Redewendung zu wissen, ist ja auch egal…
https://www.redensarten.net/zur-strecke-bringen/
Es sind übrigens vier Folgen à 40 Minuten…
Ach so…
Laut anderen Quellen geht es in der Dokumentation um die Karsten Rohwedders.
Nochmal:
Laut anderen Quellen geht es in der Dokumentation um Ermordung die Karsten Rohwedders.
Blöde, dass man hier nix nachträglich verbessern kann, tschulligung…
Die Formulierung ist wertneutral und meiner Ansicht nach passend – die bleibt so. Deine verlinkte Website sagt auch nichts anderes aus, schließlich wurde hier jemand Opfer eines Mörders – es wurde also gezielt jemand erledigt. Das ist auch kein
Das erinnert mich an das Missverständnis vieler, dass man auch „Schwulitäten“ nicht sagen dürfte, weil es irgendwie Homosexuelle deklassifiziere… Dabei kommt das Wort nicht von homosexuell bzw. hat keinerlei Zusammehang zum später entstandenen „schwul“ (im Sinne von homosexuell) ab, sondern geht auf schwul / schwül für bedrückendes / heißes Wetter zurück.
Aber wenn man natürlich am Wochenende nichts zu tun hat, regt man sich in den Kommentaren über eine Formulierung auf, die einem subjektiv nicht passt. Ist ja auch legitim, dass man dazu seine Meinung sagt, nicht, dass es nun falsch ankommt. Da es aber keine pejorative Formulierung ist und auch nicht umgangssprachlich besonders „locker“, teile ich die Kritik daran nicht – bleibt so. Das ist eben auch Meinungsfreiheit.
Das „zur Strecke bringen“ ist mir beim Lesen auch gleich negativ aufgefallen, das ist ganz sicher nicht wertneutral, es handelt sich um heimtückischen Mord. Hat für mich dieselbe Qualität wie Presseberichte zu angefahrenen und schwer verletzten Fußgängern/Radfahrern, die „von Autos touchiert“ wurden.
Erst einmal sehe ich den Zusammenhang mit den Schwulitäten nicht, zweitens handelt es sich beim „zur Strecke bringen“ nicht um eine Meinungsäußerung, sondern um die abwertende Beschreibung eines Tatbestands…
Und auch bei der Schwulität handelt es sich nicht um eine Meinungsäußerung, auch nicht um die Wetterlage, sondern um Verlegenheit, Bedrängnis oder Schwierigkeiten.
Andererseits, wenn Du mir unterstellst, ich habe am Wochenende nichts besseres zu tun, als Dein Geschwurbel zu lesen, so tut mir das leid. Es war aus Versehen und ich musste mich leider aufregen, weil ich hier etwas lesen muss, was in jeder Hinsicht nicht geht, weil es sprachlich wie stilistisch so unterirdisch ist, dass jeder, der einmal Deutsch in der Schule hatte, Bauchschmerzen bekommen muss!
Ach ja! Und wenn ich nichts zu tun habe, schaue ich eigentlich ganz gerne auf dieser Seite vorbei, weil ich den Caschy und seine Berichte schon lange schätze und lese.
Nun ja…
Jemand wurde also „erledigt“.
Gut, andere würden sagen „getötet“, „ermordet“ oder „umgebracht“. Aber Du hast sicher eine Quelle (die du wie bei der anderen Redewendung natürlich nicht nennst), die dir sagt, dass „erledigen“ wertneutral ist.
Der letzte Absatz ist übrigens eine klassische Unterstellung, um sich mit dem Inhalt nicht auseinandersetzen zu müssen. Warum wirfst du uns nicht gleich vor, dass wir alle damit beschäftigt sind kleine Kinder zu fressen? Ach ja, dann wäre dein Ablenkungsmanöver zu offensichtlich.
Ich äussere mich sehr selten hier im Blog zu etwas, obwohl ich seit Jahren täglich den Blog lesen (und mag). Auch Andrés Artikel lese ich ansonsten gerne. Aber bei diesem Beitrag und vor allem auf seine Reaktion bin ich doch sehr enttäuscht – irgendwo auch erschrocken. Ich kann es mir nur damit erklären, dass es eben ein Blog und ein journalistisch fundierter Artikel ist, der hier veröffentlicht wurde. Ein Vor-Kommentator äusserte vorsichtig die Hoffnung, der Autor würde seinen Artikel selbstreflektierend noch einmal lesen und ihn an der betreffenden Stelle korrigieren. Ich war sicher, dies würde auch geschehen. Es ist nicht geschehen. Schade… aber nun denn. Lassen wir es dabei. Ich hoffe nur, dass die noch lebenden Angehörigen und Freunde von Herrn Rohwedder den Terminus „Ein Scharfschütze brachte Rohwedder zur Strecke.“ nicht lesen müssen. Mit dieser Aussage verbindet man gemeinhin, ein wildes Tier zu schießen oder einen Verbrecher abzuknallen oder ähnliches mehr. So what, André – an deiner Stelle würden mich die diesbezüglichen Kommentare hellhörig werden lassen. Mach was draus oder lass es.
„Aber wenn man natürlich am Wochenende nichts zu tun hat, regt man sich in den Kommentaren über eine Formulierung auf, die einem subjektiv nicht passt.“ Sorry, aber das geht gar nicht. Die meisten Kommentare waren keine beleidigenden Hinweise, und dann kommt eine solch beleidigende Reaktion eines promovierten Medienpädagogen. Wenn das auf den Studiengang übertragbar ist, frag ich mich, was man da für eine Promotion braucht. Viel kann es nicht sein, vielleicht sollte ich eine zweite oder Dritte machen, für den phil. bräuchte ich nur eine weitere Dissertation.
Kleiner Nachtrag: man bringt einen Täter zur Strecke, damit machst Du aus einem Opfer einen Täter!
Die Franzosen waren es, wegen der Geschichte mit Elf Aquitaine und Minol.