3,4 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert, Produktion in Deutschland rückläufig
Immer mehr Unternehmen und private Haushalte in Deutschland nutzen Sonnenenergie zur Stromerzeugung. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) waren im April 2024 in Deutschland etwa 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen installiert, die insgesamt über 81.500 Megawatt Leistung verfügten.
Das bedeutet eine Zunahme von 29,8 % an Anlagen im Vergleich zum Vorjahr und eine Steigerung der installierten Leistung um 20,5 %. Im April 2023 gab es knapp 2,7 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 67.600 Megawatt. Alle Photovoltaikanlagen, die Strom in das öffentliche Netz einspeisen und einen Stromzähler zur Messung der eingespeisten Strommengen haben, werden erfasst. Kleinere Anlagen wie Balkonkraftwerke sind in der Regel nicht inbegriffen.
Erwartbare, aber nicht so gute Nachrichten: In Deutschland ist die Fertigung von Photovoltaik-Solarmodulen im ersten Quartal 2024 stark eingebrochen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres sank die Produktion um über die Hälfte auf etwa 495.600 Einheiten, was einem Rückgang von 52,8 % entspricht. Noch drastischer gestaltete sich der Rückgang bei den Solarkollektoren, die Sonnenenergie in Wärme umwandeln, sowohl zur Warmwasserbereitung als auch zur Raumheizung. Während im ersten Quartal 2023 noch annähernd 64.800 dieser Kollektoren produziert wurden, fiel die Zahl im gleichen Zeitraum 2024 auf etwa 21.300, was einem Einbruch von 67,1 % gleichkommt.
Auch das vorangegangene Jahr zeichnete sich durch einen Rückgang in der Produktion von Solarmodulen aus. Im Jahr 2023 wurden rund 3,4 Millionen Module hergestellt, 12,8 % weniger als 2022, als knapp 4 Millionen Einheiten gefertigt wurden. Bei den Solarkollektoren war der Produktionsrückgang noch ausgeprägter: Hier wurden 2023 etwa 192.000 Stück hergestellt, 28,4 % weniger als im Vorjahr, in dem 268.100 Kollektoren produziert wurden.
2023 wurden Photovoltaikanlagen im Gesamtwert von etwa 3,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert, was einem Rückgang von 12,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Aus China, dem mit Abstand führenden Lieferland, stammten 86,4 % dieser Importe. Die Niederlande und Vietnam folgten weit abgeschlagen mit Anteilen von 5,4 % bzw. 2,6 %.
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Die Anschaffung unserer PV-Anlage betrachten wir mit als beste Investion ever.
Wundert mich leider überhaupt nicht: „Das ist keine Hightech-Technologie“, betonte Lindner.
Wir zwingen entsprechende Unternehmen ins Ausland abzuwandern, weil keiner sie unterstützen möchte. Traurig, vor allem weil es weltbekannte Unternehmen mit 1a Modulen sind die abwandern (müssen). Aber scheinbar brauchen wir das nicht. Wir können uns ja auch günstiger abhängig machen von China.
Sehe ich auch so. Hier wird in Deutschland ein Produkt in wirklich großer Stückzahl benötigt und wir kaufen es zu 86% im Ausland ein. Statt eine eigene Wertschhöpfung zu haben machen wir uns lieber von Dritten abhängig. Jeden Manager würde man dafür feuern.
Es ist nun Mal eine ziemlich simple Technik.
Warum also mit Milliarden Subventionen eine Produktion in Deutschland am Leben halten? Ich sehe hier auch keine Abhängigkeit. China braucht Europa bei der schwachen Wirtschaft und Überproduktion mehr als andersherum. In den Häfen sollen sich bereits die Container mit Modulen stabeln.
Wenn China irgendwann nicht mehr liefern (warum?), bricht bei uns auch nichts zusammen. Die Preise steigen und Investoren bauen in 6-12 Monaten eine Produktion in Europa auf.
Seit wann gilt die Regel: „simple Technik, also Ausland“? Wenn sich ein Produkt 3,4 Millionen (bzw. wohl eher mind. 15 Mio, wenn man mal von mind. 5 Panels pro Anlage ausgeht) verkaufen lässt, dann kann man allein schon bei der schieren Masse davon ausgehen, dass man damit letztendlich Gewinn machen kann und sogar noch so angenehme Nebeneffekte wie Arbeitsplätze schaffen und Unabhängigkeit von Drittländern schaffen kann. Aber gut: Sind ja keine Autos und daher Herrn Lindner & Co. egal.
Soll das absichtlich hohles FDP-Bashing sein?
Simple Technik bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Chinese es einfach günstiger bauen kann. In der Folge würden die Panels also dennoch importiert werden. Wenn der Staat hier nicht gegen subventionieren würde. Es wäre also ein Kampf gegen Windmühlen, da es keine Hightech-Technologie ist.
All die Unternehmen sind vor Jahren aktiv mit der Produktion nach China gegangen um die billige Arbeitskraft zu nützen um Gewinne zu maximieren. Der Chinese hat dazugelernt und kann das jetzt selber, lässt sich nicht mehr von einer europäischen Firma ausnützen und macht das Geschäft alleine.
Der Fehler ist in der Vergangenheit gemacht worden als man den Hals nicht voll bekommen hatte un weiter Gewinne maximieren wollte, das ist nur di Rechnung für strategische Fehlentscheidungen.
Selbiges erwartet uns in der Automobilindustrie, wir bringen ihnen bei wie man gute Autos baut und wundern uns wenn die selber welche herstellen und dann günstiger an uns verkaufen.
Das ist nur teilweise richtig. Die Chinesen hätten es auch ohne unsere Verlagerung der Produktion gelernt.
Die Automobilindustrie in China wird groß, weil der chinesische Staat hier massiv subventioniert. Das hat gigantische Ausmaße.
Es gilt nicht simple Technik – Ausland, sondern ob ein wettbewerbsfähiger Preis erreicht werden kann. Bei Solarmodulen (aus zahlreichen Gründen) offensichtlich nicht der Fall.
Die Unternehmer sind nicht grundlos abgewandert bzw. pleite gegangen.
Vielleicht kann man in einigen Jahren mit einer 95%+ automatisierte Fertigung durch Roboter einen sinnvollen Preis erzielen.
Ich nehme an du kaufst als Patriot deine Solarmodule (und jegliche anderen Produkte) in Deutschland, auch wenn’s 50-100% teurer sind.
@Mule Ich sehe das nicht als hohles FDP-Bashing. Lindner ist halt mal derjenige der das Ganze blockt und zu verantworten hat, dass Unternehmen wie Meyer Burger, Solarwatt und Heckert Solar ihre Standorte in Deutschland schließen müssen. Weltbekannte Unternehmen, die zu den Besten in der Branche gehören möchte ich nur noch mal anmerken. Ich bin der vollen Überzeugung, dass wir nur dann langfristig in egal welchen Bereichen erfolgreich sein können wenn wir die Sachen auch bei uns herstellen und nicht komplett davon abhängig, dass kommunistische Länder uns freundlich gesonnen sind. Das Gleiche Thema sieht man auch bei den Medikamenten. Auch keine Hightech-Technologie, aber die haben wir auch komplett aus unserem Land vertrieben und was ist das Ende vom Lied? Jetzt fällt auf, dass wir einen hohen Bedarf haben, können es aber nicht decken (Siehe Fiebersäfte für Kinder letzten Winter). Wir sollten schon allein auch zu einem gewissen Grad Lebensfähig sein. Entweder durch deutsche Produktionen oder durch Europäische.
@Robert Simpler Grund warum China nicht mehr liefert: Sie holen sich Taiwan zurück. Rest kannst dir ausmalen.
Und: In 6-12 Monaten ist so eine Produktion nicht aufzubauen in der benötigten Menge für unser Land.
Den Grund dachte ich mir schon. Was hätte China davon? Damit schaden sie sich nur selbst. Die Wirtschaft bricht weiter ein und zehntausende Arbeiter werden entlassen. Sehr schlecht für den sozialen Frieden. Es hat auch überhaupt keine Auswirkung auf Europa. Bricht dann bei uns etwas zusammen? Alte Module können mit der hohen Anzahl von Lagerware in Europa ersetzt werden (oder auch nicht). Große neue Solarparks werden erstmal auf Eis gelegt. Vielleicht nicht gut fürs Klima, aber auch kein Weltuntergang für Deutschland/Europa.
In 6-12 Monaten lässt sich einiges aufbauen (natürlich nicht 100% kompensieren, wenn der politische Wille da ist (Bürokratie ist die größte Bremse). Selbst wenns 2 Jahre dauert, was solls?
ne, ganz so einfach ist das nicht. Ich habe bereits 13kwp auf dem Dach und plane grade eine Erweiterung um 10kw-Peak. Ich bin wirklich niemand der auf den letzten Euro achtet, ich bleibe auch bei teuren K2 Schienen-Systemen aus Deutschland. Aber als ich unseren Solateur gefragt habe was es mich kosten würde statt China Modulen z.B. Meyer-Burger oder Aleo zu nehmen, dann lag der AUFPREIS bei 3000€. Für 3000€ deckt man heute schon das ganze Dach ein.
Ganz ehrlich, das ist es einfach nicht wert. Und wir müssen nicht so tun, als ob „Made in Germany“ hier besonders herausstach. Die Meyer-Burger Module wären nicht nur vom Standard-Maß abgewichen, sondern wären auch wesentlich schwächer gewesen. 380W. Bei Aleo sah es nicht viel besser aus. Demgegenüber stand Aiko mit Standardmaß und 450Watt mit technisch besserer Rück-Kontaktierung.
Hätte Meyer Burger seinen Elan nicht dafür eingesetzt medienwirksam überall herumzujammern sondern zu schauen wie es den Karren aus dem Dreck bekommt, wären die Kunden besser dran gewesen. Es spricht ja auch nichts gegen Zwitter. Wie es Aleo macht. Zellen in CHina kaufen und die Rahmen usw. mit Robustheit hier in Deutschland fertigen.
Aber auch all das ist einfach zu sehr deutsch gedacht. Es ist längst klar dass die meisten Module locker ihre 20 Jahre überleben. Und wir sehen jetzt schon mit auslaufen der Vergütung nach 20 Jahren dass die Leute ihre 180-200Watt Module von damals (gut funktionierend) vom Dach reißen um sie durch doppelt so starke Module zu ersetzen.
Es werden aber auch sehr oft Wechselrichter aus China verbaut die natürlich alle Online sind. So geben wir jetzt China den Killswitch für die Energieversorgung, jetzt wo wir ihn mühsam Russland entzogen haben.
einfach internet Zugang sperren, und gut. Die Cloud wird nur zur Speicherung von Statistiken und Monitoring benötigt. Ohne Internet läuft der Wechselrichter problemlos weiter. Also keine Panik.
Das ist ja das, was der Chinese bezweckt.
Die eigene Industrie subventionieren,
damit sie auf dem Weltmarkt die anderen Marken unterbieten und somit Bakrott machen und später dann den Preis und die Verfügbarkeit bestimmten. (Macht ausnutzen)
Und dafür gibt es eigentlich Zölle.
und wo genau liegt das Problem solange der deutsche Kunde davon profitiert? Ein PV Modul ist kein Lebensmittel. Selbst wenn China 2 Jahre nichts liefert gehen hiervon keine Lichter aus. Das ist kein elementares Bauteil einer Produktionskette wie es etwa Computerchips sind die in allen Fertigungen drinstecken.
Wir leben seit Dekaden damit dass wir gewisse Produkte überall woanders einkaufen, sei es Öl, Halbleiter oder irgendwelche exotischen Früchte. Warum sollte es also ein problem sein die Module günstig aus China zu nehmen die ja ganz offensichtlich hervorragend funktionieren. Auch China hat ja ein Interesse daran seine Produkte in der Welt zu verkaufen.
Wir sollten alle Autos still legen: Öl – Die brauchen Öl, wenn da jemand den Hahn zu dreht, oder den killswitch drückt, bleibst du bei 180 km/h auf der Autobahn liegen. Unsere ganze Industrie hängt davon ab. Das Risiko sollten wir nicht eingehen.
Pferde! Ich sags Euch. Einfach mit Gras füttern, keine Cloud, kein Internet-Anbindung. Das ist die Zukunft. Und wenn du was schwereres hast: 2 Pferde. Das lässt sich also skalieren. Da müssen wir hin!
Ich empfehle zum Thema deutsche Solarbranche den Artikel „Deutsche Solarbranche vor der Sonnenfinsternis“ vom Handelsblatt, wohlgemerkt aus 2012. Damals war schon sonnenklar in welche Richtung sich alles entwickeln wird. Da man dank CDU/FDP durch Wegfall der Förderung kurz danach ebenfalls der Solarbranche das Messer an den Hals gesetzt hat, braucht man sich nicht zu wundern dass nur noch ein paar Brotkrumen übrig blieben. Und den Rest hat die China-Subventionstaktik nun eben auch erledigt.
Klar, Heckert verkauft nur noch OEM Module, Solar Watt hat zu gemacht, und Meyer Burger hat die Produktion in Deutschland auch gestoppt.
Wenn es halt kein Interesse seitens Herrn Lindner gibt so eine Schlüsselindustrie im Land zu halten ist es halt so. Hightech hin oder her, stellt China den Warenstrom ab, haben wir hier ein massives Problem.
Also Chinamodule kaufen, dann haben wir wenigstens die Rohstoffe im Land.
Also Solar Watt hat die Produktion von Modulen in Deutschland zu gemacht. Die verkaufen weiterhin im Ausland produzierte Module und ihr anderes Zubehör.
„Schlüsselindustrie“
Ich muss lachen. Die Solarbranche stirbt in Deutschland schon immer. Der Schrott existiert hier nur weil es Subventionen gibt.
Nicht schon immer, sondern wieder.
Der „Schrott“ ist wegen anderer Preissegmente nicht schlecht, die chinesische Überproduktion hingegen selbst subventioniert.
Was ist also dein Punkt?
Ich finde das ist eher eine Grundsatzdiskussion.
Wir lassen uns so viel aus China kommen, das es schon weh tut.
Wir waren mal „Made in Germany“.
Aber die Gier nach Geld und auch die Politik interessiert es nicht.
Da verkauft man Wissen und Firmen lieber nach China, um kurzfristig Geld in die Kassen zu spülen.
China ist so clever und Deutschland nur dumm.
Die Automobilindustrie ist als nächstes dran.
So wird das mit der Wirtschaft in Deutschland künftig wohl weiter bergab gehen.
Importzölle wären mal ein Ansatz.
Warum nicht auch für Module?
Bei der Autoindustrie denkt man in der EU zumindest mal darüber nach, bevor die Chinesen den Markt überrollen.