Videostreaming soll klassisches TV verdrängen
Knackige Überschrift? Kann ich so bestätigen, ist bei uns in den eigenen vier Wänden mittlerweile der Fall. Aber auch bei anderen Menschen scheint sich das Streaming durchzusetzen. Der Branchenverband BITKOM hat 1.004 Personen ab 14 Jahren in Zusammenarbeit mit Aris befragt. Sieht man diese Personen als repräsentativ an, dann kommt dabei folgendes heraus:
Jeder dritte Nutzer von Videostreaming (33 Prozent) ab 14 Jahren ersetzt das klassische Fernsehen ganz oder teilweise durch Streaming-Angebote. 44 Prozent der Streaming-Nutzer schauen weniger klassisches TV via Kabel oder Satellit, seitdem sie VoD nutzen. Fast jeder Fünfte (18 Prozent) würde künftig sogar komplett auf klassisches Fernsehen verzichten, so das Ergebnis der Umfrage.
Fast die Hälfte der Nutzer bestätigt (46 Prozent), dass sie durch die Möglichkeit des Videostreaming bereits einmal darauf verzichtet hätten, eine Sendung zur Sendezeit zu sehen. Selbst bei Live-Übertragungen setzen viele Verbraucher laut Aussagen der Umfrage auf das Internet statt auf klassisches Fernsehen: Mehr als jeder dritte Streaming-Nutzer (37 Prozent) bestätigt dies. Insgesamt nutzen laut der Umfrage drei von vier Internetnutzern (73 Prozent) ab 14 Jahren Video-Streams, hier gibt es aber anscheinend keine detaillierte Befragung, inwiefern kostenlose und kostenpflichtige Dienste zum Einsatz kommen, schade.
Man stelle sich jetzt noch einmal vor, dass die TV-Sender die Video on Demand-Türen aufmachen. Alles und jederzeit gucken, was man möchte. Bei den Öffentlich-rechtlichen werbefrei durch die GEZ gedeckelt – bei den Privatsender gerne gegen Bezahlung oder Werbung. Das wäre doch ein Traum.
Ich denke, dass viele TV Nutzer gerade das Zapping mögen, um zufällig eine interessante Sendung zu finden und sich davon berieseln zu lassen.
Bei den Streaming-Anbietern ist es bis jetzt leider noch nicht möglich zufällig etwas zu schauen und es fehlen natürlich die Produktionen der Privaten…
Kann ich auch beobachten. Selbst die älteren Mitglieder der Familie sind seit der Anschaffung des FireTVs zum großen Teil nur noch am streamen.
Komischerweise kam der Chromecast zu seiner Zeit nicht so gut an.
Liegt vielleicht daran, dass die Steuerun per Tablet zu „neu“ war im Vergleich zur Bluetoothfernbedienung des FireTVs.
Kann ich bestätigen 🙂 Ich schaue eigentlich außer Fußball nur noch über meinen Fire TV. Finde das Angebot von Netflix und Prime eigentlich mehr als ausreichend. Habe noch so viele Sache in meiner Watchlist. Da kann ich 3 Jahre am Stück schauen 😀
Bei mir läuft der TV eigentlich den ganzen Tag nebenbei her, auch wenn ich nicht aktiv gucke. Wenn der aus ist, dann ist das etwas „komisch“.
Ich würde ja gerne, aber leider ist Deutschland noch Breitbandentwicklungsland. Und mit einer DSL-Leitung die nur 1,5 MBit durchlässt macht Streaming nicht wirklich Spaß.
Mich wundern die niedrigen Zahlen für Fernsehersatz bei den VoD-Nutzern.
Für mich hat VoD das Fernsehen instant abgelöst (mit einer gelegentlichen Erweiterung um Videotheksbesuche). Dass dann nur 44% überhaupt _weniger_ TV schauen verwundert mich zutiefst.
Kann den Trend bestätigen. Wobei wir auch ohne Streaming uns die letzten 7 Jahre wenig an die Sendezeit gehalten haben. Sendungen wurden einprogrammiert und auf dem Festplattenreceiver gespeichert und geschaut wenn Lust war und bei der schrecklich viele Werbung vorgespult 😉 Da Unitymedia das vorspulen bei HD-Aufnahmen nicht erlaubt, sehen wir auch keinen Anreiz auf einen HD-Receiver + HD Pakete von denen. Und da SD immer unattraktiver wird, schauen wir immer mehr über den FireTV.
Videos-Dienste haben bei mir schon länger das normale TV verdrängt. Beobachte das aus zunehmend in meinem Freundeskreis.
Aber die TV-Sender sind auch selber schuld. Was die ihren Zuschauern in den letzten Jahren zugemutet haben…
Sender wie RTL findet man auf meinem TV gar nicht mehr.
Wünsche mir aber von den Streaming-Diensten eine noch größeres Angebot. Aktualität ist auch hier selten zu finden…
würde ich auch gerne, aber tja… danke telekom für DSL mit 12 Mbit….
Gucken was, wann Du möchtest. Ja, auch wir gucken vermehrt Streams.
Amazon und Netflix sind bei uns die Lieferanten. Allerdings müssen alle an ihrem Userinterface arbeiten. Das zu finden was man gucken möchte ist manch mal eine Qual und endet im ewigen rumgeklicke.
Bei mir das gleiche, klassisches fernsehen hat für mich schon seit Jahren keinerlei Relevanz mehr.
Dass es sich dabei mittlerweile um einen allgemeinen Trend handelt sollte nun wirklich nicht verwundern.
Ich hätte schon vor Jahren gesagt, dass das Niveau der Privaten nicht noch deutlich schlechter werden kann. Eine „Kostprobe“ vor kurzem hat mich dann von dem Gegenteil überzeugt. Das Niveau ist nochmals deutlich gesunken. Mir ist unbegreiflich wie sich dies manche immer noch ernsthaft antun können. Beim anschauen der meisten Sendungen bei den üblichen Verdächtigen spürt man doch schon beim zuschauen wie man von Minute zu Minute dümmer wird.
Ist bei uns nicht anders, vorausgesetzt man fasst den Begriff „Streamen“ sehr weit. Wir haben ebenfalls einen HDD Rekorder (schon seit ewigen Zeiten) und ausser Live Sport wird bei uns nix mehr live geschaut.
Der Chromecast wurde hier übrigens ebenfalls eher verschmäht und fristet nun am Zweitfernseher sein Dasein.
Am „normalen“ Fernseher ist die FireTV Box angeschlossen. Bessere Apps und konventionellere Bedienung.
Kann ich bei mir so noch nicht bestätigen, was aber auch mehr daran liegt, dass mein lokales Netzwerk das noch nicht hergibt, da werde ich Anfang nächsten Jahres nachbessern. Dann wird besser vernetzt, auch mit wlan, und dann kann ich Netflix sowie ein paar ausgewählte legale kostenlose Sachen auch auf der großen Mattscheibe genießen. Evtl. hole ich mir noch nen Chromecast, das weiss ich aber noch nicht.
Ganz verdrängen wird das Streaming und meine DVD-Sammlung das klassische TV aber sicher nicht. Es gibt ein paar wenige Sachen, die ich da doch noch schaue. Eher stelle ich mir die Frage, ob Netflix das endgültige KO für YouTube bei mir bedeuten wird. Würde ich gar nicht mal ausschließen. 😉
@david
12 MBit reicht für Netflix mehr als aus, nur die Ultra-HD-Auflösung geht damit nicht.
@Gouryella
Auf Youtube sehe ich mir gerne Produkt-Tests o.ä. an. Ansonsten ist Youtube bei mir auch schon tot 🙂
@Thalon
Tot ist bei mir übertrieben, ich habe da doch noch um die 70 Abos, aber nicht mit diesem Einheitsbreimist, sondern schon wirklich gute Sachen, teilweise auch normale YTber, vor allem aber Channels wie der von Aston Villa, wo ich die Preshows immer schaue, wenn mal eine on kommt, oder vom DHB, die da mit Timeout auch ein neues Magazin gestartet haben, oder eben Technikchannels wie Dr. Windows oder was aus dem Animebereich, wo ich auch Fan von bin. Aber dieses klassische YouTube mit den Selbstdarstellern vor dem Herrn oder son Blödsinn wie Hauls, #AskAdalbertKamurskiDingeldong und Kanalzerstörungen meide ich wie der Teufel das Weihwasser… wobei.. okay, ein einsamer Let´s Player ist noch drinne. 😉
Ich bin da mal gespannt, ob Google das Zahlabo von Music Key flächendeckend über YouTube ausrollen wird, wenn der Modellversuch gut funktioniert. Vimeo macht das ja auch. Sollte das so kommen, bin ich spätestens dann weg. Nicht, dass ich Ansätze wie Patreon für totalen Mist halte, ich gönne den YTbern die Einnahmen, wenn sie sich bei ihrem Content wirklich Mühe geben, aber YouTube allgemein hat kaum bis gar keinen Content, für den ich wirklich bereit wäre, im Stile von Pay-TV Geld locker zu machen. Für einzelne Channels okay, aber nicht plattformweit. Da bedient mich Netflix als bekennender Serienjunkie viel eher.
Seit Amazon Instant Video gucken wir gar kein klassisches TV mehr. Aber auch vorher haben wir nur gezielt einzelne Sendungen aufgenommen und irgendwann bei Bedarf geguckt. Aber das ist jetzt halt kompklett weg gefallen. Der Aufnahme Rechner hängt nichtmals mehr am Strom. TV in seiner klassischen Form interessiert uns echt kein Stück mehr. (mal WM und EM ausgenommen)
Allerdings gucken wir auch schon seit Jahren keine Filme mehr über den Fernseher, sondern nur Serien und Dokus.
Dafür sind wir viel zu Filmverrückt und lieben die große Leinwand. Somit gucken wir Filme nur im Keller im Heimkino. Die Filme haben wir früher immer gekauft (haben über 400 Blu-rays und DVDs da drumstehen).
Jetzt leihen wir Blu-rays aber eigentlich nur noch von Lovefilm. Damit schaffen wir ca. 2 Filme pro Woche. Das reicht vollkommen aus.
@Bart
Wenn das Vorspulen bei HD-Aufnahmen unterbunden wird ist das wirklich immer ärgerlich, aber die Schuld liegt nicht bei Unitymedia sondern bei der betroffenen Sendergruppe. HD-Aufnahmen der ÖR oder der ProSiebenSat1-Gruppe lassen sich vorspulen, die komplette RTL-Gruppe unterbindet das aber tatsächlich.
Mhm, da bin ich wohl eine Ausnahme mit einem klassischem Röhrenfernseher … schaue selten, bis gar nicht TV, außer Tatort und ab und zu mal ne 1/2 Stunde zur Berieselung. Oder ganz klassisch eine DvD, wüsste nicht, wann ich für mehr die Zeit hernehmen könnte/wollte. Da surfe ich lieber im www oder schnappe mir ganz Oldschool ein Buch!
Verlässlichere Zahlen gibt der BFF Businessreport (Bundesverband Audiovisuelle Medien): http://www.bvv-medien.org/marktdaten/der-deutsche-videomarkt/, insbesondere der Geschäftsbericht 2013: http://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/businessreports/JWB2013.pdf
Dort findet man erstaunliche Zahlen und merkt wieder, dass das technik-affine Publikum dieses Blogs NICHT die Allgemeinheit wiederspiegelt!
Ein paar Aussagen:
– „Die Kino und Video Ausgaben erreichen 2013 mit knapp 2,8 Mrd. Euro ein neues Rekord-Niveau“ (S. 13)
– „Das Blu-ray Format und digitale Umsätze gewinnen weiter an Bedeutung, knapp zwei Drittel des Umsatzes entfallen weiterhin auf die DVD“ (S. 18): Die Rechteinhaber haben durch Blu-Ray die Verluste bei DVD aufgefangen und machen immer noch gleichbleibend hohe Umsätze durch Datenträger (!). Das ist laut eines befreundeten Angestellten bei Sky der HAUPTGRUND, warum die Studios den deutschen Streaming-Anbietern und wenig und zögerlich neue Rechte geben – die Umsätze und vor allem die Margen durch DVD und Bluray sind viel, viel höher.
– Von EUR 1,757 Mrd. Umsatz im Home Video Bereich entfallen nur EUR 154 Mio. auf digitale Streaming- und Kaufanbieter! (ebenfalls S. 18)
– 29 Mio. Deutsche kaufen/leihen DVD oder Bluray, nur 4,4 Mio nutzen Streaming oder Kauf-VOD (S. 19)
– Die Videotheken verlieren deutich an Kunden, fangen dies aber durch Gebührenerhöhungen derzeit noch auf (S. 24 f.)
Das heisst auch, dass nur 4,4 Mio mögliche Zuschauer überhaupt Streaming Angebote nutzen, der Rest ist weiterhin beim klassischen TV.
Ich denke bei mir auf dem Land mit einer 2000- Leitung (bekomme nur ca. 220kbyte/sek, wenns gut ist 😀 ), wird sich sowas nicht so schnell durchsetzen.