Project Loon: Google realisiert Internet über Ballons
Nein, heute ist nicht der 1. April, dennoch hat Google etwas vorgestellt, was mit Fug und Recht als Kuriosität bezeichnet werden darf. Das vorgestellte Project Loon beschreibt einen Versuchsaufbau von derzeit 30 Ballons, die in die Stratosphäre gebracht wurden. Die Stratosphäre beschreibt die zweite Schicht der Erdatmosphäre im Bereich von rund 15 – 50 Kilometer Höhe. Der Grund für das Project Loon? Laut Google ist das Internet für 2 von 3 Menschen auf der Welt ausserhalb der Reichweite. Aus diesem Grunde kommt aus Googles Geheimlaboratorien(Google X) das Internet aus einem Ballon.
Hier will man einen Ring aus Ballons realisieren, die durch die stratosphärischen Winde um die Erde bewegt werden und Internet-Zugang ermöglichen. Noch ist es ein ganz frühes Projekt, doch man habe bereits ein System realisiert, bei dem die Ballons in doppelter Höhe von Passagierflugzeugen schweben und dabei 3G-Geschwindigkeiten (oder schneller) auf der Erde realisieren. Hier hofft man, dass die Ballons Internet an die entlegensten Orte der Welt bringen können. Kleines Beispiel aus privater Erfahrung: am Grand Canyon in den USA hast du gar kein Netz, dies könnte einer der Orte sein.
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Das Projekt klingt tatsächlich aberwitzig, soll aber laut Google kein Spaßprojekt sein, sondern hilfreich – man stelle sich vor, wenn nach Katastrophen der Internetzugang oder die Kommunikation generell nicht mehr funktioniert – hier könnte Project Loon greifen. Ein Pilotprogramm findet derzeit in der Canterbury Area über Neuseeland statt. 50 Tester versuchen hier das Internet der Ballons zu nutzen. Bald möchte man das Programm ausweiten – auf Orte, die sich auf dem gleichen Breitengrad bewegen.
Ziemlich futuristische Geschichte, nicht wahr?
Das ist doch mal „Awesome“
Das ist nicht irgendein Projekt, sondern was sinnvolles für alle Menschen auf dieser Welt! +1 an Google 😉
vermutlich müssen aber weit mehr als 30 Ballons irgendwann herhalten 🙂 Sonst gibts da auch einen Stau. Wie Du ja schon sagtest, nach einer Katastrophe wie Erdbeben oder Tsunami könnte das sehr hilfreich sein. Top und +1 für Google
Überall wird geschrieben, dass es kurios, aberwitzig, abenteuerlich und so weiter ist… finde ich gar nicht?! Zudem gab es das bereits in Kriegszeiten – Ballons als Absicherung, Signalgeber, Kommunikationsrelais, usw… finde gut, dass es da wieder Bewegung gibt. 🙂
Tolle Idee!
Würde mich interessieren, ein wie weites Gebiet so ein Ballon in etwa abdecken kann – also wie viele Ballone man z.B. für die Abdeckung eines ganzes Kontinents brauchen würde.
Tolles Projekt. Alle schreien Hurra Hurra. Es wird ausgeblendet, dass wie bei Google Fiber dann der komplette Traffic über Google läuft. Sprich Du must nichtmal bei Google angemeldet / Kunde sein, damit Google komplett weiß wer Du bist, was Deine Vorlieben sind ectpp. Dazu müssen nicht einmal verschiedenste DBs angezapft und kombiniert werden. Dagegen nimmt sich PRISM wie ein Kindergartenprojekt aus.
Ich hoffe das ganze wird auch auf hoher See funktionieren. Bisherige Anbieter (z.B Inmarsat) verlangen für Internet über Satellit Preise von ca. 10 US$/MB.
Kurze Frage: So ein Ballon bleibt doch nicht ewig oben? Zerplatzen die nicht schon nach kurzer Zeit?
Viele der Menschen, die heute noch keinen Internetzugang haben, werden ganz andere Probleme haben. Vielen davon wäre vermutlich genug zu essen, ein vernünftiges Dach über dem Kopf und sanitäre Anlagen, die diesen Namen tatsächlich verdienen, weitaus wichtiger als ein Internetballon über ihren Köpfen, den sie sowieso nicht nutzen können – womit auch?
Es gibt sicherlich sinnvolle Anwendungsbereiche, aber dieser „Google-rettet-die-Welt-mit-Internet-Ballons“-Werbefilm ist einfach albern. Werbung eben.
Die Errichtung der Mobiltelefonnetze hat in Afrika den Menschen mehr gebracht als Jahrzehnte von Entwicklungshilfezahlungen. Von daher sollte man ein solches Projekt vielleicht nicht unterschätzen.
Natürlich macht Internet alleine nicht satt, aber es könnte mehr zur Bildung beitragen als die Xte Schule die nach zwei Jahren wieder schließt, weil die Finanzierung der Lehrer abgelaufen ist, weil es nur darum ging westliche Firmen für den Bau zu subventionieren.
Micha trollt und Tchooe denkt scheinbar nur an Afrika. Sogar in Deutschland gibt es Menschen ohne gescheites Internet und in nicht sehr dicht besiedelten gebieten z.B. in Canada geht es den Menschen dann doch recht gut, aber das mit dem Internet ist so eine Sache.
Die Ballons im eigenen Luftraum an der Grenze zu irgendwelchen Staaten, die mal wieder meinen das Internet blocken zu müssen, ist übrigens auch ein recht netter Anwendungsbereich.
Idee ist großartig. Aber was Google anstrebt, gefällt mir nicht (Internet = Google).
@ Phil:
Erstens ist das nicht nur in Afrika so und zweitens gefällt mir einfach dieses aufgeblasene „Google-rettet-die-Welt“-Geseiere nicht. Wie gesagt, es gibt sinnvolle Anwendungsgebiete, aber es ist nicht der im Video dargestellte Stein der Weisen, was sicher – wenn auch nicht bei den Lesern dieses Blogs – mal wieder viele denken werden.
„am Grand Canyon in den USA hast du gar kein Netz“
Ich würde das mal so formulieren:
Am Grand Canyon in den USA brauchst du gar kein Netz
Tolle Sache an sich aber als Satelitenfernseh-nutzer frage ich mich, was macht man bei Gewittern (oder sonstige atmosphärischen Störungen) ?
@Phil mir war gar nicht bewust, dass Google als einziges weltweit agierendes und an der Börse gelistetes Unternehmen keine Gewinnabsicht hat und vollkommen altrusitisch handelt.
Google Fiber gehört ja auch in diese Kategorie. Und die ganze anderen Provider in den USA müssen ja alle so doof sein, dass sie kein Fiber anbieten……
@Micha: Kann dein jetziger Provider auch. Zum Teil sogar gesetzlich vorgeschrieben. Das Google Fiber Daten gezielt aufspürt und verwertet möchte ich aber in Form einer Quelle bewiesen haben. Glaube ich nicht.
Ist es noch keinem aufgefallen oder sehe ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr? Wie kommt das Internet zu den Ballons? Und eine andere Frage kam hier auch auf; können die Ballons nicht irgendwann platzen?
@weissertiger2
korrekt weiss mein provider. wann ich wo wie was gesurft habe. aber nicht was ich wie wo wann gesucht habe ectpp – denn das geht über eine https Verbindung.
und für google zum auswerten – es sind immer noch zwei getrennte dbs 🙂
Wenn durch die nächste Stufe des Web 2.0 und Realisierung in Entwicklungsländern nur 5 Leute in einem Abgelegenen Ort von 1000 durch eine Universitätsausbildung möglich wäre, wäre das Projekt ein Erfolg. Die Schattenseite dürfte sein, das alles dadurch immer mehr der Kontrolle unterliegt und Management, Politik und Philosophie sich überall in der Welt angleichen.
“am Grand Canyon in den USA hast du gar kein Netz”
Ich denke, am Grand Canyon braucht man unbedingt ein Netz! Wie soll man sonst seinen Freunden daheim zeigen, dass man grad am Gran Canyon steht!. Meine Güte, die Welt hat wirklich größere Sorgen.
Aber mal zurück zu den Ballons. Wie soll man von einem abgelegenen Standort (nicht nur in Afrika) Verbindung zu den Ballons aufnehmen, wenn kein Strom vorhanden ist? Und arme Menschen, die in abgelegenen Regionen wohnen, haben nun mal keinen Strom, keine Kommunikationsmittel, aber ihre Ruhe. Nicht jeder Ureinwohner in den Wäldern Brasiliens oder anderswo hat den Wunsch, mit mir zu chatten.
@ Hermann:
Wer will mit DIR schon chatten? 😉
*SCNR*
@Hermann von Solarzellen hast du aber schonmal gehört, oder?
Und warum meinst du das ein Ureinwohner am Amazonas nicht auch Internet haben will, schließlich wollte das der Ureinwohner in der Eifel auch 😉