Blurmany: Microsoft äußert sich zum StreetSide-Aus in Deutschland
Am Wochenende berichtete mir hier der Florian von seiner Entdeckung – nämlich das StreetSide von Microsofts BING in Deutschland nicht mehr funktioniert. Mittlerweile ist das Thema auch in den deutschen „Leitmedien“ irgendwie angekommen – nur bei ZDNet findet man einen Verweis auf den Beitrag hier im Blog. Bezeichnend – aber dies soll nicht das Thema hier sein.
Ich habe eben mit netten Menschen bei Microsoft telefoniert, die mir meine erste, im Spaß getroffene Vermutung tatsächlich bestätigen. Es geht tatsächlich um Verpixelung, hier einmal das komplette Statement, welches direkt aus Redmond stammt:
„We have learned that there is a limited number of customers in Germany who raised concerns about the way we are pursuing their respective blurring requests. As we take privacy and data protection of our customers very serious, we decided to take down the StreetSide Beta service in Germany, while evaluating these single cases and working on a solution.“
Einige Menschen haben also Bedenken geäußert in Blurmany. Gut finde ich, dass Microsoft seinen Dienst tatsächlich bis zur letztendlichen Klärung / Lösung auf Eis gelegt hat – hätte man aber ruhig mal bekannt geben dürfen. Mal schauen, wann alle Bedenken ausgeräumt sind wir wieder auf virtuelle Entdeckungstour gehen können.
Ich hätte es an deren Stelle ebenfalls vom Netz genommen. Sollte uns mal zu denken geben, dass wir scheinbar immer die Einzigen sind, die vehement ihre Häuserfassaden vor Kameras verteidigen.
Deutschland………..
Gut so, niemand soll meine super-geheime Hausfassade sehen dürfen!
(Nur für den Fall: Das war Sarkasmus)
@Micha
Wir sind nicht die Einzigen, die ein „Problem“ mit StreetView o.ä. haben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Streetview#Schweiz_2
http://de.wikipedia.org/wiki/Streetview#Japan
http://en.wikipedia.org/wiki/Google_Street_View_privacy_concerns
Hey Caschy, ich hab Dich in meinem Bericht auch geehrt, dass Du der Erste warst. Allerdings bin ich kein deutsches Leitmedium – aber wir arbeiten daran 😛
Ich habe übrigens im Dezember darauf aufmerksam gemacht, dass man in Streetside Gesichter und Autokennzeichen erkennen kann:
http://www.drwindows.de/windows-news/49539-bing-streetside-autokennzeichen-gesichter-unzureichend-unkenntlich-gemacht.html
Hatte damals sowohl Microsoft als auch einige der „Leitmedien“ informiert, hat aber niemanden interessiert.
Ich vermute hier einen Zusammenhang – dass man Klagen wegen schlecht verpixelter Fassaden bekommen hat, kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Martin, mein Lieber 🙂 Ich behaupte, dass du das deutsche Windows-Leitmedium bist! 🙂 Dass es bei deiner Meldung keinen interessiert hat, wundert mich…..
Ich konnte in StreetSide nicht auf ein einziges verpixeltes Haus in Deutschland stoßen. Gibt es hier jemanden , der das wiederlegen kann?
Vor allen die Personen , die an Microsoft eine Verpixelung für ihr Haus beantragt hatten, sind von Bedeutung. Haben diese nach der Veröffentlichung nachgeschaut, ob dem wirklich auch nachgegangen wurde?
Ich gehe von der Theorie aus, dass keine Häuser in Deutschland verpixelt worden sind. Die Theorie ist gewagt , aber, wo ich auch nachgeschaut hatte, ich wurde nicht fündig!
…das man keine verpixelten Häuser bei Microsoft gesehen hat liegt m.M.n. nur daran, das die Medien bei StreetSide kein Fass aufgemacht haben und entsprechend kaum jemand Anträge gestellt hat.
Ich finde gut das Microsoft den Dienst sofort eingestellt hat, anstatt gegen die Bewerden zu kämpfen oder diese zu umgehen. +1
Was ich an Google StreetView sehr nützlich finde ist die Möglichkeit, bei einer Routenplanung auch schonmal vorab virtuell die Strecke abzufahren und dann z.B. in der Nähe des Zielorts nach Parkmöglichkeiten o.ä. zu suchen. Ich finde es schade, dass man solche tollen Dienste durch Verpixelung und dergleichen verunstaltet. Vermutlich haben die Medien dazu beigetragen, dass 90% der Antragsteller aus Panik sich haben verpixeln lassen. Datenschutzrechtlich sehe ich keinen Nutzen darin, veraltete Bilder öffentlich einsehbarer Häuserfassaden zu verschleiern. Schade, dass es Microsoft auch so ergehen muss/wird.
finde ich irgendwie schade, da Streetside in meiner Umgebung (Raum Nürnberg) – im Vergleich zum Google Pendant – aktuellere und teilweise auch bessere Bilder im Angebot hatte.
Wenigstens gibts ja noch die Vogelperspektive in Bing Maps…
Feiges Pack!
Von einem Multimillionen-Dollar-Konzern erwartet ich eigentlich, dass er das ausfechtet und bis vor den BGH zieht.
was ist eigentlich wenn nun noch ne andere firma kommt und neue bilder macht und wieder nur 5% ihre häuser verpixeln lassen weils kaum einer mitbekommt und dann kommt noch ein anbieter und wieder lassen 50% weniger verpixeln. haben wir dann bald einen dienst der alle häuser anzeigt und der wird dann von google aufgekauft?
„[…] nur bei ZDNet findet man einen Verweis auf den Beitrag hier im Blog. Bezeichnend – aber dies soll nicht das Thema hier sein“
Ätzend. Nicht nur bei Leitmedien. Kommt es mir nur so vor oder ist dieser Linkgeiz ein deutsches Phänomen?
Und da kommen sie wieder aus ihren Löchern, die intoleranten Verpixelungsgegner, die keine andere Meinung tolerieren können. Es interessiert nicht ob ihr die Gründe für Verpixelung nachvollziehen könnt oder nicht, es ist aber armselig, daß ihr keinerlei Respekt davor habt, daß andere es nun wollen. Eure Freiheit wird nicht im Geringsten eingeschränkt durch Verpixelung. Diese Intoleranz gegenüber Andersdenkenden macht mich ehrlich gesagt traurig.
Ich verstehe nicht, warum die Service Anbieter, sei es google oder MS bei solchen Projekten nicht den Datenschutz von Anfang an gleich prüfen. Das wäre doch für die einfacher, als später immer irgendwas ändern zu müssen.
@Fraggle: Sie haben also ihr Haus verpixeln lassen? Wissen sie, was man auch nicht fotografieren durfte? Den tunesischen Präsidentenpalast zum Beispiel. Da war es aber immerhin gesetzlich so geregelt. In Deutschland wäre Google rechtlich(!) nicht belangbar, selbst wenn sie alle Fassaden unverpixelt, trotz Beschwerden, zeigen würden. Ich bin mir grad nicht mal sicher, ob denn Personen verpixelt werden müssten laut Gesetz, weiß da jemand was zu? Wenns wirklich so wäre sollte man mal über eine Gesetzesänderung nachdenken, die die Privatsphäre besser schützen kann.
@Hansbert: Es gibt auch in Deutschland eine Zahl von allgemein zugänglichen Gebäuden und Plätzen, an denen das Fotografieren verboten ist. § 59 UrhG ist nicht immer einschlägig und der Einsatz von Hilfsmitteln wie übergroßen Stativen oder Leitern ist dabei nicht zulässig. Ansonsten Sei Ihnen die Lektüre von § 22 KUrhG ans Herz gelegt.
@iFlorian: Könnte es sein, dass die entsprechenden Straßenabschnitte einfach nicht in Streetside sichtbar waren? Mir ist nämlich aufgefallen, dass bei manchen ein Teilstück fehlte.
@Falk D.: § 22 KUrhG gilt aber für Streetview Bilder keineswegs, denn § 23 KUrhG (1) Punkt 2 besagt, dass beim Fotografieren von Personen, die lediglich Beiwerk sind, keine Einwilligung nötig ist. Und dass bei Streetview die Personen Beiwerk sind, dürfte unumstritten sein.